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Beitrag 464 von 912 (51%)
Autor
Jens Rehde
Datum
04.03.04, 10:10
Betreff
Die Grundschule ist ein Schwerpunkt unserer Qualitätsoffensi
Pressedienst des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus
Internet:
http://www.sachsen-macht-schule.de
Pressemitteilung 15/2004 vom 03.03.2004
Kultusminister Mannsfeld: Die Grundschule ist ein Schwerpunkt unserer Qualitätsoffensive
"Die ersten beiden Grundschuljahre sind für den Bildungsweg der Kinder von entscheidender Bedeutung. Mit der neu gestalteten Schuleingangsphase, wie sie in den neuen Lehrplänen vorgegeben ist, werden Lehrerinnen und Lehrer noch besser auf die Leistungsfähigkeit des einzelnen Kindes eingehen können. Die beiden ersten Schuljahre bilden eine pädagogische Einheit. Sie bieten den Lehrerinnen und Lehrern vor Ort die nötigen Freiräume, sowohl auf besonders weit entwickelte Kinder wie auch auf leistungsschwächere einzugehen." So kommentiert der Sächsische Staatsminister für Kultus, Prof. Dr. Karl Mannsfeld, am Mittwoch in Dresden eine der wesentlichen Neuerungen, die das kommende Schuljahr für Sachsens ABC-Schützen bringen wird.
Die individuelle Förderung kann in unterschiedlichen Unterrichtsformen stattfinden: Das Spektrum reicht von Gruppenarbeit über individuelle Betreuung bis zum klassenübergreifenden Unterricht. Für diese Formen der individuellen Förderung stehen Lehrkräfte im Umfang von wöchentlich zusätzlich zwei Stunden zur Verfügung. Im erfolgreich abgeschlossenen und wissenschaftlich begleiteten Projekt "Optimierte Schuleingangsphase", an dem sich zwei Dutzend sächsische Grundschulen beteiligt hatten, seien die Möglichkeiten solcher Differenzierung im Anfangsunterricht erprobt worden. Mannsfeld: "Von diesen Erfahrungen profitieren vom kommenden Schuljahr an alle Erst- und Zweitklässler in den rund 830 sächsischen Grundschulen."
Von der verbesserten Schuleingangsphase, so der Kultusminister, verspreche er sich auch ein Signal an die Eltern von schulpflichtigen Kindern: "Wir haben mit diesen pädagogischen Angeboten beste Bedingungen geschaffen, dass möglichst viele Kinder fristgerecht eingeschult werden können und die Rückstellungsquote weiter zurückgehen kann." Sie liege in Sachsen derzeit bei fast zehn Prozent, was im Bundesvergleich eine der höchsten Quoten darstelle. Gerade in den ersten Schuljahren müssten zum Wohl des Kindes alle Hand in Hand arbeiten: "Kindergarten und Grundschule, Jugendärztlicher Dienst und Schulpsychologen, Lehrer und natürlich die Eltern."
Die qualitative Entwicklung der Grundschule, so Mannsfeld, beschränkt sich aber nicht auf die verbesserte Schuleingangsphase. Die neuen Lehrpläne für alle Fächer, die nach einer Erprobungsphase im kommenden Schuljahr eingeführt werden, spiegelten neue fachdidaktische Ansätze vor allem in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht wider und seien anwendungsorientierter als früher. "Mit zwei Stunden Englischunterricht ab Klasse drei, die vom kommenden Jahr an sachsenweit auf dem Stundenplan stehen, legen wir die Basis für eine solide Fremdsprachenausbildung der Kinder und Jugendlichen", so der Minister. An 49 Schulen seien die neuen Lehrpläne erprobt und danach im Lande diskutiert worden. "Das gibt mir die Gewissheit, dass dieses Reformwerk gelungen ist."
Gute Erfahrungen habe man an den sächsischen Grundschulen mit den Orientierungsarbeiten gemacht, die in Klasse drei in den Fächern Deutsch und Mathematik geschrieben werden: "Sie geben Schülern, Lehrern und Eltern Orientierung über den Leistungsstand der Kinder. Und sie bieten den Lehrerkollegien Hinweise zur Analyse ihres eigenen Unterrichts."
Schließlich weist der Kultusminister auf eine Neuerung im novellierten Schulgesetz hin, durch die eine flexiblere Einschulung ermöglicht wird: Demnach sind vom kommenden Schuljahr an nicht nur Kinder schulpflichtig, die zum 30. Juni eines Jahres das sechste Lebensjahr vollendet haben, sondern auch solche, bei denen dies bis zum 30. September der Fall ist - wenn die Eltern dies wünschen. Darüber hinaus können auch Kinder, die nach diesem Datum das sechste Lebensjahr vollenden, auf Antrag der Eltern eingeschult werden, wenn sie den entsprechenden geistigen und körperlichen Entwicklungsstand besitzen.
In einem Faltblatt des Kultusministeriums, das an allen Grundschulen zur Verfügung steht, können sich die Eltern detailliert über die verbesserte Schuleingangsphase informieren.
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