Mrs. Mallard
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Erstellt: 19.01.09, 22:07 Betreff: Re: Ein Wintermärchen |
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Dr. Kody
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Dr. Kody es schaffte, seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Erleichtert registrierte er, dass Mrs. Mann den Einbrecher mit der Hundeleine fesselte. Tief durchatmend lehnte er sich an den Kühlschrank. Der Niedergeschlagene rührte sich nciht, doch er blutete auch nicht, und schien nicht schwer verletzt zu sein. Langsam schaffte er es, sich in Bewegung zu setzen und hockte sich neben den reglosen Agenten auf den Boden. Fachmännisch prüfte er den Puls, er war kräftig und regelmäßig, wenn auch etwas zu langsam. Ansonsten schien er äußerlich unverletzt, wenn man von den bisherigen Blessuren absah - und der Tatsache, dass er mittlerweile ziemlich unterkühlt war.
"Würden Sie eine Decke holen, Ma'am?" bat er höflich, aber bestimmt. Während die blonde Frau sich auf den Weg machte, trat das kleine Mädchen näher. "Die lagen auf dem Boden," erklärte Shania ängstlich. "Ich glaube, ich bin drauf getreten." Entsetzt starrte der Tierarzt auf die beiden leeren Spritzen, die sie ihm hinhielt. "Was zum Teufel..." murmelte er, ehe er die blau angelaufenen Einstichstellen am Oberschenkel des Agenten entdeckte. Mrs. Mann kehrte mit einer Decke zurück, breitete sie über ihren reglosen Kollegen und sah ihn fragend an. "Er ist okay..." knurrte der Veterinär. "Zumindest hoffe ich das. Können Sie mir erklären, was zum Teufel er um diese Zeit in der Küche zu suchen hatte, ohne Krücke, und warum er sich eine doppelte Ladung Betäubungsmittel verabreicht hat?!?! Die Dosis würde reichen, um einen ausgewachsenen Bullen ins Reich der Träume zu schicken!!" Er blickte zu der übernächtigten Agentin hoch. "Hier sollte er jedenfalls nicht bleiben. Im Moment schläft er, so wie es aussieht, wird er einfach wieder aufwachen, wenn die Wirkung nachlässt - wenn die Dosis nicht zu hoch ist. Ich weiß nicht, wie das Zeug bei Menschen wirkt. Sein Puls ist stabil, aber langsam. Der Schlaf wird ihm gut tun, wenn..." Er sprach lieber nicht weiter. "Die Alternative ist, dass ich ihm ein Gegenmittel gebe, aber das kann ich genauso schlecht dosieren und es hat mindestens genauso viele Nebenwirkungen. Ich denke, wir sollten ihn aufs Sofa legen und schlafen lassen - und regelmäßig nach ihm sehen." Der Doc war müde und erschöpft, und die Aussicht auf eine Nachtwache verbesserte seine Laune nicht unbedingt. "Kommen Sie, helfen sie mir..."
Mit vereinten Kräften schafften es die beiden Erwachsenen, den schweren Körper des Agenten auf das Sofa zu bugsieren und erneut eine Decke über ihn zu breiten. "So," schnaufte der Tierarzt anschließend. "Jetzt werfe ich noch einen Blick auf den anderen Kandidaten, und anschließend hätte ich von ihnen gerne eine Erklärung, was ihr Kollege für eine Kamikaze- AKtion in meiner Küche vorhatte und was um alles in der Welt DIESER junge Mann" - er deutete auf Ethan, der noch immer schlief - "hier gesucht hat?! Sie schienen ihn offensichtlich ganz gut zu kennen."
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