Ab und zu sollte meine Wenigkeit das Straßenbild
der Stadt ebenfalls etwas auffälliger bereichern.
Das war dann der Fall, wenn ich wieder mal in den
Teichen des Lenneparks eingebrochen war und über
und über mit Entengrütze besät den langen Weg zu
Fuß durch die Stadt antrat. Irgendwie war ich eben
schon damals recht leichtsinnig.
Der Schulweg führte für die meisten von uns Schülern
an jenen Teichen im Lennepark vorbei. Im Winter war
das für uns natürlich eine besonders reizvolle
Gelegenheit zu Mutproben und ähnlichen Späßen. Ich
gehörte allermeist zu den Waghalsigsten, wodurch
mein Schicksal natürlich oft schon vorher besiegelt
war. Was mich vor allem reizte, war die Jagd auf
Fisch - zumeist Brassen, Güstern, seltener Barsche
- der sich in den Eislöchern mit ein wenig Geschick
mit der Hand fangen ließ. Ich kann mich noch gut
daran erinnern, wie ich, nach einem Bad im Teichschlamm,
unter dem Beifall der Mitschüler wieder am Ufer ankam,
meine Fische einsammelte und im Schulranzen verstaute.
Auf dem Heimweg ging es dann zum Aufwärmen erst einmal
in ein Konsum-Kaufhaus. Dort staunten Kundschaft und
Personal nicht schlecht, als ich Winzling, vor Kälte
und Nässe schlotternd und ebenda mit Entengrütze
übersäet, eine wärmende Ecke suchte. Nachdem ich
mich mit Duldung des mitleidvollen Verkaufspersonals
etwas aufgewärmt hatte, ging es dann immerhin noch
cirka drei Kilometer zu Fuß weiter, bis ich unser
Haus in der Vorstadt erreichte.
Zu Hause angekommen, ließ ich die glitschigen,
etwas modrig riechenden Fische (Oder roch ich etwa
so?) voller Begeisterung vor den Augen meiner
geschockten Mutter aus dem Ranzen gleiten. Das mit
Bangen erwartete Donnerwetter hielt sich ob des
unerwarteten Mahles allerdings in Grenzen. Die
einzigen Zwangsmaßnahmen, die erfolgten, waren,
dass ich nach dem Anheizen des riesigen Waschzubers
in diesem in Gänze verschwand und anschließend im
Bett von Eislöchern und Fischlein weiter träumen
durfte. Einmal sogar 14 Tage in Folge.