Investition in die Strom-„Entsorgung“
Vermehrte Einspeisung von Windstrom – Regionalforum Energie in Weddingstedt
Von Christina Hustedt
Weddingstedt – Eon-Hanse tut etwas in Dithmarschen – zumindest zeigen das die Erdarbeiten in verschiedenen Orten Dithmarschens. Was der Energieversorger derzeit macht und in den nächsten Jahren plant und somit über die Zukunft der Energieversorgung, sprachen Vorstandsmitglieder des Versorgers gestern im Rahmen des jährlichen „Regionalforums Energie“ in Weddingstedt.
„Wir haben kein Problem mit der Versorgung, sondern eher mit der Entsorgung von Strom“, erklärt Eon-Hanse-Vorstandsmitglied Udo Bottländer am Rande des Regionalforums in Weddingstedt. Durch die vermehrte Einspeisung aus der dezentralen Energieerzeugung, beispielsweise aus Windkraft- oder Solaranlagen, sei ein Netzausbau innerhalb Dithmarschens nötig. Dieser sei schon begonnen worden.
In diesem Zusammenhang nannte Bottländer das derzeit größte Einzelprojekt des Regionalversorgers im Kreis, den Ausbau des Umspannwerkes Reinsbüttel, um eine Verdopplung der Aufnahmekapazität für Windstrom aus der Region zu erreichen. Wer allerdings denkt, durch die vermehrte Einspeisung regionalen Windstroms sinke mittelfristig der Strompreis für den Verbraucher, den muss Udo Bottländer enttäuschen.
„Auch wir sind von der erheblichen Verteuerung der Rohstoffe auf dem Weltmarkt betroffen, und wir können das Ende der Preisspirale nicht absehen“, so Bottländer. Für den Energieversorger steht daher auch zukünftig ein Energiemix aus Kohle, Gas und Öl, Kernenergie und erneuerbaren Energieträgern im Vordergrund. Allerdings betonte Bottländer die erheblichen Investitionen, die Eon auch in Dithmarschen zur Erhaltung der Versorgungssicherheit tätigt. Neben der Erweiterung in Reinsbüttel sind auch die Planungen für den Neubau eines Umspannwerkes bei Helse abgeschlossen. „Wir hoffen auf einen baldigen Baubeginn und eine Fertigstellung des Werkes im Frühjahr 2009“, bestätigt Eon-Hanse-Pressereferent Ove Struck.
Gleichzeitig treibe Eon die Verlegung von Stromfreileitungen in die Erde voran, nicht immer im gänzlichen Einvernehmen mit den jeweiligen Kommunen. Trotzdem plant der Energieversorger 2008 die Verlegung von 44 Kilometern Erdkabel im Mittel- und Niederspannungsbereich in Dithmarschen, unter anderem in der Region St. Annen, Meldorf, Wesselburen und Reinsbüttel. Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf rund 1,7 Millionen Euro. Begründet wird Verlegung ins Erdreich unter anderem mit der geringeren Störungsanfälligkeit.
Da aber nicht nur Strom- sondern auch Gasleitungen unterirdisch verlaufen, muss der Energieversorger in Dithmarschen weitere Löcher buddeln. Denn parallel zum Stromnetz baut Eon-Hanse derzeit in Albersdorf das Erdgasnetz von einem Nieder- zu einem Mitteldrucknetz um. Dazu werden die alten Metall- durch moderne Kunststoffleitungen ersetzt.
In diesem Zusammenhang betont Udo Bottländer noch einem weiteren Aspekt: „Die Investitionen kommen zu einem Großteil wieder der Region zu Gute, denn wir beauftragen mit den Erdarbeiten bevorzugt Unternehmen, die hier ansässig sind.“
DLZ online 17.9.08