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Krebserkrankungen bei Wewelsfleth intensiver untersuchen. WZ vom 04.03.2011

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 05.03.11, 19:38  Betreff: Krebserkrankungen bei Wewelsfleth intensiver untersuchen. WZ vom 04.03.2011  drucken  weiterempfehlen



Krebserkrankungen intensiver untersuchen

Forderung des Bremer Vereins „Messstelle für Arbeits- und Umweltschutz“ für den Raum Wewelsfleth

Wewelsfleth/Bremen /sh:z

Der Bremer Verein Meßstelle für Arbeits- und Umwelt-Schutz
unterstreicht, dass die erhöhten Krebsraten in Wewelsfleth aufgeklärt
werden müssen. Der Verein befasst sich schwerpunktmäßig mit
Röntgenfluoreszenzanalyse, Schadstoffbewertung und -Beratung, Erstellung
von Umwelt- und technischen Gutachten sowie Wissenschafts- und
Technologie-Kritik. In seiner Pressemittelung
bezieht sich der Verein auf den in der Gemeinderatssitzung im Dezember
2010 gefassten Beschluss: „Die Gemeinde Wewelsfleth spricht sich dafür
aus, dass die in Wewelsfleth gehäuft auftretenden Krebserkrankungen
wissenschaftlich belastbar untersucht werden!“ In der Umgebung des
Kernkraftwerks Brokdorf habe das Krebsregister Schleswig-Holstein
einen signifikanten Anstieg der Krebshäufigkeit festgestellt. Als
Ursache dafür soll das Kernkraftwerk nicht in Frage kommen. Die
Entwicklung bezüglich fortbestehender Trends oder Rückgang der
Krebsfälle solle aber weiter beobachtet werden.


Die Messstelle für Arbeit- und Umweltschutz moniert, dass die
Bewertung der statistischen Krebsneuerkrankungen unter Erwachsenen aus
einer Position erfolge, „als ob es keine Erfahrungen mit Langzeitstudien
nach nuklearen Katastrophen gäbe und ohne Berücksichtigung biologisch
plausibler Zusammenhänge“. Die Epidemiologie sei „ein Thermometer, mit
dem die Krankheitsvorgänge in der Bevölkerung gemessen werden können“.


Bei jeder Zunahme einzelner Krankheitsformen, insbesondere
Krebsformen, könne intensiv untersucht werden, ob nur
Zufallsschwankungen vorliegen oder intensiv mittels Folgenabschätzung
nach einem verdächtigten Verursacher gesucht werden muss.
Epidemiologische Krebsregister unterstützen die Ursachenforschung und
seien für diese Folgenabschätzung geeignet, weil sie zeitliche Trends
aller Krebsformen nach oben oder unten in abgegrenzten Regionen
beobachten. „Diese Trends können statistisch nach zufälligen
Schwankungen überprüft werden.“ Doch sei es richtig, jede verhütbare
Krankheitsursache zu erkennen und auszuschalten, so dass ein auffälliger
Trend auch ohne diese statistische Absicherung sofort zu Maßnahmen zum
Schutze der Bevölkerung führen könne. Die vom Register mitgeteilten
auffälligen Häufungen von Krebsformen, die im Fall Wewelsfleth bisher
zwar weniger deutlich auf eine einzelne Ursache aus der Nähe des AKW-Brokdorf
hinwiesen, erforderten doch höchste Aufmerksamkeit. Die Quelle erhöhter
ionisierender Strahlung sei unabweisbar vorhanden. Somit gelte, den
Zusammenhang für sinnvolle und gesundheitspolitisch relevante Maßnahmen
zu nutzen. Stattdessen würden Versuche unternommen, die Häufung der
Neuerkrankungen an bestimmten Krebsarten als nicht relevant und durch
andere Ursachen zu „erklären“. „Das gipfelte im Fall Wewelsfleth in
einem Zeitungsbericht in der Norddeutschen Rundschau/Wilstersche Zeitung
vom 7. Juli 2010, wenn die damalige Leiterin des zuständigen Kreis-Gesundheitsamtes
Dr. Marion Thormälen tatsächlich den Lebensstil der betroffenen
Bevölkerung als risikoreich identifizierte und Ernährungsfehler zur
Begründung der Häufungen indirekt anschuldigte, indem von ihr eine
gesunde Ernährung als Schutzfaktor bezeichnet wurde. Eine andere, nicht
weniger unprofessionelle Darstellung ergab sich aus dem Bericht des
Krebsregisters in Lübeck, in dem vermutet wurde, die Krebsfälle wären
wegen der Nähe zum AKW Brokdorf eher entdeckt worden, weil viele
Menschen sich mit mehr Früherkennung auch in jüngerem Alter
diagnostizieren ließen.“ Allerdings sei offen geblieben, wie stark
einzelne Faktoren eine ursächliche Rolle spielen könnten, da sie nicht
Bestandteil der Datenerhebung des Krebsregisters seien.


Die Messstelle fordert, dass ernsthafte Anstrengungen unternommen
werden, den Ursachen mit adäquaten Methoden besser als bisher auf den
Grund zu gehen. Weiter seien Synergieeffekte zwischen radioaktiver
(Niedrig-)Strahlung und elektromagnetischer Strahlung
(Hochspannungsleitungen) zu untersuchen.







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