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Einwohnerversammlung in Brunsbüttel. 07.10.2010

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 07.10.10, 18:00  Betreff: Einwohnerversammlung in Brunsbüttel. 07.10.2010  drucken  weiterempfehlen

„Mutig in die Zukunft investieren“

Einwohnerversammlung: Bürgermeister sieht Schleusenstadt auf gutem Weg

Brunsbüttel/rp

Es waren nicht einmal 20 Bürger, die sich am Dienstag Abend zur
Einwohnerversammlung im Gerätehaus an der Kopernikusstraße einfanden.
Bürgermeister Wilfried Hansen nahm es gelassen: „Dann sind die
Brunsbütteler offenbar zufrieden mit unseren Entscheidungen.“ Die
standen im Mittelpunkt des Berichts vom Verwaltungschef.


Zunächst jedoch wagte Hansen einen Ausblick auf die zukünftige
Entwicklung. Danach werde es noch rund zwei Jahre dauern, bis die
Steuerausfälle durch Stillstand des Kernkraftwerks und die Auswirkungen
der Wirtschaftsflaute auf das Industriegebiet kompensiert seien.
Inzwischen deute sich im ChemCoast-Park aber der
Aufschwung an: Vesta Biofuels Brunsbüttel, eine Nachfolgegesellschaft
der Marina Biodiesel, plane ein neues Tanklager, Total wolle erweitern
und ebenso Holcim. DyStar, so Hansen, komme offenbar unter den neuen
Eignern zur Ruhe. Und es gebe Gespräche mit einem Investor, der Türme
für Offshore-Windkraftanlagen baut. Zudem soll
eine Pilotanlage, die 80 Megawatt Strom aus Wind erzeugt, errichtet
werden. Der Investor spreche über bis zu 200 Arbeitsplätze. Hansens
Fazit: „Brunsbüttel ist fortwährend im Wandel – wie jede Stadt.“


Damit es aber wirklich im Industriegebiet voran gehe, müsste auch der
Rahmen stimmen, betonte der Bürgermeister. Und hier hakt es für Hansen
eindeutig. B5-Ausbau bis Itzehoe, „am liebsten vierspurig“, und zweites
Gleis zumindest bis Wilster stehen auf seiner Wunschliste ganz oben. Und
eine gehörige Portion Skepsis: „Mir fehlt der Glaube, dass all die
Aussagen der Politik eintreffen werden.“ Seine Forderung: „Man muss den
Mut haben in die Zukunft zu investieren.“ Immerhin seien 65 Prozent des
Industrieareals auf der Südseite noch nicht bebaut – ohne entsprechende
Infrastruktur würden Investoren allenfalls vergrault.


Die rein städtische Entwicklung dagegen lässt den Bürgermeister nach
vorn schauen. Der vom Stadtmanagement erfolgreich forcierte
Tagestourismus entwickle sich sehr gut, berichtete Hansen. Nun gebe es
auch Interesse an einem Wohnmobilstellplatz – eine neue Zielgruppe.


Für die Zukunft seien Kindergärten und Schulen wichtig. So schiebe
die Stadt für 1,2 Millionen den Neubau des Kindergartens an der Memeler
Straße an. Baubeginn soll in diesem Monat sein. Und die leer stehende
Grundschule Süd biete ideale Voraussetzungen für eine Tagesstätte. Dort
investiert die Stadt 850 000 Euro.


Bei der Regionalschule komme Brunsbüttel nicht um einen Neubau herum.
Dies aber nur mit Blick auf den in einigen Jahren erwarteten
Schülerknick. Dass die Stadt für den Bau mehr aus der Schatulle nehmen
muss, als drin ist, sei unumgänglich: „Für Bildung kann man Schulden
verantworten.“


Als Energiestandort schließlich setzt Brunsbüttel auf eine Mischung aus
Kernkraft, Kohlestrom und regenerativen Energien wie Windkraft. Hansen:
„Wir leben den Energiemix.“


Im Anhang der Artikel aus der Brunsbütteler Zeitung vom 07.10.2010






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