T. Scholz
lebt nur für die Partei
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Erstellt: 26.04.04, 15:23 Betreff: Konzept für Chancengleichheit statt Finanzierungsdebatten |
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Gesamtkonzept für mehr Chancengleichheit statt losgelöster Finanzierungsdebatten
Die vorherrschende Bildungspolitik erwartet von einer Trennung vermeintlich unbegabter von begabten Schülern oder der Aussonderung „ungeeigneter“ Studierender eine Verbesserung der Lernqualität: Dem dreigliedrigen Schulsystem wird dabei der Vorrang gegenüber integrativen Systemen eingeräumt. Darüber hinaus sollen nach der Wiedereinführung der Auslese nach Klasse 4 neue Zugangshürden an den Hochschulen folgen, sollten sich die Studierendenzahlen weiter erhöhen, die Mittel aber stagnieren (so sinngemäß Staatssekretär Lange auf einer hochschulpolitischen Tagung des DGB-Landesbezirks Niedersachsen/Bremen/Sachsen-Anhalt im November 2003) Minister Stratmann legte neulich beim Besuch des Ratsgymnasiums Stadthagen nach, als er kritischen SchülerInnen zurief: „In Deiner Kuschelecke wirst Du nicht erfolgreich sein!“
In kaum einem Land hängt der Bildungserfolg so sehr von der sozialen Herkunft ab wie in der Bundesrepublik, so ein zentrales Ergebnis der PISA-Studie. Je günstiger die Herkunftsbedingungen, desto höher sind die Bildungschancen der Kinder. Die Bildungsexpansion der späten 60er und 70er Jahre an bundesdeutschen Schulen und Hochschulen vermochte es nicht, die Präsenz von Kindern ungelernter Arbeiter an den gymnasialen Oberstufen und Hochschulen gemäß Ihrem Bevölkerungsanteil herzustellen. Durch eine losgelöste Debatte um Hochschulfinanzierung, gar Debatten um neue Zugangshürden und Elitehochschulen , ist dieses Problem jedoch nicht zu lösen.
Statt der Errichtung neuer Zugangsbeschränkungen an Hochschulen, (entspricht dem Abbau sozialer Rechte!) und einem selektiven Schulsystem fordert verdi ein Gesamtkonzept für eine Bildungsreform, das Chancengleichheit fördert, statt Ungleichheit zu zementieren. Es beginnt bereits mit einer Aufwertung der Kindertagesstätten als Bildungseinrichtungen und schließt die Einrichtung integrativer Schulsysteme als Regelschule ebenso ein wie eine Verbesserung der Studienbedingungen.
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