Bärchen
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Beiträge: 22 Ort: Wien
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Erstellt: 30.09.04, 20:26 Betreff: Terrorismus
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Hier ein interessanter Artikel aus dem Z-Mag. (www.zmag.de) Nur durch Anerkennen des Terrorismus von Staaten ist es möglich, Akte des Terrorismus von Gruppen und Individuen zu verstehen und damit umzugehen, die, wie entsetzlich auch immer, im Vergleich doch winzig sind. Ferner ist ihre Quelle unentrinnbar der öffentliche Terrorismus, für den es keine Mediensprache gibt. Auf diese Weise war der Staat Israel fähig, viele Außenstehende zu überzeugen, dass er nur ein Opfer des Terrorismus ist, wobei im Grunde genommen sein eigener unerbittlich geplanter Terrorismus die Ursache für die berüchtigte Vergeltung durch palästinensische Selbstmordattentäter ist. Bei allem abwegigen Zorn Israels gegen die BBC - eine erfolgreiche Form von Einschüchterung - berichteten BBC-Reporter niemals von Israelis als Terroristen: dieser Ausdruck gehört ausschließlich zu Palästinensern, die in ihrem eigenen Land inhaftiert sind. Es ist nicht überraschend, wie die kürzliche Untersuchung der Glasgow Universität folgerte, dass viele Fernsehzuschauer in Britannien glauben, dass die Palästinenser die Angreifer und Besetzer sind.
Am 7. September tötete ein palästinensischer Selbstmordattentäter 16 Israelis in der Stadt Beersheba. Jeder Fernsehbericht erlaubte dem Sprecher der israelischen Regierung diese Tragödie zu nutzen, um eine Rassentrennungsmauer zu bauen - wobei die Mauer zu den bedeutendsten Ursachen palästinensischer Gewalt zaehlt. Fast jeder Nachrichtenbericht kennzeichnete das Ende einer fuenfmonatigen Periode von „vergleichbarer Ruhe und Frieden“ und „einer Pause in der Gewalt“. Während dieser fuenf Monate von vergleichbarer Ruhe und Frieden wurden 400 Palästinenser getötet, 71 von ihnen durch Ermordung. Während der Pause von Gewalt wurden mehr als 73 palästinensischer Kinder getötet. Ein Dreizehnjähriger wurde mit einer Kugel durchs Herz getötet, eine Fünfjährige wurde ins Gesicht geschossen, als sie Arm in Arm mit ihrer zweijährigen Schwester ging. Der Körper des vierzehnjährigen Mazen Majid wurde von 18 israelischen Kugeln durchlöchert, als er und seine Familie aus ihrem niedergerissenen Haus flohen.
Nichts davon wurde in Britannien als Terrorismus berichtet. Das meiste davon wurde gar nicht berichtet. Schliesslich war das eine Periode von Frieden und Ruhe, eine Pause der Gewalt. Am 19. Mai feuerten israelische Panzer und Helikopter auf friedliche Demonstranten, wobei sie acht von ihnen töteten. Die Greueltat hatte eine bestimmte Bedeutung; die Demonstration war Teil einer wachsenden gewaltlosen palästinensischen Bewegung, die friedlichen, oft von Gebeten begleitete Protestversammlungen entlang der Rassentrennungsmauer abgehalten hat.
_______________________________ every moment is another chance.
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