Med.: Hypoglykämie (griech.: zu wenig Zucker im Blut)
Sinkt der Blutzuckerwert unter einen bestimmten Wert (unter ca. 60 mg/dl), spricht man von einem Unterzucker. Dies führt zu unterschiedlichen Symptomen, die v.a. darauf beruhen, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Zucker (Glucose) versorgt wird.
Symptome
Typische Symptome des Unterzuckers sind:
- Zittern
- Krämpfe
- Heißhunger
- Schweißausbruch
- Unruhe/Herzklopfen
- Bewusstlosigkeit (in schwerwiegenden Fällen)
Ursachen
Ein Unterzucker kann nur dann auftreten, wenn man mit Insulin oder Tabletten (oralen Antidiabetika) behandelt wird. Die Ursachen können sein:
- zuwenig Kohlenhydrate gegessen
- Mahlzeiten ausgelassen
- Zwischenmahlzeiten vergessen
- ungewohnte körperliche Belastung (Sport etc.)
- zu viel Insulin gespritzt
- zu langer Abstand zwischen Injektion und Nahrungsaufnahme
- Alkohol getrunken (nach Alkoholkonsum immer geringe Mengen langwirkender Kohlenhydrate zu sich nehmen)
- Insulinfreisetzende Medikamente (z.B. Sulfonylharnstoffe)
Therapie
Wie behandle ich einen Unterzucker?
Wichtig: Sofort handeln : zuerst essen – dann messen!!!
Bei den ersten Anzeichen einer Unterzuckerung sollten Sie zu sich nehmen:
2 BE schnellwirksame Kohlenhydrate (4 Plättchen Traubenzucker)
oder
1 Glas (0,2l) Fruchtsaft oder normale Cola (keine Diät- oder Light-Produkte)
plus
1 BE langsamwirkende Kohlenhydrate (z.B. ½ Scheibe Vollkornbrot)
bei Bewusstlosigkeit:
- dem Patienten nichts einflößen!
- stabile Seitenlagerung!
- eventuell Glukagon-Spritze nach entsprechender Schulung des Angehörigen (Glukagon = Gegenspieler des Insulins, d.h. es setzt Glucose aus der Leber frei und erhöht somit den Blutzuckerspiegel)
Immer und überall schnellwirkende Kohlenhydrate (Traubenzucker) griffbereit haben!