Melanies FanficForum

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HELL
noch lebendig


Beiträge: 23

New PostErstellt: 28.04.04, 20:42     Betreff: Re: Demon Calling Antwort mit Zitat  

Demon Calling – Chapter 5

Pain




Er roch es – das Blut. Für einen kurzen Moment war er gelähmt. Er witterte sich selbst, doch er war nicht verletzt.
Der blonde Vampir hatte für einen Moment das Gefühl die Orientierung zu verlieren, so sehr berauschte ihn dieser Geruch. Seit langem hatte nicht mehr solches Blut gerochen, geschweige denn davon gekostet.
Diese Macht, die darin lag – dieser Schmerz.
Mensch – Dämon – beides und doch nichts.
Ein Schauer durchfuhr Spike, dann riss er sich zusammen. Er musste sich konzentrieren, denn dieses Blut wurde nicht grundlos vergossen.
Sire-Blut ...
Jägerinnen-Blut...


Hart schlug der Körper gegen die Außenwand der Gruft. Alles um sie herum schien sich zu drehen. Betrunken war sie nicht , doch einer Ohnmacht nahe.
Aber der Vampir vor ihr würde es ihr nicht so leicht machen. Er riss den schlaffen Körper wieder nach oben.
So schnell würde das Spiel nicht enden...

Er witterte es wieder. Doch diesmal tat es weh. Spike spürte wie der Körper schwächer wurde – schwächer werden wollte.
Er grollte auf. Nun wusste er, was bzw. wen er da witterte.
„Dämliche kleine Jägerin...“, stieß er wütend heraus während er dem Geruch folgte.

Ihr Knie landete in dem Magen des Dämons. Ein gezielter Schlag lustlos ausgeführt. Kurz krümmte sich der Vampir zusammen. Kraft hatte seine Gegnerin noch, dass musste er sich eingestehen. Doch bald wäre er mit ihr fertig.
Abrupt fuhr er hoch rammte seinen Fuß in ihren Magen. Er hatte Schwung geholt, deshalb landete die junge Frau wieder hart an der Wand der Gruft. Gequält rutschte der erschöpfte Körper daran herunter. Langsam beugte sich der Vampir über Emilie.

Ihm entwich ein weiteres Grollen. Wütend ging er auf die beiden Wesen der Nacht zu.
Spike spürte jede einzelne Wunde der Jägerin. Wie das Blut in kleinen Rinnsalen ihren Körper herunter glitt.
Doch er wollte nicht davon kosten – er wollte es retten. Eigentlich undenkbar für einen Meistervampir.
Er knurrte als er sah wie sich der Vampir über Emilie beugte. Er war nicht wütend, dass dieser Idiot seine Chance nutzen wollte. Er war wütend, weil Emilie ihm diese Chance gab.
Der Vampir fuhr herum. „Verzieh dich. Sie gehört mir!“, fuhr er Spike an. – „Mann, das ist ein freies Land. Man sollte doch noch selbst entscheiden können, von wem man getötet wird!“, pochte Spike zynisch auf die Menschenrechte. Der andere Vampir knurrte als Antwort und wollte Spike vertreiben.
Gelassen erwartete dieser seinen Angriff. Als er sich auf Spike stürzen wollten riss der blonde Vampir einfach den Kopf des anderen zurück: „Ich sagte, doch man entscheidet selbst wer einen tötet. Du hast dich glücklicherweise gerade für mich entschieden, denn niemand krümmt meiner Familie ein Haar!“, raunte Spike ihm ins Ohr, bevor er ihm einen Pflock ins Herz rammte.

Erst spät hatte sie ihn bemerkt. Um genau zu sein, erst als er diesen Bastard von ihr herunter gerissen hatte. Sie musste sich eingestehen, dass ihr heute der letzte Funke ihres Instinkts aus dem Körper geprügelt worden war.
Seine Hand tauchte vor ihren Augen auf. Nur vom spärlichen Mondlicht wurde die weiße Haut beschienen. Die Verführung diese Geste anzunehmen war groß – ihr Stolz wie immer größer.
Ärgerlich schlug sie sein Angebot aus und rappelte sich hoch.
„Ich brauche deine Hilfe nicht! Niemals!“, zischte sie und stapfte an Spike vorbei.

„Du bist wahrlich ihre Tochter!“, stellte Spike fest. – „Was?“, fuhr sie herum.
Treffer – wunder Punkt.
Die nächste Spielrunde war eröffnet.
„Dieses Geschwätz kenne ich nur zu gut: „Ich brauche deine Hilfe nicht, bla bla bla. Ich komme allein zu recht, bla bla!“ Und am Ende ist die Jägerin tot – ganz ohne Hilfe!“, erklärte Spike wenig hilfreich. – „Worauf willst du hinaus?“, verschränkte Emilie die Arme vor der Brust. – „Du bist noch arroganter als sie – als die beiden Jägerinnen. Immer schon glaubten sie allein stark zu sein. Doch immer war jemand da, der ihnen half. Komischer Zufall nicht?“ – „Worauf willst du hinaus?“, beharrte sie. – „Ich will sagen, dass du wie sie bist. Wie Buffy. Wie Faith. Arrogant. Selbstherrlich. Mitleiderregend“, Spike musterte sie verachtend.

Die Jeans wies tiefe Risse auf. Aus einigen Wunden rann noch Blut – andere waren mit getrockneten Blut überzogen. Ihr Shirt hatte ein breites Loch. Wahrscheinlich eine schmerzhafte Stichwunde, schätze der Vampir. Emilie zog ihre Lederjacke enger um sich, damit sie sich vor seinen Blicken schützen konnte.

„Und doch so grausam, kleine Jägerin!“, fuhr er spottend fort: „Es tut gut sich verletzen zu lassen. Sich alles aus dem Leib prügeln zulassen. Lässt vergessen. Macht taub. Nicht wahr?“ Im Moment fragte sich Spike, ob es richtig gewesen war ihr zu helfen.
„Ich bin nicht sie!“, presste sie heraus. – „Natürlich nicht! He, sorry, mein Fehler! Du hast ja nur die selbe Berufung!“, abwehrend hob er die Hände. Sein zynisches Grinsen sprach eine andere Sprache. – „Ich bin nicht sie!“, wiederholte sie mit fester Stimme!“ – „Hmm, wenn nicht die beiden, wer dann? Angel? Angelus?“, überlegte Spike angestrengt, „Genau das ist es. Eine kleine Ader für Sadismus besitzt du ja!“ – „Niemals!“, war das einzige, was sie hervor bringen konnte. Er spürte, wie sie die Fassung verlor.
Er wusste, dass er aufhören musste. Der Punkt, an dem es kein zurück mehr gab, war bald erreicht. In ihrem jetzigen Zustand würde Emilie wohl kaum einen weitren Kampf überleben. Schon gar nicht einen Kampf gegen ihn.

Deshalb lehnte er sich locker an die Wand und zündete sich eine Zigarette an.
„Auch eine?“, war sein Friedenangebot. – „Nein danke, hab aufgehört. Ich brauche meine Lungen noch!“, war ihre schnippische Antwort. Er schüttelte lachend den Kopf: „Und wieder drängt sich ein Vergleich auf!“ – „Was willst du damit schon wieder sagen?“, damit baute sie sich drohend vor ihm auf. So drohend, wie eine schwerverletzte Jägerin eben wirkt. – „Ach, komm schon? Spürst du nicht, wie jeder einzelne von uns ein Teil von dir ist. Einfach stell ich mich das nicht vor: eine tote Jägerin, die andere ein Ex-Knacki, eine ausgeflippte Hexe und nicht zu vergesse die beiden beseelten Vampire!“, schon wieder spottete er, denn er konnte sich nicht zurück halten. Spike wusste nicht wirklich, ob es so war. Ob sie alle ein Teil von Emilie waren, doch er wollte es heraus finden – musste es heraus finden.
Emilies Blick verfinsterte sich. Ein Grollen entwich ihr. Mit zwei Schritten befand sie sich genau vor dem blonden Vampir. Ihre Augen flackerten. Wenige Zentimeter trennten die beiden dunklen Wesen.
„So Spiky, und jetzt noch mal zum mitschreiben“, begann sie gutmütig und strich den Kragen seines Mantels glatt: „Ich – bin – nicht – sie!“, leise und drohend glitten die Worte aus ihrem Mund. Dann packte sie seinen Kragen und rammt ihr Knie hart in seinen Bauch.
Er stöhnte auf und sank zu Boden.
Soviel Kraft hatte er ihr nicht zugetraut. Emilie war wirklich keine normale Jägerin.
„Verstanden?“, fragte sie gereizt und blickte auf das Bündel zu ihren Füßen.
„Man wirst du leicht wütend. Erinnert mich irgendwie an Faith und Buffy!“, spottete Spike weiter. **Und an mich!** – fügte er in Gedanken hinzu.
„Halt die Klappe!“ Er erntete einen weiteren Tritt in den Magen. Erst jetzt spürte er die kalten Stahlkappen in ihren Stiefel. Keuchend krümmte er sich zusammen, doch er war noch nicht fertig mit ihr.

Wutentbrannt begann die Jägerin vor Spike auf und ab zulaufen:
„Ich bin verdammt noch mal kein alberner Teenie, der mit seinen Highschool-Freunden nachts über Friedhöfe hüpft. Ich treffe mich auch nicht mit meinem dämonischen Geliebten in irgendeiner Gruft!“ – „Noch nicht!“, ein anzügliches Lächeln entrann ihm. – „Ich sagte, du solltest die Klappe halten!“, schnaubte Emilie wütend. Ein weiterer Tritt brachte den Vampir zum Schweigen.
„Auch bin ich keine geläuterte Rebellin, die aus dem Knast ausbricht um ihren ehemaligen Todfeinden zuhelfen. Ich habe auch keine Seele bekommen, um jetzt zwanghaft den Helden spielen zumüssen. Leider flippe ich auch nicht aus, weil jemand meine Freunde tötet und ich habe auch noch niemanden die Haut abgezogen!“ Ihre wütende Stimme durchschnitt die kühle Nachtluft.
Diese Abrechnung war schon längst fällig gewesen.

Aus den Augenwinkel konnte Emilie sehen, wie Spike an der Wand langsam wieder nach oben rutschte. Sie wirbelte herum und fixierte ihn. Der wenige Zentimeter größere Vampir tat es ihr gleich.
„Ich tue dies alles – die Jagd und den ganzen Mist – nur weil es das einzigste ist, was ich je gelernt habe. Mehr habe ich verdammt noch mal nicht! Jede Nacht aufs Neue gehe ich auf die Jagd in der Hoffnung irgendwann...“, ihre Stimme brach ab. Auch konnte die sonst so starke Jägerin seinem Blick nicht mehr Stand halten. – „Was irgendwann?“, fragend zog Spike eine Augenbraue nach oben. „Dass irgendwann mal jemand kommt und die große Jägerin besiegt? Dich von all dem befreit?“, er machte eine ausladende Handbewegung. „Ist es das was du willst?“, dabei packte er sie grob am Handgelenk und riss sie an sich. In seinen Augen loderte die Wut auf. „Ihr Jägerinnen seid doch alle gleich! Spielt die Heldin...“ – „Ich bin keine Heldin!“, zischte sie. – „Jetzt hältst du mal die Klappe und hörst zu. Kämpfst du etwa nur Nacht für Nacht um denjenigen zu finden, der endlich dein kleines armseliges Leben beendet?“ Es war eher eine Feststellung gewesen, als eine Frage. „Kannst du etwa jeden besiegen, außer dich selbst? Man bist du krank!“ Emilie sah beschämt zu Boden „Und sieh mich verdammt noch mal an, wenn ich mit dir rede!“, dabei riss Spike sie näher an sich, um ihr Gesicht wütend zu fixieren. Der Griff um ihr Handgelenk wurde fester. „Ich könnte auch mit meinem Vampirkumpels durch die Gegend ziehen, um fröhlich Blutbäder & Massaker veranstalten. Doch ich tue es nicht. Ebenso habe ich nicht um meine Seele gebeten. Ich habe auch nicht darum gebeten, so ein dummes trotziges Kind wie dich am Hals zu haben! Bloody hell, du könntest so viel erreichen mit all deiner Intelligenz, deiner Schönheit, deiner Kraft. Verstehst du das denn nicht? Sie ist damals nicht für dich gestorben, damit du dein Leben wegwirfst!“, seine unbändige Wut war tiefer Enttäuschung gewichen. Spike entließ die Jägerin aus der Umklammerung. Sein Blick blieb an ihr haften.
„Nein, sie ist gestorben, weil sie schwach war. Ganz einfach! Sie starb und war damit zufrieden... und ich war allein!“ – „Da sich alles nur um dich dreht, sollte ich jetzt wohl Mitleid haben!“, spottete der Vampir. – „Wow, lernst du die Sprüche eigentlich auswendig?“, fragte Emilie nicht weniger zynisch. Ihre Augen flackerten gefährlich. – „Warum wehrst du dich eigentlich so?“, fragte Spike nun wieder ruhiger. – „Ich wehre mich doch gar nicht. Komm doch und beiß mich!“, forderte Emilie gelassen und strich sich einladend über die Halsschlagader.

Das ließ sich der Vampir nicht zweimal sagen. Spike packte den geschundenen Körper und presste sie mit voller Wucht gegen die Wand der Gruft:. Er wechselte fast unwillkürlich ins Gameface. Seine rechte Hand umfing ihren Hals.

„Und wieder eine Jägerin tot. Die nächste wird kommen und wieder die nächste und wieder...“, säuselte Spike spielerisch.
Kurz war sie entsetzt gewesen über sein schnelles Handeln gewesen, doch sie wusste sie hatte nichts zu befürchten. Zumindest nichts, was relevant wäre.
„Das wäre schon deine dritte Jägerin. Glückwunsch! Trotz allem wirst du nie an ihn heran kommen – an deinen Grandsire Angelus. Denn er hat eine Jägerin wirklich besessen. Vollkommen. Nicht nur ihren Körper. Nein, auch ihre Seele – einfach alles!“, ihr zynisches Grinsen war böse und verletzend.
Spike würde diese Göre schon zum Schweigen bringen.
Sein Griff um ihre Kehle wurde fester. Ihre Arme hingen kraftlos an ihrem Körper hinab. Die Beine baumelten gefährlich über dem Boden.

Sie wehrte sich nicht einmal ansatzweise gegen seinen Griff.
Er drückte fester zu – immer fester. Kurz krächzte Emilie gequält., um dann wieder böse zu lächeln. Ihre Lippen formten ein stummes „Reingefallen.“
Spike grollte kurz auf. Er zog sie etwas von der Wand weg, um sie dann mit doppelter Härte wieder dagegen zuschmettern. Sein Griff verfestigte sich unbarmherzig.
Das Genick eines normalen Menschen wäre längst gebrochen. Einer starken Jägerin hätte es die Luftzufuhr abgeschnitten. Doch Emilie baumelte gelassen in seiner Umklammerung. Zwar konnte sie nicht mehr sprechen, doch er hörte ihren entspannten Herzschlag und das gleichmäßige Rauschen ihres Blutes.
Spike musterte Emilie überrascht und verwundert. Ein solches Wesen hatte er noch nie gesehen – zumindest kein lebendes Wesen. „Wie?“, kam über seine Lippen. Sie grinste noch immer höhnisch.

„Du verschwendest deine Zeit, Slayer!“, damit ließ er sie achtlos fallen. Emilie kam hart auf den Boden auf. Sie widerstand dem Drang ihre Miene zu verziehen.
„Dieser Kampf ist aussichtslos, dass weißt du. Warum kämpfst du also gegen mich, während da draußen Tausende von Dämonen Menschen töten?“, er musterte das Häufchen Elend verachtend. – „Ich folge meiner Berufung: Ich mache Vampiren das Leben schwer!“, erwiderte sie. Ihre Kehle brannte unangenehm.
„Da legst du dich mit dem falschen an, Kid!“, damit verschwand er in die Nacht.

Mühsam begann die Jägerin sich auf zurappeln.



~*~*~*~


„Was ist denn mit dir passiert?“, schreckte der Vampir hoch und musterte die Jägerin besorgt. – „Nichts!“, knurrte Emilie gereizt. Sie hatte keinen Bock sich vor einem weiteren beseelten Idioten recht fertigen zumüssen. Schlimm genug, dass Angel noch wach war.

Schwerfällig ließ sich auf die Couch fallen. Emilie spürte jeden einzelnen Knochen. Jeder Muskel tat ihr weh. Diesmal hatte sie es wirklich zu weit getrieben.

„Was – ist – passiert?“, damit baute sich Angel streng vor ihr auf. – „Du kannst das wirklich gut!“, grinste sie. – „Was?“, fragte der dunkelhaarige Vampir verblüfft. – „Na ja, die strenge Vaterfigur raus hängen lassen. Wirklich sehr beeindruckend!“, kicherte die junge Frau, um es gleich wieder zu bereuen. Die Wunde an ihrem Bauch schmerzte. Für einen Moment glaubte sie ihr würde schlecht werden. Mit schmerzverzerrter Miene hielt sie sich den Bauch.

„Alles okay?“, eilte Angel zu ihr. – „Hmm... wird schon. Bin doch die Jägerin“, murmelte sie nicht wirklich überzeugend. – „Hinlegen! Nicht reden!“, befahl Angel und verschwand. Emilie sah ihm verblüfft hinter her. **Seltsamer Typ...**
Dennoch folgte sie bereitwillig seiner Forderung. Hinlegen war gut. Endlich ausruhen...

Kurz darauf betrat Angel das Zimmer wieder in der Hand einen Verbandskasten. Emilie rollte entnervt mit den Augen: „Das heilt eh alles wieder!“ – „Wenn du eine Blutvergiftung riskieren willst können wir das auch lassen!“, bot er an. – „Schon gut. Glänze in deiner Vaterrolle!“, forderte sie gelangweilt.

Vorsichtig schob er ihr Shirt hoch. Zum ersten Mal bemerkte er ihre niedrige Körpertemperatur. Vielleicht sollte es ihn beunruhigen.
Doch der Geruch ihres Blutes verwunderte ihn zunehmend. Dennoch musste er es ignorieren. Zu kostbar war es um einfach verschwendet zuwerden.
Die Wunde war nicht tief eben nur sehr breit. Und eben nur eine von vielen.

„Wer war das?“, fragte er ernst, während er die Wunde reinigte. – „Einige. Nur sie werden wohl kaum damit prahlen – so als Staubhäufchen!“, grinste sie und ignorierte das Brennen, das durch das Desinfektionsmittel verursacht wurde. Er nickte stumm.

„Du kannst das wirklich gut?“, unterbrach sie seine Arbeit. – „Hu, was?“, sah er verwirrt auf. – „Na, fürsorglich sein. Übermütige Gören pflegen. Väterliche Strenge zeigen!“, begann sie grinsend. – „Wirklich?“, lachte er. Etwas, was er noch nie in ihrer Anwesenheit getan hatte. - „Hattest ja auch Zeit zum Üben!“, murmelte Emilie gedankenverloren. – „Wie meinst du das?“, fragte er verwundert. – „Connor“, stellte die Jägerin teilnahmslos den Namen von Angels Sohn in den Raum. Angel erstarrte kurz in seiner Bewegung. Grob presste er das Pflaster auf die Wunde. „Au!“, zischte die Jägerin.

„Woher weißt du von ihm?“, ignorierte er ihre Beschwerde und fixierte sie. Seine Augen waren leer. Keine Wut. Keine Verwunderung. Einfach nur Leere.

Emilie schluckte. Jetzt müsste sie ihm die Wahrheit sagen.

„Ich weiß alles. Alles von dir. Ich kenne jedes deiner Opfer. Kenne den Geschmack ihres Blutes. Kenne ihre Qual. Kenne deine Reue. Ich kenne dich besser, als mir lieb ist. Ich kenne dich, Spike, Faith, Willow, sogar Zachary. Nur Buffy kenne ich nicht. Ich kann sie nicht fühlen. Sie ist...“, sie brach ab. – „Tot!“, vervollständigte Angel tonlos. – „Ich wollte eigentlich sagen, dass sie sich auf einer anderen Existenzebene befindet!“ – „Dennoch ist sie tot!“, beharrte der Vampir und erhob sich.

Angel begann aus dem Fenster zu starren. Was er gerade erfahren hatte, war seltsam. Sie wusste, wer er war. Zumindest wusste sie, was er getan hatte.

„Jedes deiner Opfer – ihre Qual“

Niemand sollte dies wissen außer ihm.


„Es tut mir leid!“, sie trat an seine Seite. Er blickte sie an. Zwei Paar braune Augen trafen aufeinander.
„Doch ich kann es nicht leugnen. Ich kann nicht leugnen, dass ich von euch träume. Dass ihr meine Gedanken erfüllt. Es geht einfach nicht!“, bemühte Emilie sich zu erklären. – „Und du kannst es wirklich fühlen?“, hakte Angel nach. – „Ich kenne jedes noch so schlechte Gedicht von Spike. Ist das Erklärung genug?“, grinste sie. Angel erwiderte das Lächeln. Wandte sich dann wieder dem Fenster zu.
„Mir sollte es leid tun!“, begann er zögernd. – „Warum?“, fragte sie verwundert. – „Jedes meiner Opfer – auch ihre Qual!“, wiederholte er ihre Worte. Sie nickte: „Anfangs tat es weh. Ich glaubte zu sterben. Doch ich komm damit klar. Keine Angst!“, ein warmes Lächeln huschte über ihr Gesicht. – „Jägerinnen haben keine Angst. Ist das immer noch so?“, fragte der Vampir. – „Bis in alle Ewigkeit!“

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"... Ich mag Vampire einfach nicht.
Vampire sind echt so Mädchen.
Und wenn man ihnen eine scheuert, dann heulen sie!"
Christian Tramitz in "Tramitz & Friends"
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