Ich bin eine der "Alten", ich schreib dann trotzdem mal was dazu
Damals (lang, lang ist´s her) hatte ich ja einen Geschenkgutschein von meinem inzwischen verstorbenen Freund für einen Satz Karten bekommen. Nachdem ich mir dann die Skatkarten samt Lernbuch dazu ausgesucht hatte, kam das Osterwochenende und meine Tochter war nicht daheim. Ich setzte mich also mit dem Lehrbuch auf die Couch und habe den Text über jede Karte durchgelesen. Erstmal im Groben, damit ich überhaupt wusste, um was es da geht (ihr erinnert Euch - keine Bildchen....) und welches Zeichen überhaupt welche Grundbedeutung hat - also z. B. Karo für Geldangelegenheiten, etc. Dann habe ich versucht, jede Karte einzeln auswendig zu lernen. Jemand schrieb hier mal irgendwo, das sei wie Vokabeln lernen, und so war es auch. So richtig mit Augen zu, aufsagen und dann nachgucken, ob es stimmt.
Nach einiger Zeit (Stunden) dann wollte ich es wissen und hab die Karten nach Anweisung ausgelegt, für mich selber halt. Und siehe da, das passte perfekt. Ich hab zum Deuten permanent in dem Buch hin- und hergeblättert, denn natürlich konnte ich rein gar nix auswendig, und schon gar nicht Kombinationen etc. Aber ich merkte, dass es funktionierte, die Deutung nach dem Buch war total stimmig und ich war begeistert.
Dann suchte ich mir Opfer in meinem Umfeld zum üben und der Witz war, dass alle sagten, es sei ok, und was es denn kosten würde? Irgendwie hatten die gar nicht in Erwägung gezogen, dass es auch nicht klappen könnte und dass ich überhaupt froh war, dass sich wer opferte für diese Zwecke. Nachdem dann diese Legungen (mit Buch auf dem Schoß und ständigem Blättern) auch so gut klappten und stimmig waren, ging es quasi im Familien- und Bekanntenkreis reihum. Und dabei ist natürlich der Vorteil, dass man die Leute kennt und auch einiges aus ihrem Leben weiß, das macht das Ausdeuten anfänglich einfacher. Wobei - da kamen dann Sachen raus, die ich noch nicht wusste und von denen die Fragesteller wohl auch nicht dachten, dass ich herausfinden würde
Na ja, und irgendwie, wenn ich mich heute so zurück erinnere, war das mit dem Kartenlegen ähnlich wie mit den Jenseitskontakten jetzt. Damals hab ich auch für Gott und die Welt kostenlos oder für einfach eine kleine Geste stundenlang die Karten gelegt, bis mir Martin (der verstorbene Freund) dann sagte: "Warum nimmst Du eigentlich kein Geld dafür?". Er fand das unmöglich, dass sich sämtliche Leute fröhlich von mir die Karten legen ließen und ich dafür nicht entlohnt wurde. Später hab ich dann auch inseriert und für fremde Klienten gelegt.
Also ich denke, es muss mit reinem Ausweniglernen beginnen, damit man ganz pragmatisch erstmal weiß, um was es bei der Karte geht. Die Intuition, welche Bedeutung die Karte jetzt explizit im Zusammenhang mit den anderen Karten hat, kommt von ganz alleine später hinzu.
Oder wie sehen die anderen das?