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Mrs. Mallard
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Beiträge: 279


New PostErstellt: 07.01.09, 12:33     Betreff: Re: Ein Wintermärchen

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Gibbs

Jethro war bereits wieder völlig in seinen Gedanken versunken und schreckte hoch, als er Hollis' Stöhnen hörte. "Den Bären?" fragte er und zwang sich zu einem freundlichen Lächeln. "Ich glaube, da hat Hollis schon einen ganz guten Vorschlag gemacht. So ein harter Bauch ist doch nicht normal für einen Teddy, was meinst du?" Shania nickte. "Mein Pedro ist viel weicher." Sie drückte den Hund überglücklich an sich.  "Aber er war schon so hart, als Ethan ihn mir gegeben hat. Ich hab ihm nichts zu essen gegeben.." fügte sie fast vorsichtig hinzu, als ob sie erwarten würde, dass ihr jemand die Schuld dafür gab.  "Wir werden sehen," antwortete Gibbs unverbindlich. Er wusste zwar, dass Shania den Bären nicht leiden konnte, aber ihn deswegen vor ihren Augen aufzuschneiden, musste nun wirklich nicht sein. Glücklicherweise kehrten in diesem Moment die beiden Polizisten mit ihrem Gepäck auf und Shanian begann, vor Freude auf dem Sitz auf- und abzuhüpfen. "Es geht los!" freute sie sich. "Fahren wir jetzt zu meiner Mama?"

Jethro seufzte, als er ihre Begeisterung dämpfen musste. "Nein, Shania, das geht leider noch nicht. Es liegt zu viel Schnee, wir kommen nicht bis in die Stadt. Aber wir fahren zu einem richtigen Haus, wo es warm ist und du bestimmt einen heißen Kakao bekommen kannst. Da können wir auf deine Mama warten. Magst du Kakao?" Shanias Augen begannen bei dieser Aussicht zu leuchten, und die Tatsache, dass sie noch ein bisschen länger auf ihre Mutter warten musste, schien dadurch erträglicher zu werden. Jethro hoffte inständig, dass Dr. Kody tatsächlich einen Kakao für die Kleine überhatte. Und dass er eine Kaffeemaschine besaß.

Der kräftige Polizist setzte sich hinter das Steuer, startete den Wagen und fuhr los. Tapfer kämpfte sich der Geländewagen über die unwegsame und verschneite Straße. Trotz der guten Federung wurden die Insassen kräftig durchgeschüttelt. Jethro registrierte, dass Hollis mehrfach scharf die Luft durch die Zähne sog, wenn ihre Schulter sich bewegte. Doch er konnte nicht das geringste für sie tun, er war zu sehr damit beschäftigt, seine eigenen Verletzungen möglichst ruhig zu halten - was sich als ziemlich unmöglich herausstellte. Er biss kräftig die Zähne aufeinander, in der Hoffnung, dass diese der Belastung gewachsen waren. Bei seiner derzeitigen "Glückssträhne" konnte es auch durchaus passieren, dass er in naher Zukunft auch noch einen Zahnarzt aufsuchen durfte - und die hasste er noch mehr als "gewöhnliche" Weißkittel. Hollis stöhnte erneut, und der Agent griff vorsichtig nach ihrer Hand. Er drückte sie kräftig, um ihr Halt zu geben und sie von ihrer Schulter abzulenken. Er wusste aus eigener Erfahrung, wie gut so ein simpler Handgriff tat, und auch er fühlte sich besser, wenn er ihre Wärme an seiner Seite spürte.

Die Fahrt dauerte nicht lange, nach einer Viertelstunde hatten sie ein einsames, verschneites Häuschen erreicht. Das Hinweisschild "Tierarzt" war unter einem riesigen Schneeberg verschwunden, doch die Zufahrt war passierbar gehalten. Der Geländewagen hielt vor dem Haus, der jüngere Polizist sprang heraus, schlitterte zur Tür und klingelte.


Dr. Kody

Der schwarzhaarige Tierarzt war überrascht, als es am frühen Morgen plötzlich an seiner Tür klingelte. Tiere kennen keine Feiertage, seufzte er in Gedanken und bemitleidete den armen Tropf, dessen Hund ausgerechnet in diesem Schneesturm krank geworden war. Vermutlich war es ein ziemlich übler Notfall, er kannte die hiesige Bevölkerung. Niemand ging hier zum Tierarzt, wenn es nicht unbedingt notwendig war - und bei so einem Wetter schon gar nicht. Er war sicher, dass es sich um einen wertvollen Jagdhund handeln würde, die meisten Katzen in der Umgebung waren halbwilde Hofkatzen, in die man kein Geld investierte. Es gab schließlich immer genug Nachwuchs.

Umso überraschter war er, als ein junger Polizist vor seiner Tür stand - ohne Hund, aber mit einem vollbesetzten Geländewagen im Hintergrund. "Moin, Doc!" begrüßte der junge Mann ihn fröhlich, und Dr. Kody errinerte sich daran, dass er wenige Meilen entfernt auf einer Farm lebte. Sein Vater hatte eine kleine Rinderherde, zu der er hin und wieder gerufen wurde. "Moin, Tom," fragte der Vet zurück. "Was treibt dich denn hier her?" Tom deutete auf den Geländewagen. "Ein Käfig voller Narren," grinste er und blickte sich verstohlen um. "Nein, im Ernst, wir haben zwei Bundesagenten und ein Kind aufgegriffen... sie haben die Nacht im Flughafen verbracht und sind ziemlich stark verletzt. Zur Stadt ist kein Durchkommen, wir werden deine Hilfe brauchen." "Meine Hilfe?!" fragte Dr. Kody entsetzt. "Um Himmels willen, Tom, ich bin Tierarzt!! Wie stellst du dir das vor?!?" Tom zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Aber der Typ hat behauptet, es wäre ihm egal - sein Hausarzt ist Pathologe." "Patho... der hat dich verarscht. Tom, du weißt, was ein Pathologe ist, ja?!" Tom lachte. "Ja, das weiß ich. Aber das hat er gesagt..." Kopfschüttelnd betrachtete der Tierarzt den grauhaarigen Mann, der sich ungeduldig aus dem Auto gekämpft hatte und nun auf Toms Kollegen gestützt näher kam. Er konnte mit dem linken Bein nicht auftreten und hatte eine hübsche Platzwunde auf der Stirn, soviel konnte er selbst auf diese Entfernung erkennen. Auf der anderen Seite des Autos stieg ein kleines, offensichtlich unverletztes Mädchen aus. Ihr folgte eine blonde Frau, die ebenfalls eine Platzwunde zierte - und deren Schulter offensichtlich verrenkt war. Nun, zumindest würde es eine nette Abwechslung sein, einmal Patienten zu behandeln, die auf die Frage "Wo tut'S denn weh" auch eine verständliche Antwort geben konnten.

Dr. Kody schreckte aus seinen Gedanken hoch, als der grauhaarige Agent plötzlich vor ihm stand. "Jethro Gibbs", erklärte er freundlich und streckte ihm eine  leicht blutverschmierte Hand entgegen. "Vielen Dank für Ihre Hilfe. Sagen Sie, wäre es möglich, einen heißen Kakao für die Kleine zu bekommen? Und... zwei Tassen starken Kaffee?"




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