Hier also die Zusammenfassung meiner Internet-Recherche bezüglich des Themas: Abpumpen von Muttermilch. Wie immer auch mit selbst Erlebten kombiniert.
1. Welche Arten von Milchpumpen gibt es überhaupt?
Bei Milchpumpen gibt es zwei prinzipielle Ausführungen. Zum einen kann man Handpumpen verwenden, bei denen die Milch durch manuelles Pumpen abgesaugt wird. Zum anderen ist es auch möglich elektrische Pumpen zu nutzen, die die Muttermilch automatisch abpumpen.
Handpumpen gibt es zu Huauf in unterschiedlichen Qualitäts- und Preisklassen. Gegenüber elektrischen Pumpen sind sie preiswerter und unkomplizierter im Transport. Zudem ist man mit Handpumpen vom Stromnetz unabhängig. Allerdings sollte man auf den Gebrauch von Handpumpen aus Glas und mit Gummiball verzichten. Sie sind meist uneffektiv, unhygienisch und für wunde Brustwarzen verantwortlich.
Wer regelmäßig abpumpen möchte oder manuelles Pumpen zu anstrengend findet, sollten Sie eine elektrische Milchpumpe verwenden. Beim Kauf aber darauf auchten, dass der Pumptrichter zur Brustwarze passt. Besondere weiche Pumptrichter schonen dabei die empfindlichen Brustwarzen. Elektrische Milchpumpen gibt es in Apotheken und ausgesuchten Fachgeschäften. Man kann sie sich aber auch in speziellen Mietstationen (natürlich gegen Gebühr) ausleihen. In besonderen Fällen verschreiben Frauenärzte eine Milchpumpe auf Rezept.
Als Ilias damals mit Gelbsucht im Krankenhaus bleiben mußte, habe ich ein Rezept von meiner Frauenärztin verschrieben bekommen (für zwei Wochen). Nach zwei Wochen wollte ich mir ein Verlängerungsrezept holen, denn der Knirps weigerte sich noch immer, die Brust zu akzeptieren. Mit Mühe und Not habe ich es dann bekommen, denn die Ärztin sah keine Indikation mehr, mir die elektrische Pumpe zu verschreiben. Der kinderarzt tat dies schließlich. In der Apotheke habe ich dann die Pumpe der Firma Medela gegen eine 40-Euro-Kaution bekommen, natürlich mit Zubehör. Insgesamt musste ich für Rezepte auf meinen Namen zahlen: 10 Euro für das erste Rezept, 5 Euro für jedes Folgerezept und 10 Euro für das Zubehör. Für Rezepte auf Ilias Namen musste ich nichts zahlen ... (Hinterher ist man immer schlauer!)
Natürlich kann man elektrische Milchpumpen bei der Apotheke auch ohne Rezept leihen. Das hätte uns dann 50 Cent / Tag gekostet und das Zubehör in vollem Umfang - etwa 25 Euro. Erkundigt Euch aber am besten selber, denn die Gebühren sind von Apotheke zu Apotheke unterschiedlich.
2. Worauf soll ich beim Kauf einer Milchpumpe achten?
Wer eine Milchpumpe kauft - egal ob manuell oder elektrisch – sollte darauf achten, dass der Pumptrichter zur Brustwarze passt. Besondere weiche Pumptrichter schonen dabei die empfindlichen Brustwarzen. Einige Milchpumpen haben in der Saugglocke zusätzlich ein Massagekissen integriert. Dieses massiert die Brust während des Pumpens und stimuliert zusätzlich den Milchspendereflex.
3. Wie wichtig ist Hygiene?
Die Einhaltung der Hygienemaßnahmen ist beim Abpumpen noch wichtiger als beim Stillen. An erster Stelle steht natürlich das Reinigen der Hände und der Brust. Dabei sollte auf Seife verzichtet und fließendes warmes Wasser verwendet werden. Vor jedem Abpumpen sollte die Milchpumpe und alle Einzelteile gründlich gereinigt werden. Zur Sterilisation kocht man die Milchpumpenteile ab oder verwendet ein Sterilisationsgerät.
4. Wie bewahre ich die abgepumpte Milch auf?
Haltbarkeitsempfehlungen für Muttermilch laut La Leche Liga:
24 Std. bei 15° C
10 Std. bei 19-22° C
4-8 Std. bei 25° C
5 Tage (Kühlschrank) 0-4° C
gefroren
ca. 2 Wochen im 1*-Fach
3-4 Monate im 2** oder 3***-Fach
6 Monate und länger Kühltruhe bei –19° C.
Nach dem Abpumpen sollte die Muttermilch sofort gekühlt werden. Möchte man die Muttermilch länger aufbewahren, gehört sie in den Gefrierschrank. Dort kann sie bis zu 6 Monate gelagert werden. Man sollte jedoch beachten, dass sich die Zusammensetzung der Muttermilch den Bedürfnissen des Babys anpasst und sich ständig verändert. Daher: Immer die zuerst abgepumpte eingefrorene Milch auch zuerst verfüttern. Tiefgefrorene Milch taut man langsam im Kühlschrank oder bei spontanem Bedarf im Warmwasserbad auf. Bei Raumtemperatur kann die Muttermilch nicht länger als 5 Stunden aufbewahrt werden. Nicht verfütterte Milch darf nicht wieder einfroren werden.
5. Wie kann man das Abpumpen erleichtern?
Hier einige Tipps, die das Abpumpen von Muttermilch, gleich ob manuell oder elektrisch, erleichtern:
- Sofern es möglich, immer im Beisein Ihres Babys abpumpen, da dies die Hormonausschüttung anregt.
- Sollte die Milch nicht gleich fließen, versuchen durch Massage (siehe nächster Punkt) den Milchfluss anzuregen.
- Den Milchauffangbehälter sicher ablegen und den Milchtrichter entsprechend der Bedienungsanleitung benutzen.
- Zuerst zur Anregung des Milchflusses schnell abpumpen, dabei aber die Saugstärke gering einstellen. Anschließend zu langsamerem Pumpen und erhöhter Saugstärke übergehen. Dies imitiert den natürlichen Saugrhythmus des Babys.
- Pausen von 5 bis 8 Minuten zwischen dem Abpumpen einlegen.
6. kann man auch die Brust von Hand entleeren?
Das kann man durchaus mittels einer Massage entleeren:
- Zuerst muß der Milchfluss angeregt werden. Hierzu die Brust mit leichten kreisenden Bewegungen von außen nach innen massieren.
- Der Daumen wird oberhalb der Brustwarze, Mittel- und Zeigefinger unterhalb abgelegt. Dabei sollte der Abstand zwischen den Fingern etwa der Größe des Säuglings-Mundes entsprechen.
- Nun die Brust zum Brustkorb hin drücken und sie dabei leicht anheben. Anschließend mit Daumen und Mittel- und Zeigefinger in Richtung Brustwarze gleiten, um damit die Milch aus der Brust zu „pressen“.
- Rhythmisch diesen Vorgang wiederholen. Dabei die Hand gleichmäßig drehen, um alle Bereiche der Brust zu entleeren.
- Eine Pause von etwa 5 bis 8 Minuten einlegen und den Vorgang wieder von vorn beginnen. Nicht vergessen die Milch aufzufangen.