Hier ein Artikel aus dem www über diese Veranstaltung:
Beim Signieren so fit wie in der Loipe Tag der offenen Tür: Biathletin Martina Glagow in der alten Güterhalle – Viel Spaß vor der „Schlagzeile“ und bei Helfrich |
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HEPPENHEIM. Weil sie auf dem Weg aus dem Bayrischen an die Bergstraße in einen durch einen Unfall ausgelösten Stau geraten war, kam die deutsche Spitzensportlerin Martina Glagow am frühen Samstagnachmittag mit zwanzigminütiger Verspätung in Heppenheim an. Kaum, dass sie am Bahnhofsparkplatz ihren „Quattro“ mit dem Kennzeichen ihres Ingolstädter Sponsors abgestellt hatte, eilte ihr Markus Kumpf vom Pressecenter „Schlagzeile“ mit dem Regenschirm entgegen. Über der Kreisstadt war ein kurzer Schauer niedergegangen. Der guten Stimmung tat dies kein Abbruch. |
Als sich die dreifache Silbermedaillengewinnerin von Turin der auf sie wartenden Menschenmenge näherte, brandete herzlicher Beifall auf. Die Biathletin kam ohne große Umschweife zur Sache, ließ sich zum Schreibtisch geleiten und setzte unter die zu einem hohen Stapel aufgeschichteten Autogramme ihren „Kaiser Wilhelm“. Einer der ersten in der langen Reihe geduldig wartender Fans war Alfons Ried. Der Rentner ließ sich das Olympiabuch 2006 signieren. Andere drängten nach.
Martina Glagow hatte viel zu tun. Eine geschlagene Stunde lang Karten zeichnen und dabei noch den einen oder anderen Sonderwunsch schriftlich einzutragen („Für den lieben Holger“) ist schon harte Arbeit. Die junge Frau, salopp in gebleichten Jeans und T-Shirt gewandet, legte beim Signieren eine mindestens ebenso gute Kondition an den Tag wie in der Loipe.
Den Wunsch des Pressefotografen, mal von der Arbeit abzulassen und kurz in die Kamera zu blicken, beschied sie mit dem ebenso bestimmenden wie freundlichen Hinweis: „Eines nach dem anderen, mein Herr.“ Im Umgang mit Medien ist Glagow ein Profi. Klein an Statur, zählt sie unter den bundesdeutschen Spitzenathletinnen längst zu den Großen. Die Frau strotzt vor Selbstvertrauen.
Die Autogrammstunde war auf Vermittlung der Heppenheimer Traditionsfirma Helfrich, Heizung und Sanitär mit Hauptsitz Briefelstraße, zustande gekommen. Volker und Gerd Helfrich haben vor wenigen Wochen erst im nördlichen Teil der alten Güterhalle ein Servicezentrum eingerichtet, in dem potenzielle Kunden über alle mit Heizungsfragen verbundenen Probleme beraten werden. Beim „Tag der offenen Tür“ wurde sogar noch eine Schippe draufgelegt. Dirk Engelmann vom Institut für wirtschaftliche Ölheizung, Manfred Schlicksupp (Buderus) und Harald Horn von Viessmann, übrigens Vertragspartner der deutschen Biathleten, informierten vor Ort über den individuellen Einsatz von Heiztechniken.
Natürlich: neben dem Fachlichen kam auch das Gesellige nicht zu kurz. Das Motto des Tages hätte nicht treffender lauten können: „Die alte Güterhalle lebt.“ Markus und Sabine Kumpf, Besitzer der lange verwaist daliegenden Immobilie und Betreiber der im gleichen Komplex ansässigen „Schlagzeile“, hatten mit den Helfrich-Brüdern alles aufgeboten, was zu einem „Tag der offenen Tür“ gehört – und noch etwas mehr: Torwandschießen, Hüpfburg, Bastelecke, Kinderschminken und für die ganz Kleinen ein Marionettentheater.
Ältere Besucher fanden hingegen Gefallen an den Vorträgen des Vereins zur Erhaltung alten Liedgutes, andere wiederum versuchten ihr Glück an der Tombola, die noch reicher bestückt war als angekündigt. Zwei Mountain Bikes, eine hochwertige Küchenarmatur und ein Tischfußballspiel zählten zu den Hauptpreisen. Gegen 14 Uhr, als an den Sitzgarnituren immer noch reger Betrieb herrschte, war der Losstand geräumt. Eine Flasche Sekt, quasi ein Trostpreis, ging als letzter Gewinn weg.
Nicht zuletzt: Gegessen und getrunken wurde auch noch. Der Erlös wird, wie Markus Kumpf nochmals betonte, an karitativ tätige Einrichtungen gehen. Wenn schon die alte Güterhalle lebt, sollen auf der Schattenseite des Lebens stehende Menschen wenigstens einen Teil davon abbekommen.
Bis dann, July.
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Liebe Grüße aus der Ramsau!