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W. Zimmermann
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Beiträge: 3

New PostErstellt: 26.10.06, 03:30     Betreff: Re: Gesundheitsreform

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Zum NL-Versicherungssystem noch das:
Seit 1. Januar 2006 ist jeder Bürger in NL grundversichert. Er zahlt 6 bis 6,5 % seines Einkommens monantlich als Beitrag. Dazu kann er sich bei einer Versicherung seiner Wahl zusätzlich versichern lassen. Im Internet kann er z.B. alle Leistungen mit Kosten aller Versichrungen abfragen. Meine Tochter zahlt mit Zusatz 90 Euro pro Monat als Beitrag. Da mein Einkommen höher ist zahle ich mit Zusatz 200 Euro pro Monat. Ich war privatversichert und zahle nun etwa 15 Euro mehr im neuen System. Es gibt keine Budgettierung und keine Extragelder bei Medikamenten. Die Beträge werden im neuen Jahr steigen. Das wurde aber schon angekündigt. Man denkt an 1,5%. Kassenärzte gab es, solange ich in Holland lebe (40 Jahre), nie. Alle Ärzte behandelten sowohl Kassen- als auch Privatpatienten.
Zur Erklärung, in NL gibt es keine niedergelassen Fachärzte (Ausnahme Zahnärzte und Physiotherapeuten). Niedergelassen sind nur Hausärzte (Allgemeinmedizin).
Jeder muss erst zum Hausarzt und wird von ihm auch auf eigenen Wunsch weiterverwiesen in die Poliklinik eines Krankenhauses in der Region. Dort sind alle Fachärzte, die nötig sind. In Ausnahmen wird der Patient an eine Spezialklinik verwiesen in schwierigen Fällen. Alle Patientendaten sind beim Hausarzt. Wenn Behandlungen bei Fachärzten stattfanden, werde diese Daten an den betreffenden Hausarzt weitergeleitet. Bei Wechsel bekommt der neue Hausarzt die Daten.
Niederländische Hausärzte müssen sich nach Gesetz mindesten einmal pro Jahr ca. 10 Tage lang nachschulen lassen.

In meiner dichtbesiedelten Region (Entfernung zu Amsterdam 30 km) gibt es für 90.000 Einwohner 5 Apotheken, die auch zusammenarbeiten (Nachtdienst usw).
Mein Wohnort (9.000 Einwohner) hat eine Apotheke. Rezepte werden in der Regel vom Hausarzt oder dem Facharzt im Krankenhaus an die Apotheken weitergegeben und das Medikament kann dort abgeholt werden oder wird vom eigenen Zustelldienst zuhause abgeliefert.

Diese Systeme sind im Laufe von Jahren entstanden. Hier hat die Ärzteschaft zusammen mit den Krankenhäusern, Apotheken und Versicherungen dafür gesorgt, dass die Kosten relativ niedrig sind und die Beteiligten doch ein ordentliches Einkommen haben. Die Politik hat nun nur dafür gesorgt, dass es keine Kassen- und Privatpatienten mehr gibt sondern nur Versicherte.
Dass die Politik hier damit ein bürokratisches Monster erstellt hat, dass etwa 500 Beamte mehr erfordert, steht auf einem anderen Blatt.

WZ






[editiert: 26.10.06, 03:34 von W. Zimmermann]
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