Hollis
Gibbs´ Worte trafen sie wie schallende Ohrfeigen und Hollis war nicht in der Lage etwas zu erwidern. Zum Teufel von was sprach er? Wie er kam er nur darauf, dass sie in den Armen eines anderen glücklich werden wollte? Hatte sie ihm nicht deutlich genug gezeigt, dass sie nur ihn wollte? Von Anfang an nur ihn und keinen anderen. Sie verstand die Welt nicht mehr. Seine Wort „Ich liebe dich ebenfalls…“, rauschten an ihr vorbei wie ein Schnellzug und ließen die nächsten umso heftiger einschlagen. Glaubte er denn sie war so hinterhältig und spielte ihn gegen einen anderen Mann aus? Warum? Warum sollte sie das tun? Hatte er in der kurzen Zeit in der sie zusammen waren so wenig über sie erfahren? Hollis war enttäuscht, verletzt und traurig zugleich. Er war doch derjenige der abblockte und davon gelaufen war. Wieso kam er jetzt plötzlich auf die Idee sie würde ihn betrügen? Nick hatte mit alldem doch gar nichts zu tun. Oder doch? Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Natürlich, es konnte nur so sein. Gibbs hatte mal wieder, wie schon auf dem Flughafen, seine Ohren dort wo er sie nicht haben sollte und schnappte Sachen auf die er völlig falsch interpretierte. Hollis schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Ganz klar, er war eifersüchtig. Anders konnte sie sich sein irrationales Verhalten nicht erklären. Warum war sie nicht gleich darauf gekommen? Aber sie hatte doch gar nichts gesagt, was ihn zu dieser Vermutung veranlasste. Oder doch? In Hollis´ Hirn arbeitete es angestrengt, bis ihr die Worte an Nick wieder einfielen.
Ein erschrecktes „Oh Gott“, entfuhr ihr und sie schlug erschrocken die Hand vor den Mund. Sie hatte in ihrer Wut und Enttäuschung den Fehler begangen Dinge zu sagen, die nicht der Wahrheit entsprachen. Nick bedeutete ihr bei weiten nicht soviel wie Jethro, ganz im Gegenteil. Sie liebte den Mann nicht. Er war ein Freund mehr nicht. Genau das hätte sie ihm eigentlich sagen sollen und nicht das was er am anderen Ende hören wollte. „Es ist nicht so wie du denkst, glaube mir… Es gibt keinen Grund eifersüchtig zu sein...“, weiter kam sie nicht, als sie plötzlich die Polizisten in der Tür stehen sah. Es dauerte einen Moment bis Hollys realisierte, dass sie nicht mehr allein waren. Sie schluckte und versuchte sich zu sammeln, was ihr jedoch sichtlich schwer fiel. Dann wies mit der Hand in Richtung Praxis. „Uhm, Dr. Kody erwartet Sie schon. Er hat den nächtlichen Besucher in Sicherheitsverwahrung genommen.“
Während ihr einer der Polizisten zunickte und seinem Kollegen folgte, sah Hollis ernst zu Gibbs. „Hör zu, bitte lass uns das jetzt erst einmal regeln und dann noch mal in Ruhe über alles reden. Ich weiß, dass du ein Bastard sein kannst, denn das ist eine der Eigenschaften die ich an dir liebe. Daher will ich nicht, dass es so endet. Es darf nicht so enden!“, bemerkte sie mit fester Stimme und wollte noch etwas erklärend hinzufügen, als sie den Arzt aus der Praxis ihre Namen rufen hörte.