Mein Kind ist Tot
Treffpunkt für verwaiste Eltern, die den Verlust eines Kindes überleben müssen
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Brauch mal einen Rat

Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite: 1, 2
Autor Beitrag
Iris
Ehemaliges Mitglied

Ort: Ingolstadt


New PostErstellt: 15.04.10, 23:45  Betreff: Brauch mal einen Rat  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo Ihr Lieben,

brauche mal euren Rat.

Meine Katharina, sie wird am Montag 14 Jahre alt. Leider mag sie weder an den Geburtstag denken noch mag sie was mit Freundinnen manchen, das die Familie kommt, das erträgt sie mehr auch nicht. Ich weiß das es daran liegt, das Lena fehlen wird. Ich habe sie darauf angesprochen, kann es ja auch irgendwie verstehen, mir ging es im ersten Jahr auch so als mein Bruder verstorben ist. Und Lena war wie eine Schwester für Katharina.

Doch ich komme einfach nicht an sie ran, sie redet immer noch nicht und es ist so schlimm zu sehen wie sie leidet. Auch in der Schule werden die Noten immer schlechter.  Die Lehrerin ist super versucht auch zu helfen wo es geht.

Ich würde gerne haben das sie zu einem Psychologen geht, aber sie will absolut nicht. Würde ich einfach einen Termin machen, weiß ich sie würde nicht dahin gehen. Ich weiß an manchen Tagen nicht mehr was ich machen soll. Sie leidet weil ein Hund, doch es kommt einfach nicht aus ihr raus. Nun ist in 2 Monaten der Todestag und 4 Wochen spätere Lenas Geburtstag, am 24.04. hat auch noch der Papa von Lena Geburtstag und will feiern, auch das kann sie nicht verstehen. wie soll das noch werden, sie verkriecht sich ja nur noch in Ihrem Zimmer.

Viele sagen man muss ihr die Zeit geben, doch es wird nicht besser. Sie wird immer bockiger und verschlossener. Ich mach mir schön langsam echt Sorgen um sie. Habe einfach Angst das der Deckel den sie drauf hält irgendwann in die Luft geht und welche Richtung das dann sein wird weiß man ja auch nicht. Nach außen spielt sie die Coole, doch innen sieht es in ihr ganz anders aus. Das merken zwar bestimmt nur wir weil wir sie gut genug kennen. Anderen würde es wahrscheinlich nicht mal auffallen.

Doch das sie ihren Geburtstag nicht feiern möchte und keinen Spaß daran hat tut total weh beim zusehen, denn sie hat das immer geliebt und wochenlang vorher schon geplant. Freundinnen eingeladen usw.... Egal was man ihr anbietet, Kino, Eis essen, schwimmen gehen, ein Fahrradtour und all das mit Freundinnen, sie blockt total ab. Findet alle möglichen Ausreden warum das nicht gehen würde. Doch als ich sagte, ob es an Lena liegen würde ist sie sofort aus dem Wohnzimmer gegangen und hat sich in Ihr Zimmer verkrochen, das war Antwort genug für  mich.

Schlimm ist auch das sie Ihre Wut an Zoe immer öfter auslässt, sie mag sie schon gerne, doch sagt man mal sie ist ne süße Maus flippt sie aus, als wenn man Lena was weg nehmen will.

Ich habe so das Gefühl das Katharina denkt wenn es bei ihr im Herz nicht mehr weh tut hat sie Lena vergessen und das will sie nicht zulassen.

Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und vor allem weiß ich nicht wie ich Katharina helfen soll.

Vielleicht wisst ihr einen Rat für mich.

Gruß Iris





nach oben
Website dieses Mitglieds aufrufen
Lisa
Ehemaliges Mitglied


Meine/e Engel: Thomas Gautschi 4.5.1985 - 6.7.2005

New PostErstellt: 16.04.10, 01:33  Betreff: Re: Brauch mal einen Rat  drucken  weiterempfehlen

Liebe Iris!

Ich bin bestimmt nicht die Richtige, die dir einen Ratschlag erteilen kann. Ich schreibe dir nur, weil ich beim Lesen dachte, dass das genau so gut ich hätte sein können. Ich hatte nur damals keine Wahl ob ich mich freiwillig in Behandlung begebe oder nicht. Ich musste, sonst weiss ich nicht was heute mit mir wäre. Ich habe nicht geredet, nicht gegessen und auch nicht mehr das Haus verlassen. In der Nacht habe ich sogar in mein Bett gemacht, was mir heute wirklich peinlich ist und das erzähle ich auch niemandem sonst der mich kennt.

Ich wurde einige Zeit stationär behandelt und später immer bei einer Kinder und Jugendpsychologin einmal in der Woche. Entweder haben wir gemalt oder gekocht oder gebastelt und dabei geredet. Ich habe auch so ein Trauerseminar gemacht, wo etwas mit Tieren gearbeitet wird und wo auch andere betroffene Kinder waren. Das hat mir aber nicht so gefallen, weil ich lieber allein bin, weil ich vieles einfach gar nicht teilen mag im direkten Gespräch.

Es ist einfach mega peinlich zu sagen, dass man zum Psychologen geht, weil alle denken, dass man geistesgestört ist. Es hat so viele Vorurteile, da ist die Hemmschwelle enorm gross. Auch wenn es mir angeraten wurde von einem Arzt wieder eine Therapie zu machen, so muss ich gestehen, dass ich das nicht machen werde, weil wir ja umgezogen sind und keiner unsere ganze Geschichte kennt. Ich möchte dass es so bleibt und dass keine Fragen kommen und deshalb versuche ich alleine klar zu kommen.

Was mir immer hilft ist, dass ich ganz viel schreiben kann über das was mich beschäftigt. Und dann ist da die ehemalige Freundin meines Bruders und sie liest es und sagt etwas dazu. Oder ich schreibe oft Gedanken auf, die mir gerade kommen oder mache Gedichte...Vielleicht kannst du ihr ja einen Brief schreiben, mit dem, was dich beschäftigt.  Es ist viel leichter über so etwas zu reden, wenn der direkte Kontakt mit einem "Mitbetroffenem" nicht besteht. Aber es ist so wichtig zu sagen, dass man sich richtig Sorgen macht. Meine Mama hat damals gesagt, sie habe das Gefühl, dass sie auch noch ihre Kleinste verloren habe. Das hat mich so geschockt, da wurde ich erst einmal wieder wach.

Ob sie denkt, dass es immer weh tun muss um Lena "angemessen" zu vermissen, das kann ich freilich nicht beurteilen. Es hat aber einfach bestimmte Dinge, die meinem Bruder gehören. Wie zum Beispiel ein Schokoladenkuchen am 4. Mai. Als mein anderer Bruder sich den zum Geburi gewünscht hatte war ich total wütend, weil es ja Toms Kuchen war und nicht seiner...vielleicht ist es auch so mit dem Ausdruck "kleine Maus". Der gehört bestimmt in ihren Augen Lena und so darf niemand sonst genannt werden.

Ich denke ich würde das mit dem ganz persönlichen Brief probieren. Ich würde aber nie etwas gegen ihren Willen machen und Termine machen oder so. Wenn sie davon nicht überzeugt ist, wie ich aktuell, dann sind pubertierende Mädchen recht gut im Boykott

Ich kann Katharina verstehen, das ist alles, was ich eigentlich sagen kann, Iris. 

Alles Gute für euch

~Lisa





nach oben
Website dieses Mitglieds aufrufen
Sandra
Ehemaliges Mitglied

Ort: Lobenstein


New PostErstellt: 16.04.10, 08:59  Betreff: Re: Brauch mal einen Rat  drucken  weiterempfehlen

Liebe Iris, wie du sicher schon hier gelesen hast habe ich mit 15 meine mum verloren... ich habe mich auch wochenlang in mein zimmer verkrochen, meine freunde ignoriert, schlechte noten, essen und trinken war selten und die schlaflosen nächte... damals wollte ich eigentlich nur mal in die arme genommen werden-ohne irgendwelche worte! doch niemand hat das  getan. ich kann mir gut vorstellen was sie durch macht. mein vater kam nach 3 monaten schon mit einer anderen an und es ist mir auch schwer gefallen das zu akzeptieren... ich war nächste lang an meiner mum ihr grab und hab mich gefragt warum mich keiner in die arme nimmt....

ich kann dir nur den tipp geben ihr zusagen das du für sie da bist... gehe doch mit ihr zum grab und nehm sie einfach in die arme ohne worte.... einfach nur umarmen! manchmal hilft zusammen weinen mehr als tausend worte zu sprechen.  vielleicht hilft es ihr auch zu schreiben.... ich habe mir damals ein buch gekauft ein bild von meiner mum drauf geklebt und alles rein geschrieben. Versuche langsam an sie ran zu kommen und das würde ich an deiner stelle fast jeden tag versuchen. Den ich bin damals ziemlich abgerutscht(falsche freunde...)

Ich kann nur von mir reden aber das ist das einzige was ich mir gewünscht hätte das mich einfach mal jemand in die Arme nimmt!!!

Ich wünsch euch alles alles gute und schicke dir ein  Liebe Grüße Sandra

nach oben
ICQ-Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Jutta
Ehemaliges Mitglied



New PostErstellt: 16.04.10, 11:21  Betreff: Re: Brauch mal einen Rat  drucken  weiterempfehlen

Liebe Iris,

es ist für deine Tochter sehr schwer. Denn zum einen mal die Trauer um di e Kleine, dann die Pupertät, dann das neue Baby. Das alles unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach, braucht sehr viel Zeit und wohl auch Hilfe.

Sie hat das Gefühl das sie sich nicht mehr erfreuen darf.

Das sie ihrer verstorbenen kleinen Nichte etwas nimmt, etwas was sie selber nicht mehr erleben darf.

Lisa schreibt genau das was deine Tochter fühlt, toll wäre es, natürlich nur wenn Lisa das möchte, wenn die zwei einmal miteinander über Email schreiben könnten, so das Lisa ihr sagen kann, das alles was sie fühlt normal ist, das man vielleicht aber auch bereit sein sollte sich Hilfe zu holen.

Oder du besorgst ihr Bücher über Geschwistertrauer, die kann sie lesen oder auch nicht das bleibt ihr überlassen, vielleicht liest sie die Bücher auch heimlich.

Was ich persönlich tun würde ist: Ich würde sie bitten 3  Termine praktisch zur Probe bei einem Psychologen einzuhalten, dann könnte sie entscheiden, ob sie weiter dort hin möchte, aber diese 3 mal soll sie bitte annehmen um überhaupt zu sehen, was dort passiert.

Auch müsste man ihr in einem einfühlsamen Gespräch klar machen, das es Lena nicht wollte das ihr Leben nun von Trauer bestimmt wird, das Lena auch an ihrem Leben teilhaben kann und sich freuen würde wenn sie ihren Geburtstag feiert. Genauso das man Lena nicht vergisst nur weil ein neuen Baby da ist, das die >Mutter Lena immer noch liebt, aber das sie auch glücklich sein darf über ihr gesundes Kind.

Iris, alle deine eigenen Gefühe reflektieren sich in all dem was du tust und was du sagst, und deine Tochter hat lange Antennen, in denen sie alles wahr nimmt. Ich weiss das du z. B. auch Probleme hast, weil deine Schwiegertochter wieder zu ihren Eltern geht, aussgerechnet zu diesen menschen, die Lena abgelehnt haben, auch das merkt und spürt deine Tochter. Das alles muss sie aber verarbeiten !!!!!!

Nicht nur ihre eigene Trauer, sondern auch deinen Trauer, die Trauer deiner Schwiegertochter, die Freude über das neue Baby, deine Gefühle über das neue Baby, sie hat ja auch die schwere Zeit miterlebt die ihr mit Lena durchlebt hattet, nicht nur all das schöne. Hauptsächlich denke ich, hat ihr die Ablehnung innerhalb der Familie, der Schwiegereltern, zu schaffen gemacht, denn sie hat ja Lena über alles geliebt. Nun darf das "neue" gesunde Baby dort hin kommen, es wird akzeptiert !!! Das ist wie ein Verrat an Lena für deine Tochter.

Du siehst, es geht weit über die Trauer um Lena hinaus, es sind noch ganz andere Dinge, Gefühle, die deine Tochter verarbeiten muss, die sie verstehen muss, einordnen muss. Und glaub mir, sie beobachtet euch genau, eure Reaktionen auf alles.

Wenn sie ihren Geburtstag nicht feiern möchte, so kann das sehr wichtig sein für sie, es gehört zu ihrem Trauerprozess, lass also sie entscheiden. Wahrscheinlich ist sie dazu nicht in der Lage.

Was den Geburtstag der anderen angeht, so feiert ihn so wie jeder das für sich möchte, das wiederum ist für deine Tochter ein Lernprozeß, sie muss nicht feiern, aber andere dürfen ihn feiern. Eine klarer Linie, jeder nach seinem Gefühl, alles wird akzeptiert.

Und Iris, wenn sie im Moment nicht bereit ist, mit dir, über ihre Gefühle, Trauer, zu sprechen, dann lass sie in Ruhe damit, die würdest nur in eine Wunde stochern die nicht heilen kann. Vertrau der Heilung der Natur, vielleicht weiß deine Tochter sehr wohl was ihr guttut, sei aber bereit ohne Drang, für sie da zu sein.

Sei nicht ängstlich, sie würde es doch spüren und eine Gefahr wittern die es vielleicht gar nicht gibt, jeder trauert anderst und manchmal denken wir, wir müssen uns Sorgen machen, aber in Wirklichkeit ist genau dieser Weg für den einzelnen richtig.

Natürlich ist es schlimm das ihre Noten schlechter werden, vor allem jetzt, in den letzten Schuljahren, aber der Verlust einer lieben Menschen ist nunmal schwerwiegend, da sind diese Auswirkungen einfach da und man kann nichts dagegen tun, man muss mit ihnen fertig werden, sie sind unvermeidbar.

Also was würde ich tun:

1. Akzeptiere ihre Trauer, auch wenn sie dir Angst macht

2. Termin für 3 Sitzungen beim Psychologen aushandeln mit ihr, akzeptieren wenn sie nach den 3 Sitzungen nicht mehr hingeht. (man sieht weiter was zu tun ist).

3. Ohne viel Worte akzeptieren wenn sie keinen Geburtstag feiern möchte.

4. Klarstellen, das andere feiern können wann immer sie wollen.

5. Nach guten Bücher ausschau halten, sie in ihr Zimmer legen, lesen ist freiwillig.

6. Ihr sagen, das egal wie das Leben weiterläuft, Lena an diesem Leben teilnimmt, aber nicht gleich und nicht ständig, die Trauer darf nicht täglich im Vordergrund stehen, genauso deine Sorgen, umgarne sie nicht ständig mit fragen und ratschlägen, lass sie vor sich hinwurtschteln, die schafft das.

7. Vielleicht mag sie mit anderen betroffenen schreiben, mir darf sie gerne mal schreiben, vielleicht tut es gut, mal mit jemanden zu reden, aber nur wenn sie das will. Lisa wäre super geeignet, wenn lisa das möchte.

8. versuch nicht ständig in sie einzudringen durch deine eigenen Ängste, denn die gehören dir, mit denen musst du fertig werden, nicht deine Tochter.

9. lass sie einfach tun und lassen was sie möchte, vertrau ihr, ohne Zwang, lass sie feiern oder nicht, lass sie weinen wenn sie will, lass sie wütend sein wann immer sie möchte, lass sie schweigen wenn sie möchte.

Trauer um Geschwister und lena war wie eine Schwester, durch ihre Behinderung war sie sogar viel mehr für sie, kann unglaublich lange dauern, das heißt aber nicht das irgendetwas nicht normal wäre, ihr steht immer noch am Anfang.

Durch den Verlust von deinem Enkelkind Iris, sind in dir große Lebensängste entstanden, die du ungewollt auf deine Tochter projezierst, viele Lebenssituationen machen auch dir zu schaffen, das spürt deine Tochter. Auch du bist innerlich zerrissen wenn es um Gefühle,Geburtstage, Feiern, dein kleines Enkele Zoe geht, das alles nimmt deine Tochter wahr, es ist ihre Art damit umzugehen. Die Zeit heilt nicht alle Wunden das wissen wir alle, aber sie lehrt uns alle mit diesem Verlust zu leben, mal besser, mal schlechter. Aber die Zeit wird kommen, da glätten sich die Wogen wieder, für euch alle. 










Es gibt eine Welt der Lebenden und eine Welt der Toten die Brücke zwischen diesen Welten ist die Liebe
nach oben
Website dieses Mitglieds aufrufen
Iris
Ehemaliges Mitglied

Ort: Ingolstadt


New PostErstellt: 16.04.10, 13:19  Betreff: Re: Brauch mal einen Rat  drucken  weiterempfehlen

Hallo Jutta,

danke für deinen Rat, ich werde es mir zu Herzen nehmen. Und versuchen Katharina in Ruhe zu lassen.

Nur das mit dem Psychologen wird nicht klappen, ich habe schon versucht sie zu bewegen wenigstens einmal da hin zu gehen. Sie mag nicht. Sie kennt den Psychologen und mag ihn auch sehr gerne, da wir vor 5 Jahren einen sehr schweren Autounfall hatten uns hat es damals 4 mal überschlagen und wir wurden 200m durch die Luft geschleudert, das Auto ist damals genau in Katharinas Tür gefahren, daraufhin war sie 8 Monate bei dem Psychologen und sie weiß das es ihr sehr geholfen hat. Sie hat damals jede Nacht vom Umfall geträumt. Genau deswegen will sie ja nicht hin, da sie meint sie würde Lena dann vergessen. Also darüber kann man mir ihr nicht rede. Da ist sie Stuhr. Sie würde auch mit fremden nicht schreiben, da sie der Meinung ist das kann keiner verstehen und geht auch keinen was an.

Also werde ich deinen Rat befolgen und nicht weiter in sie eindringen.

Gruß Iris





nach oben
Website dieses Mitglieds aufrufen
Iris
Ehemaliges Mitglied

Ort: Ingolstadt


New PostErstellt: 16.04.10, 13:23  Betreff: Re: Brauch mal einen Rat  drucken  weiterempfehlen

Liebe Lise, liebe Sandra,

danke für die Tips ich werde auch nichts machen was Kathrina nicht selber will.

Gruß Iris





nach oben
Website dieses Mitglieds aufrufen
starfabian
Ehemaliges Mitglied

Ort: Velten

Meine/e Engel: Fabian-Pascal

New PostErstellt: 16.04.10, 14:12  Betreff: Re: Brauch mal einen Rat  drucken  weiterempfehlen

Liebe Iris,

ich wünsche dir und deinen Mann und Katharina erstmal viel viel Kraft und Geduld.

Kann nix weiter sagen, denn es tut mir sehr weh zu lesen wie sehr sie leidet.

Mein Tim war wegen den Tod seines kleinen Bruders auch in Kinderpsychologischer Behandlung, aber er konnte sich mit 3 Jahren noch nicht dagegen wehren. Ich weiß somit wie sehr du mit ihr leidest, weil du nicht helfen kannst. Ausser da sein für sie.

Ich  euch mal und schicke

nach oben
Jutta
Ehemaliges Mitglied



New PostErstellt: 16.04.10, 14:55  Betreff: Re: Brauch mal einen Rat  drucken  weiterempfehlen

Hallo Iris,

schade das sie nicht zum Psychologen möchte obwohl sie dort schon mal Hilfe bekam, aber ich verstehe ihre Angst, sie will auf keinen Fall Lena vergessen, was sie ja auch niemals tun wird, aber für sie ist das eine reale Angst.

Ich glaube deine Tochter weiss genau was ihr gut tut und was nicht, sie wird das schaffen, lasst sie ihren Weg gehen.

Wie gesagt, es ist immer noch alles frisch und doch ist mit der Geburt von Zoe sehr viel passiert.










Es gibt eine Welt der Lebenden und eine Welt der Toten die Brücke zwischen diesen Welten ist die Liebe
nach oben
Website dieses Mitglieds aufrufen
Lisa
Ehemaliges Mitglied


Meine/e Engel: Thomas Gautschi 4.5.1985 - 6.7.2005

New PostErstellt: 16.04.10, 17:41  Betreff: Re: Brauch mal einen Rat  drucken  weiterempfehlen

"Genau deswegen will sie ja nicht hin, da sie
meint sie würde Lena dann vergessen."
Ich verstehe das nicht recht, hat sie dir das einmal so gesagt?
Es geht doch überhaupt gar nicht so jemanden zu vergessen.
Das war als ich zum Psychologen ging etwas, woran ich nie gedacht habe, dass er mir Erinnerungen auslöscht oder so.
Ich kann mir eher das genaue Gegenteil vorstellen, dass es nämlich so brutal anstrengend ist und weh tut, weil man sich an viele Dinge erinnern und sie auch erzählen soll. Zunächst war mein Bruder noch viel mehr bei mir als zuvor.

Ich weiss ja nicht wie das bei euch war. Bei mir war auch ein Problem, dass ich mir von meinen Eltern eigentlich gewünscht hätte, dass sie auch ein wenig mehr für Nici und mich dort sind. Ich habe sie auch angeschrien und inen vorgeworfen, dass sie sich 1 Jahr nicht recht interessiert haben wie es uns geht und jetzt plötzlich wieder alles im Detail wissen mögen.
In der Therapie haben wir dann zum Beispiel Situationen durchgespielt die ich erlebt habe und ich musste sagen, was ich mir in dem Fall gewünscht hätte was meine Eltern jetzt tun sollen. Ich weiss, dass sie damals nicht anders konnten aber ich fühlte mich manches Mal schon etwas allein gelassen. Das haben wir dann auch in einem Gespräch zusammen einmal angesprochen. Nur mein Papa, der machte bei so etwas nicht mit. Ich weiss nicht wie die Situation mit Lena war, ob Katharina sich vielleicht auch etwas hinten angestellt fühlte?
Das machte es zumindest in meinem Fall so schwer wieder zu Maman zu gehen wenn ich traurig war, weil sie ja so lang eigentlich nicht recht für "kleine" Probleme offen war.

Vielleicht redet Katharina ja auch in einem Forum oder mit Freunden oder sucht sich irgendwo ein Ventil so wie wir das ja alle machen. Vielleicht weisst du das nur nicht?

Ich würde ihr aber nicht endlos viel Zeit geben, und einfach nur warten.
Denn vielleicht wartet sie einfach nur auf dich.

Und wir sind auch keine kleinen Kinder mehr vor denen man alle eigenen Gefühle verbergen muss. Für mich ist vieles leichter, seitdem Maman auch ganz offen redet, das macht viele Seiten ihres Verhaltens nachvollziehbarer und hilft auch mehr Verständnis zu bekommen.
Ich würde Katharina sagen, dass du sie gern hast sie immer zu dir kommen kann, einfach in den Arm genommen werden kann, dass es in Ordnung ist, dass sie keinen Geburi feiern mag, auch wenn dich das etwas traurig macht, weil du ihre Fröhlichkeit vermisst, dass niemals ein Kind das andere ersetzen kann und Lena immer Lena bleiben wird und der Platz den sie bei euch hat nie von jemand anderem eingenommen werden kann...
Aber ich würde ihr auch ganz viel von den Dingen erzählst die Jutta sagte, sodass das komplette Bild beleuchtet wird, auch von deiner Seite.
Eltern müssen aufhören immer alles wissen zu wollen und meinen selbst nichts preis geben zu müssen.

Und wenn der eine Therapeut an den Unfall erinnert, wird es doch sicher noch einen anderen Therapeuten geben, den sie noch nicht kennt und der das mit ihr aufarbeiten kann.

Ich kann einfach nicht begreifen, dass gar keine Reaktionen kommen.





nach oben
Website dieses Mitglieds aufrufen
Jutta
Ehemaliges Mitglied



New PostErstellt: 16.04.10, 19:56  Betreff: Re: Brauch mal einen Rat  drucken  weiterempfehlen

Hallo Lisa,

was für Reaktionen meinst du ?










Es gibt eine Welt der Lebenden und eine Welt der Toten die Brücke zwischen diesen Welten ist die Liebe
nach oben
Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite: 1, 2
Seite 1 von 2
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber