Mrs. Mallard
Mitglied
Beiträge: 279
|
Erstellt: 09.02.09, 22:57 Betreff: Re: Ein Wintermärchen |
|
|
Gibbs
Erwartungsvoll sog auch der Silberfuchs den Essensduft ein. Mittlerweile machte er sich keine Gedanken mehr um eine eventuelle Übelkeit und wagte sogar einen leisen Protest, weil er noch immer Schonkost anstelle von Steak mit Pommes bekam. Er wusste, dass es nichts ändern würde, aber manche Dinge konnte er einfach nicht lassen.
"Hm-mm, an die Geschichte mit Sharif erinnere ich mich auch noch sehr gut," grinste er mit vollem Mund zurück. "Und daran, dass deine Haustür nicht abgeschlossen war an dem Abend!!" Er kaute fleißig weiter und steckte einen neuerlichen Bissen in dem Mund. "Erinnerst du dich auch an die explodierten... Skelette im Mausoleum?" fragte er weiter, ohne sich von den Erinnerungen an den beißenden Gestank und die unappetitliche Masse den Appetit verderben zu lassen. Hollis Blick zeigte ihm allerdings sehr eindeutig, dass sie dieses Thema nicht zu vertiefen wünschte - schon gar nicht während des Essens. Daher plauderten sie eine Weile über unverfänglichere Dinge und lehnten sich mit vollen Bäuchen entspannt zurück in die Kissen.
Einige Zeit später tauchte Dr. Kinning auf seinem üblichen Kontrollgang auf und überprüfte die Werte beider Patienten. Anschließend schloss er den Vorhang und nahm den Agenten genauer unter die Lupe. "Sagen Sie, Doc," grinste Gibbs, während er auf dem Bauch lag, "wie lange geben Sie mir noch?" Der alte Mediziner ließ sich nicht stören. "Sie meinen, bis sie das erste Mal fragen, wann Sie hier wieder rauskommen? Wenn ich Sie richtig verstehe, wollten Sie das doch eben wissen, oder nicht?" Ein breites Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. "Das haben Sie gesagt," konterte Gibbs und verzog das Gesicht, weil Dr. Kinning unsanft auf seinen Blutergüssen herumdrückte. "Nun..." überlegte der Mediziner. "Zunächst mal haben Sie mich gerade um 20 Dollar reicher gemacht. Ich wusste, dass Sie innerhalb von 24 Stunden nach der OP fragen, wann Sie gehen können."
"Na, wenn das so ist..." lachte Gibbs, "dann ist ja alles in Ordnung. Dann dürften Sie ja eigentlich nichts dagegen..." "Oh doch, Agent Ungeduld!" unterbrach Dr. Kinning ihn auf der Stelle. "Sie sind noch nicht so weit, dass Sie ohne ärztliche Versorgung auskommen, wenn Sie wieder gesund werden wollen." "Oh," schlug Jethro rasch vor, "medizinische Versorgung wird in D.C. kein Problem sein!" Er drehte sich zu Hollis um. "Ducky macht übrigens mit Sicherheit Hausbesuche, auch wenn ich mir um Vance da keine Sorgen mache. Wenn wir Ducky mit einem leckeren Abendessen bestechen, kommt er auf jeden Fall." "Ducky?!" echote Dr. Kinning. "Ducky Mallard?! Das darf nicht wahr sein!" "Sie kennen ihn?" fragte Jethro eher aus Höflichkeit zurück. "Natürlich kenne ich Ducky... wir haben zusammen Cricket gespielt, während des Studiums in Edingburgh. Der alte Knabe ist immer noch im Dienst?!" Nun konnte Jethro das Lachen endgültig nicht mehr zurückhalten. "Glauben Sie im Ernst, Donald Mallard würde freiwillig in Rente gehen?" fragte er zurück. "Nein," gab Dr. Kinning zu und grinste von einem Ohr zum anderen. "Ihre Werte sind besser geworden, ich sehe heute abend noch mal nach Ihnen!" Mit einem fröhlichen Pfeifen verließ der alte Arzt das Zimmer, ohne die Frage des Agenten beantwortet zu haben.
"So viel dazu..." grinste Gibbs, als er verschwunden war. "Vielleicht hast du mit Dr. Moore mehr Glück als ich. Oder ihr findet auch noch einen gemeinsamen Bekannten, wer weiß? Die Welt ist klein..." Er zwinkerte seiner Freundin fröhlich zu.
|
|