Seehofer will Ökostrom-Umlage deckeln
Berlin/München /dpa
Die von den Bürgern bezahlte Umlage für den Ökostrom-Ausbau
könnte nach Einschätzung des Netzbetreibers 50Hertz im nächsten Jahr
moderat sinken. Eine „leichte Entspannung“ sei möglich, sagte
Finanzvorstand Udo Giegerich in Berlin. Aktuell zahlen die Bürger für
den Ausbau der erneuerbaren Energien über den Strompreis eine
Rekordumlage von 6,24 Cent pro Kilowattstunde.
Offen ist, wie stark Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) mit seiner Ökostrom-Reform
den Kostenanstieg bremsen kann. Länder und Lobbyisten stemmen sich
gegen Einschnitte bei der Förderung. Bayerns Ministerpräsident Horst
Seehofer (CSU) hat eine Obergrenze bei der Umlage von acht Cent ins
Spiel gebracht. „Bei uns glaubt niemand ernsthaft daran, dass wir die
Strompreise sonst halten können“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“.
Bei Erreichen des Deckels solle die Förderung von Neuanlagen komplett
eingestellt werden.
Heute wird die Energiewende mit dem umstrittenen Ausbau der Stromnetze
auch Thema beim Treffen aller Ministerpräsidenten in Berlin sein. Bayern
stellt bestimmte „Stromautobahnen“ infrage. Die Bundesnetzagentur
warnte erneut vor Engpässen und forderte Seehofer zur Kooperation auf.