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Auswandern und leben in Peru...

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Autor Beitrag
ichumanta
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Beiträge: 28
Ort: Deutschland/ Schweiz


New PostErstellt: 07.06.08, 09:58  Betreff: Auswandern und leben in Peru...  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo,
gibt es in diesem Forum Leute die in Peru leben und arbeiten? Ich wäre an deren Erfahrungen sehr interessiert! Wo lagen die Schwierigkeiten? Was sind die grössten Unterschiede zwischen Mitteleuropa und Peru? Was gilt es besonders zu beachten? Wie beurteilt Ihr die politische Lage, die Sicherheitslage? Was ist angenehmer als in Europa?

Mit bestem Dank

Ichumanta



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gringo
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Beiträge: 199
Ort: Deutschland / Peru



New PostErstellt: 08.06.08, 23:28  Betreff: Re: Auswandern und leben in Peru...  drucken  weiterempfehlen

Hola Hombre,

Schau Dich hier im Südamerikaforum einmal um. Ich denke, auf Deine noch etwas allgemeine Fragen wirst Du eingehende Antwort in den Beiträgen finden.

Saludos,

Gringo



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ichumanta
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Beiträge: 28
Ort: Deutschland/ Schweiz


New PostErstellt: 09.06.08, 09:27  Betreff: Re: Auswandern und leben in Peru...  drucken  weiterempfehlen

Dank für die Antwort,
im Forum gelesen?...-das habe ich bereits getan und auch einiges dabei erfahren! Die Ansichten sind ja recht unterschiedlich! Was mich vor allem interessieren würde ist, welche Einstellung man zum Leben nach Peru mitbringen sollte. Wo eben die Schwerpunkte liegen, die das Leben in Peru vom Leben in Mitteleuropa unterscheiden. Auch wäre ich interessiert zu erfahren, was Ihr glaubt was an Monatseinkommen in Tumbes, Piura nötig ist um auf einfachem, europäischem Niveau leben zu können!?

Grüsse aus der Schweiz...





[editiert: 09.06.08, 11:27 von ichumanta]
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gringo
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Beiträge: 199
Ort: Deutschland / Peru



New PostErstellt: 12.06.08, 00:16  Betreff: Re: Auswandern und leben in Peru...  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: ichumanta
    Gibt es in diesem Forum Leute die in Peru leben und arbeiten?
    Ich wäre an deren Erfahrungen sehr interessiert! Wo lagen die Schwierigkeiten?
    Was sind die grössten Unterschiede zwischen Mitteleuropa und Peru?
    Was gilt es besonders zu beachten?
    Wie beurteilt Ihr die politische Lage, die Sicherheitslage?
    Was ist angenehmer als in Europa?

    im Forum gelesen?...-

Jawohl ja, im Forum!
Schau z.B. mal in die Beiträge von Holzhiasl und Krone55, die sehr detailliert berichten.

Monatseinkommen in Tumbes, Piura, um gut zu leben?
Ich meine, das kommt zunächst einmal auf Deine Ansprüche drauf an.
Brauchst Du z.B. ein dickes Haus und ein Auto, oder geht es auch eine Nummer kleiner? Tumbes und Piura (Vargas Llosa lässt grüßen...) sind nicht Lima und daher meist preisgünstiger. Also ich finde, man kann selbst in Lima mit 1000,- EUR (ca. 4300 Soles) im Monat SEHR gut leben. Manche schaffen es auch mit viel weniger. Das ist aber nur meine persönliche Erfahrung.

Welche Einstellung man zum Leben nach Peru mitbringen sollte?
Die Erkenntnis, dass das heile Leben in Europa ist (z.B. in der Schweiz) und in Peru nichts so funktioniert, wie Du es in Europa gewöhnt bist, dass alles viel chaotischer, schmutziger, oftmals ärmlicher (natürlich gibt es auch die reichen und Superreichen), manchmal (aber nicht immer) krimineller, korrupter und grausamer ist als anderswo, dass dich kein Sozialamt unterstützen wird, wenn was schief geht, dass Du auf dich und deine eigenen Fähigkeiten angewiesen bist, dass es aus mit der Ruhe ist, dass jeder Tag eine Herausforderung ist, und dass es meist Leben und Überleben „pur“ ist. Ferner Offenheit, und neben den besagten Einstellungen auch Charakteristiken wie Improvisationsvermögen, weniger Perfektionismus, viel Geduld, mehr Gelassenheit und gute Nerven sowie Kenntnisse der spanischen Sprache.
Soweit ein kleiner Auszug.

Schwerpunkte, die das Leben in Peru vom Leben in Mitteleuropa unterscheiden?
Mehr Leben, mehr Familie, mehr Freiheit, mehr Chaos, mehr Eigenverantwortung.
Die sozialen Unterschiede. Das permanent Unfertige.
Der Dschungel von Lima, hier sammelt sich fast alles.
(Auszug nicht abschließend)

Saludos,

Gringo



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ichumanta
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Beiträge: 28
Ort: Deutschland/ Schweiz


New PostErstellt: 13.06.08, 00:43  Betreff: Re: Auswandern und leben in Peru...  drucken  weiterempfehlen

Besten Dank für Deine Antwort, das ist doch schon eine ganze Menge! Ich habe einige Male etliche Wochen Urlaub in Peru verbracht. Evtl. werde ich eine Peruanerin heiraten. Dadurch ist eben die Frage entstanden, ob wir auch in Peru leben könnten. Ich habe mich vor Ort und in verschiedenen Foren versucht so gut es geht zu informieren, bin aber eben immer noch daran interessiert, mir weitere Erfahrungsberichte und Meinungen anzuhören. Die Postings von Holzhiasl, Krone 55 und eben Deine habe ich mit grossem Interesse gelesen! Ihr seit mir bereits ''gut'' bekannt.
Nochmals herzlichen Dank für Deine Bemühungen...

Ichumanta



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gringo
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Beiträge: 199
Ort: Deutschland / Peru



New PostErstellt: 13.06.08, 22:58  Betreff: Re: Auswandern und leben in Peru...  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: ichumanta
    Die Postings von Holzhiasl, Krone 55 und eben Deine habe ich mit grossem Interesse gelesen! Ihr seit mir bereits ''gut'' bekannt.
Ist der Ruf erst ruiniert...

    Zitat: ichumanta
    Evtl. werde ich eine Peruanerin heiraten.
Ich habe einige Pärchen gekannt (und kenne einige Überbleibsel davon immer noch), bei denen genau das schief gegangen ist, weil man beiderseits mit grundverschiedenen Erwartungen und/oder mangelnder Toleranzbereitschaft an die Sache heran gegangen ist. Dies vielleicht auch noch zum Aspekt der "Einstellung", die man mitbringen sollte... )"Wir Deutschen" denken zuweilen einfach viel zu kompliziert und machen schnell aus einer Sache ein Problem wo faktisch keins ist.)
Anderseits bin ich nun seit fast 20 Jahren mit einer Peruanerin verheiratet und hab es nicht bereut!

In jedem Fall viel Glück – sei es mit dem Heiraten oder Auswandern.

Gringo



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Werner50
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Beiträge: 17


New PostErstellt: 23.07.08, 20:51  Betreff: Re: Auswandern und leben in Peru...  drucken  weiterempfehlen

Hallo alle zusammen!

Ich benötige Informationen wie man am günstigsten einen Container mit Umzugsgut nach Peru bekommt.
Seit 1995 bin ich in Münster mit einer Peruanerin verheiratet, meine Frau hat seit einigen Jahren einen deutschen Pass.
Wir haben 2 Kinder (Linda 12 & Ramón 7 Jahre) beide mit doppelter Staatsbürgerschaft (Deutsch / Peruanisch ).
Seit vielen Jahren wollen wir nach Peru Auswandern, haben aber immer wegen der Kinder einen Rückzieher gemacht.
Nun haben wir uns aufgrund der täglich schlechten Nachrichten in Zeitung und Fernsehen entschlossen Juli 2009 das Land zu verlassen.
Wir haben bereits in Piura seit einigen Jahren ein Haus gebaut in dem wir auch kleine Tiendas vermieten.
Wir haben uns da doch schon einiges aufgebaut.
Unser Container müsste in den Hafen Paita.
Frage: Ist es von Vorteil den Container vorher in Deutschland bei der Botschaft von Peru anzumelden?Was wird das ungefähr kosten?

Ich bedanke mich schon im Vorraus.

Muchos saludos, Werner50.

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holzhiasl
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Beiträge: 103
Ort: Chosica, Lima, Peru



New PostErstellt: 24.07.08, 05:28  Betreff: Re: Auswandern und leben in Peru...  drucken  weiterempfehlen

Servus Werner,
schau mal in meinen Beitrag "Mal was praktisches - wo gibts die passende Umzugsfirma" weiter unten in der Liste der Beiträge. Die ITO-Movers (www.ito-movers.de) können Dir einen genauen Preis nennen und helfen Dir beim Ablauf.
Viel Glück,
holzhiasl



Wer allein arbeitet, addiert. Wer zusammen arbeitet, multipliziert.
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Werner50
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Beiträge: 17


New PostErstellt: 09.08.08, 11:37  Betreff: Re: Auswandern und leben in Peru...  drucken  weiterempfehlen

Hallo Ihr Deutsch-Peruaner,

wie lange lebt ihr schon in Peru?
Habt ihr gelegentlich Heimweh, oder legt sich das mit der Zeit?
Gehen Kinder von euch auf eine Deutsche- oder Peruanische-Schule?
Seit ihr und eure Kinder mit der Schule zufrieden?

Saludos,

Werner

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holzhiasl
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Beiträge: 103
Ort: Chosica, Lima, Peru



New PostErstellt: 09.08.08, 15:25  Betreff: Re: Auswandern und leben in Peru...  drucken  weiterempfehlen

Hallo Werner,
also in der Reihenfolge der Fragen meine Ansichten:
    Zitat: Werner50
    wie lange lebt ihr schon in Peru?
Ich bin im Juni 94 nach Peru gekommen, wo ich erst einmal vier Wochen lang in Lima einen Sprachkurs gemacht habe. Anschließend bin ich nach Puerto Maldonado. Im Oktober 2000 bin ich dann wieder nach Deutschland zurück. Nicht dass ich das wollte - nein, meine Frau Soledad meinte, dass das besser für unsere beiden Jungs wäre. Es hat sich dann aber doch herausgestellt, dass es eine schlechte Entscheidung war, weshalb wir 2006 nach Luxemburg gezogen sind (arbeitsmäßig) und letztes Jahr im Juli sind wir dann endgültig wieder nach Peru zurück. Wir haben ein Haus in Chosica gekauft, hergerichtet und leben, wie wir es uns in Europa nie leisten könnten. Vor zwei Monaten haben wir uns noch ein weiteres Haus direkt am Stadtplatz von Chosica gekauft und sind gerade dabei, es zum Restaurant umzubauen. Das wird dann der Deutsche Hof Chosica.

    Zitat: Werner50
    Habt ihr gelegentlich Heimweh, oder legt sich das mit der Zeit?
Anfangs schon, aber das legt sich sogar relativ schnell. Was einem am Meisten fehlt, ist deutsches Brot, Sauerkraut und so einige andere Schmankerl, die man in Peru nur sehr schwer findet und dann noch eher schlecht kopiert jedoch zu sakrisch hohen Preisen. Deshalb machen wir unsere deutschen Lebensmittel weitgehend selber (einschließlich Leberkäse). Deutsche Welle kann man zwar auch sehen, habe ich sogar zu Hause - muss ich aber nicht unbedingt die ganze Zeit anhaben. Mich interessieren die Geschehnisse vor Ort mehr. Also Heimweh - nicht wirklich.

    Zitat: Werner50
    Gehen Kinder von euch auf eine Deutsche- oder Peruanische-Schule?
Meine drei Kinder gehen auf die Deutsch-Peruanische "Beata Imelda Schule". Das war auf den Wunsch meiner Frau hin, die nicht wollte, dass unsere Kinder ihre deutschen Sprachkenntnisse verlieren. Mit diesen binationalen Schulen gibt es aber einen Haken: die meisten Schüler sind Peruaner deren Eltern ihre Kinder auf eine Zukunft im Ausland vorbereiten möchten. Von daher haben sich die Lehrer und Vorstände daran gewöhnt, die Eltern zu erpressen nach dem Motto "Wenn ihr nicht macht, was wir sagen, kommen euere Kinder nie ins Ausland" oder so ähnlich. Man hört von den peruanischen Universitäten, dass die besten Studenten aus den ganz normalen staatlichen, also peruanischen, Schulen kommen.

    Zitat: Werner50
    Seit ihr und eure Kinder mit der Schule zufrieden?
Weder wir noch unsere Kinder sind mit der Schule zufrieden. Abgesehen von den Kosten (ca. 7000 US-Dollar im Jahr) ziehen meine Kinder morgens um 07:30 von zu Hause los und kommen erst um 15.00 wieder heim. Das Essen in der Schule ist zwar teuer aber dafür mag es auch keiner von den Schülern. Reine Beutelschneiderei. Die Schwester der Rektorin (Nonne) besitzt den Kiosk in der Schule und die Präsidentin der Elternvereinigung das "Restaurant Guten Appetit" und die Cafeteria. Nepotismus lässt grüssen. Obwohl unsere Kinder eh schon fast den ganzen Tag in der Schule hocken, kriegen sie dann auch noch haufenweise Hausaufgaben. Wir fragen uns, WO BLEIBT DEN DANN DIE KINDHEIT? Das ist einer der Gründe, warum wir aus Deutschland weg sind - und jetzt haben wir genau das Gleiche. Einziger Vorteil: die Schule ist nur dreieinhalb Kilometer von zu Hause weg.
Nichtsdestotrotz steht eine Änderung ins Haus. Keine pseudo-privaten Schulen und erst recht keine religions-orientierten Schulen mehr.
Wir sind gerade dabei uns zu überlegen, ob wir unsere Kinder auf eine ganz normale staatliche Schule schicken.
Peru steht auf der PISA-Liste ganz weit hinten und in den vermeintlichen "Elite" Schulen wollen die Lehrer ihren Kampf auf dem Rücken unserer Kinder austragen. Also MEHR Stunden und Hausaufgaben und WENIGER spielen und leben.
Natürlich kann ich nur von unseren eigenen Erfahrungen reden und sicherlich sind nicht alle Schulen oder Lehrer schlecht. Bevor man sich entscheidet, muss man sich die Schulen und den Lehrkörper anschauen. Der erste Eindruck macht schon was her. Ausserdem: die teueren Schulen wollen sich nur anhand der Kaufkraft der Eltern von den anderen Schulen unterscheiden - nach dem Motto "die Reichen wollen unter sich sein". Das sagt über die Qualität der Schule und ihrer Abgänger überhaupt nichts aus ... Im Gegenteil, in diesen Schulen kann man sich die Versetzung der Kinder in die nächste Klasse einfach -ähm- kaufen. Dann haben die Kids zwar mehr Kindheit aber kommen auf keine Uni und bestehen auch keinen Einstellungstest. Allerdings kommt man auch durch Geld auf die Uni und wenn man schön fleißig zahlt, haben die Kids am Ende auch einen Abschluss.

Also, wenn Ihr wollt, dass Euere Kinder auf der Schule auch was lernen - staatliche Schule. Ansonsten könnt Ihr sie finanziell durchziehen - das wird aber garantiert nicht billig und in der Welt der Fachkräfte können sie mangels Wissen einfach nicht bestehen.

Überhaupt - wenn man nach Peru zieht, soll man sich eher einfügen und nicht nebenher leben. Das Schönste an Peru ist ja gerade das miteinander.

So, genug für heute - mir geht der Platz aus. Auf vier Fragen mit insgesamt 37 Wörtern - ganz schön viel Antwort.

Grüsse an Alle,

holzhiasl



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