Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs".
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Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen
zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des
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Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste,
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Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird.
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Das FORUM ist z.Zt. versuchsweise ÖFFENTLICH geschaltet.
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Autor Beitrag
Günter Koch

Beiträge: 169

New PostErstellt: 07.01.05, 21:20     Betreff: Re: Das verzagte Ego

"Werner Simon" <@carookee.com> schrieb:
>
>
> > Hallo Werner,
> > man muß so einfach denken wie ein Kind. Man kann Probleme nicht mit den
> > Denkweisen lösen die zu ihnen geführt haben. Albert Einstein.
> > Man muß u_m_d_e_n_k_e_n_!
>
> hallo Günter
> eben, ich versuche mich aus den gängigen Denkmustern zu lösen und das gelingt mir am Besten mit dem Aufstellen von Thesen.
> Was willst Du mir sagen?
>
> > Ich habe in meinem Aufsatz auf einfache Weise beschrieben, daß ein System,
> > das auf Abgaben (am Beispiel Arbeitslosenversicherungsbeiträge) basiert,
> > auf Dauer nicht problemlos funktionieren kann. Hast Du ihn nicht gelesen
> > oder nicht verstanden?
> > Wenn es dazu Fragen gibt gebe ich gern weitere Erklärungen.
>
> doch, ich habe ihn verstanden. Dein Modell ist aber ein geschlossenes System. Was passiert, wenn der Produzent sein Geld
> nicht auf die Bank bringt sondern woanders hin?

Hallo Werner,
um diese Frage zu beantworten, muß ich dieses kleine 3-Personen-Modell verlassen.
Sollten in einem großen System (Land A) viele Leute ihr Geld nicht zur Staatsbank bringen, sondern in ein anderes Land (B), so sinken die Einnahmen der Staatsbank.
In geringem Maße läßt sich das ausgleichen indem die Staatsbank eine Geldreserve bevorratet, damit sie bei einem geringeren Geldrückfluß den Staatshaushalt konstant halten kann.
Sollte es im größeren Maße stattfinden, so müßten alle Staatsausgaben, wozu auch das Bürgergeld gehört, gekürzt werden. Die umlaufende Geldmenge verringert sich.
Wenn man zunächst ein konstantes Preisniveau voraussetzt, können sich die Leute weniger kaufen - der Wohlstand sinkt.
Wenn die Produzenten weniger verkaufen können wird ihre Leistungsgrenze unterschritten.
Dadurch erhalten sie einen Spielraum in der Preisgestaltung. Ist die Wirtschaft nicht ausgelastet sinkt das Preisniveau und paßt sich somit an die geringere umlaufende Geldmenge an. Der Wohlstand erreicht das ursprüngliche Niveau.
Im Land (B) wo das Geld hin fließt geschieht es umgekehrt. Dort steigt das Preisniveau.
Damit wird es für die Bürger des anderen Landes (B) lukrativ im Land (A) einzukaufen. Damit fließt das Geld wieder zurück.
So wird auch der Wohlstand in einem sehr leistungsfähigen Land höher sein als in einem Land mit geringerer Leistungsfähigkeit.
Es stellt sich automatisch ein stabiles, wie ich meine gerechtes, Gleichgewicht ein.

> > Es ist doch obendrein Unsinn, einer Person erst Geld wegzunehmen (als
> > Steuern) und dann derselben Person einen Teil davon (als Grundeinkommen)
> > wieder zurückzugeben. Das nur um sagen zu können, auch der Reiche bekommt
> > das Grundeinkommen?
>
> Auf dieses Umverteilen können wir nicht verzichten, weil durch den Vorgang des Kaufens Geld sich anhäuft.

In der Darstellung nach meinem Konzept häuft sich kein Geld an. Das tut es nur nach der ersten Darstellung, in der ich das herkömmliche Konzept beschreibe. Man kommt wohl zu solchen Schlüssen wenn man die Begriffe Geld und Guthaben vermischt.
Bei dem Produzenten häuft sich Guthaben an (er spart) aber kein Bargeld. Das Geld muß zirkulieren, Guthaben dürfen lange Zeit ungenutzt stehen bleiben. Hier meine ich muß umgedacht werden. Es muß zwischen den Begriffen Geld (Bargeld) und Guthaben unterschieden werden.

> > Das von mir entwickelte, sogenannte "Patentrezept" ist ein System in dem
> > ein BGE ohne Abgaben an den Staat möglich und ist.
> > Dieses Konzept ist im Goldring seit 1997 praktisch realisiert. Ich muß
> > allerdings einschränkend sagen, daß das minimale Bürgergeld im Goldring
> > derzeit noch längst keine Vollversorgung darstellt. Man kann immer nur so
> > viel Leistung verteilen wie die Teilnehmer zu leisten imstande sind.
> > Wäre das System groß, stünde die gesamte Leistungsfähigkeit der Wirtschaft
> > dahinter - und die ist erheblich.
>
> gesetzt, es funktioniert. Alle Unternehmer, Produzenten sind dann so einsichtig, dass das, was sie einnehmen, den Leuten
> zurückgegeben werden muss.

So einsichtig müssen sie garnicht sein. Es gibt 3 "Antriebe" das Geld zur Staatsbank zu bringen. Die Einsicht, daß es andere brauchen könnten gehört wohl nicht zu diesen Antrieben.

1. Wird man das Geld schonmal aus Sicherheitsaspekten zur Bank bringen.
2. Es eröffnet sich die Möglichkeit des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Müßte ein Supermarktbesitzer alle seine Lieferanten in bar bezahlen - das wäre undenkbar.
Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob diese beiden Antriebe ausreichend verhindern, daß nicht doch größere Geldmengen zu Hause gehortet werden. Deshalb habe ich einen dritten Antrieb vorgesehen.
3. Einen, wenn auch geringen Zins. Ich stelle mir vor, daß dafür 1% pro Jahr ausreichen müßte. Es wird die Erfahrung zeigen, ob er womöglich weiter reduziert werden kann oder gar ganz entfallen kann.

Ich möcht noch hervorheben, daß diese Zinsgutschriften von keinem Konto eines anderen Wirtschaftsteilnehmers abgebucht werden. Es gibt also nur Haben-Zinsen und keine Soll-Zinsen. Kredite gehen ohnehin zinslos (siehe Aufsatz).

> Damit der Unternehmer später im Ruhestand besser leben kann als der AL, verspricht ihm die
> Gemeinschaft (die Bank), dass er aus seinem Guthaben zusätzlich Geld kriegt.

Ja. Sie verspricht aber nicht, daß er dafür auch etwas zu kaufen kriegt. Das wird aber in einem großen System immer so sein.

> Woher kommt dieses Geld und wovon hat er im
> Berufsleben das höhere Einkommen des Unternehmers?

Das höhere Einkommen (über das Bürgergeld hinaus) bekommt er von seinen Kunden.

Mit der Beantwortung der 1. Frage komme ich wieder zu dem 3-Personen-Modell zurück.
Wenn der Produzent so viel angespart hat, daß er abschätzen kann, bis zu seinem Lebensende einen höheren Lebensstandard führen kann, dann wird er womöglich in den Ruhestand gehen. Dann ändert sich die Situation. Eine solche Darstellung kann aber immer nur eine Situation wiedergeben. Das Modell müßte also umgebaut werden.

Stelle Dir vor, der Produzent (im Bild rechts) ist nun Ruheständler mit Guthaben. Einer der früheren Arbeitslosen übernimmt jetzt die Produktion, beginnt mit Kontostand Null. Dann sollte vielleicht auch die Geldmenge etwas erhöht werden, z.B. von 15 auf 18. Das aber nur um weiterhin 5 Geldeinheiten Bürgergeld zahlen zu können. Das müßte aber nicht sein.
In dieser Situation könnte der Ruheständler zu seinem Bürgergeld, das er bis zum Lebensende bekommt, 3 Geldeinheiten mehr abheben. Der Betrag würde seinem Konto abgebucht. Für dieses Mehr-Geld könnte er sich bei dem neuen Produzenten mehr Waren kaufen als nur vom Bürgergeld. Der neue Produzent bringt das Mehrgeld auch wieder zur Bank und somit ist auch hier der Geldkreislauf geschlossen. Das geht so lange, bis sein Konto wieder auf Null ist - oder er stirbt. Durch die aufgelaufenen Zinsbeträge könnte er über eine längere Zeit diesen höheren Lebensstandard genießen.
Die Frage, woher dieses Geld kommt, ist eigentlich unbegründet - es ist immer dasselbe Geld.

Habe ich mit dieser Erklärung mehr Klarheit zu meinem Konzept schaffen können?
Es würde mich freuen.

Herzlichen Gruß
Günter
Tel.: 09131-771532
www.patentrezept.de

> beste Grüße, Werner
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