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sabe
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Beiträge: 4

New PostErstellt: 19.01.06, 18:46     Betreff: Re: Protokoll

Protokoll der Sendung Nachtcafé

 

Ort:                             

 

Zeitpunkt:                     18.November 2005, 22:00 Uhr – 23:30 Uhr

 

Teilnehmer/innen:            Wieland Backes, Ingrun Dürr, Pr. Manfred Spitzer, Hr. Schmid, Silke

                                    Brand, Sebastian Gronbach, M. Wallis, Regine Dirkmann

 

Moderator:                  Wieland Backes

 

Protokollführer:            Sabrina Gruhle

 

Diskussionsthema:       Kinder  vor dem Bildschirm – Förderung oder Verblödung?

 

 

Herr Backes begrüßt die Zuschauer und das Publikum. Er leitet das Thema „Kinder  vor dem Bildschirm - Förderung oder Verblödung? ein.

 

Herr Backes stellt Ingrun Dürr vor. Sie hat einen Sohn, der als er 3 Jahre alt war Fernsehen schauen durfte. Sie hat die Sendungen zusammen mit ihrem Sohn ausgesucht, selbst mit angeschaut und danach auch mit ihrem Sohn darüber gesprochen . Für sie war das Fernsehen auch etwas, womit sie ihr Kind ruhig stellen konnte und sie so in dieser Zeit auch mal entspannen konnte. Frau Dürr sagt, dass als sie kein Kinderkanal mehr empfangen konnten hatten sie nur noch Super RTL. Dann hatte sich auch das Verhalten des Kindes geändert. Ihr Sohn hat  mehr und länger geschaut. Sie sagt auch, dass die Programme  anders, lauter und gewalttätiger waren. Ihr Sohn war nicht mehr ausgeglichen, hatte Stress, war angespannt und energiegeladen. Das abschalten wurde zu einem Problem. Es gab immer Streit und Diskussionen. Ihr Sohn konnte nichts mehr mit sich anfangen. Es gab immer wieder Drohungen, dass der Fernseher abgeschafft wird. Dies hat sie letztendlich dann auch getan. Ihr Sohn war nicht begeistert darüber, doch die Stimmungslage besserte sich. Er spielt nun mehr, macht Sport und ist ausgeglichener. Bei der Oma darf er immer noch fern sehen, so fehlt es ihm nicht ganz. Die Bilanz ist positiv, wenn kein Fernseher im Haus ist.

 

Herr Backes stellt seine Gäste der Diskussionsrunde vor: Prof. Manfred Spitzer ( Hirnforscher von der Universität in Ulm), Herr Schmid (ist verantwortlich für Super – RTL), Sebastian Gronbach (ist ohne Fernseher aufgewachsen; Vater von einem Sohn), M. Wallis (für ihn war das Fernsehen die Einstiegsdroge bis er dann zu den Computerspielen überging), Silke Brand (ihre Tochter hat Fernsehverbot) und Regine Dirkmann (Mutter von Tochter mit Leukämie; für sie waren die Medien die Verbindung zu ihren Freunden).

 

Herr Backes fragt Prof. Spitzer warum er ein Warner vor dem Fernsehkonsum ist. Dafür gibt es mehr Gründe als wir schon wissen. Heutzutage wissen wir viel mehr über den Mechanismus (warum etw. so ist) bescheid. Man sollte die Auswirkungen heutzutage ernster nehmen, den man kann Dinge nun klarer sagen. Daher fordert er zur Vorsicht auf.

 

Herr Backes möchte wissen was einer dazu sagt, der Programm macht. Herr Schmid ist nicht der Meinung von Prof. Spitzer aber auch er warnt. Er beschäftigt sich mit Kindern im alter von 3 Jahren und ist selbst Vater. Herr Schmid ist gegen Fernsehverbot. Er ist eher für das entwickeln von Regeln.

 

Herr Backes fragt Silke Brand warum Regeln aufstellen ein Reizthema ist. Sie hat Regeln gehabt. Sie merkte aber, dass es ausgeufert ist. Ihre neue Regel lautet, dass es so lange kein Fernsehen mehr gibt, bis ihre Tochter bereit ist auch Bücher zu lesen. Es ist schwer zu kontrollieren, ob ihre Tochter nicht schaut, wenn sie arbeiten ist. Sie hat volles Vertrauen, wenn sie nicht da ist, dass der Fernseher aus bleibt. Ihre Tochter fragt, ob sie fern schauen darf.

 

Herr Backes möchte nun wissen ob jemand, der ohne Fernseher auf gewachsen ist etwas fehlt oder unterentwickelt ist. Sebastian Gronbach ist nicht ganz ohne Fernseher aufgewachsen . Das einzige was er weiß ist, das ihm seine Mutter ihm während der Sesamstraße die Haare geschnitten hat. Die ersten 7 Jahre hatte er gar keinen Fernseher und er findet dies positiv. Dadurch, dass es auch nur 3 Programme gab war die Verführung auch weniger und es gab genügend Alternativen.

 

M. Wallis hat viel Fernsehen gesehen. Herr Backes möchte wissen wie lange dies immer gedauert hatte. Dies kann Herr Wallis nur schwer sagen. Es kam darauf an wie ein Spiel war. Wenn man die Zeit, in der er unter der Woche gespielt hatte mit der Zeit in der er am Wochenende gespielt hatte sind es ungefähr 20 Stunden in der Woche gewesen.

 

Regine Dirkmann beleuchtet eher die andere Seite der Medien. Her Backers fragt sie, ob sie eine Grundzeugin der positiven Seite sei. Sie bejaht diese Frage. Ihre Tochter wär im Krankenhaus abgeschnitten von der Welt gewesen. Doch so konnte sie in der Schule mitarbeiten und Kontakt zu ihren Freunden halten.

 

Herr Backes möchte von Prof. Spitzer wissen ob es auch was positives an Computern, Fernseher usw. gäbe. Prof. Spitzer antwortet, dass er selbst am Computer arbeitet und auch seine eigene Fernsehsendung hat. Fernsehen vermittelt Welt. Für ihn ist das Leukämie ein Extremfall und darauf bezogen sieht er die Medien auch als positiv an.

Auf die frage von Herrn Backes, wie sich der Fernsehkonsum auf die Gehirnentwicklung auswirkt antwortet er, dass man sich fragen muss was das Gehirn eines kleinen Kindes macht, wenn es am lernen ist. Kleine Kinder brauchen Inputs wie tasten, schmecken, fühlen usw. Durch den Bildschirm erfahren sie nicht alles und dies hat schädliche Auswirkungen.

 

Herr Schmid ist dafür, dass Kinder unter 3 Jahren nicht fernsehe schauen sollten. Er ist aber gegen die Aussage von Prof. Spitzer, die er in seinem Buch macht, dass das Fernsehen Menschen tötet.

 

Herr Backes fragt nun Prof. Spitzer, ob das Fernsehen zu Todesfällen führt. Prof. Spitzer erklärt, dass laut einer Studie in Neuseeland 17 % der Bevölkerung fernsehbedingt dick sind. Wenn man nun vorhandene Daten nimmt und diese hochrechnet reicht es aus, dass es in 20 Jahren 20 000 Tote, wegen des Fernsehkonsums, gibt.

 

Herr Backes möchte nun von Prof. Spitzer wissen, wie oft Fernsehen geschaut wird. Der Professor sagt, dass Kinder 2 Stunden  im Schnitt am Tag Fernsehen schauen: Die 9-13 jährigen 94 Min., 3-6 Jährige unter 90 Min.. Die Kinder schauen aber nicht länger wie früher. Eine amerikanische Studie zeigt, dass 2 jährige 1 Stunde und 92 Min. im Schnitt am Tag fernsehen schauen. Die meiste Werbung, die auf Kinder gerichtet ist, ist Nahrungsmittelwerbung von ungesunden Nahrungsmitteln. Es wird schon mit Kindern Geld verdient.

 

Herr Backes möchte die Meinung dazu von Herrn Schmid hören. Dieser sagt, dass sie etwas gegen dieses Problem, Kindern gezielt Werbung auszusetzen, etwas unternehmen. Sie verteilen in Grundschulen Broschüren, die vor Werbung warnen sollen. In diesen Broschüren steht drin, warum, wie und wieso Werbung ist. Medienpädagogik kommt zwar im Lehrplan vor, wird aber oft nicht ausgeführt. Dagegen möchten sie etwas tun.

 

Prof. Spitzer meint, dass dies nicht funktioniert. 3 Jährige können noch nicht so weit denken, dass wenn sie bestimmte Produkte essen später mal Probleme bekommen. Selbst 12 Jährige fallen noch auf Werbung rein.

 

Herr Backes fragt nun Silke Brand was eine Mutter dazu sagt. Frau Brand möchte nicht, dass ihre Tochter Super RTL schaut, wegen der Werbung. Sie sagt aber , dass nicht nur das Fernsehen an dem Kaufkonsum schuld ist sondern auch Alltagssituation.

 

Herr Gronbach meint, es ist einfach zu sagen, man darf etwas nicht. Jeder Mensch sollte auch lernen mit Alkohol, Tabak usw. umgehen lernen. Verbote schützen und er ist seinen Eltern dankbar. Sein Sohn schaut DVD, da kommt keine Werbung. Man muss schauen, wie man sich selber fühlt, wenn man 3 Stunden Fernsehen geschaut hat und erst dann kann man wissen wie sich ein Kind fühlt.

 

Herr Backes fragt Frau Brand wie sie dies mit ihrem Kind erlebt hat. Sie sagte, nachdem sie ausmachen wollte, sagte ihr Kind, dass es nur noch die Sendung zu Ende schauen wollte. In der  Werbeunterbrechung hat es dann aber gesehen, dass danach noch eine andere Sendung kam. Ihr Kind konnte keine eigene Grenze finden, wann es reicht.

 

Herr Backes möchte von Prof. Spitzer wissen, wie es bei ihm zu Hause war. Es gab viele Diskussionen, wer wann schauen durfte und wie lange. Am Ende redete man über nichts mehr anderes

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