Hollis
Als Hollis munter wurde, war es mittlerweile dunkel geworden. Der Schneefall hatte nachgelassen und die Straßen waren in tiefes Weiß gehüllt. Langsam schob sie sich aus dem Bett und brauchte eine Weile, um zu realisieren was geschehen war. Ein Griff an ihre frisch verbundene Rippenpartie brachte es schnell wieder in ihr Gedächtnis. Fröstelnd zog die blonde Frau sich etwas über und begab sich in die untere Etage. Dort herrschte Stille. Keine zischende Kaffeemaschine und auch kein klapperndes Geräusch aus dem Keller war zu hören. Demzufolge waren sie wieder allein. Leise schlich Hollis sich ins Wohnzimmer und fand Gibbs tief schlafend auf dem Sofa vor. Er sah ruhig und zufrieden aus. Ein Bild das ihr sehr gut gefiel. Vorsichtig, um ihn nicht aufzuwecken, zog sie eine heruntergefallene Decke über ihn, gab ihm einen flüchtigen Kuss und ging wieder nach hinaus. Im Flur stand noch immer sein alter Seesack und Hollis beschloss kurzentschlossen, ein paar Sachen zu waschen. Wer wusste schon, ob und wann sie am nächsten Tag dazu kommen würde. Da sie das Badezimmer kannte, war die Maschine schnell gefunden und mit Sachen gefüllt. Nur die Suche nach dem Waschpulver gestaltete sich etwas schwierig. Nach einer Weile fand sie es danne neben diversen Putzmitteln in einer kleinen Nische verstaut und sie fragte sich, ob die Sachen noch aus alten Zeiten herrührend so gut versteckt waren.
Da sich die Vorräte in Gibbs´Haushalt nur auf Kaffee und ein paar Tüten Fertignahrung begrenzten, beschloss Hollis anschließend einkaufen zu fahren. Der nächste Supermarkt war nur einige Querstraßen entfernt und schon nach einer knappen halben Stunde stand die Küche voller Einkaufstüten. Bis auf ein paar leckere Sachen verstaute sie alles im Kühlschrank und kochte anschließend eine Kanne Tee. Sie wusste, dass Ducky Jethro ins Gewissen geredet und sie gebeten hatte, darauf zu achten. Egal ob ihm das passte oder nicht, dieses Mal würde sie nicht mit sicher handeln lassen.
Mit der Kanne und zwei Tassen in der Hand ging sie ins Wohnzimmer, stellte alles ab und ließ sich erschöpft in den Sessel fallen. Das Ganze war doch etwas fiel gewesen und die Erschöpfung machte ihr sehr deutlich klar, dass sie sich erneut übernommen hatte. Doch Hollis ignorierte es und war froh, dass Ducky es nicht miterlebt hatte. Denn sie war sich sicher, der alte Pathologe hätte ganz bestimmt eingeschlossen. Somit hatte sie fürs Erste aber ein paar wichtige Dinge erledigt und konnte sich beruhigt ausruhen. Alles andere würde sich hoffentlich bald und schnell regeln, denn auch wenn die Arbeit sie abgelenkt hatte, die Angst um Shania und ihre Mutter war immer noch da.