RobertJung
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Erstellt: 24.05.04, 23:56 Betreff: Antwort auf Yoshis Email |
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Hallo,
danke Yoshi für deinen Kommentar! Er war sehr interessant! (Sorry, dass erst jetzt eine Antwort kommt.) Auf einen Schlüsselsatz werde ich jetzt näher eingehen. Dieser war: >Es hat weniger Bedeutung, dass japanische Politiker in links oder rechts geteilt werden. Wir Studenten von der Politik teilen sie in zwei Hälften, Pro-Amerika (konservativ) und Anti-Amerika (Reform).<
Die Lage in Deutschland: Die Parteien in Deutschland werden deutlich geteilt. In Links, Mitte, Rechts. Die Politiker in den Parteien werden auch noch einmal geteilt. Eher links oder eher rechts innerhalb der Partei. Links bedeutet hier eher: Alternativ, oder eher kommunistisch und in den großen Parteien eher sozial eingestellt. Rechts ist dann eher: Ausländerfeindlich, in den großen Parteien eher konservativ und weniger sozial. Die großen Parteien und Politiker sind alle in der Mitte, nur mit Tendenzen eher links oder rechts. Rechte Politiker haben keine Chance, da sie eigentlich von anderen Parteien verachtet werden.
Erstaunlicherweise war aber auch die Spitze einer großen, konservativen Partei (CDU) in Sachen Irak Pro-Amerika. Ansonsten ist Anti- oder Pro-Amerika getrennt von der Rechts-Links-Problematik. (Ich kenne mich aber auch nicht so aus.)
Interessant ist, dass rechte Parteien, die in der Presse eigentlich nur negativ auftauchen, in manchen Orten von vielen Leuten gewählt werden. (>10%) Meiner Meinung nach haben viele, besonders auch einfache Leute in Deutschland das Gefühl, Ihnen würden durch Ausländer Jobs und Wohlstand weggenommen. Sehr oft findet man unter der Oberfläche Ausländerfeindliche Gedanken. Auch einige ältere Menschen, wahrscheinlich mit der neuen, modernen Welt überfordert, wünschen sich die alte Ordnung und Disziplin zurück. Das sieht man manchmal auch an rechten Demonstrationen. (Es gibt hier eigentlich recht oft Demonstrationen) Dort laufen dann plötzlich die alten Leute mit. Oder sie stehen auf den Balkons und stimmen den Rechten zu.
Mit den rechten Politikern gibt es auch ein aktuelles Beispiel. Eine Partei (SPD), eigentlich eher Mitte-Links, hatte in Baden-Württemberg mal einen Ministerpräsident, Herrn Filbinger. Dieser war aber in der NS-Zeit Nazi-Richter und hat mehrere Deserteure zum Tode verurteilt. Sein berühmter Ausspruch war: >Was früher Recht war, kann heute nicht unrecht sein.< Weil das wohl nicht stimmt, wurde er 1978 abgesetzt. (Wie er überhaupt dahin kam, bleibt mir ein Rätsel) Jetzt sollte er aber Wahlmann werden und den Bundespräsidenten mit wählen. Das kam groß raus in der Presse, und niemand in Deutschland, außer die in Baden-Württemberg, hatte dafür Verständnis. Auch die SPD nicht.
Ich hoffe, das war nicht zuviel. Wir dürfen ja noch viel diskutieren.
Schöne Grüße, Robert
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