Tharan
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Charaktername: Tharan Drachentöter vom Waldvolk
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Erstellt: 23.08.06, 16:03 Betreff: Das Reich unter den Wellen - Eine Übersetzung aus dem Isdira
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Eintrag ins Reisetagebuch, Tharan Drachentöter vom Waldvolk Aufgezeichnet von Ihm selbst, Übersetzt ins Garethi von ihm selbst Ort: Reich unter den Wellen Titel: Das tanzende Licht Zeit: während des Sturms auf die verlorene Insel
Vom Tode zweier mag ich euch singen Die in fremde Lande gingen Weit unter dem Meer Doch nicht bei den Fischen, weder an der Götter Tischen, sondern in einem grasgrünen Land das bisher kein Mensch gekannt nur für Elfen war der Weg hinein und heraus aus dem alten Sein
Nach meinem Dahinscheiden Sah ich Wiesen, Auen, Weiden Büffelherden in weiter Fern Ach wie gern Wäre ich mit ihnen gezogen Doch sie schienen mir nicht gewogen Und beachteten mich nicht
Verklärt war auch die meine Sicht So konnt ich nur sehen eine Katze Die mit ihrer großen Tatze Immer näher mir nun kam Weder sanft und auch nicht zahm Drohend fauchend, schließlich hauchend Nicht erreichbar für sie war Mein Körper klar
Aus Licht ich geboren, ins Licht ich gegangen In Ferne noch die Pfeile sangen Und Orima meine Göttin hatte mich verwandelt In ein Licht?
Die Katze floh und ich flog weiter Froh gelaunt und durchaus heiter Unsterblich nun und ohne Eil Wünscht’ ich mir nur einen Kamerad herbei
Doch Tage vergingen und Wochen zerrannen Und mehr und mehr mehrten sich Erlen und Tannen Und bald erreichte ich einen Wald Und machte entzückt und bezaubert Halt Denn Lichter tanzten in dämmernden Schatten Ob sich hier andere eingefunden hatten?
Nur tanzen und pfeifen und singen konnt’ ich Aber so verständigten sie sich Und tanzten und sangen und vergaßen die Zeit Und auch ich war nicht gefeit, und immer und wieder wiederholt ich die Frage nach der alten Sage des Pantheons der toten Helden doch sie kannten sie nicht.
Ich entschloss mich zu gehen, da hielt man mich auf Und schwärmte von Kreisen aus Steinen zuhauf Im Westen, wo die Flirete sind Und fort eilte ich geschwind.
Es war an der Zeit, da sah ich ein Scheinen In dunkelster Nacht in verborgenen Hainen und endlich traf ich ein weiteres Licht und dieses eine vergaß ich nicht.
Denn dieses erinnerte sich seines Leben Erzählte von Taten und mutigem Streben Erzählte von Wein und Schnaps und von Bier - Thoram stand vor mir!
Froh uns gefunden, verloren wir Tage Um wage zu klären unsere Lage Unser Dasein, unsere Mission Was machte es schon?
Ich wollt’ nach Westen, Thoram nach Norden Wo die Tabiser hausen in Horden Ein wildes Volk, von grauser Gestalt Deren Geschrei über die Steppe hallt
So nahmen wir Kurs auf Nord-Nordwest Und erreichten das Meer zuletzt Das glitzernd und schäumend vor uns lag Und keiner es zu überblicken vermag
Durch Wogen und Wellen brach ich und wusste, dass Thoram mit wohl oder übel folgen musste und unglaublich lang und unendlich weit sahen wir nur Meer weit und breit
Das Land der Tabiser war schön und wild Wahrhaftig ein einzigartiges Bild Berauscht von den Weiten Folgten wir einer Herde Büffel
Groß von Gestalt, wie die Oger gebaut Doch von Bisons die Köpfe und ledriger Haut Die Tabiser kannten wir beide nicht Aber sie sprachen zu dem tanzenden Licht, das wir ja waren und sie verstanden nicht unsere Tänze und unser Gebahren – und auch nicht unser Summen diese grobschlächtigen, umnachteten Dummen!
Wir begleiteten sie zu ihrem Zeltplatz und wurden gewahr einer seltsamen Hatz denn noch ein Licht war hier zugegen aber gut behandelt? – Von wegen! Es waberte und dehnte sich aus Und geschwind fingen die Tabiser es in Netzen Und schlugen es in Fetzen Und machten dem armen Licht den Garaus.
Doch uns verehrten sie, sie knieten sich nieder Und wir tanzten entsetzt auf ihre Lieder Und gegen Abend dachte ich mir Nur ganz schnell unauffällig weg von hier!
Noch eine Woche langer Reise, die ich erzähle in kurzer Weise denn so schön sie auch ist – diese Welt auf Dauer sie doch nicht gefällt!
Am achten Tage, ein ganzes Stück weiter Sahen wir einen elfischen Reiter Einen Barden, den wir umgarnten Und den wir vor den Tabisern warnten Er dankte es uns und verstand uns auch Und erzählte uns von dem alten Brauch Sich bei verwitterten Steinkreisen zu vereinen Um dort mit Lichtern vergangene Tage zu beweinen
Wir folgten ihm und erfuhren allerlei So führt die Seele die Lichter herbei Und wenn die Körper der verstorbenen Elfen Die Strudel der Meere erreichen und versinken Verschmilzen beide zu einem Flireten, halb Elf und halb Tier, fast wie wir…
Plötzlich wurden wir uns einer Kraft gewahr Und in Ferne erblickten wir bereits eine größere Schar Tanzender Lichter, tote Helden, verlorene Seelen Wir konnten nicht verhehlen, dass ihr Anblick uns Freude und Mitleid abrang und wir eilten geschwind, denn unsere Zeit lief nun ab und fremde Kräfte zogen uns weg und noch nicht erfüllt war unser Zweck.
Ich tanzte wie wild und Thoram pfiff Und wie ein gewaltiges Schiff Durchstießen wir der Elfen Schar Und allen wurde offenbar, dass hier zwei waren, die Hilfe brauchten und alle verharrten und schauten.
Und wir erklärten und tanzten wie kühn Und unser Licht begann zu flackern Und die fremde Kraft, plötzlich nah und mächtig Spürten wir das Leben wieder – es war prächtig, verworren und wunderschön und wir würden sie wieder sehen die Freunde, die Zurückgelass’n
Da schwebte hervor ein einzelnes Licht doch von starker Aura und sehr erpicht uns jene letzten Worte zu senden - ich spürte bereits Leben in Füßen und Händen - Und es wurde uns beiden offenbar Wo Fenvarien, der König, nun war:
"Weit im Norden, südlich der vielen Seen, richtete der dunkle Gott uns einen Kerker, nachdem er sich lange Zeit in seinem Palast an unseren Qualen ergötzt hatte. Nahe der Quelle des Flusses, den dieRundohren Enquil nannten, wurden wir im Inneren eines Hügels gefangengehalten. Dort waren wir wie lebendig begraben, und ohne Hoffnung nahmen sich nach und nach auch die tapfersten unter den Freunden des Königs das Leben, denn die einzige Freiheit, die uns blieb, war der Tod. Doch oft träumte ich, daß an dem Tag, an dem die Erde erzittert und ein Stern vom Himmel stürzt, der König wieder frei sein wird."
Und zufrieden schwebten wir von dannen Bestaunten ein letztes Mal jene Welt Die von hunderten Lichtern taghell erhellt Unsere Tage hier waren vergangen Weil unsere Freunde um unser Leben rangen.
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