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Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum
Grenzwissenschaft/ Politik/ Konv. Wissenschaft/ Kabbalistik
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Autor |
Beitrag |
lilu
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 15.11.08, 02:09 Betreff: Re: Ist Amerika seit 250.000 Jahren besiedelt? |
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Die Frage trieb den jungen Juan um. Er wurde von ihr gefesselt. In den folgenden 30 Jahren verbrachte er viel von seiner Freizeit und von der seiner wachsenden Familie mit seinem Trachten, indem er nach weiteren Beweisen für diese frühen Jäger suchte, und er versuchte, diese Fundstücke in Laborexperimenten nachzumachen. Seine Suche wurde reich belohnt. In diesen Jahren fand er allein die Fragmente von über 100 Mastodon- und Mammutskeletten, ganz abgesehen von vielen anderen kleineren Säugetieren wie dem Kamel, dem Pferd und der Antilope. Viele der Knochen zeigten Spuren menschlicher Aktivitäten. Und was waren nun die Sachbeweise für diese frühen Jäger? Auf einigen Knochen befanden sich absichtlich eingeritzte Markierungen, entstanden vermutlich beim Schlachten und Zerlegen der Tiere. Es wurden Knochensplitter gefunden, die durch Schärfen oder Abrunden zu Werkzeugen umgestalten worden waren.
Andere Knochen waren aufgebrochen worden, um das Mark zu entfernen, noch heute eine Delikatesse für primitive Jägervölker. Sogar ein Mammut-Kiefer mit einer eingelassenen Speerspitze wurde gefunden. Und was war mit dem archäologischen Establishment zu jener Zeit in Mexico City? Es ignorierte Juan und seine Beweise, indem es einfach ohne weitere Diskussion behauptete, die Schnittmarken, die bearbeiteten und aufgebrochenen Knochen, ja sogar der Mammut-Kiefer mit der eingelassenen Speerspitze seien natürliche Erscheinungen, und nicht etwa auf Menschen zurückzuführen.
Glücklicherweise aber fingen neben den mexikanischen auch noch andere Archäologen an, von Juans Entdeckungen Notiz zu nehmen: In Mexiko selbst war dies Dr. Pablo Martinez del Rio, technischer Berater am Mexikanischen Nationalinstitut für Anthropologie und Geschichte (INAH), sowie Dr. Manuel Maldonado-Koerdell, technischer Berater am Panamerikanischen Institut für Geologie und Geschichte (OEA). In den USA zeigten Dr. H. Marie Wormington, damals Kuratorin am Museum für Naturgeschichte in Denver, sowie Dr. Alex Kneger, Professor an der Washington-Universität in Seattle, Interesse an Juans Arbeiten. Feldforschungen, die unter ihrer Leitung durchgeführt wurden, brachten sogar noch mehr Beweise für die Existenz früher Jäger zutage. Das Interesse an diesem Gebiet stieg daher an. Im Jahr 1962 schließlich wurde mit Unterstützung u.a. der Amerikanischen Philosophischen Gesellschaft (Havard) und der Nationalen Wissenschaftsstiftung das Valsequillo-Projekt geboren. Die junge Anthropologin Cynthia Irwin-Williams wurde angeheuert, um auf diesem Feld mit Juan zusammenzuarbeiten. Sie hatte die Uni von Radcliffe besucht und beendete gerade ihre Doktorarbeit in Anthropologie in Havard. Zu einem späteren Zeitpunkt dieses Projekts nahm sie dann eine Stelle am anthropologischen Institut der Universität von Neumexiko in Portales an, wo sie einige Jahre blieb.
Während ihrer gemeinsamen Feldforschungen im Jahre 1962 entdeckten Juan und Cynthia vier Stellen, an denen Knochen und steinerne Artefakte zusammen in situ gefunden wurden, das heißt innerhalb ein und derselben Sedimentschicht, also nicht bloß lose an der Oberfläche. Diese Stellen wurden El Horno, El Mirador genannt bzw. Tecacaxco und Hueyatlaco jene zwei, die auf der Halbinsel Tetela lagen. El Horno ist die tiefste und damit älteste Stelle in diesem Sedimentabschnitt. Sie liegt nur frei zutage, wenn der Wasserstand des Stausees ungewöhnlich tief ist. Hueyatlaco ist die höchste und damit jüngste Stelle. Sie ist zudem diejenige mit der dicksten Sedimentschicht, und zwar einer Decke jüngerer Ablagerungen, die einige Schichten vulkanischer Aschen und Bimsstein enthalten. In den Jahren 1964 und 1966 fanden in Hueyatlaco weitere Grabungen statt. Dabei wurden erneut viele Knochen zusammen mit zahlreichen Steinwerkzeugen entdeckt. Diese Steinwerkzeuge teilen sich grob in zwei Gruppen. Diejenigen in den älteren, tieferen Schichten werden unifacial (einseitig) genannt. Sie bestehen aus Klingen und Feuersteinsplittern, deren Kanten nachbearbeitet wurden, um sie scharf zu machen.
Diejenigen der oberen Schichten waren wohlgeformte bifacial (zweiseitig) bearbeitete Gegenstände, wobei kleine Steinsplitter von beiden Seiten des Werkzeuges abgeschlagen wurden, so daß das Werkzeug von beiden Seiten gleich aussah. Sowohl die unteren als auch die oberen Schichten enthielten Geschoßspitzen – Speerspitzen –, was beweist, daß diese Jäger tatsächlich ihre Beute verfolgten und nicht einfach nur die Körper natürlich umgekommener Tiere verwerteten. Cynthia bemerkte schnell, daß sie dort etwas Besonderes gefunden hatte, nicht nur eine der ungezählten Ausgrabungsstätten, und sie bat daher klugerweise um Verstärkung, um ihr zu helfen.
Zur Bilddatei: Dieses Bruchstück eines Mammut-Kiefers, das von einem Backenzahn mit gefurchter Krone dominiert wird, wurde in einer mexikanischen Fundstelle entdeckt und auf ein Alter von etwa 250.000 Jahren datiert. So unglaublich wie es scheinen mag, aber in diesem urzeitlichen Knochen ist eine meisterlich bearbeitete Speerspitze aus Stein verankert (schwarzes Objekt am oberen Bildrand).
(Fortsetzung nächster Post)
[editiert: 15.11.08, 02:10 von lilu]
Bruchstück Mammut-Kiefer.jpg (30 kByte, 259 x 450 Pixel)
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