Hollis
„Nicht so eilig“, bremste Hollis den grauhaarigen Agenten und schob die Tür vor seiner Nase zu. Dann nahm sie seinen Seesack von der Schulter und stellte ihn an die Seite. „Du wirst doch wohl nicht denken, dass ich in diesem Aufzug mit dir irgendwohin gehe“, bemerkte sie schmunzelnd und zogihn wieder mit zurück zum Bett. „Du bist eindeutig zu schnell. Wer kann auch ahnen, dass du, kaum von der Untersuchung zurück, schon mit einem Bein auf der Straße stehst.“
Während Gibbs zur Abschlussuntersuchung gewesen war, hatte Dr. Moore sich noch einmal ihre Operationsnarbe angesehen und einen frischen Verband angelegt. Die alte Ärztin war mit der Narbe sehr zufrieden, legte der Agentin aber noch einmal eindringlich ans Herz sich auch weiterhin zu schonen. Keine übereifrigen Bewegungen, Hebeübungen und sonstiges zu machen. Des weiteren wünschte sie ihr viel Glück und alles Gute, was Hollis spontan dazu veranlasste die Ärztin kurz zum umarmen. Und dann war es endlich soweit, sie konnten das Krankenhaus verlassen und sich in ein neues Abenteuer stürzen.
Doch bevor es so weit war, wollte Hollis endlich ihre Überraschung für Gibbs los werden. Bis zum Frühstück sah es beinahe so aus, dass es ihr nicht gelingen würde. Zu ihrer Freude war Schwester Stefanie, die sie gebeten hatte ein paar Sachen zu besorgen, doch noch rechtzeitig aufgetaucht. Hollis genoss Jethros sichtliche Verwunderung und ließ sich Zeit mit einer Erklärung. Erst als er ungeduldig zu werden begann, zog sie unter ihrem Bett einen großen Beutel hervor. „Hier bitte. Ich dachte mir, da es für Männer nichts Schlimmeres gibt als einkaufen zu gehen – und du im Augenblick ohnehin etwas gehandikapt bist – besorge ich dir etwas.“
Auf seinen irritiert fragenden Blick drückte sie ihm kurzerhand einen Kuss auf die Lippen. „Nun schau nicht so. Sieh es als nachträgliches Weihnachtsgeschenk und probier es einfach an. Ich hoffe, es gefällt dir. Die Größe müsste auch stimmen.“ Dann trat sie einen Schritt zurück und beobachtete ihn aufmerksam. Die junge Schwester hatte nach ihren Anweisungen und Größenangaben zumindest ihren Geschmack getroffen. Nun hoffte Hollis, dass die Hose und das Shirt samt Hemd auch Gibbs gefielen.