Stromversorgung– Gemeinde wartet ab
Büttel/js
– Bereits Ende dieses Jahres läuft der Konzessionsvertrag mit der e.on Hanse für die Stromversorgung in Büttel aus. Mit der Frage, wie
über das Jahresende hinaus verfahren werden soll, befasste sich jetzt
die Gemeindeversammlung unter Vorsitz von Bürgermeister Richard
Schmidt. Der Gemeinde liegen inzwischen zwei Bewerbungen von
Interessenten für den Abschluss eines neuen Wegenutzungs- und
Konzessionsvertrages vor. Einerseits möchte die e.on Hanse weiterhin
Partner für die Gemeinde sein, zum anderen bietet sich auch eine
Kooperation der Stadtwerke Glückstadt, Itzehoe und Wilster als
Stromversorger an.
In einem sind sich beide Bewerber einig: Sie bieten die Gründung
einer Netzgesellschaft an, an der sich die Gemeinden mit bis zu 49,9
Prozent beteiligen können. Damit würden den Gemeinden
Mitgestaltungsrechte ebenso zugebilligt wie die Teilhabe am
wirtschaftlichen Erfolg. Die e.on Hanse hat angeboten, in die neue
Gesellschaft, die schon Anfang 2010 ihre Arbeit aufnehmen könnte, ihr
Strom- und ihr Gasnetz einzubringen. Bis Mitte des Jahres will e.on
Hanse ein konkretes Angebot mit Wirtschaftlichkeitsberechnung vorlegen.
Nach Aussage des Bürgermeisters will auch die Stadtwerke-Kooperation die Gemeinden mit knapp unter 50 Prozent an ihrer Netzgesellschaft beteiligen.
In der Einwohnerversammlung wurde die Tendenz erkennbar, die
Entwicklung abzuwarten, um vielleicht noch bessere Angebote zu
erreichen. „Nicht unter Zeitdruck setzen lassen“, mahnte auch
Oberamtsrat Hans-Werner Speerforck vom Amt
Wilstermarsch. Und auch Richard Schmidt beschwichtigte: „Wir sollten
auch abwarten, welche Entscheidungen in anderen Gemeinden getroffen
werden.“ Den Bürgern erläuterte er, dass die Gemeinden auch mit 49,9
Prozent ausreichend Einfluss hätten. Dieser Anteil liege deutlich über
der Sperrminorität von 25 Prozent, so dass der Mehrheitseigner, also
die e.on, Satzungen und Verträge nicht im Alleingang ändern könne. So
fiel die Abstimmung in der Gemeindeversammlung auch einstimmig aus.
Danach strebt Büttel den Abschluss eines Wegenutzungsvertrages mit
einem Energiewirtschaftsunternehmen (e.on oder Stadtwerke) an. Dabei
soll die Möglichkeit gewahrt werden, sich selbst an einer
Netzgesellschaft zu beteiligen.