Die Phileasson Saga
Phileasson Saga
 
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025 - Von der Kunst eine Seeschlange zu erlegen

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Thoram
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Beiträge: 53
Ort: Baesweiler

Charaktername: Thoram, Sohn des Khoram


New PostErstellt: 03.11.05, 19:34  Betreff: 025 - Von der Kunst eine Seeschlange zu erlegen  drucken  weiterempfehlen

Eintrag ins Reisetagebuch, Tharan Drachentöter vom Waldvolk
Aufgezeichnet von Ohm Volker
Ort: Boran – Südostküste Maraskans, in Küstennähe
Titel: Von der Kunst eine Seeschlange zu erlegen
Zeit: 26. Praios

„Von den Seeschlangen: Garstig anzusehen und ein Schrecken für alle, die die Meere befahren, sind die Kinder H'rangars, die Seeschlangen, die ewigen Gegner Swafnirs. Die kleinsten mögen wohl zehn Schritt in der Länge messen, derweil die größten viele hundert Schritt lang sind. In ihrem Maul sind sieben Reihen Zähne, ein jeder Zahn so lang und scharf wie ein Dolch. Was sie mit einem Biss nicht packen können, das umschlingen sie und ziehen es in die kalte Tiefe. Man sagt, diese grün geschuppten und mit Tang begangenen Kreaturen seien auch den Efferd ein Gräuel, doch die Macht der der alten Götter beschütze sie.“
- Autor unbekannt, Das Bestiarium von Vinsalt, Ort und Datum unbekannt


Von der Kunst eine Seeschlange zu töten
Eine gar praktische Anleitung von Tharan Drachentöter vom Waldvolk
Überarbeitet und ausformuliert von Alfonso di Cebesson

Es ist überaus schwierig einen geeigneten Anfang für ein so heikles Kapitel wie die Jagd auf Tiere zu schreiben, gerade wenn es sich um Raubtiere handelt, deren Größe die Eigene um ein Vielfaches übertrifft. Wie sie im Folgenden lesen werden, geht es in diesem Bericht um die Jagd auf eines der wohl gefährlichsten Monstren, die Dere bevölkern – Seeschlangen.
Ich habe mich zu diesem Thema ausführlich erkundigt und einige sehr interessante Dinge in Erfahrung bringen können, um deren Erwähnung ich nicht umhin kann. Anscheinend ist nie jemand auf die Idee gekommen, geplant eine Seeschlange zu verfolgen und anzugreifen, stellen sie doch den größten aller Schrecken eines Schiffes dar. Neuland zu begehen ist stets eine schwierige Sache, man wird belächelt, gar verspottet und die Erfolgsaussichten sind verschwindend gering. Aber es ist möglich!
Ich werde im Folgenden in wenigen Punkten erläutern, wie eine erfolgreiche Jagd auf solche Riesenschlangen bewerkstelligt werden kann:

1. Vorbereitung der Jagd
2. Suche der Seeschlange
3. Tötung selbiger Seeschlange

Da anscheinend ausreichende Literatur zu diesem doch diffizilen Problem nicht existiert, werde ich meinen Erläuterungen meine Erfahrungen anhängen, um dem interessierten Leser ein besseres Bild der Lage zu ermöglichen.


1. Vorbereitung der Jagd

Für eine erfolgreiche Jagd auf eine Seeschlange ist es absolut nötig, gewisse Vorbedingungen zu schaffen. Ein hochseetaugliches Schiff ist an erster Stelle zu nennen, ebenso wie eine gut eingespielte und darüber hinaus hartgesottene Crew, die das Wagnis auf sich zu nehmen bereit ist.
Auf unserer Suche nach einem geeigneten Schiff mit Mannschaft in der freien Stadt Boran stellte sich bereits der erste Schritt als hinderlich dar. Ohne zu übertreiben muss ich leider bemerken, dass kein Kapitän, sich in der Lage sah uns zu unterstützen. Schließlich wurden unsere Bemühungen jedoch doch von Erfolg gekrönt. Kodnas Han, der berühmteste Freibeuter des freien Maraskans bot sich letztlich dennoch für die geringe Summe von 50 Dukaten pro Reisetag an.
Da ich in meinem Bericht davon ausgehe, dass der Leser ehrbar und rechtschaffen ist, möchte ich anmerken, dass solche Schritte leider unumgänglich sind, wenn man gestrandet in einer meuternden Stadt ist. Da dieser Bericht jedoch kein Rechtfertigungsversuch sein soll, sondern eine praktische Anleitung, fahre ich einfach in den Erläuterungen fort:
Die stolze Summe war unsere Reisekasse aus ersichtlichen Gründen nicht in der Lage aufzufangen und so wendeten wir uns an einen, uns schon im Vorhinein negativ aufgefallenen, Piratenkapitän namens Lucan. Jener Bursche hatte durch Plünderei und Raub Beute gemacht, die er in seinem Schiff hortete. Da wir ihn nicht umständlich fragen wollten, ob er bereit wäre uns zu subventionieren, beschlossen wir, einfach seinen Schatz gerecht zu teilen. Lucan selbst war an dem Abend leider in eine Prügelei verwickelt. Man denke sich, jemand hatte einige Freibeuter bezahlt, ihn und seine Crew zu bearbeiten. Schlimme Zustände in Boran, von denen sich der Autor dieses Werkes jedoch distanzieren möchte.
In der Nacht gelangten wir mit einem kleinen Fischerkutter an das vor Anker liegende Schiff und enterten es. Die zwei Wachen wurden von unserer schönen Begleiterin Dirona abgelenkt und mit einigen Schlägen und einem stumpfen Pfeil von mir ausgeschaltet.
Es ist dabei anzumerken, dass man bei solchen Handlungen Gesichtsmasken tragen sollte, vorzugsweise schwarz. Aber der informierte Leser wird das sicherlich besser wissen.
Im Laderaum des Schiffes stießen wir auf eine eisenbeschlagene Truhe, die wir mitnahmen. Die restliche schlafende Mannschaft war dabei diskret unaufmerksam, uns sehr entgegenkommend. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Lucan und seine Crew.
Die Truhe enthielt exakt 500 blinkende Goldstücke. Unser Zwerg Thoram hat diese Summe mehrmals geprüft. Er beschloss nebenbei sich nie mehr die Hände zu waschen, aber das ist eine andere Geschichte.
Kommen wir zu einem anderen, ernsten Thema. Jede Gruppe, die beschließt eine Seeschlange zu jagen, braucht einen Anführer. So ein Anführer ist praktisch und nützlich zugleich. Vorher sagt er, was zu tun ist. Er hat die letzte Entscheidung! Ich lege es dem Leser ans Herz eine beratene Stellung des Anführers einzunehmen. Mag sein, der Ruhm ist größer, aber so eine Machtposition hat auch ihre Schattenseiten. Hinterher kann es sehr ungemütlich sein, Anführer zu sein, vor allem wenn das Vorhaben schief geht. Es ist das verbriefte Recht des Untergebenen alle Schuld auf die Planung des Führers abzuwälzen.
Am besten man achtet direkt bei der Wahl des Anführers darauf, einen möglichst kompetenten und erfahrenen Mann/Frau für die Sache zu gewinnen. Ich verweise an dieser Stelle mit größtem Respekt auf Kapitän Asleif Phileasson.
Hochzufrieden mit unserem Erfolg nickte uns Phileasson zu. Er hatte den Abend mit einer Schlägerei verbracht, die er aus sicherer Entfernung verfolgte. Unseren weiteren Vorbereitungen stand nichts mehr im Wege, daher machten wir uns anschließend auf den Weg zu unserem neuen Schiff.
Um noch einmal die Auswahl des Schiffes zu konkretisieren. Es ist förderlich ein schwerbewaffnetes, verstärktes, hochseetaugliches Schiff mit kampferfahrener Crew zu nehmen. Seeschlangen sind große und gefährliche Wesen und vermögen es einem Schiff innerhalb kürzester Zeit beträchtliche Schäden zuzufügen. Mehr dazu bei Punkt 3 (Tötung einer Seeschlange)


2. Suche der Seeschlange

Zum Glück aller sind Seeschlangen selten. Menschen zählen nicht gerade zu ihren favorisierten Speisen und allein größere Schiffe sehen sie als Gegner an. Wenn man jedoch gerade auf Seeschlangenjagd ist, kann man es gar nicht erwarten, endlich eine vor den Bug zu bekommen, erst recht, wenn man nur 10 Tage Zeit hat, wie in unserem Fall.
Ein Fischer, der von unseren Absichten erfahren hatte, gesellte sich zu uns und gab uns den entscheidenden Hinweis. Drei Tagesreisen in südlicher Richtung entfernt lag eine größere Bucht. Dort hatte er bereits Seeschlangen gesichtet und was unter diesen Umständen erwähnenswert ist, sind Seeschlangen in Küstennähe selten. Sie war dort in einem Loch an der Küste verschwunden. Kranke, abgestorbene Bäume und viele gefährliche Klippen markierten die Stelle, an der wir beschlossen zu suchen.
Nach unseren ersten Erfahrungen Seeschlangen auf hoher See zu besiegen, schien uns dies ein als ein geeignetes Unterfangen und so gingen wir in der besagten Gegend vor Anker. Viele Tang, kahle Knochen und anderes Zeugs schwamm im Wasser und zu meinem Leidwesen hörte ich so nahe an der Küste keinen Vogel singen. Schwarze Schatten huschten im Wasser umher.
Da unser Schiff zu groß war um näher ans Ufer zu fahren, wurde ein Beiboot ausgesetzt. Nach einigem Suchen, gelang es uns tatsächlich ein Loch auszumachen. Allerdings lag unter dem Wasser, was unseren Zwerg äußerst verdrießlich machte.

Ich möchte den Leser auf das folgende Ereignis vorbereiten! Es ist wahrscheinlich nicht so einmalig, wie das Töten einer Seeschlange, aber annähernd so selten.
Nach einer heftigen und auch beleidigenden Diskussion entledigte sich unser Lastenträger, der Zwerg Thoram, seines Kettenhemdes. Er würde nicht in der Lage sein, uns durch das Loch zu folgen, aber es gab andere Mittel. Ich sang den a’sela dhao biundawin und war so beschleunigt in der Lage, den Zwerg mit mir zu führen. Lange führte der Gang und beinahe meinten wir schon jämmerlich zu ersticken, da gelangten wir in eine große Höhle, die zum größten Teil unter Wasser lag.

Diese Höhle ist nach Einschätzung des Autors einmalig. Wie sich herausstellte, war der gesamte Boden mit Seeschlangenknochen übersät. Scheinbar zieht es die Meerungetüme vor ihrem Tod hierher um zu sterben. Uns kam das sehr gelegen, da wir eigentlich keine Seeschlange töten, sondern nur einen ihrer Reißzähne ergattern wollten.
Meine wiederholten Tauchversuche blieben leider erfolglos. Alle Reißzähne waren sorgfältig zerschlagen worden und so mussten wir mit ohnmächtiger Wut und Enttäuschung feststellen, dass Beorn die Höhle vor uns erreicht hatte. Meine Begleiter hatten derweil die Höhle durchsucht. Neben einem Gang, der nach oben in den Dschungel führte, fanden sie einen pyramidenförmigen Opferaltar. Neben diesem Zeichen alter Glauben lagen sechs tote Echsenwesen. Sie waren erst vor kurzem umgebracht worden, scheinbar in einem Kampf.

Als ich wiederholt auftauchte, sah ich am Ufer den Magier Osfalai und auch Träger Thoram wie wild umherspringen. Waren sie vorher von tiefer Hoffnungslosigkeit ergriffen gewesen, waren sie jetzt sehr aufgeregt. Sie sprangen am Ufer auf und ab und zeigten auf den unterirdischen Eingang der Höhle.
Ein riesiger langgezogener Schatten glitt lautlos durch das Loch hinein. Ich beschloss aus nahe liegenden Gründen meine Suche abzubrechen und das Wasser zu verlassen.


3. Tötung der Seeschlange

Meist gestaltet sich die Tötung einer Seeschlange als äußerst chaotische Angelegenheit. Aufgrund ihrer enormen Länge, fällt es nicht schwer an vielen Punkten gleichzeitig anzugreifen und dabei seine Kameraden außer Sicht zu verlieren. So auch in diesem Fall. In den Augenblicken, wo man von seiner Truppe getrennt wird, muss jeder wissen, was zu tun ist. Egal ob man jetzt speziell auf der Suche war oder eher gefunden wurde (in dem Fall entfällt einfach nur Punkt 1 und 2), eine schnelle und Zielgerichtete Tötung stellt das primäre Ziel dar. Um eine bessere Übersicht zu bekommen, werde ich nun Stärken und Schwächen, soweit sie mir bekannt sind, aufzeigen:

Die Größe
Seeschlangen sind riesig, die meisten messen 20 – 40 Schritt. Es sind jedoch auch schon größere Exemplare gesichtet worden. Der Durchmesser beträgt ungefähr 2 Schritt.
Während wir am Ufer beratschlagten, was zu tun sei, war es uns möglich unseren Gegner näher zu betrachten. 80 Schritt in der Länge maß das Vieh. Es musste ein ausgewachsenes, wenn nicht gar altes Tier sein.

Stoßkraft
Seeschlangen bewegen sich wider aller Erwarten äußerst schnell und geschickt im Wasser. Aufgrund ihrer Masse und der Geschwindigkeit sind sie daher in der Lage, ein Schiff einfach zu rammen und so schon schwere strukturelle Schäden zu verursachen.
In der großen Höhle hatte unser Vieh zwar Platz, war in seinen Bewegungen doch stark eingeschränkt. Auch wenn wir kein Schiff zur Verfügung hatten, war es doch vorteilhaft, dass die Seeschlange weder fliehen noch größere Strecken zurücklegen konnte.

Klammern
Die bevorzugte Art von Seeschlangen größere Schiffe zu versenken. Ein umklammertes Schiff sinkt sehr schnell, daher sollte sich die Crew bemühen die Umklammerung schnellst möglich zu brechen.

Biss
Eine mörderische Attacke, die die Seeschlange sowohl gegen Einzelpersonen, als auch gegen Takelage oder sogar kleinere Schiffe anwenden kann. Der Autor rät dringend davon ab, sich in irgendeiner Form dem Maul zu nähern. Zurzeit sind nur zwei Personen bekannt, die einen solchen Biss überhaupt überlebt haben

Schwanzschlag
Mit ihrem Schwanz peitscht die Seeschlange das Wasser auf und ist ebenfalls in der Lage kleine Boote oder die Takelage größerer Schiffe zu zerschmettern.
Über die Auswirkungen auf den menschlichen Körper kann ich leider dazu weniger aussagen, ich vermute schwere bis sehr schwere Deformationen der getroffenen Stellen.

Panzer
Das geschuppte Wesen hat eine äußerst stabile Haut, die der von hartem Leder in etwas gleichkommt. Es ist daher für die meisten Hieb- und Stichwaffen überaus empfänglich.
Ich rate an dieser Stelle jedoch von vielen herkömmlichen Waffen ab. Da sich die meisten Kämpfer im Wasser befinden, scheiden Hiebwaffen aus. Der Schwung der Waffe (ob spitz oder stumpf) wird durch das Wasser zu sehr abgedämpft. An Stichwaffen scheiden leichtere Klingen wie Florette und Degen aus, die in dem doch zähen Fleisch stecken bleiben und wie Zahnstocher brechen. Dolche eignen sich zwar für den Einsatz, richten jedoch zu wenig Schaden an um wirklich von Bedeutung zu sein.
Ich empfehle an dieser Stelle die Universalität des Speeres. Die genaue Ausformung jener Waffen ist dabei hintenangestellt. Nicht ausprobiert wurden bisher Widerhaken an den betreffenden Klingen, die die Speere in der Wunde halten und so die Seeschlange unter Umständen ausbluten lassen würden.
Obwohl uns diese Möglichkeit nicht zur Verfügung stand, empfehle ich an dieser Stelle den Einsatz von schweren Geschützen gegen die Seeschlange. Dass selbige nur auf größeren Schiffen montiert sein können und wohl die Kosten für die ganze Jagd in die Höhe treiben ist mir zwar bewusst, aber einer kontinuierlichen Salve aus schweren Bolzen hat eine Seeschlange wenig entgegenzusetzen.

Für den Kampf gegen eine Seeschlange waren wir mit drei Personen sicherlich zu wenig. Der Zwerg ist bis heute kein herausragender Schwimmer geworden, der Magier war durch die Wassermengen gehindert in ausreichender Menge seine Magie zu wirken und selbst meine Wenigkeit war nicht sonderlich erfahren im Kampf gegen Wasserbewohner. Aber wir konnten darauf hoffen, dass unsere treuen Kameraden unter Phileasson bald zu uns stoßen würden. Wir mussten nur das Loch freihalten.
Dazu mussten wir auf die toten Echsenpriester zurückgreifen, mit deren Leichen wir die Seeschlange in unsere Nähe und damit in seichteres Wasser lockten.
Sicherlich sehr hilfreich waren auch die Flaschen Purpurwasser, die wir aus dem Himmelsturm im ewigen Eis mitgenommen hatten. Sie ermöglichten uns die Wasseratmung und so waren wir in der Lage gleich den Fischen zu schwimmen und den Kampf aufzunehmen. Langsam näherten wir uns der Seeschlange, die noch nichts ahnend die Echsen zerkaute. Da wir nicht Luft holen mussten, konnten wir von allen Seiten angreifen, was uns zunächst auch gelang. Es wurde ein wilder Kampf und ich verlor fast sofort meine Kameraden aus den Augen. Immer wieder stieß ich meinen Speer in den schuppenbesetzten Körper.
Es war ein altes Tier, lange nicht so gefährlich, wie die beiden Seeschlangen, die die Sturmvogel angegriffen hatten. Und dennoch konnte jede Fehlentscheidung mein Leben kosten. Meine Hände schmerzten schon wundgerieben und ich hatte keine Ahnung, ob das Tier schon ermüdete, als es sich nach einer Weile mir zuwandte. Ich versuchte durch rasches Davonschwimmen die Oberfläche zu erreichen und atmete seit langer Zeit wieder Luft. Instinktiv wusste ich, dass die Wirkung des Purpurwassers nun endete und so richtete ich mich darauf ein, die Seeschlange von hier zu bekämpfen.
Mein erster fial miniza dao’ka war nur schwach und mit Schrecken erkannte ich, dass das Tier weiterhin auf mich zuhielt. Alle Kraft zusammenreißend sprach ich einen weiteren fial miniza dao’ka und schmetterte ihn der Seeschlange entgegen. Dann erinnere ich mich an nichts mehr.
Schwer blutend erwachte ich wieder – noch im Wasser. Das Wasser um mich herum, war rot gefärbt von meinem eigenen Blut. Wie benommen schleppte ich mich in Richtung Ufer. Hinter mir erklang ein unmenschliches Röcheln und Fauchen. Raluf zog mich vollends aus dem Wasser. Er und Phileasson waren uns gefolgt und uns in den letzten Minuten unterstützt. Meine halbe Brust war von den messerscharfen Zähnen aufgerissen und auch mein linker Arm hing taub an meinem Körper. Ich weiß nicht, ob die Seeschlange mich nur gestreift oder einfach nicht ganz zugebissen hat, aber ich hatte überlebt. Neben mir lag Thoram im Dreck der Höhle, ebenfalls übel zugerichtet.
Phileasson hatte mit seinem Schwert die Seeschlange durchbohrt und so den Kampf beendet, den wir angefangen hatten. Während ich mich stöhnend ausruhte und meine Wunden vorsorglich heilte, tauchte er wieder und brach die lang ersehnten Reißzähne aus dem Maul heraus. Auch einige kleinere Zähne als Souvenir brachte er aus der Tiefe nach oben.

Wir blieben noch eine ganze Weile in der Höhle, bis wir uns wieder auf den Rückweg machen konnten. Dieser gestaltete sich in unserem Zustand als äußerst schwierig und meine letzte Flasche Purpurwasser war ich gezwungen zu trinken, um nicht doch noch ein Opfer des Meeres zu werden. Wieder war es Raluf, der mich aus dem Wasser fischte.

Damit bin ich am Ende meiner Anleitung angekommen. Wie der interessierte Leser sicher bemerkt haben wird, braucht es einiges an Geld und Männern um so eine Jagd durchzuziehen und die Belohnung fällt – neben dem unsterblichen Ruhm – überaus dürftig aus. Ich rate an dieser Stelle auch entschieden davon ab, sich überhaupt mit einer Seeschlange zu messen, aber in den heutigen Zeiten... man weiß nie, was kommt.

Ich danke ihnen für die Zeit, die sie aufgewendet haben müssen um mein Werk zu entziffern und möchte an dieser Stelle noch einmal allen Personen danken, die direkt oder indirekt an der Jagd auf der Seeschlange teilgenommen haben:

Asleif Foggwulf Phileasson – für seinen Mut diese Reise überhaupt zu wagen, seine Erfahrung und die endgültige Tötung der Seeschlange

Kodnas Han und die ganze Mannschaft der „Tiger von Maraskan“ – für ihre Bereitschaft unser waghalsiges Unterfangen zu unterstützen

Anders der Fischer – für den entscheidenden Hinweis auf den Friedhof der Seeschlangen

Raluf der Kühne – für seinen unerschrockenen Einsatz im Kampf gegen die Seeschlange und mehrmaliges Herausfischen meiner Wenigkeit

Shaya die Traviageweihte – für ihre gute Zusprache und ihren lebensfrohen Charakter und natürlich war sie es, die uns diese Aufgabe stellte

Alfonso di Cebesson auch Osfalai Feuer-zwischen-den-Fingern genannt – für seine magische Unterstützung unserer Reise und die Überarbeitung meiner Erstfassung

Thoram Sohn des Khoram – für seine wuchtigen Schläge und zynischen Bemerkungen, er ist derjenige der es als einer der wenigen versteht meine Stimmung zu heben, weil ich sobald ich ihn sehe, weiß, dass es Wesen gibt, denen es schlechter als mir geht.

Lucan der Freibeuter – ohne ihn wären wir finanziell nicht in der Lage gewesen die Jagd durchzuführen, nochmals vielen vielen Dank an dieser Stelle

Und letztlich auch
Beorn der Blender – ohne den guten Beorn, der alle anderen Reißzähne zerschlagen hatte, wären wir wohl nicht auf die Idee gekommen die alte Seeschlange anzugreifen und so wäre dieses Werk nie entstanden

Tharan Drachentöter vom Waldvolk

Anmerkung: Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für Personen und Sachschäden, die durch Nutzung dieses Werkes bei der Jagd auf Seeschlangen entstehen könnten.



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