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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 29.12.10, 18:22     Betreff: Re: Stromkonzerne kassieren ab. WZ vom 29.12.2010

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Kommentar:



Strom muss durchsichtig werden

Preispolitik der Energiekonzerne stößt auf wachsende Kritik

Stefan Wolff

Elektrischer Strom ist in unseren Breiten eine
Selbstverständlichkeit. Die angekündigten Preissteigerungen zeigen aber,
dass das nicht so bleiben muss. 66 Euro mehr pro Durchschnittshaushalt
und Jahr muten auf den ersten Blick nicht viel an. Doch für die sozial
Schwachen in diesem Land sind diese 66 Euro essenziell. Wenn Strom immer
teurer wird, hat das aber auch sein Gutes, denn höhere Preise fördern
den verantwortungsvollen Umgang mit dieser scheinbar endlos verfügbaren
Ressource. Doch immer wenn es zu Preisrunden kommt, wollen betuchte wie
weniger begüterte Verbraucher nicht das Gefühl haben, über den Löffel
balbiert zu werden. Dieser Eindruck drängt sich nicht erst seit der von
den Grünen in Auftrag gegebenen Studie auf, da die Stromunternehmen für
steigende Preise stets gute Gründe nennen können, während ebenso gute
Argumente für sinkende Preise gern unter den Tisch fallen.


Während die Notierungen an der Energiebörse ebenso schwanken, wie die
Rohstoffpreise, kennen die Strompreise für den Endverbraucher nur eine
Richtung. Dieses Mal hält die gestiegene Ökostrom-Umlage
als Grund für den Auftrieb her. Erstaunlich ist dabei, dass manche
Versorger mehr verlangen als die Abgabe hergibt, andere aber unter
Verweis auf gesunkene Strombeschaffungskosten nicht ganz so stark an der
Schraube drehen. Angesichts drastisch gesunkener Kosten für die
Strombeschaffung ist aber selbst eine leichte Gebührenerhöhung nur
schwer zu rechtfertigen.


Schon bei der Frage verlängerter Laufzeiten für Kernkraftwerke hat
sich in diesem Jahr die Intransparenz der Branche offenbart. Während die
Bundesregierung den Atom-Oligarchen ein
Milliardengeschenk offerierte, heulten diese reflexhaft auf, weil sie
einen Teil ihrer Gewinne über die Brennelemente-Steuer zurück geben müssen.


Auch weiterhin suggerieren Versorger ihren Kunden, Atomstrom sei billig zu haben. Dass dies nur so ist, weil die Atommüll-Frage mit Hilfe von Steuergeldern gelöst wird, verschweigt man lieber. Die nun durch Öko-Umlage
begründete Preisrunde verzerrt dieses Bild noch weiter und schafft für
eine Energiewende nicht gerade das nötige Verständnis.


Verbraucherschützer raten zum Wechsel des Anbieters. Doch der Markt
ist durch die vielen Sonderkonditionen der vielen Anbieter sehr
unübersichtlich. So mancher Verbraucher hat nach ein paar Jahren unterm
Strich nicht viel gespart, manche zahlen gar drauf. Doch davon dürfen
sich verantwortungsvolle Konsumenten nicht verunsichern lassen. Die
Politik wird jedenfalls nur zum Schein gegen höhere Preise protestieren.
Immerhin verdient der Fiskus an jedem Kilowatt über 40 Prozent.







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