Die Phileasson Saga
Phileasson Saga
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge MembersMitglieder SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks
Das Reich unter den Wellen - Eine Übersetzung aus dem Isdira

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Tharan
Administrator

Beiträge: 28

Charaktername: Tharan Drachentöter vom Waldvolk

New PostErstellt: 23.08.06, 16:03  Betreff: Das Reich unter den Wellen - Eine Übersetzung aus dem Isdira  drucken  weiterempfehlen

Eintrag ins Reisetagebuch, Tharan Drachentöter vom Waldvolk
Aufgezeichnet von Ihm selbst, Übersetzt ins Garethi von ihm selbst
Ort: Reich unter den Wellen
Titel: Das tanzende Licht
Zeit: während des Sturms auf die verlorene Insel


Vom Tode zweier mag ich euch singen
Die in fremde Lande gingen
Weit unter dem Meer
Doch nicht bei den Fischen,
weder an der Götter Tischen,
sondern in einem grasgrünen Land
das bisher kein Mensch gekannt
nur für Elfen war der Weg hinein
und heraus aus dem alten Sein

Nach meinem Dahinscheiden
Sah ich Wiesen, Auen, Weiden
Büffelherden in weiter Fern
Ach wie gern
Wäre ich mit ihnen gezogen
Doch sie schienen mir nicht gewogen
Und beachteten mich nicht

Verklärt war auch die meine Sicht
So konnt ich nur sehen eine Katze
Die mit ihrer großen Tatze
Immer näher mir nun kam
Weder sanft und auch nicht zahm
Drohend fauchend, schließlich hauchend
Nicht erreichbar für sie war
Mein Körper klar

Aus Licht ich geboren, ins Licht ich gegangen
In Ferne noch die Pfeile sangen
Und Orima meine Göttin hatte mich verwandelt
In ein Licht?

Die Katze floh und ich flog weiter
Froh gelaunt und durchaus heiter
Unsterblich nun und ohne Eil
Wünscht’ ich mir nur einen Kamerad herbei

Doch Tage vergingen und Wochen zerrannen
Und mehr und mehr mehrten sich Erlen und Tannen
Und bald erreichte ich einen Wald
Und machte entzückt und bezaubert Halt
Denn Lichter tanzten in dämmernden Schatten
Ob sich hier andere eingefunden hatten?

Nur tanzen und pfeifen und singen konnt’ ich
Aber so verständigten sie sich
Und tanzten und sangen und vergaßen die Zeit
Und auch ich war nicht gefeit,
und immer und wieder wiederholt ich die Frage
nach der alten Sage des Pantheons der toten Helden
doch sie kannten sie nicht.

Ich entschloss mich zu gehen, da hielt man mich auf
Und schwärmte von Kreisen aus Steinen zuhauf
Im Westen, wo die Flirete sind
Und fort eilte ich geschwind.

Es war an der Zeit, da sah ich ein Scheinen
In dunkelster Nacht in verborgenen Hainen
und endlich traf ich ein weiteres Licht
und dieses eine vergaß ich nicht.

Denn dieses erinnerte sich seines Leben
Erzählte von Taten und mutigem Streben
Erzählte von Wein und Schnaps und von Bier
- Thoram stand vor mir!

Froh uns gefunden, verloren wir Tage
Um wage zu klären unsere Lage
Unser Dasein, unsere Mission
Was machte es schon?

Ich wollt’ nach Westen, Thoram nach Norden
Wo die Tabiser hausen in Horden
Ein wildes Volk, von grauser Gestalt
Deren Geschrei über die Steppe hallt

So nahmen wir Kurs auf Nord-Nordwest
Und erreichten das Meer zuletzt
Das glitzernd und schäumend vor uns lag
Und keiner es zu überblicken vermag

Durch Wogen und Wellen brach ich und wusste,
dass Thoram mit wohl oder übel folgen musste
und unglaublich lang und unendlich weit
sahen wir nur Meer weit und breit

Das Land der Tabiser war schön und wild
Wahrhaftig ein einzigartiges Bild
Berauscht von den Weiten
Folgten wir einer Herde Büffel

Groß von Gestalt, wie die Oger gebaut
Doch von Bisons die Köpfe und ledriger Haut
Die Tabiser kannten wir beide nicht
Aber sie sprachen zu dem tanzenden Licht,
das wir ja waren und sie verstanden nicht
unsere Tänze und unser Gebahren – und auch nicht unser Summen
diese grobschlächtigen, umnachteten Dummen!

Wir begleiteten sie zu ihrem Zeltplatz
und wurden gewahr einer seltsamen Hatz
denn noch ein Licht war hier zugegen
aber gut behandelt? – Von wegen!
Es waberte und dehnte sich aus
Und geschwind fingen die Tabiser es in Netzen
Und schlugen es in Fetzen
Und machten dem armen Licht den Garaus.

Doch uns verehrten sie, sie knieten sich nieder
Und wir tanzten entsetzt auf ihre Lieder
Und gegen Abend dachte ich mir
Nur ganz schnell unauffällig weg von hier!

Noch eine Woche langer Reise,
die ich erzähle in kurzer Weise
denn so schön sie auch ist – diese Welt
auf Dauer sie doch nicht gefällt!

Am achten Tage, ein ganzes Stück weiter
Sahen wir einen elfischen Reiter
Einen Barden, den wir umgarnten
Und den wir vor den Tabisern warnten
Er dankte es uns und verstand uns auch
Und erzählte uns von dem alten Brauch
Sich bei verwitterten Steinkreisen zu vereinen
Um dort mit Lichtern vergangene Tage zu beweinen

Wir folgten ihm und erfuhren allerlei
So führt die Seele die Lichter herbei
Und wenn die Körper der verstorbenen Elfen
Die Strudel der Meere erreichen und versinken
Verschmilzen beide zu einem Flireten,
halb Elf und halb Tier, fast wie wir…

Plötzlich wurden wir uns einer Kraft gewahr
Und in Ferne erblickten wir bereits eine größere Schar
Tanzender Lichter, tote Helden, verlorene Seelen
Wir konnten nicht verhehlen,
dass ihr Anblick uns Freude und Mitleid abrang
und wir eilten geschwind, denn unsere Zeit lief nun ab
und fremde Kräfte zogen uns weg
und noch nicht erfüllt war unser Zweck.

Ich tanzte wie wild und Thoram pfiff
Und wie ein gewaltiges Schiff
Durchstießen wir der Elfen Schar
Und allen wurde offenbar,
dass hier zwei waren, die Hilfe brauchten
und alle verharrten und schauten.

Und wir erklärten und tanzten wie kühn
Und unser Licht begann zu flackern
Und die fremde Kraft, plötzlich nah und mächtig
Spürten wir das Leben wieder – es war prächtig,
verworren und wunderschön und wir würden sie wieder sehen
die Freunde, die Zurückgelass’n

Da schwebte hervor ein einzelnes Licht
doch von starker Aura und sehr erpicht
uns jene letzten Worte zu senden
- ich spürte bereits Leben in Füßen und Händen -
Und es wurde uns beiden offenbar
Wo Fenvarien, der König, nun war:

"Weit im Norden, südlich der vielen Seen, richtete der dunkle Gott uns einen Kerker, nachdem er sich lange Zeit in seinem Palast an unseren Qualen ergötzt hatte. Nahe der Quelle des Flusses, den dieRundohren Enquil nannten, wurden wir im Inneren eines Hügels
gefangengehalten. Dort waren wir wie lebendig begraben, und ohne Hoffnung nahmen sich nach und nach auch die tapfersten unter den Freunden des Königs das Leben, denn die einzige Freiheit, die uns blieb, war der Tod. Doch oft träumte ich, daß an dem Tag, an dem
die Erde erzittert und ein Stern vom Himmel stürzt, der König wieder frei sein wird."

Und zufrieden schwebten wir von dannen
Bestaunten ein letztes Mal jene Welt
Die von hunderten Lichtern taghell erhellt
Unsere Tage hier waren vergangen
Weil unsere Freunde um unser Leben rangen.



nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Design © Jakob Persson