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Naid2Xo Fan Projekt
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Jenny
Mitglied
Beiträge: 3095 Ort: Schwabenländle
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Erstellt: 05.03.06, 22:53 Betreff: Re: interviews und presseberichte
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A bissel besser hätte der obige Reporter schon recherieren können... Scratcher Pal One....ohjehmiene
Ein bisschen Gott in deinem Leben ist besser als gar nichts, aber Jesus als zentraler Bestandteil deines Lebens ist das Beste überhaupt - Michael Herberger
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Jamaica
Mitglied
Beiträge: 21
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Erstellt: 07.03.06, 18:31 Betreff: Re: interviews und presseberichte
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Ein Artikel aus der Schwäbischen Zeitung vom 7.03.2006
Xavier Naidoos Botschaften kommen an
FRIEDRICHSHAFEN - Hier geht es um mehr als nur Popmusik. Auf der Bühne liefert Xavier Naidoo seinen Fans nicht nur Herzschmerz-Hits, sondern verkündet klare Botschaften. Dafür wartete das Hälfer Publikum nach dem gestrigen Konzert sogar eineinhalb Stunden, um vom Messeglände zu kommen.
Von unserem Redaktionsmitglied Katharina Täubl Ob Xavier das Hupkonzert nach dem Konzert gehört hat, bleibt ungewiss. Während die Tourhelfer die schweren Scheinwerfer demontieren, die die Bühne so spektakulär haben aussehen lassen, sitzt der Star aus Mannheim schon in seinem Porsche, auf dem Weg nach Zürich, wo er morgen auftritt. Das zumindest verrät der Mann vom Fanartikelstand. Später wird er einen der Tour-Busse in die nächste Stadt, zum nächsten Konzert steuern.
Während er noch mal tief durchatmen kann, sind die meisten der 10 000 Gäste schon in der Halle. Alles wartet auf Xavier, der Musiker mit dem schönen Gesicht, wie so manche Mädels schwärmen. Wer zuerst da war, hatte Glück und steht jetzt im vorderen Bereich, ganz nah an der Bühne. Dieser Teil ist jetzt abgesperrt, vermutlich damit das Gedränge und der Druck auf die Fans - vorwiegend Mädchen - in den ersten Reihen nicht zu groß wird. Eine zweite Absperrung weiter hinten trennt das Publikum ein weiteres Mal.
Damit niemand auf die Idee kommt, drüber zu steigen, kümmert sich ein Security-Team zusammen mit der Polizei um Sicherheit und Ordnung in der Halle. Viel zu tun gibt es nicht, jeder wartet geduldig auf den Musiker. "Das ist hier nicht so, wie bei Tokio Hotel", sagt Michael, einer der Securities.
Lange warten müssen die Fans nicht, denn pünktlich um 20 Uhr springen Danny fresh, Jonesmann, Pal One, Tone und Bitina auf die Bühne und heizen mit coolen Hip-Hop Beats ein. 20 Minuten später bewegen sich die fangarm-ähnlichen Scheinwerfer auf die Bühne zu, färben das Licht rot und aus dem Nichts erscheinen nach und nach Hintergrundsänger, Bassisten, ein Saxophonist und die vielen anderen Musiker. Zuletzt bringt die bewegliche Bühne den singenden Xavier zum Vorschein mit "Bist Du aufgewacht."
The Lord is very bekümmert Nicht nur Lieder vom neuen Album "Telegramm an X", sondern auch alte Stücke wie "Wo willst Du hin" sorgen für pausenloses Gänsehautfeeling. Genau das Richtige für die vielen Pärchen. "Wir Jungs sagen Euch viel zu selten, dass wir euch lieben", gesteht der Mannheimer und animiert die Jungs im Publikum für die Freundinnen zu singen: "Ich kenne nichts, was so schön ist wie Du", säuseln 17-Jährige Jungs ebenso, wie gestandene Männer in weibliche Ohren, weil Xavier es so wollte. Genau der richtige Moment, um dem Künstler ein Briefchen entgegenzuhalten. Xavier nimmt ihn und lässt den Brief in seine Hosentasche verschwinden.
Nur Liebe und Harmonie? Im Gegenteil, Xavier wird immer wieder von seinen Gastmusikern unterstützt. Als Scratch die Beatbox macht, hält die Menge nichts mehr und überall wird getanzt. Politisches lustig verpackt kommt von "Reverend Samuel Lukas Lovemashine". "The Lord is very bekümmert", sagt der Mann im schwarz-glänzenden Predigergewand und wünscht sich das Ende von George W. Bush.
Um kurz nach zehn versucht der Popstar sich zum ersten Mal von seinen Fans zu verabschieden: "Lebt jeden Tag, als wäre es Euer letzter", sagt er bevor er klammheimlich, gefolgt von den Musikern von der Bühne schleicht. Doch die Lichter in der Halle bleiben aus ,und als die Fans auf der Tribüne mit lautem Stampfen, die Zugabe-Rufe des Publikums unterstützen springt er noch zwei Mal auf die Bühne.
Nach fünf weiteren Liedern, insgesamt zweieinhalb Stunden Live-Musik ist endgültig Schluss. Während der Busfahrer T-Shirts in Größe XS verkauft, sitzen die Gastmusiker für eine Autogrammstunde neben dran. Draußen reihen sich tausende Autos aneinander und geben ein Hupkonzert - zu Ehren von Xavier Naidoo oder weil die Messezufahrt einfach eine einzige Katastofe ist, lässt sich nicht heraushören.}
"Lebt jeden Tag, als wäre es euer letzter..." singt Xavier Naidoo, bevor er nach zweieinhalb Stunden die Bühne in der Messe verlässt.
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pie
Gast
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Erstellt: 08.03.06, 15:50 Betreff: Re: interviews und presseberichte
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christliche gruppe 'die söhne mannheims' :o hmm wie auch immer..
Xavier Naidoo auf Deutschlandtournee
M a n n h e i m (PRO) - "Bist Du am Leben interessiert" - unter diesem Titel ist im März und April der Mannheimer Popstar und bekennende Christ Xavier Naidoo in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Tournee unterwegs. Das Magazin der Deutschen Bahn "mobil" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe ausführlich über den Sänger.
Was Xavier Naidoo von vielen deutschen Popstars unterscheide, sei seine "Stimme" und "sein außergewöhnliches Talent, Menschen mit seinen Songs zu erreichen", heißt es in dem Magazin der Deutschen Bahn. "Mit seinem Bekenntnis zu Gott und einer eindringlichen Soulstimme" habe er die "deutschen Pophelden vom Thron gestoßen". Als im Jahr 1997 Naidoo mit seinem Lied "Freisein" die Spitze der Charts erreichte, hatten noch viele über die "Naivität des bibeltreuen Sängers" gewitzelt.
Erfolg wie kaum ein anderer
Doch inzwischen mussten sich die Spötter eines Besseren belehren lassen: Innerhalb von zwei Monaten hat Naidoo über 600.000 CDs seines aktuellen Albums "Telegramm X" verkauft. Das Album "Noiz", das der Sänger zusammen mit der christlichen Gruppe "Die Söhne Mannheims" herausbrachte, war 2005 erfolgreicher als jede andere deutsche Produktion.
Verantwortung übernehmen
Der Erfolg scheint dem Künstler jedoch nicht zu Kopfe gestiegen zu sein. Er steht mitten im Leben, wenn er sich für seine Heimatstadt Mannheim und die dort lebenden Menschen einsetzt. Nicht nur seine Liedtexte berichten vom Glauben. Naidoo möchte "Gutes tun" und sich "verantwortlich fühlen", heißt es in "mobil" weiter. "Ich bin sauer auf Konzerne, die in Deutschland jahrelang Arbeiter ausgenutzt haben und die jetzt einfach hier sitzen lassen. Wie das vonstatten ging, hat man in Mannheim in den letzten 15 bis 20 Jahren gut sehen können. So etwas fördert nur die Politikverdrossenheit", meint der Star gegenüber "mobil".
Er selbst trifft sich regelmäßig mit leitenden Persönlichkeiten großer Unternehmen und Verbände. Auch zu dem Oberbürgermeister seiner Heimatstadt, Gerhard Widder, hat er Verbindungen. Naidoo möchte etwas bewegen, "anregen, anschieben, mitdenken", schreibt "mobil". Der Künstler gibt Mannheim dabei gute Chancen. Unter anderem hätten seine Freunde, die "Söhne Mannheims", ein Büro in der Stadt und kümmerten sich um die "finanzielle Unterstützung für Behinderteneinrichtungen".
Zurückhaltend gegenüber Medien
Gegenüber den Medien verhält sich Xavier Naidoo distanziert. Detaillierte Interviews gibt er kaum noch, da er sich zu oft "missverstanden" fühlte und als "Jesus der Hitparaden" verschrien wurde, wenn er von seinem Glauben sang, schreibt "mobil" weiter. "Es ist nicht richtig, wenn man mich deshalb als religiösen Fundamentalisten hinstellt. Ich lasse alles gelten, lasse jedem seine Überzeugung", verteidigt sich der Sänger. Soul-Music lebe davon, dass man sich öffne und aus seiner Seele schöpfe. "Ich kann nicht aus vollem Herzen singen, wenn mich die Dinge nicht berühren", so der Popstar.
Kritik ertragen
Oft musste sich Naidoo Vorwürfe anhören wie etwa die von Michael Pilz (von der Tageszeitung "Die Welt"). Demnach fülle er mit seinem Gottesbekenntnis und den missionarischen Liedtexten "geschickt eine Lücke zwischen Popmusik und Religion", heißt es in "mobil". Zudem erinnerten seine Werke an die "Tanz- und Unterhaltungsmusik aus der DDR". In der Auseinandersetzung mit derartiger Kritik fühlt sich Naidoo eher berufen, für den "Glauben an das Gute Zeugnis abzulegen".
VON: CHRISTIANE LEUCKHARDT | 8.03.06 http://www.kepnet.info/livecms/90.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=471&tx_ttnews%5BbackPid%5D=88&cHash=84f452db00
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pie
Gast
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Erstellt: 08.03.06, 15:52 Betreff: Re: interviews und presseberichte
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Zitat: pie
...erinnerten seine Werke an die "Tanz- und Unterhaltungsmusik aus der DDR".... |
ist auch nicht schlecht *gg*
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debbie
Gast
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Erstellt: 09.03.06, 22:38 Betreff: Re: interviews und presseberichte
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Xavier Naidoo Satzgesang fürs Seelenheil Ausverkauftes Konzert in Leipzig - Weniger Musik-Messias als singender Tröster
von Steffen Könau, 09.03.06, 19:34h, aktualisiert 09.03.06, 19:46h
Große Gefühle in gleißendem Licht: Xavier Naidoo wurde in Leipzig begeistert gefeiert. (MZ-Foto Andreas Stedtler) Leipzig/MZ. Der Kleine links außen, der in Weiß, das muss er sein. Es ist kurz nach Acht an diesem Mittwochabend und ein Raunen geht durch die Leipziger Arena: Gerade hat Xavier Naidoo die Bühne betreten. Und statt wie andere Stars sofort vor ans Mikrophon zu stürmen, winkt der Mann mit dem Strickmützchen den Zehntausend in der ausverkauften Halle schüchtern aus dem Hintergrund zu.
Dann aber ist er da. Die Bässe bollern richtig los und der Beifall schwillt zum Orkan, als Xavier Naidoo beginnt, "Bist Du aufgewacht?" zu singen. Natürlich! Leipzig, in der Vergangenheit immer ein guter Platz für den 34-Jährigen, ist hellwach. Während sich über der Zwölf-Mann-Band aus Saxophon, Trompete, Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug riesige Scheinwerferarme im Rhythmus wiegen, gehen im Saal die Hände hoch. "Wir wollen die Sorgen heute vergessen", sagt der Sänger, und gleich frischt der Applaussturm auf.
Xavier Naidoo, von gleißendem Licht verfolgt, kennt das nicht mehr anders. Seit seine Tour Mitte Februar startete, haben ihn deutsche, österreichische und schweizer Fans in 17 durchweg ausverkauften Konzerten gefeiert.
Ein Triumphzug, der nicht von ungefähr kommt. Naidoo, vor einigen Jahren nach einem Prozess wegen Drogenbesitzes und der vor Gericht ausgefochtenen Scheidung von seinem Ziehvater Moses Pellberg Stammgast in den bunten Spalten der Magazine, hat sich mit seinen letzten Solo-Alben ganz auf die Musik besonnen. Die ist zwar eine unspektakuläre Mischung aus sanftem Rock, einschmeichelndem Soul und einer Prise Hiphop, bietet dem Mann mit der Kuschelstimme aber das perfekte Podium für seine prägnanten Botschaften.
Die vor allem unterscheiden den Mannheimer vom gemeinen Pop-Mob, ihretwegen lieben ihn die Menschen. Xavier Naidoo, seit einem Erweckungs-Erlebnis in der Silvesternacht vor 14 Jahren bekennender Christ, textet in einer Art Hochsprache. Der Satzgesang gilt hier dem Seelenheil, der Chef vorn singt vom Herrn, der alle Bäume knickt, und vom Kind, das man bleiben muss.
Er reimt "Die Welt liegt uns zur Last / die Welt treibt uns zum Hass / Liebe hat hier keinen Platz / doch die Liebe ist ein Schatz" und seine Fans hängen ihm an den Lippen, als verkünde der Musik-Missionar mit der gelben Brille gerade das neue Evangelium. Naidoo ist seinen Anhängern Glaube, Liebe und Hoffnung in einer Person. Lieder wie "Zeilen aus Gold", musikalisch mehr später Sting als eruptiver Otis Redding, zeigen ihren Schöpfer als Leidenden, der es dennoch schafft, anderen Trost zu spenden.
Eine Rolle, in der der Sohn eines südafrikanischen Mechanikers mit indischen Wurzeln und einer irischstämmigen Schneiderin sich wohlzufühlen scheint. Von wegen "Pumpgun Gottes"! Xavier Naidoo ist ganz und gar nicht der glaubensstrenge Prediger, als der er nach seinem offenherzigen Christus-Bekenntnis zu Beginn seiner Karriere oft dargestellt wird.
Nein, der Mann ist einfach Unterhaltungskünstler mit einem untrüglichen Gefühl für große Gefühle. Er lächelt beim Singen, feuert die Fans an, und klatscht seine Rapper nach getaner Arbeit mit ausgestreckter Hand ab. Die musikalische Messe, zu der das Volk selbst aus Rostock, Frankfurt (Oder) und Düsseldorf herbeigeströmt ist, wird so am Ende zur gewaltigen Party: Die Scheinwerferarme wippen, die Menge tobt, die Arena bebt. Und wer genau hinschaut, sieht Naidoo verschmitzt hinauf zum Himmel blinzeln.
Xavier Naidoo live in Leipzig: 24. März, Arena (ausverkauft)
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Zharah
Mitglied
Beiträge: 2170
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Erstellt: 09.03.06, 22:41 Betreff: Re: interviews und presseberichte
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danke debbie!
un schaut ma,endlich is xaver noch 34 ;)
find den artikel au schöön..vor allem der schluss mit dem verschmitzen lächeln ;) stellts euch ma vor...loool ;)
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debbie
Gast
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Erstellt: 09.03.06, 22:43 Betreff: Re: interviews und presseberichte
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ne, das hat mir auch besonder gefallen, der schluss *ggg*
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kerstin
Gast
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Erstellt: 10.03.06, 08:24 Betreff: Re: interviews und presseberichte
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freut mich auch mal von nem männlichen (ossi ?) journalisten so nen artikel zu lesen...keine falschen details und eigene forumlierungen..:-)
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pie-chen
Gast
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pie
Gast
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Erstellt: 11.03.06, 13:44 Betreff: Re: interviews und presseberichte
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hier oder zum echo... :)
Glaube, Liebe, Hoffnung Ein Star der anderen Art: Xavier Naidoo.
Katja Riemann wartete vergeblich. Einen peinlich langen Augenblick passierte gar nichts auf der Bühne des Hamburger Kongresszentrums. Gerade war Xavier Naidoo ausgerufen worden, sich den Echo-Preis als bester Nachwuchskünstler des Jahres 1999 abzuholen. Naidoo aber, ein schmaler junger Mann mit dunklen Augen, der gerade erst sein erstes Album „Nicht von dieser Welt“ herausgebracht hatte, rührte sich nicht aus seinem Sessel. Später hat er das immer wieder zu erklären versucht. Er hasse Preise, hat er gesagt. Und dass er nichts anfangen könne mit den Ritualen, mit denen die Pop-Welt sich selbst zu feiern pflegt. Xavier Naidoo, sieben Jahre nach der verweigerten Krönung der erfolgreichste Pop-Sänger hierzulande, schaut in solchen Momenten streng in die Runde. Ein Star der anderen Art: Sehen seine Kollegen die Musik als Mittel, berühmt zu werden, nutzt der Sohn eines südafrikanischen Mechanikers mit indischen Wurzeln und einer irisch-stämmigen Schneiderin seine Lieder, um den Herrn zu preisen.
Am Erfolg des 34-Jährigen ändert das nichts. Seit seine Tour Mitte Februar startete, haben ihn rund 150 000 Fans in 17 ausverkauften Konzerten gefeiert. Kein anderer Künstler verkauft derzeit mehr CDs, kein zweiter kann auf ein vergleichbares Publikum aus Teenies, Twens und Älteren zählen.
Der Triumphzug aber war dem einstigen Messdiener aus Mannheim nicht vorbestimmt. Naidoo, aufgewachsen „mit sonntags brav in die Kirche, Kommunion, Firmung“ (Naidoo), wollte nach der Schule ein Restaurant aufmachen. Nach ein paar Monaten in einer Kochlehre aber bemerkt er, „dass ich da nur putzen musste“. Desillusioniert wirft Naidoo das Scheuertuch und schlägt sich als Türsteher, Model und Jingle-Sänger durch.
Die Fotos von damals versteckt er heute im Panzerschrank. Auch der erste Anlauf zur Pop-Karriere ist eine dunkle Erinnerung. Zwar fabriziert eine Managerin in Florida mit „Kobra“, wie Naidoo sich nennen lassen muss, eine Handvoll hemdaufreißender Adaptionen von Evergreens wie „Stand By Me“. Doch das Album geht - abgesehen von einem Singlehit in Venezuela - sang- und klanglos unter.
Heute ist Xavier Naidoo nur für wenige andere Dinge dankbarer. „Ich war, was ich nie sein wollte: Eine Marionette“, beschreibt er. Und wegen eines gültigen Vertrages konnte er nichts dagegen tun - obwohl er doch schon seit dem Silvesterabend 1992 ein ganz anderer, ein ganz neuer, ein tief gläubiger Xavier Naidoo geworden ist.
„Ich war damals Zivi und hatte Dienst in der Silvesternacht“, erinnert er sich selbst an den Moment seiner großen Wandlung. In einer Pause habe er Bob Marley gehört, eine Bibel lag herum, er schlug sie zufällig auf, und ein Satz aus dem ersten Petrus-Brief sprang ihm ins Gesicht: „Durch Silvanus, einen treuen Boten, überbringe ich Dir diese Nachricht“.
Silvanus! Silvester! Konnte das etwas anderes sein als eine Botschaft speziell für Xavier Naidoo? Eine Art „Telegramm für X“, wie er später ein Album nennen wird?
Von jener Nacht bis zum „Anführer der Generation Gott“ (Stern) braucht der Mann mit der streichelweichen Soul-Stimme, die verblüffend an das Organ des DDR-Rocksängers Werther Lohse erinnert, sechs Jahre, einen Backgroundsänger-Job bei Sabrina Setlur und die Hilfe des deutschen Hiphop-Paten Moses Pelham.
Dann aber ist er da. Mit Zeilen wie „Weck mich auf / wenn ich schlaf' /Mach uns groß wie ein Heer /20 000 Meilen über dem Meer“ erstaunt Naidoo das eher weltliche Parolen gewohnte Publikum. Zwar ist seine Musik eine recht unspektakuläre Mischung aus sanftem Rock, gesetztem Soul und einer Prise Hiphop, doch bietet sie dem Mann mit der Kuschelstimme das perfekte Transportmittel für seine glaubensprallen Botschaften.
Die vor allem unterscheiden ihn vom gemeinen Pop-Mob. Ihretwegen lieben ihn die Menschen. Von wegen „Pumpgun Gottes“ (Der Spiegel)! Naidoo ist seinen Anhängern Glaube, Liebe und Hoffnung in einem. Lieder wie „Zeilen aus Gold“, musikalisch mehr später Sting als Otis Redding, zeigen ihren Schöpfer als Leidenden, der es schafft, Trost zu spenden. Er singt vom Herrn, der alle Bäume knickt und vom Kind, das man bleiben muss, und seine Fans hängen ihm an den Lippen, als verkünde der Musik-Missionar mit der gelben Brille das neue Evangelium.
Kaum angekommen im ersehnten Erfolg, ereilten ihn aber auch die ersten Nackenschläge. Rauschgiftfahnder finden 50 Gramm Marihuana im Küchenschrank des Künstlers. Der Gottesfürchtige landet vor Gericht und wird zu 20 Monaten Bewährung und 50 000 Euro Strafe verurteilt. Anschließend muss sich Naidoo in einem quälenden Gerichtsverfahren aus den Verträgen mit seinem Freund Moses Pelham kämpfen, von dem er sich in seiner Kreativität eingeschränkt sieht.
Für einige Monate ist er damals verschwunden aus den Hitparaden und präsent nur noch als der Christenkauz aus der Pop-Provinz, der in Interviews zuverlässig darauf zu sprechen kommt, dass seine Heimatstadt das neue Zion sei. Er glaube das nicht, hat er einmal einem verblüfften Interviewer verraten, er wisse es ganz sicher.
Ein inneres Glühen, das das Volk überzeugt. Naidoo, in seinen Videos ein Schmerzensmann, der selten lächelt, nimmt sie alle mit. Er spendet den Mühseligen Musik und den Beladenen Beistand, er verkündet „Dein Weg ist mein Weg, lass nicht zu, dass sie siegen / ich will vor dir stehen und nicht vor dir liegen“. Auf einen Schlag ist Gott im Rock nicht mehr Gegenstand von Scherzen, sondern für viele Formatradio-Geplagte eine Hoffnung auf bessere Musik.
Eine Hoffnung, die mittlerweile allgegenwärtig ist. Neben zwei Alben mit den Söhnen Mannheims sang Xavier Naidoo für Edo Zanki und MC Rene, für BAP und Dutzende anderer. Er ficht mit den Brothers Keepers gegen rechts, unterstützt ein Kinderhospiz, den Kampf gegen die Armut und mit dem Verein Söhne Mannheims soziale Projekte daheim. Nebenbei gründete er seine eigene Plattenfirma, las für ein Rilke-Hörbuch Gedichte vor und spielte eine kleine Rolle in der Komödie „Auf Herz und Nieren“.
Der gute Mensch aus Mannheim ist zu einer Art Jürgen Fliege der deutschen Popmusik geworden. Wo immer jemand hinhört, Xavier Naidoo ist bestimmt schon da. Doch kein Überdruss, nirgends. Die Menschen, die in diesen Tagen zu Zehntausenden in seine Konzerte strömen, nehmen die Predigten des freundlichen Laienpfarrers, der seit neun Jahren dieselbe Freundin hat, als offenbarte Lebenshilfe.
Dabei wirkt der Pop-Papst ganz und gar nicht wie der glaubensstrenge Prediger, als der er nach seinem Christus-Bekenntnis herumgereicht wurde. Nein, der Mann ist einfach ein Unterhaltungskünstler mit einem Gefühl für große Gefühle. Er lächelt beim Singen, feuert die Fans an und klatscht seine Rapper mit der dicken Fünf ab. Seine musikalische Messen, zu denen das Volk von weither herbeiströmt, werden jedes Mal zur Party: Die Scheinwerfer wippen, die Menge tobt, die Arenen beben. Wer ganz genau hinschaut, sieht Naidoo am Ende verschmitzt hinauf zum Himmel blinzeln: Am Sonntag ist „Echo“-Verleihung in Berlin. Xavier Naidoo ist viermal nominiert. Diesmal wird er ganz bestimmt nicht sitzen bleiben.
VON STEFFEN KÖNAU, 11.03.06, 11:16h http://www.ksta.de/html/artikel/1141776719027.shtml
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