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Electrabel legt Ausbildungsprogramm auf

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Wunschtraum Dreckmann

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Ort: Brunsbüttel

BI Teilnehmernummer: 108

New PostErstellt: 04.09.08, 10:37  Betreff: Electrabel legt Ausbildungsprogramm auf  drucken  weiterempfehlen

Handwerker gefragt

Electrabel legt Ausbildungsprogramm auf, um rechtzeitig Fachpersonal zu sichern

Von Michael Behrendt

Brunsbüttel – Noch fehlt das grüne Licht für den Bau des 800-Megawatt-Kohlekraftwerks, mit dem der belgische Konzern Electrabel im Jahr 2012 in Brunsbüttel ans Netz gehen will, doch im Hintergrund wird schon fleißig an der Realisierbarkeit des Milliarden-Projekts gearbeitet. Dazu gehört nicht nur, auf behördlicher Seite den Weg frei zu machen. Rund 200 Arbeitsplätze sind an den drei geplanten Kraftwerksneubauten in Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven zu besetzen. Doch Fachpersonal ist Mangelware.


Der Brunsbütteler Tasso Wilhelm (hinten) ist einer der sogenannten „Trainees“, die sich bei Electrabel auf die Herausforderungen vorbereiten, die die Kraftwerksneubauten mit sich bringen.

Aus diesem Grund bemüht sich Electrabel jetzt offensiv um entsprechende Fachkräfte – und um die, die noch zu Fachkräften werden sollen. „Wir haben dazu ein eigenes Ausbildungsprogramm gestartet“, erklärt der für Brunsbüttel zuständige Projektkoordinator Frank Albers. Er hat dabei insbesondere auch Menschen in der Region im Blick, die aus handwerklichen Berufen im Elektro- oder Metallbereich kommen und jetzt die Chance ergreifen wollen, sich zu neuen Ufern aufzumachen. „Wir wollen nicht nur ein Kraftwerk hier hinbauen und alles mitbringen. Die Menschen sollen auch merken: Die Region profitiert davon.“

„Fertige“ Kraftwerker seien Mangelware. Bei Electrabel lege man zudem viel Wert auf einen ausgesuchten Mitarbeiterkreis, dem man die Anlagen auch anvertrauen könne, macht Albers deutlich, warum das Unternehmen frühzeitig auf ein eigenes Ausbildungsprogramm setzt. Dieses besteht aus mehreren Komponenten: Die ersten Monate verbringen die Facharbeiter, die zu geprüften Kraftwerkern fortgebildet werden, in einem der bestehenden Electrabel-Kraftwerke, wie zum Beispiel dem in Saarbrücken. Anschließend geht es für ein halbes Jahr nach Essen auf die Kraftwerkerschule. Auch ein Auslandsaufenthalt in einem der Electrabel-Kraftwerke in Belgien oder den Niederlanden – den Heimatmärkten des Unternehmens – gehört zu dem Fortbildungsprogramm. Schlussendlich sollen die so genannten Trainees vor Ort den Aufbau der Kraftwerke mit begleiten, diese quasi von der Pike auf kennenlernen – und zu „ihren“ Kraftwerken machen.

Einen Brunsbütteler Trainee hat das Unternehmen bereits aufgenommen: Tasso Wilhelm (31) arbeitete noch vor wenigen Monaten in Mainz, bekam dann mit, dass in seiner Heimatstadt ein Kraftwerk gebaut werden soll. Bei seinen Internetrecherchen stieß er dann auf Electrabel. „Für mich ist das auch eine Chance gewesen, mal über den Tellerrand zu schauen“, spielt der 31-Jährige vor allem auf den Auslandsaufenthalt an – Erfahrungen, die er dort machte, möchte er nicht mehr missen. Möglicherweise wird er demnächst tatsächlich wieder in seiner Heimatstadt arbeiten, wenn die Wahl am Ende nicht auf Stade oder Wilhelmshaven fällt.

Mit dem Ausbildungsprogramm wolle das Unternehmen keinesfalls nur junge Leute ansprechen, betont Albers – im Gegenteil, man setze auf einen gesunden Mix, weshalb sich auch ältere Bewerber angesprochen fühlen dürfen – und insbesondere Frauen, auch wenn diese (noch) eine echte Minderheit in diesem Berufszweig darstellen.

Kraftwerksblöcke bereits gekauft

Neben dem Tübinger Unternehmen Südweststrom, das in Brunsbüttel ein 1800-Megawatt-Steinkohlekraftwerk bauen will, ist Electrabel der zweite Konzern, der sich Brunsbüttel als Standort ausgeguckt hat. Hier wollen die Belgier ein Steinkohlekraftwerk mit 800 Megawatt Leistung bauen. Zuvor galten Stade und Brunsbüttel als Konkurrenten für den zweiten Standort neben Wilhelmshaven, für den sich Electrabel bereits entschieden hatte und wo die Planungen schon viel weiter sind. Nun will Electrabel an allen drei Standorten bauen – die drei Kraftwerksblöcke sind bereits gekauft.

 

Dithmarscher Landeszeitung – online  04.09.2008





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