WilliamMisfit
Misfit
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Erstellt: 08.08.04, 14:48 Betreff: Re: Snapes Büro |
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NACHTS
Will hatte kaum glauben können, was vorgefallen war, während er bei seinem Sohn gewesen war. Er hatte sich schon Vorwürfe gemacht, nicht dagewesen zu sein, aber Severus hatte ja Damian als Unterstützung dabei gehabt. Dass der mit Sisto geschlafen hatte, hatte ihn überhaupt nicht schockiert - er fragte sich, welchem Mann es nicht so gehen würde, sich das zumindest sehr zu wünschen. Jetzt war er ziemlich froh, dass Sisto nicht da war, denn auch wenn er es bisher kaum gemerkt hatte - der Stress der letzten Tage zehrte ziemlich an ihm. Er hatte nach dem Keller bisher kaum Zeit zur Erholung gefunden, und jetzt fühlte er sich matt und erschöpft, und wollte nichts anderes als seine Ruhe.
Schon als Will einschlief, fühlte er jedoch, dass etwas nicht in Ordnung war. Sehr bald setzte ein Gefühl der Beklemmung ein, und plötzlich sitzt er in einem kahlen, fensterlosen Raum, am Boden zusammengekauert, während grelles Neonlicht auf ihn herabscheint und in seinen Augen schmerzt, die auf die feste Eisentür gerichtet sind. Der einzige Weg aus diesem Raum herauszukommen. Am Rande nimmt er wahr, dass er nicht allein ist. Es sind noch zwei Gestalten außer ihm da, aber sein ganzes Sein und sein ganzes Denken dreht sich nur um diese Tür. Er macht sich keineswegs Illusionen, durch sie entkommen zu können. Er hat Angst, was daraus hervorkommen könnte. Er fühlt den kalten Boden unter sich, und ihm ist heiß und gleichzeitig friert er. Seine Hose ist nass, ein Gefühl, das er aus seiner Kindheit noch sehr gut kennt, aber das alles kümmert ihn nicht. Er denkt nur an die Tür. Und plötzlich öffnet sie sich und er zuckt zusammen, windet sich, kauert sich noch dichter auf den Boden. Eine große Gestalt kommt herein, zu ihm, reißt ihm die Hand weg, die sich panisch in sein Knie gekrallt hat, und plötzlich ist da dieser Schmerz, und er schreit laut und gellend. Er sieht zur Tür, aber auf einmal ist es nicht mehr die Eisentür. Es ist eine Holztür, sperrangelweit geöffnet, und dahinter sieht er einen Schreibtisch und Bücherregale. Vor dem Schreibtisch baumelt sein Vater von der Decke, einen Strick um den Hals, das Gesicht verfärbt und entstellt, und Will öffnet den Mund, um wieder zu schreien, aber eine Hand legt sich darauf, und seine Hose ist schon wieder nass, und er schreit, trotz der Hand, während ihm seine Augen aus den Höhlen treten.
„Nein nein NEIN!“ Schweißgebadet fuhr Will in die Höhe, am ganzen Körper zitternd. Die Augen weit aufgerissen zog er die Knie an den Körper und legte die Arme darum. Er wusste, er hatte vom Keller geträumt, und plötzlich erinnerte er sich ein wenig, auch wenn er das nicht wollte, wenn alles in ihm schrie beim Gedanken daran, und oh Gott, seine Hose...
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