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Tobias Fornell
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Beiträge: 9


New PostErstellt: 19.04.09, 22:38     Betreff: Re: Ein Wintermärchen

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Tobias Fornell

Weil er wegen eines Gesprächs mit dem stellvertretenden Direktor des FBI am frühen Morgen auf sein Frühstück hatte verzichten müssen, zog er nun, wo gerade nichts zu tun war, die Mittagspause ein Stückchen vor. Es war kurz nach 12 und er hatte sich gerade ein Brötchen in der Kantine des Hooverbuildings geschmiert, als sein Handy klingelte. Das Display zeigte eine unbekannte Nummer und für einen Augenblick überlegte er, den Anruf einfach zu ignorieren. Diverse Kollegen, die vielleicht gerade nicht im Büro waren, und Gibbs konnten es schonmal nicht sein; deren Nummern kannte das Mobiltelefon. Da aber der unbekannte Anrufer nicht aufgab und nach einer halben Minute immernoch klingeln ließ, warf er sein Marmeladenbrötchen auf den Teller zurück und angelte nach dem Telefon.

"Fornell?", schnauzte er in den Hörer hinein und hörte - nichts! Der unfreundliche Gruß hatte dem Gegenüber offenbar die Sprache verschlagen. Oder auch nicht.
Als Tobias gerade wieder auflegen wollte, räusperte sich am anderen Ende der Leitung jemand.
"Susan Kendall hier", meldete sich eine weibliche Stimme, die er im ersten Augenblick nirgens einordnen konnte. "Ich rufe aus dem Staatsgefängnis von Virginia aus an", ergänzte Susan und nun fiel Fornell wieder die dunkelhaarige Frau ein, die ihm bei seinen früheren Besuchen dort schon immer mal aufgefallen war.
'Nicht unattraktiv' war ihm damals wie heute anerkennend durch den Kopf geschossen.
"Lt. Kendall, richtig?", hakte Tobias nach und erntete überraschtes Schweigen.

Susan sah am anderen Ende der Leitung verdutzt den Telefonhörer an. Sie hätte nun nicht gedacht, dass er sich an ihren Rang erinnerte.
"Richtig", erwiderte sie.
"Was kann ich für Sie tun?", hallte es aus dem Hörer. Mittlerweile klang der FBI-Agent nicht mehr so brummig wie am Anfang.
"Ich rufe an wegen Maria Mondego."

Bei den Worten wurde Tobias noch ein Stückchen aufmerksamer. Weshalb rief jemand wegen der Scheinangeklagten an, wenn nicht, weil es Probleme gab?
"Was ist mit Frau Mondego?", fragte er, etwas ungeduldig.
"Ihre Tochter ist total verstört", erwiderte sie leise, nachdem sie sich nochmal umgesehen hatte, ob wirklich niemand in der Zwischenzeit unbemerkt das Zimmer betreten hatte. Wenn soetwas passierte, konnte man nicht vorsichtig genug sein. "Der Kopf ihres Kuscheltiers ist abgerissen und Ms. Mondego weigert sich, mit jemand anderem zu sprechen als mit Ihnen!"
Tobias wurde sofort klar, dass Gibbs seinen Namen irgendwie erwähnt haben musste. Anders konnte er sich diese Weigerung nicht erklären. Doch diese Ereignisse kamen unvorhergesehen und waren überhaupt nicht gut. Im schlimmsten Fall wurde es Maria zu Last gelegt, dass ihre Tochter so verstört war. Im zweitsclimmsten Fall mussten sie Maria in ein anderes Gefängnis verlegen - und wieder von ihrer Tochter trennen.

Beides war wenig wünschenswert. Es konnte jedenfalls nicht warten.
"Ich bin unterwegs!", verabschiedete er sich knapp. Er legte auf, warf sein Marmeladenbrötchen in den Müll, griff nach seiner Jacke, Waffe und Ausweis und stürmte dann aus dem Gebäude. Je früher er da war, desto besser.






[editiert: 19.04.09, 22:50 von Tobias Fornell]
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