Die Phileasson Saga
Phileasson Saga
 
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033 - Kopfgeld

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Phileasson
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Beiträge: 48
Ort: Alsdorf

Charaktername: Phileasson


New PostErstellt: 18.07.06, 17:52  Betreff: 033 - Kopfgeld  drucken  weiterempfehlen

Eintrag ins Reisetagebuch, Ohm Follker (Mitschrift einer Erzählung von Eigor Eisenbeiß)
Ort: Wüste Khom, Neetha und Drôl
Titel: Kopfgeld


Kopfgeld

[Eines Abends hatte Eigor Eisenbeiß das Bedürfnis mir die Geschehnisse zu berichten.
Ein kurzer (!) Auszug]

...Nachdem wir also, natürlich mit meiner tatkräftigen Hilfe, das Geheimnis dieser verlausten und verschütteten Elfenstadt gelöst hatten, durften wir, aus den unendlichen Weiten der Wüste Khom in das stinkende Elfennest zurückgekehrt, der Stammführerin, die ihre Nase höher trug, als ihre Ohren lang waren, all das noch einmal erzählen. Als wir ihr auf die Frage, wo Beorn der Blender sei, antworteten, er sei durch Magie direkt auf die Inseln des Nebels gezaubert worden, mussten wir uns von ihr einen langweiligen Vortrag über diese Inseln anhören, den ich direkt wieder vergessen hab. Behalten habe ich lediglich, dass sie irgendwo im Westlichen Ozean liegen und es dort weder gute Brauereien, noch zwergische Brennereien gibt. Dieser Ort ist mir unsympathisch noch bevor wir dort angekommen sind. Außerdem bringt es Unglück, sich in Nebeln rumzutreiben.
Zu allem Überfluss ist die schier unendliche Meute von Bettlern, Obdachlosen und sonstigem Pöbel noch größer geworden. Zwei von den neuen wagten sich sogar, sich dem wahren Kern des Zuges, der Überlebensversicherung für 300 dahinsiechende Seelen, der Abenteurergruppe des größten Thorwalers aller Zeiten, kurz UNS anzuschließen. Ihre Namen sind Amir und Rohal. Amir ist ein verhinderter Großwildjäger aus adligem Hause. Er denkt vermutlich er wäre was besseres, dabei ist er vom Elfengesindel dieses Stammes gefangen genommen worden. Rohal, dessen Persönlichkeit mir nach wie vor ein einziges Rätsel ist, ist es auch nicht anders ergangen. Könnte mir nie passieren. Es bringt Unglück sich gefangen nehmen zu lassen, von Elfen erst recht.
Nachdem die beiden Neuen von sich behauptet hatten, sie wären wandernde Abenteurer (Und ich wette bei meines Großonkels Bart, dass die Abenteuer, die sie erlebt hatten, den Erfahrungen meines 4 Jährigen Neffen gleichkommen), ging dieses albernde gegenseitige Vorstellen wieder los.
Bald darauf hieß es wieder weiterwandern. Die Tage auf See waren grausam, aber die Wüste ist auch nicht gerade mein Lieblingsaufenthaltsort. Am zweiten Tag der Reise wurden die beiden Neuen mit Thoram, Alphonso, Dirona, Talea, und dem Spitzohr zum Wassersuchen abkommandiert. Gegen Abend beobachtete ich immer wieder Bettler, die sich in die Dunkelheit der Wüste entfernt haben, aber leider sind alle wiedergekommen. Angrosch zum Dank sollte es aber nach kurzer Zeit wieder etwas zu tun geben. Zuerst ignorierte ich zwar die Schreie der Bettler, aber als die Freudennachricht von Thoram kam, war ich hellwach. Ein volles Dutzend Hyänen wartete auf meine schon zu lange trocken gebliebene Axt. Im kurzweiligen Kampf bestätigten sich meine Annahmen: die beiden Neuen hatten arge Schwierigkeiten. Falls sie sich entschließen länger bei uns zu bleiben, werd ich sie mir mal vorknöpfen müssen. Sie sehen mir nicht so aus, als könnten sie mit Äxten umgehen, aber so kann es nicht bleiben. Ich hasse Beerdigungen von Mitreisenden. Bettler ausgenommen.
Vielleicht ändert es sich ja auch von alleine. Bei Thoram hat es mit den Äxten auch so funktioniert. Aber er ist immerhin Zwerg. Leider hat er noch nicht die Fähigkeit entwickelt, sich vor Arbeit zu drücken. Er musste zum Beispiel all’ die Hyänenleichen verbuddeln. Ich glaube, er gräbt gerne. Er hatte aber glück, dass Amir sich erbarmt hat, ihm zu helfen. Er nahm an, obwohl er ganz genau weiß, dass es Unglück bringt, wenn die Menschen zusammen mit uns Zwergen in die Erde vorstoßen.
Die nächste gute Nachricht folgte bald: Es wurde etwas zu trinken gefunden. Die schlechte folgte: Es war nur Wasser. Und dazu auch noch so wenig davon, dass es kaum für alle reichte, aber wir Zwerge können ja bekanntlich mit wenigsten Zutaten größtes Vollbringen! [Er lacht dröhnend und nimmt eine Flasche aus seinem eigenen Vorrat, darauf bedacht, dass Thoram nichts merkt]
An diesem Abend sah ich Shaya zum ersten Mal tanzen. Sie tanzte für Zwergische Verhältnisse gar nicht so schlecht, doch gleichzeitig wirkte sie wie in Ekstase. Ihre Schritte wurden immer schneller, ihr Kopf wirbelte unkontrolliert umher, der Rhythmus immer bizarrer und ihre Bewegungsrichtung unberechenbarer. Am Ende brach sie bewusstlos zusammen. Tanzen bringt Unglück!
Diemal brachte es aber noch etwas anderes: Nachdem wir zu Shaya geeilt waren und ihr wieder auf die Beine geholfen haben, entdeckte Talea, dass ihre Fußabdrücke im Sand einen Text hinterlassen haben:

>>Der Weg zum Ruhm ist geprägt von Mühsal. So helft, das kostbare Samenkorn zu Pflanzen in das wilde Tal aus Träumen eines alten Mannes, und etwas wird geschaffen sein, das länger währt als der Ruhm eines Sterblichen. Kannst du nicht fliegen, klettre nur Schritt für Schritt bergan! Auch wer mit Mühe den Gipfel gewann, hat die Welt zu Füßen liegen.<<

Ich denke, allmählich ist es an der Zeit klarzumachen, dass diese Rätsel bestehend aus Wörtern nur, ich wiederhole, NUR Unglück bereiten. Erstens sind sie viel schwerer zu lösen als normale Rätsel und zweitens kann man ein nicht lösbares Rätsel noch nicht einmal mit einem Axthieb lösen. Probleme mit Körpern, wie zum Beispiel Bäume, Orks und Elfen, sind mir da wesentlich lieber. Meine Laune erlitt einen mittelschweren Zusammenbruch angesichts dieser neuen Orakelei, im Gegensatz zu Shaya, die glücklicherweise wieder recht schnell auf die Beine kam.
Trotz meines Denk-Streiks dauerte es nicht lange, bis dass unsere Gelehrten [Er kichert und trinkt einen Schluck] die Botschaft gedeutet hatten. Sie meinten, dass wir Ben Aram beim Aufbau seines Bettler-Kaffs helfen sollten. Ob das wirklich im Sand stand, wage ich nicht zu beurteilen, aber ich fügte mich. Ben Aram war so gütig, uns wenigstens den Weg zu weisen. Vielleicht hat er unsere Gelehrten bestochen...
Wir zogen also Voraus um das den zukünftigen Standort des Kaffs vorzubereiten. Schon am ersten Tag der Reise passierten wir einen Pass. Zu welchem Gebirge er genau gehörte, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass da keine Zwerge lebten. Außerdem bringt es Unglück über ein Gebirge zu wandern. Man sollte lieber unten durch gehen.
Unser oberirdischer Vormarsch hatte lediglich zur Folge, dass wir beguckt wurden wie fremde Tiere. Die Anderen schienen dies zu genießen. Ich versteh Menschen nicht.
Am darauf folgenden Tag, begegneten wir ungefähr 50 schwer gerüsteten Reitern. Sie trugen sehr lange und unhandliche Lanzen und hatten untypisch für Menschen eine Frau als Anführer. “Wir wollen nach Ira von Kelp“, antwortete Tharan auf die Frage, wer wir sind. Unter uns: Den Namen Ira von Kelp hörte ich zum ersten Mal. Wer weiß, was der Elf sich da wieder aus dem Hirn gequetscht hat.
Aber scheinbar glaubte uns die Heermeisterin und das ganze Banner begleitete uns bis zur Ortschaft Neetha.

Neetha wird mir immer in Erinnerung bleiben. Eine derart gut gesicherte Stadt habe ich selten sehen dürfen. Die Befestigungsanlagen schienen Zwergenwerk zu sein, die Soldaten darauf waren zahlreich und schienen auf jeden erdenklichen Angriff vorbereitet zu sein.
Wir quartierten uns in ein Gasthaus ein, dessen Namen mir entfallen ist, aber bei den Menschen heißen die ja eh alle gleich. Zum goldenen Ochsen oder so. Ich weiß auch nicht mehr, wo es war, aber eins weiß ich noch genau: das Bier ist mit „Ekelhaft“ sehr wohlwollend beschrieben. Die reinste Ogerpisse, sag ich dir. Da ist mir selbst ein guter Tropfen aus Riva lieber. [Trinkt aus seinem Schlauch] Und selbst der ist gewöhnungsbedürftig.
Wo war ich stehen geblieben? Ahja: Neetha, das reizende Städtchen östlich der Khom. Oder westlich? Egal auf jeden Fall hatten wir ein wenig Zeit uns umzuschauen währen der Bettlerzug Proviant kaufte...geschimmeltes Brot, gegorener Wein und Ähnliches. Rohal hatte offenbar zu viel Zeit und nutzte diese schamlos aus, um seinen alten Trieben, die ich schon so lange in ihm vermutete, nachzugehen. Er entkam dem bestohlenen und später auch der Garde knapp und floh in die Kneipe, in der Thoram gerade das Kunststück vollbrachte und gegen einen Menschen, einen stinknormalen, einfachen Langen, im Wetttrinken zu verlieren, welch Schande! Dabei weiß er ganz genau, dass es Unglück bringt, jemanden herauszufordern und zu verlieren. Im Laufe des flüssigen Nachmittags schneite dann Phileasson zu uns herein und behauptete er wäre angegriffen worden. Vermutlich von einem reudigen Köter, denn er hatte keine Verletzungen. Laut seiner Aussage standen Thalea und Amir (der Neue...) auf dem Markt und verhandelten stunden lang um einfachste Stoffhemden. Wir ließen ihre Abwesendheit und Phileassons Warnung, wir wären in der Stadt gesucht, außer Acht und feierten die Nacht auf zwergische Art. Der Wirt machte ein gutes Geschäft.
Am nächsten Tag kam ich leider etwas später aus dem Bett, ich hatte...öhm...Migräne.
Es war nämlich schon einiges Los. Die Meisten hatte es in die Stadt getrieben.
Rohal ist auf die Bitte von Thoram und Talea hin in die Sattelei gegangen und wurde dort wie Phileasson am vorigen tag auch, angegriffen. Den Angreifer beschrieb er als zwei bis drei Meter großen Hünen. Er musste einer der besten und kräftigsten Kämpfer der Umgebung sein. Er kämpfte mit einer großen Streitaxt und schien gelenkig wie ein Eichhörnchen. Raluf kam ihm zu Hilfe, doch auch er war diesem Krieger nicht gewachsen.
Just in diesem Moment drehte ich meine allmorgentliche Spazier-Runde und kam zu besagtem Schauplatz. Die vorliegende Situation durchblickte ich sofort, als ich Raluf auf dem Boden liegen sah. Wie der völlig ungleiche Kampf ausging, brauche ich wohl keinem zu erzählen. Rohal soll aber nicht denken, ich hätte das für ihn gemacht. Ich habe Raluf gerächt, dass ich ihm gleichzeitig das Leben gerettet habe, war ein nützlicher Nebeneffekt.
Wir lagerten seinen verwundeten Körper erstmal auf einem Tisch in dem Gasthaus zwischen, bis Talea und Thoram vom Schmied wiederkamen. Wir beschlossen, dass die Stadt, die so sicher schien wie eine Zwergenfeste, ein zu gefährliches Pflaster sei und dass wir uns eine Bleibe außerhalb der Stadtmauern suchen sollten. Während dieser Beratung wurden wir von einem ganz in Schwarz gekleideten Streuner beobachtet. Ich hatte schon einen Angriff auf ihn vorbereitet, um ihm den Garaus zu machen und ihn für seine Schnüffelei bezahlen zu lassen, doch Thoram schien von allen Guten Geistern verlassen, offenbarte unser Wissen über seine Anwesendheit und machte meinen Vernichtungsschlag somit unmöglich.
Nach einer gemütlichen Nacht in einem Bauernhof abseits des Großstadttreibens ziehen wir also wieder los, mit 300 leeren und verlassenen Seelen in schwachen Körpern von Bettlern im Schlepptau. Wir zogen durch eine Landschaft, in der mir entschieden zu viele Bäume standen. Bäume habe ich noch nie gemocht. Sie stehen immer im Weg rum, sie zu fällen ist meist recht aufwändig und man kann sie noch nicht einmal dazu verwenden, sich ein Dach über den Kopf zu bauen. In Holzhäusern friert man, man wird nass vom Regen, der durch die vielen Ritzen läuft, ihre Rinde ist schwach und geht schnell ab. Außerdem ist es nicht besonders gut, wenn irgendwann das Haus in Flammen steht. Bei Gelegenheit werde ich Tharan davon überzeugen, dass unsere Gebirge eine weit aus bessere Unterkunft bieten als ihre Hundehütten weit oben in den Bäumen.

Ein weiteres Merkmal von Bäumen ist, dass man sich hinter ihnen verstecken kann. Das wird auch oft schamlos ausgenutzt, sehr zum Leiden vieler friedlich herumziehenden Händler und Abenteurergruppen. Auch diesem unserem Zuge durch das störrige geäst trat plötzlich ein Mann mittleren Alters aus dem Gebüsch. Natürlöich waren wir auf so etwas vorbereitet, doch er verfolgte nicht die Absicht uns anzugreifen, also blieben auch unsere Waffen vorerst in den Scheiden. Er trat friedlich vor uns auf den Pfad und sprach mit einer Stimme, als wäre er der Menschenkönig schlechthin: „Reisende, hört mich an. Einer eurer Mitreisenden heißt Rohal. Jener Rohal ist ein Schwerverbrecher, welcher gefangen war und seine Schuld noch größer machte, indem er aus der Gefangenschaft entfloh. Wir werden ihn für seine Schandtaten zur Rechenschaft ziehen. Wir bieten euch 50 Dukaten für seine Auslieferung an das hiesige und durch mich repräsentierte Militär.“
Thorams Frage, ob er 50 Dukaten pro Kopf meinte, war zwar ein wenig voreilig, doch erfüllte sie ihre Intension. Ohne ein weiteres Wort verschwand der Dreikäsehoch wieder in dem Dorn-Gestrüpp, aus dem er gekommen war. Nachdem wir also unbeschwert die Reise fort, doch nun wussten wir, was vermutlich nicht nur ich bisher vermutet habe, nämlich, dass Rohal ein Verbrecher ist, dass die Suche des Heers nach ihm unsere Reise unnötig erschweren könnte. Das nächste Erschwernis hatte allerdings nichts mit seiner Vergangenheit zu tun: Ein umgestürzter Baum hatte den Wagen eines fahrenden Händlers getroffen und sein Pferd war ausgerissen. Wir als erfahrende Krieger witterten natürlich eine Falle, aber da wir die umliegenden Gebüsche und Bäume vergeblich nach der vermuteten Räuberbande absuchten, halfen wir, hilfsbereit wie wir sind, dem verletzten Händler, sein Pferd wiederzufinden und seinen demolierten Wagen zur nächsten Stadt zu schieben.
Die nächste Stadt war nämlich auch unser Reiseziel. Mir fällt auch ihr Name wieder ein: sie hieß Drôl. Doch eigentlich hat sie keinen Platz in meinem Gedächtnis verdient. Sie ist wie jede andere Menschenstadt auch. Relativ groß, dreckige Straßen, heruntergekommene Häuser, vereinzelt ein paar Gaststätten. In einer von ihr bezogen wir unser Quartier. Allmählich gewöhnt sich mein Rücken an den ständigen Wechsel zwischen nacktem Boden und viel zu weichem und verlaustem Bett. Der Wirt schien eher wenig Hirn von Hesinde oder wie die heißt abbekommen haben, doch gab er uns inmitten eines Redeschwalls eine wertvolle Information: „...Ein zwei bis drei Meter großer Hüne, unheimlich kräftig, sagt ihr? Ja, der ist vor nur wenigen Stunden hier gewesen. Hat ein Bett gesucht, aber ich habe keine in seiner Größe. Wie klein Aventurien doch ist. Bestimmt ein alter Freund von Euch!“ Ralufs Bemerkung „So ähnlich...“, sein Zähneknirschen und seine spielenden Muskeln brachten den dumm daherschwätzenden Thekenmann endlich zum Schweigen.
Ich ging an diesem Tag früh schlafen und schlief die ganze Nacht ruhig durch. Den Erzählungen Thorams nach war in der Nacht allerdings einiges los. Scheinbar hatten sie mit einem Angriff des Hünen oder des Streuners aus Neetha gerechnet und sich wie in einem Fort verbarrikadiert, mit Nachtwache und allem, was sie an Sicherheit aufbringen konnten. Leider ist ihnen wohl eine falsche Fliege ins Netz gegangen, weswegen sie nicht so besonders gerne über diese Nacht sprachen.

Am nächsten Morgen hatten die meisten scheinbar eine Erfrischung nötig und gingen in ein öffentliches Bad. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass eine kleine, auserwählte Gruppe aus unserer Mannschaft weiß, dass man äußere Reinheit nur dann benötigt, wenn man auch im inneren verschmutzt ist. Deswegen machte ich mir übrigens ernsthafte Sorgen um Thoram, der sich schon ein paar Mal im letzten halben Jahr das Bedürfnis hatte, sich die versauten Stellen auf der Haut und in der Seele auszuwaschen. Dieses Mal zeigte er allerdings vorbildhafte Reinlichkeit und wir zwei nutzten den Morgen zum Austesten verschiedener Biersorten in der Gegend um Drôl. Es gibt ungefähr 24.
Vom Frühschoppen aufgemuntert trafen wir die „Sauberen“ gegen Mittag wieder in unserer Unterkunft. Doch wir waren nicht alleine, denn auch unser alter Bekannter als Neetha war wieder da. Diesmal schwieg Thoram still und Tharan, Rohal und Amir konnten in verfolgen.
Tatsächlich stellte sich heraus, dass es wohl eine größere Gruppe aus Kopfgeldjägern war, die uns da seit einigen Tagen verfolgte. Wir scheinen inzwischen viel Wert zu sein, denn ihre Kampfkraft war nicht gerade von schlechten Eltern, so unsere Kundschafter. Ihr Anführer war von ähnlichem Kaliber wie Phileasson, ähnlich starke Autorität und ein breites Schwert zeichneten ihn aus. Eine Händlerin sorgte wohl für ihr leibliches Wohl, ein Moha, den sie nicht gut einschätzen konnten, war auch mit dabei. Der Streuner, den wir ja bereits kannten, war scheinbar ihr Spion. Ihr kämpferisches Rückgrat bildeten 3 starke Krieger. Zwei davon waren besonders auffällig. Sie schienen Brüder zu sein, einer führte einen Zweihänder und der andere versuchte sich im Umgang mit der Axt. Sie waren sich äußerlich sehr ähnlich, groß gewachsen und Blond wie Stroh. Raluf war sich direkt sicher, dass einer von beiden ihn angegriffen hatte. Somit fügten sich weitere Puzzlesteine zusammen und wir hatten endlich ein klar strukturiertes Feindbild. Es bringt Unglück gegen Feinde zu kämpfen, die man nicht kennt. Wenig später drehten sie den Spieß der gegenseitigen Beobachtung ein weiteres Mal um und wagten sich, in unserer Kneipe ein Bier zu trinken. Allerdings kamen sie scheinbar nicht, um sich zu betrinken, sondern um uns auf sie aufmerksam zu machen. Da wir genau wissen, wie gut wir sind, reichte es uns nur Thoram, Tharan, Amir, Rohal und Raluf an ihre Fersen zu heften. Auch Alfonso folgte ihnen nach ein paar Minuten. Nachdem ich meine Bestellung ausgetrunken hatte trottete auch ich ihnen hinterher. Ich fand auch den Ort des Geschehens, eine dunkle Gasse abseits des Treibens der Stadt, doch es war schon zu spät. Bevor ich in die Gasse bog, schlug mir der Geruch von rohem Fleisch und Eingeweiden ins Gesicht, kurz danach sah ich das Geschehene: Es war ein Bild voller Blut und Tod. Raluf hatte nur kleinere schnitte an seinen Armen und Thoram schien von Gipfpfeilen geschwächt zu sein. Rohal und Amir schienen gegen die Bewusstlosigkeit zu kämpfen. Sie lehnten sich schwer atmend und blutend gegen eine rot verschmierte Wand. Neben ihnen lagen nebeneinander die beiden großen Blondschöpfe. Unsere Äxtträger hatten ihre nackten Oberkörper bis tief in den Brustkorb gespalten, Hirnmasse verteilte sich auf dem Boden vor ihnen. Vor einer Mauer, ein paar Meter abseits, lag der Streuner mit einem Blasrohr. Aus seinem Torso ragten 3 von Tharans Pfeilen, außerdem schien er von ein paar Zaubern getroffen worden sein. Die leblosen Körper der anderen Kopfgeldjäger lagen mit schwer blutenden Stichwunden auf der Straße.
Scheinbar ist der Lohn für unsere Köpfe noch nicht hoch genug.
[Nimmt einen sehr großen Schluck]
Nun sind wir schon so lange unterwegs, Ohm, und allmählich finde ich auch Gefallen an unserer Reise, doch ab und zu denke ich an sie und frage mich, ob es eine gute Idee war. Vor beginn der Reise hatten Thoram und ich einen heftigen Streit. Es ging um sie. Und anstatt unsere Leber oder unsere Fäuste entscheiden zu lassen, schickte sie uns in dieses Abenteuer.
Lohnt es sich für sie, den eigenen Kopf für andere so wertvoll zu machen.
[Trinkt abermals] Ihr müsst wissen, Ohm, es bringt nämlich Unglück, wenn man...[er schläft ein]


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Das wohl, bei Swafnir!
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