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Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"
* 14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs". *
Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des "Netzwerk Grundeinkommen", Näheres: http://Grundeinkommen.INFO . Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste, Näheres: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen.
* Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird. * Das FORUM ist z.Zt. versuchsweise ÖFFENTLICH geschaltet. Es kann also JEDEr Beiträge lesen, die Dateien ansehen und auch downloaden. Die Dateien sind auch verlinkbar. Wer mitschreiben will, muss sich anmelden, auch mit Pseudonym. Die Berechtigung muss bestätigt werden. Bitte die Frage "Warum..." beantworten. *
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Autor |
Beitrag |
Wolfgang Strengmann
Beiträge: 82
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Erstellt: 22.09.04, 10:50 Betreff: Re: Relative Armut trotz Grundeinkommen? |
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Lieber Juergen,
Am 22 Sep 2004 um 10:15 hat krimtext geschrieben: > ich bin neu hier und steige auch gerade erst in das Thema ein. Deshalb > kann es natürlich sein, dass ich mit meinen Überlegungen ganz kalten > Kaffee aufwärme.
nein, kein kalter Kaffee, und die Frage:
> Würde nicht ein bedingungsloses Grundeinkommen unter ansonsten > unveränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nach kürzester Zeit > ebenfalls zur sozialen Ausschliesung weiter Bevölkerungskreise führen?
ist durchaus berechtigt.
> Ich hoffe, ich mache einen Denkfehler und bitte um Belehrung.
In Belehrung bin ich gut ;-), also mache ich das gerne.
> Es gibt zwar längst nicht mehr "Arbeit für alle" - aber es gibt Arbeit > und teilweise auch gut bezahlte. Wenn nun Grundeinkommen bedingungslos > von jedem in Anspruch genommen werden kann, würden das ja auch die > relativ Gutverdienenden mitnehmen.
Ja, und genau das fuehrt meines Erachtens zur Beseitigung oder zumindest starker Reduzierung der Stigmatisierung. Jetzt wirkt die Sozialhilfe immer noch wie eine Art Almosen und "wer das haben will muss es sich verdienen". Eine Denke, die durch Hartz IV wesentlich verstaerkt wird und sich in der Retorik von Clement und Schroeder dauernd ausdrueckt. Beim Grundeinkommen sind alle gleich. (Nebenbei: Das ist m.E. der wesentliche Vorteil des GE gegenueber einer Negativen Einkommensteuer, auch wenn beides oekonomisch betrachtet äquivalent ist).
> Es käme damit zu massiven > Differenzen in denen materiellen Möglichkeiten derjenigen, die durch > (nicht-prekäre) Arbeit "verdienen" und zusätzlich über Grundeinkommen > verfügen und denen, die allein mit dem Grundeinkommen auskommen > müssen. Das würde sich dann bald auch in der Preisentwicklung > ausdrücken und schon wäre wieder relative Armut da. >
Die Argumentation wuerde stimmen, wenn das Grundeinkommen quasi vom Himmel fallen wuerde oder wenn die Geldmenge entsprechend erhoeht wuerde. Das ist aber nicht der Fall. Das Grundeinkommen wird durch Umverteilung finanziert. Insofern sinken die Abstände in den finanziellen Möglichkeiten: das Grundeinkommen führt zu weniger Ungleichheit.
Noch eine Anmerkung, weil es diese Behauptung auch immer wieder mal gibt: Manche Leute behaupten, relative Armut (x% des Durchschnittseinkommens) koenne nicht beseitigt werden. Die Argumentation ist, dass bei Erhöhung des Einkommens der Armen sich auch das Durchschnittseinkommen erhöhen würde und damit dann auch die Armutsgrenze. Das ist Quatsch, weil das zusätzliche Einkommen für die Armen ja irgendwoher kommt, d.h. das Durchschnittseinkommen ändert sich nicht und damit auch nicht die Armutsgrenze.
Armut, zumindest relative Einkommensarmut, lässt sich beseitigen.
Wolfgang -- http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/~strengma/
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