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Gesundheitsreform

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Nörgler
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New PostErstellt: 25.10.06, 15:07  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Susi

    Ach ja, ich habe mal vereinzelt das Argument gehört, dass man mit dem schließen von Apotheken auch Arbeitsplätze vernichten würde.

    Das halte ich für sehr eng gedacht. Warum? Ganz einfach. Wenn man so weitermacht wie bisher, werden die Lohnnebenkosten garantiert nicht gesenkt werden und das wird noch mehr Arbeitslose zutage fördern.

     


Dies betrachte ich eine unsinnige Argumentation! Selbstverständlich werden bei den Apotheken Arbeitsplätze verloren gehen, dies ist aber ein Prozeß, der sich in der gesamten deutschen Wirtschaft abspielt.

Apotheken können keine Insel der Unantastbaren sein, und das Personal in den Apotheken muss eben auch lernen, dass man künftig nicht mehr einmal im Leben einen Beruf erlernt, den man dann bis zur Rente ausüben kann und darf.

Und Du, Susi, hast ja bereits darauf hingewiesen, dass durch Reduzierung der Lohnnebenkosten auch die Chance besteht, dass in anderen Unternehmen neue Arbeitsplätze geschaffen werden können.

Nein, bei einer echten Reform muss alles auf den Prüfstand, es kann und darf hierbei keine Ausnahmen geben.

Nörgler



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(Valerie von Martens
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Nörgler
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New PostErstellt: 25.10.06, 15:18  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Susi

    Wo ich allerdings keinen Spielraum sehe, das ist bei den Ärzten an sich, denn dort ist inzwischen nahezu alles bis zum esgehtnichtmehr ausgereizt.

    Niedergelassene Ärzte müssen schon etwas mitbringen, um überhaupt einigermaßen überleben zu können, so weit ist es doch schon seit geraumer Zeit.

    Ärzte in den Krankenhäusern müssen viele Stunden hintereinander arbeiten ohne überhaupt nur annähernd dafür den verdienten Lohn zu erhalten.

     


Auch bei den Ärzten sehe ich durchaus noch Spielraum. Sicherlich nicht bei den prakt. Ärzten und auch nicht bei den Krankenhausärzten, sondern bei den Fachärzten.

Weshalb müssen denn teure Einrichtungen wie Computertomographen sowohl in Krankenhäusern als auch bei niedergelassenen Fachärzten vorgehalten werden.

Diese Einrichtungen werden in den Krankenhäusern nicht ausgelastet, weil nur stationäre Patienten behandelt werden dürfen. Auf der anderen Seite werden oftmals zusätzliche Behandlungen bei den Fachärzte vorgenommen, um die bei den Fachärzten vorhandenen Einrichtungen auszulasten. Dies kostet uns, die Versicherten, dann das Doppelte. Die nicht ausgelasteten Einrichtungen erhöhen die fixen Kosten der Krankenhäuser und damit auch die Kosten der stationären Behandlung. Und die unnötigen Doppelbehandlungen bei den Fachärzten zur Auslastung der Geräte kostet nochmals zusätzlich Geld.

Nörgler



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Susi
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New PostErstellt: 25.10.06, 16:00  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

Zitat Auch bei den Ärzten sehe ich durchaus noch Spielraum. Sicherlich nicht bei den prakt. Ärzten und auch nicht bei den Krankenhausärzten, sondern bei den Fachärzten.

Weshalb müssen denn teure Einrichtungen wie Computertomographen sowohl in Krankenhäusern als auch bei niedergelassenen Fachärzten vorgehalten werden.

Diese Einrichtungen werden in den Krankenhäusern nicht ausgelastet, weil nur stationäre Patienten behandelt werden dürfen. Auf der anderen Seite werden oftmals zusätzliche Behandlungen bei den Fachärzte vorgenommen, um die bei den Fachärzten vorhandenen Einrichtungen auszulasten. Dies kostet uns, die Versicherten, dann das Doppelte. Die nicht ausgelasteten Einrichtungen erhöhen die fixen Kosten der Krankenhäuser und damit auch die Kosten der stationären Behandlung. Und die unnötigen Doppelbehandlungen bei den Fachärzten zur Auslastung der Geräte kostet nochmals zusätzlich Geld.tatiz

Ich stimme grundsätzlich darin zu, dass man dort ganz sicher sogar Einsparmöglichkeiten hat, keine Frage.

Das wollte man ja auch schon lange ändern, bspw. teure Doppeluntersuchungen vermeiden und dergleichen.

Im Bereich der Radiologie kenne ich das nur so, dass man dafür extra in ein Krankenhaus muss, wo man dann ambulant behandelt wird oder aber zu entsprechenden Fachärzten, die meistens eine Gemeinschaftspraxis haben, sich jedoch auf diesen Bereich spezialisieren. Früher hatten viele Ärzte diese Möglichkeit, das ist aber meines Wissens nach abgeschafft worden. Niedergelassene Chirurgen haben natürlich auch ein Röntgengerät, müssen sie ja auch haben, denn jeder Arzt macht sich erfahrungsgemäss, wenn er die Gelegenheit dazu hat, selbst ein Bild von jeder Lage, was ja auch richtig ist.

Sogenannte Computertomographen dürften allerdings kaum in einer normalen Praxis stehen, das wäre ja auch viel zu teuer.

Aber es ist absolut richtig, man könnte alles viel besser und effektiver zusammenfassen, irgendwelche teueren Doppeluntersuchungen sollten wirklich nicht stattfinden keine Frage.

sonnige Grüße

Susi







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urania
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New PostErstellt: 25.10.06, 18:57  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Nörgler
    Diese Einrichtungen werden in den Krankenhäusern nicht ausgelastet, weil nur stationäre Patienten behandelt werden dürfen.

Nörgler, das kann ich mir nicht vorstellen! Selbst wenn mein Vorstellungsvemögen begrenzt ist!

Doch sicher wird auch in deutschen Krankenhäusern nicht nur stationär, sondern auch ambulant behandelt. Zum Beispiel eine Augenoperation, meinetwegen grauer Star, wird doch mit dem Laser ambulant behandelt! Da muss doch niemand stationär bleiben! Oder ein EEG wird doch auch nur ambulant erstellt. Da muss ein Patient doch höchstens dann im Spital bleiben, wenn sonst noch eine Notwendigkeit dazu gegeben ist.

Oder meintest Du nun ganz speziell die Computertomographie?

urania





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Nörgler
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New PostErstellt: 25.10.06, 23:08  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: urania

    Nörgler, das kann ich mir nicht vorstellen! Selbst wenn mein Vorstellungsvemögen begrenzt ist!

    Doch sicher wird auch in deutschen Krankenhäusern nicht nur stationär, sondern auch ambulant behandelt. Zum Beispiel eine Augenoperation, meinetwegen grauer Star, wird doch mit dem Laser ambulant behandelt!  

Selbstverständlich werden Augenoperationen oder kleinere chirurgische Eingriffe ambulant durchgeführt.

    Zitat: urania

    Da muss doch niemand stationär bleiben! Oder ein EEG wird doch auch nur ambulant erstellt. Da muss ein Patient doch höchstens dann im Spital bleiben, wenn sonst noch eine Notwendigkeit dazu gegeben ist.

    Oder meintest Du nun ganz speziell die Computertomographie?

     

Ein EEG wird im Krankenhaus höchstens für privat versicherte Patienten erstellt. Kassenpatienten müssen hierzu zu einem Facharzt der Neurologie, der dann ein EEG erstellt.

Ich selbst habe folgendes erlebt:

Mein Hausarzt überweist mich zu einem Internisten, der eine Echokadiographie erstellen sollte. Da sein Gerät nicht mehr den neuesten Anforderung entspricht, überweist mich dieser Internist für diese Untersuchung ins Krankenhaus. Dort wird eine Anomalie festgestellt und man erklärt mir, dass für eine genaue Diagnose ein CT erstellt werden müsste. Dies dürfe jedoch nicht im Krankenhaus ambulant gemacht werden, sondern bei einem niedergelassenen Facharzt der Radiologie.

Um nicht unnötig wertvolle Zeit zu verlieren telefoniert er jedoch mit diesem Unternisten, der mich daraufhin proforma zur stationären Behandlung ins Krankenhaus einweist. Jetzt kann das CT erstellt werden und nach einer Stunde stationären Aufenthalts werde ich wieder entlassen.

DAS ist derzeit unser Gesundheitswesen!  Nörgler




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W. Zimmermann
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New PostErstellt: 26.10.06, 03:30  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

Zum NL-Versicherungssystem noch das:
Seit 1. Januar 2006 ist jeder Bürger in NL grundversichert. Er zahlt 6 bis 6,5 % seines Einkommens monantlich als Beitrag. Dazu kann er sich bei einer Versicherung seiner Wahl zusätzlich versichern lassen. Im Internet kann er z.B. alle Leistungen mit Kosten aller Versichrungen abfragen. Meine Tochter zahlt mit Zusatz 90 Euro pro Monat als Beitrag. Da mein Einkommen höher ist zahle ich mit Zusatz 200 Euro pro Monat. Ich war privatversichert und zahle nun etwa 15 Euro mehr im neuen System. Es gibt keine Budgettierung und keine Extragelder bei Medikamenten. Die Beträge werden im neuen Jahr steigen. Das wurde aber schon angekündigt. Man denkt an 1,5%. Kassenärzte gab es, solange ich in Holland lebe (40 Jahre), nie. Alle Ärzte behandelten sowohl Kassen- als auch Privatpatienten.
Zur Erklärung, in NL gibt es keine niedergelassen Fachärzte (Ausnahme Zahnärzte und Physiotherapeuten). Niedergelassen sind nur Hausärzte (Allgemeinmedizin).
Jeder muss erst zum Hausarzt und wird von ihm auch auf eigenen Wunsch weiterverwiesen in die Poliklinik eines Krankenhauses in der Region. Dort sind alle Fachärzte, die nötig sind. In Ausnahmen wird der Patient an eine Spezialklinik verwiesen in schwierigen Fällen. Alle Patientendaten sind beim Hausarzt. Wenn Behandlungen bei Fachärzten stattfanden, werde diese Daten an den betreffenden Hausarzt weitergeleitet. Bei Wechsel bekommt der neue Hausarzt die Daten.
Niederländische Hausärzte müssen sich nach Gesetz mindesten einmal pro Jahr ca. 10 Tage lang nachschulen lassen.

In meiner dichtbesiedelten Region (Entfernung zu Amsterdam 30 km) gibt es für 90.000 Einwohner 5 Apotheken, die auch zusammenarbeiten (Nachtdienst usw).
Mein Wohnort (9.000 Einwohner) hat eine Apotheke. Rezepte werden in der Regel vom Hausarzt oder dem Facharzt im Krankenhaus an die Apotheken weitergegeben und das Medikament kann dort abgeholt werden oder wird vom eigenen Zustelldienst zuhause abgeliefert.

Diese Systeme sind im Laufe von Jahren entstanden. Hier hat die Ärzteschaft zusammen mit den Krankenhäusern, Apotheken und Versicherungen dafür gesorgt, dass die Kosten relativ niedrig sind und die Beteiligten doch ein ordentliches Einkommen haben. Die Politik hat nun nur dafür gesorgt, dass es keine Kassen- und Privatpatienten mehr gibt sondern nur Versicherte.
Dass die Politik hier damit ein bürokratisches Monster erstellt hat, dass etwa 500 Beamte mehr erfordert, steht auf einem anderen Blatt.

WZ






[editiert: 26.10.06, 03:34 von W. Zimmermann]
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Susi
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New PostErstellt: 26.10.06, 13:52  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

Hi,

Zitat  meiner dichtbesiedelten Region (Entfernung zu Amsterdam 30 km) gibt es für 90.000 Einwohner 5 Apotheken, die auch zusammenarbeiten (Nachtdienst usw).
Mein Wohnort (9.000 Einwohner) hat eine Apotheke. Rezepte werden in der Regel vom Hausarzt oder dem Facharzt im Krankenhaus an die Apotheken weitergegeben und das Medikament kann dort abgeholt werden oder wird vom eigenen Zustelldienst zuhause abgeliefert.

Diese Systeme sind im Laufe von Jahren entstanden. Hier hat die Ärzteschaft zusammen mit den Krankenhäusern, Apotheken und Versicherungen dafür gesorgt, dass die Kosten relativ niedrig sind und die Beteiligten doch ein ordentliches Einkommen haben. Die Politik hat nun nur dafür gesorgt, dass es keine Kassen- und Privatpatienten mehr gibt sondern nur Versicherte.
Dass die Politik hier damit ein bürokratisches Monster erstellt hat, dass etwa 500 Beamte mehr erfordert, steht auf einem anderen Blatt.tatiz

Seht Ihr, Ihr haben alle an einem Strang gezogen, das wäre hier undenkbar, hier sind allenfalls die Patienten, allen voran die gesetzlich versicherten und die Ärzte die sogenannten Dummen und die Krankenhäuser kämpfen teilweise auch ums überleben, müssen ständig Angst haben geschlossen zu werden, weil sie nicht als rentabel gelten. Oder aber sie werden privatisiert, ganze Unikliniken hat man ja schon an private Hände übergeben, ein Skandal.

Aber da sehe ich, bis auf die bereits genannten Einsparmöglichkeiten keinen weiteren Spielraum mehr.

Nur eben bei den Apotheken ist noch allerhand drin, das sagen aber sehr viele.

Wenn ich nun bspw. lese, dass in den NL auf 9.000 Einwohner eine Apotheke kommt und mich dann in Deutschland umsehe, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wie schon erwähnt, das sehen sehr viele so und jeder ist erstaunt, wie gut die alle dicht nebeneinander leben können, keiner muss irgendwelche Existenzängste haben, warum auch? Ein Monopol sorgt schon dafür, dass es seinen Schäfchen gut geht. Nun sehen es endlich auch einmal die Politiker und schon beginnt das sinnbildliche Hauen und stechen. Oh Schreck, es könnten Arbeitsplätze wegfallen. Ja, das wäre gut möglich, aber wir würden diese an anderer Stelle wieder doppelt und dreifach wieder hereinbekommen, wenn wir die Ersparnisse geschickt nutzen würden, daran muss und sollte man denken.

Wenn in den großen Konzernen massenhaft Arbeitsplätze verloren gehen, das ist schlimm, aber hier haben wir genügend Spielraum und wo steht bitteschön geschrieben, dass Angestellte einer Apotheke sozusagen heilige Kühe sind, die unantastbar sein müssen? Jeder muss heutzutage so flexibel wie möglich sein und wie schon erwähnt, die wenigsten arbeiten noch in ihrem erlernten Beruf, die meisten müssen irgendwann umsatteln, um überhaupt eine Arbeit zu erhalten, wieso sollte es da anders sein? Das ist die knallharte Realität, hier geht es darum Kosten zu senken, aber nicht zu Lasten der Patienten und Ärzte sondern genau da, wo es mehr als notwendig ist.

Wenn ich sehe, dass die gleichen Medikamente im Ausland weitaus preiswerter sind, dann stimmt etwas nicht hier. Die Menschen werden immer unruhiger, der Unmut offenbar immer größer, zu Recht, es muss etwas getan werden und es wird sich etwas tun, es ist allerhöchste Zeit.

sonnige Grüße

Susi

 






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Susi
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New PostErstellt: 26.10.06, 14:02  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

Die Niederlande sind offenbar in Sachen Gesundheitsreform ein gutes Beispiel. Das sollte man sich ansehen und auch die Systeme in den Nachbarländern und von allen das Beste heraussuchen und prüfen, inwieweit man das hier anwenden könnte und man wird es anwenden können, warum denn auch nicht.

Denn wenn wir so weitermachen und an den falschen Enden sparen, fliegt uns das gesamte Gesundheitssystem dermaßen um die Ohren, das uns hören und sehen vergeht.

Aber, ich gehe davon aus, dass sich in absehbarer Zeit etwas tun wird, denn es brodelt schon ganz schön unter der Oberfläche, die Menschen werden unruhiger und die neue "Gesundheitsreform" wird sie kaum beruhigen können, im Gegenteil, es geht ja wiederum zu Lasten der Kleinen, während andere es sich gut gehen lassen, siehe Apotheken. Sicherlich, da wird auch auf die Pharmaindustrie geschimpft, denn einer muss ja den schwarzen Peter haben. Nur seltsam, dass man in anderen Ländern auch von dieser abhängig ist, dass es dieselben Medikamente sind, aber dennoch weitaus preiswerter, wie ist das möglich?

Wie hoch ist denn da bitteschön die Gewinnspanne? Und auch die Pharmaindustrie kann reagieren, bspw. bei einem Medikament für Diabetiker. Man handelt mit den Krankenkasse Rabatte aus und macht dadurch die Mittel preiswerter. Es geht also alles, man muss es nur wollen,

Denn eins müsste schon mal klar sein, wir sitzen alle in einem Boot und wer da nur an sich denkt, der könnte sehr leicht dafür sorgen, dass das Boot kentert und liegt somit mit im Wasser. Darüber sollte vielleicht jeder einmal nachdenken. Abstriche müssen alle machen, es darf niemand ausgenommen werden. Nur bei den Schwachen unserer Gesellschaft sind schon genügend Abstriche gemacht worden, da ist das Ende der Fahnenstange schon lange erreicht, nun sind andere dran, es gibt gar keine andere Alternative so leid es mir auch tut.

Das wir darüber hinaus auch noch bei den Behandlungen einiges einsparen können, wurde mehr als einmal erwähnt, auch hier sehe ich keine Probleme.

sonnige Grüße

Susi





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urania
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New PostErstellt: 26.10.06, 14:20  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

Nun, was die Apothekendichte angeht, bei uns in Frankreich
ist es ähnlich wie in NL. Die nächste Apotheke liegt gut 10 km von uns
entfernt, und im Umkreis von 20 km sindnur 3 Apotheken zu finden, eine davon
ist die im Spital.

Als ich vor kurzem in Deutschland im Südschwarzwald war,
wunderte ich mich schon. In jedem noch so kleinen Nest existiert mindestens
eine, in manchen auch mehr Apotheken. Bäcker ist nicht vorhanden, Metzger auch
nicht, manchmal ein Einkaufsmarkt, aber auf jeden Fall ne Apotheke! Ich frag mich bloss,
wie kann sich das rentieren? Soweit ich informiert bin, sind auch in
Deutschland die Preise für Arzneimittel fest vorgeschrieben (wieso eigentlich
so viel höher als für dieselben Medikamente im EU-Ausland?) Könnte man nicht da
ansetzen? Die Preisvorschrift lockern und so den Wettbewerb lancieren?

urania


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[editiert: 26.10.06, 14:21 von urania]
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Nörgler
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New PostErstellt: 26.10.06, 14:27  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: W. Zimmermann

    In meiner dichtbesiedelten Region (Entfernung zu Amsterdam 30 km) gibt es für 90.000 Einwohner 5 Apotheken, die auch zusammenarbeiten (Nachtdienst usw).
    Mein Wohnort (9.000 Einwohner) hat eine Apotheke. Rezepte werden in der Regel vom Hausarzt oder dem Facharzt im Krankenhaus an die Apotheken weitergegeben und das Medikament kann dort abgeholt werden oder wird vom eigenen Zustelldienst zuhause abgeliefert.



Siehste Wolf, ich wohne in einer Kleinstadt mit ca. 19.000 Einwohnern und da gibt es insgesamt 8 (in Worten ACHT) Apotheken. Dabei ist es nicht möglich, dass der Nacht- und Sonntagsdienst ausschließlich von diesen Apotheken wahrgenommen wird, nein, da werden auch noch die Apotheken umliegender Orte und kleinerer Städte herangezogen, sodass man im Bedarfsfall mit dem Auto, und nichtmotorisierte Mitbürger mit dem Taxi, zur Apotheke fahren müssen.

Ein derartiges Überangebot kann und darf nicht von der Versichertengemeinschaft finanziert werden. da muss ganz einfach, wie es auch im gesamten Einzelhandel ganz normal ist, jeder einzelne Apotheker das unternehmerische Risiko für seinen Laden tragen.

Nörgler



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New PostErstellt: 26.10.06, 14:34  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Nörgler
      Zitat: W. Zimmermann

      In meiner dichtbesiedelten Region (Entfernung zu Amsterdam 30 km) gibt es für 90.000 Einwohner 5 Apotheken, die auch zusammenarbeiten (Nachtdienst usw).
      Mein Wohnort (9.000 Einwohner) hat eine Apotheke. Rezepte werden in der Regel vom Hausarzt oder dem Facharzt im Krankenhaus an die Apotheken weitergegeben und das Medikament kann dort abgeholt werden oder wird vom eigenen Zustelldienst zuhause abgeliefert.



    Siehste Wolf, ich wohne in einer Kleinstadt mit ca. 19.000 Einwohnern und da gibt es insgesamt 8 (in Worten ACHT) Apotheken. Dabei ist es nicht möglich, dass der Nacht- und Sonntagsdienst ausschließlich von diesen Apotheken wahrgenommen wird, nein, da werden auch noch die Apotheken umliegender Orte und kleinerer Städte herangezogen, sodass man im Bedarfsfall mit dem Auto, und nichtmotorisierte Mitbürger mit dem Taxi, zur Apotheke fahren müssen.

    Ein derartiges Überangebot kann und darf nicht von der Versichertengemeinschaft finanziert werden. da muss ganz einfach, wie es auch im gesamten Einzelhandel ganz normal ist, jeder einzelne Apotheker das unternehmerische Risiko für seinen Laden tragen.

    Nörgler

Tja, das hatte ich doch auch schon erwähnt. Wir wohnen auch relativ ländlich und haben mehr Apotheken als Lebensmittelgeschäfte.

Vor kurzem wurde noch eine neue gebaut, neu gebaut, wenige Schritte entfernt von einer anderen. Die tun sich alle nichts, aber es kostet und diese Kosten trägt nur der Versicherte, wer denn sonst.

Auch mit den Notdiensten ist das so eine Sache, auch das schrieb ich ja bereits. Da muss man, wenn man Pech hat, ca. 10 km weiter fahren um vielleicht an eine notdienstbereite Apotheke zu gelangen.

Was für ein System soll das denn sein?

sonnige Grüße

Susi





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W. Zimmermann
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New PostErstellt: 31.10.06, 05:07  Betreff: Re: Gesundheitsreform  drucken  weiterempfehlen

Ich will da allzu positive Gedanken dämpfen. In den Niederlanden ist auch nicht alles Gold was glänzt.

Durch die Reform Anfang des Jahres dürfen wir hier im neuen Jahr eine Beitragserhöhung von ca. 3% oder mehr erwarten. Aber trotzdem sind die Beiträge hier noch immer um mehr als 20% niedriger.

Wolf Z.
 



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