|
|
Naid2Xo Fan Projekt
|
|
|
|
|
|
Anfang
zurück
weiter
Ende
|
Autor |
Beitrag |
Frickibär
Mitglied
Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
|
Erstellt: 08.04.05, 14:26 Betreff: Bruce Springsteen Solo-Tour im Juni !
drucken
Thema drucken weiterempfehlen
|
|
|
Von vielen wird er nur "The Boss" genannt. Tatsächlich ist er einer der begnadetsten Musiker dieser Zeit.
Nun präsentiert er sein neues Album "Devils & Dust" auf seiner ersten Solo-Tour seit 1997: demnächst beginnt der Vorverkauf für die Termine in Hamburg (11.06.), Berlin (12.06.), München (13.06.), Frankfurt (15.06.) und Düsseldorf (16.06.).
Der Vorverkauf beginnt ab dem 15.04. und erfahrungsgemäss sind die Konzerte innerhalb weniger Minuten ausverkauft !
Karten bekommt ihr unter www.ticketsperpost.de (da könnt ihr ab 9 Uhr auch unter der Hotline 069-9443660 anrufen) oder unter www.eventim.de !
Ich selbst werde auf alle Fälle nach Frankfurt gehen - wer Lust hat mitzukommen, soll sich einfach rechtzeitig bei mir melden...
[editiert: 30.05.05, 20:35 von applepie]
|
|
nach oben |
|
|
Frickibär
Mitglied
Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
|
Erstellt: 08.04.05, 19:43 Betreff: Re: Bruce Springsteen Solo-Tour im Juni !
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
unter www.getgo.de kann man ab sofort verbindlich karten reservieren... aber ned bei den aufgerufenen preisen in ohnmacht fallen: die liegen je nach kategorie zwischen gut 70 euro bis knapp 100 euro !
[editiert: 08.04.05, 19:43 von Frickibär]
|
|
nach oben |
|
|
Frickibär
Mitglied
Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
|
Erstellt: 16.04.05, 09:28 Betreff: Springsteen rasant ausverkauft
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
Die 34.000 Eintrittskarten für die fünf Konzerte, die Bruce Springsteen im Juni 2005 in Deutschland plant, waren gestern in weniger als 27 Minuten ausverkauft.
Die Nachfrage sei einzigartig gewesen, sagte Veranstalter Marek Lieberberg.
Der "Boss" beginnt die Tournee zum neuen Album "Devils & Dust" in den USA und kommt ab 11. Juni nach Hamburg, Berlin, München, Frankfurt und Düsseldorf.
Zusatzkonzerte seien definitiv nicht geplant, teilte Lieberberg auf Anfrage des "Mannheimer Morgen" mit.
|
|
nach oben |
|
|
Frickibär
Mitglied
Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
|
Erstellt: 08.06.05, 07:44 Betreff: Re: Bruce Springsteen Solo-Tour im Juni !
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
"Boss"-Konzerte verschoben
Die ersten beiden Konzerte der Tournee von Bruce Springsteen in Deutschland sind von diesem Wochenende auf Ende Juni verschoben worden.
Die kurzfristige Änderung der Auftritte des "Boss" sei notwendig geworden, um den Tourneeplan in vollem Umfang aufrecht zu erhalten, teilte sein Management mit.
Das Konzert in Hamburg findet nun statt am 11. Juni am 27. statt, der Live-Act in Berlin statt am 12. am 28. Juni. Die Auftritte in München (13.6.), Frankfurt (15.6.) und Düsseldorf (16.6.) bleiben wie geplant.
"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")
[editiert: 15.06.05, 10:20 von Frickibär]
|
|
nach oben |
|
|
Frickibär
Mitglied
Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
|
Erstellt: 15.06.05, 10:18 Betreff: Re: Bruce Springsteen Solo-Tour im Juni !
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
Lagerfeuerromantik vor Tausenden
Auftakt der Deutschlandtournee: Umjubelter Bruce Springsteen schafft in Olympiahalle Klubatmosphäre
Sorgte mit geschlossenen Augen und ganz alleine für Gänsehaut: Der amerikanische Musiker Bruce Springsteen sang in München Lieder aus 30 Jahren. (Foto: dpa)
Das Feuerzeug hat ausgedient, heute leuchten hunderte Fotohandys in den emporgereckten Händen der Konzertbesucher. Zum Auftakt der Deutschlandtour von Rocklegende Bruce Springsteen in München hätte ein flackerndes Lichtermeer allerdings besser gepasst als das bläuliche Hightechflimmern. Denn mit seinem stimmungsvollen Akustik-Set verbreitete der „Boss“ am Montagabend in der komplett bestuhlten Olympiahalle vor mehreren tausend Fans jede Menge Lagerfeuerromantik. Erstmals seit seiner „Ghost-of Tom-Joad“-Konzertserie 1996/97 verzichtet der Sänger bei der aktuellen Tour auf die Begleitung der E-Street Band. Ganz allein bestritt ein gut aufgelegter und scherzender Springsteen das knapp zweieinhalbstündige Konzert in München, abwechselnd nur mit Gitarre und Mundharmonika, am Flügel oder an einem alten Harmonium. Zu einem solchen Auftritt gehört nicht nur musikalische Klasse, sondern auch eine Menge Mut. Denn der 55-Jährige schlängelte sich auf Seitenpfaden durch sein Repertoire aus den vergangenen mehr als 30 Jahren. Von den ganz großen Hits bekamen die Fans nur eine ungewöhnliche Version von „The River“ mit Klavierbegleitung zu hören. Songs wie „Born in the USA“, „Streets Of Philadelphia“, „Hungry Heart“, „Born To Run“ und „Glory Days“ dagegen fehlten im Set. Stattdessen gab es eine Reihe ruhiger und nachdenklicher Songgeschichten aus unterschiedlichen Schaffensperioden des US-Amerikaners, darunter gleich neun Stücke vom neuen Album „Devils & Dust“. Springsteen bemühte sich, auch in der großen und atmosphärisch kühlen Olympiahalle die Stimmung eines kleinen Klubkonzerts aufkommen zu lassen. Die in warmes Licht getauchte Bühne strahlte Wohnzimmeratmosphäre aus, auch bedingt durch Details wie Kronleuchter. Und der „Boss“ bemühte sich von Anfang an um einen unmittelbaren Kontakt zum Publikum, indem er einleitend ein paar Sätze auf Deutsch sagte. „Heute Nacht brauche ich viel Ruhe, um euch mein Bestes zu geben“, gab er die Marschroute des Abends vor. Fast das ganze Konzert über sorgte Springsteen mit geschlossenen Augen für Gänsehaut bei den Fans. Von den ruhigen Liedern begeisterten insbesondere „Long Time Comin“ vom neuen Album und das sehr intensive „Point Blank“ . Pünktlich zur ersten Zugabe stürmten dann Hunderte Fans aus der ganzen Halle direkt vor die Bühne, um zumindest zum Schluss des Konzerts ihrem Idol nahe zu sein. Nach einer augenzwinkernden kurzen Reminiszenz an die deutsche Folklore auf der Mundharmonika erreichte die Stimmung beim mitreißenden „Ramrod“ ihren Höhepunkt. Mitten im Song griff sich der Sänger aus den ersten Reihen im Publikum ein Handy und schmetterte für einen weit entfernten Fan eine Strophe a cappella ins Mobiltelefon. Petr Jerabek
Quelle: www.netzeitung.de, www.pnp.de
"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")
[editiert: 15.06.05, 10:19 von Frickibär]
|
|
nach oben |
|
|
Frickibär
Mitglied
Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
|
Erstellt: 16.06.05, 08:08 Betreff: Re: Bruce Springsteen Solo-Tour im Juni !
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
rock
Geh los, Rattenfänger, wir folgen!
Schmerz und Schönheit auf gleicher Höhe: Bruce Springsteens grandioses Solo in München
Von Konrad Heidkamp
Es war München. Es hätte auch Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg oder Berlin sein können. Eine dieser unmenschlichen Hallen, in denen einer gegen fünftausend steht, 1 gegen 5000, die ihn vorbehaltlos lieben. Also ist er auf der Flucht, muss jeden Akkord, jeden Rhythmus möglichst lange vor seinen Fans verbergen, die sofort gnadenlos zuklatschen, wenn sie das Lied erkennen, die in jede sich bietende Lücke liebessüchtig »Bruu-uuce« schreien. Also steht er nun allein auf der Bühne, ohne seine E-Street Band, pumpt Luft in seine braune Heimorgel und verfremdet Into The Fire, versteckt Reason To Believe hinter einer Tom-Waits-Megafon-Stimme. Doch die Klage über den Irrwitz dieser Hallenkonzerte verkehrt sich in eine Lobpreisung: Je größer der Held, desto einsamer muss er sich präsentieren. Schlägt der Rattenfänger die Gitarre, folgen wir ihm.
Mit Devils & Dust zieht der 55-jährige Sänger nun durch die Lande, einer sparsam instrumentierten, großen neuen Liedersammlung, die von Müttern und Söhnen handelt, von Boxern und schwarzen Cowboys, vom Weggehen und Heimkehren, die ebenso näselnd Bob Dylan wie kopfstimmig Neil Young zitiert. Doch wer einen akustischen Folkabend befürchtet, wird angenehm ent-täuscht: Wie ein Vorschlaghammer knallt der Stiefel den Takt auf die Bohlen, die Gitarrensaiten dröhnen, das Klavier klimpert, und die Mundharmonika zerrt, akustisch bedeutet keinesfalls leise. Von stilisierten Lüstern bekränzt und von gerafften Vorhängen umschmeichelt, einer Dekoration, die an Vanilleeis mit heißen Himbeeren erinnert und sich später in abstrakte Lichtspiele auflöst, zieht er durch ein Repertoire, das die Mördergeschichten von Nebraska wie die Aura von Lucky Town wie den Aufbruch nach dem 11. September einschließt.
Zwei Songs, die gegensätzlicher nicht sein könnten und in ihrer Klammer alles enthalten, bestimmen diesen Abend. Reno erzählt ungewohnt drastisch und detailliert von einem Mann und einer Prostituierten, die ihm Angebote und Preise nennt, während er aus dem Fenster des Hotelzimmers blickt und sich an eine Frau erinnert, an eine Zeit, als Lächeln und Sex noch eins waren. Vergangenheit und Gegenwart schließen sich nicht aus, aber sie zerren aneinander. Der andere Song – Jesus Was An Only Son – beschreibt Maria als Mutter und Jesus als ihren einzigen Sohn. Nur hier weicht Bruce Springsteen vom Text des Albums ab, malt aus, was gewesen wäre, hätte Jesus mit Maria Magdalena zusammengelebt, stünde Jesus hinter der Theke von Magdalenas Bar, glücklich mit ihrem gemeinsamen Kind, hätte Jesus eine Zukunft, »und am nächsten Tag und am nächsten Tag und am nächsten Tag…«. Reno und Jesus – es sind die Koordinaten Springsteens: Was war, was sein könnte, was schief lief und was nicht zu ändern ist.
Manchmal fröstelt es einen, wenn der Refrain zum Hymnus wird, wenn der Sänger um das Leid weiß und das Elend in Geschichten auflöst, um einen Aufstand der Gefühle zu verhindern. Dann ist man kurz davor, All I’m thinkin’ about is you, baby mitzuklatschen, It’s been a long time comin’ mitzusingen, über Leah ins Schunkeln zu geraten oder Meet me on the Matamoros zu brummen, jenen unglaublichen Song über die Leiche eines Mexikaners, die im Grenzfluss treibt. Rückwärts erzählt Bruce Springsteen die Geschichte, beginnt mit den toten leeren Augen, die sich den Sternen geöffnet haben, berichtet von der Liebe eines Mannes, den Hoffnungen, die er auf der anderen, der amerikanischen Seite des Flusses Matamoros sah. Schmerz und Schönheit liegen bei Bruce Springsteen immer auf gleicher Höhe. Bei ihm überschätzt man das Glück nicht, und die Trauer ist nicht endgültig.
Es ist nicht alles Gold an diesem Abend. Doch wenn sein Klavierspiel der Stimme hinterherhinkt, wenn sich allzugleiche Stimmungen summieren, dann entschädigt die Robert-De-Niro-gleiche Präsenz. Dann beginnt er mit dieser wölfisch hohen Kopfstimme den Mond anzuheulen, dann bricht der Entertainer in ihm durch. Er habe dieses E-Piano bei e.Bay gekauft, und man habe ihn speziell vor diesem einen Ton gewarnt, erklärt er, als er den falschen Ton trifft. Und als bei einer der zahllosen Zugaben ein Mädchen ein Handy hochhält, um die frohe Kunde nach draußen zu senden, holt er sich’s und singt dem verblüfften Hörer den Song ins Handy. Das Publikum weiß, warum es seinen Bruce liebt. Am Ende kann er sich nicht anders vor der Umarmung retten, als ein Stück der legendären Punkelektroniker Suicide aus den siebziger Jahren zu spielen: Dream Baby Dream. Das hilft nach zweieinviertel Stunden. Bruu-uuce!
(c) DIE ZEIT 16.06.2005 Nr.25
Quelle: www.netzeitung.de, www.zeit.de
"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")
[editiert: 16.06.05, 08:08 von Frickibär]
|
|
nach oben |
|
|
Frickibär
Mitglied
Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
|
Erstellt: 16.06.05, 18:30 Betreff: Re: Bruce Springsteen Solo-Tour im Juni !
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
Bruce Springsteen Vollständige Hitabstinenz Von Andreas Platthaus
16. Juni 2005 Man stelle sich vor: einen Liederabend. Den Zuhörern wird am Eingang zum Saal ein Zettel in die Hand gedrückt, auf dem sie gebeten werden, vor Beginn des ersten Liedes Platz zu nehmen und während der weiteren Darbietung nicht herumzulaufen.
Eine Selbstverständlichkeit, möchte man meinen, doch es ist kein selbstverständlicher Abend. Auf der von meistens dunkelrotilluminierten Vorhängen hinterfangenen und mit zwei Kronleuchtern geschmückten riesigen Bühne steht ein einsamer Sänger, dessen stimmliche Möglichkeiten beschränkt sind und der seine diversen Instrumente zwar beherrscht, aber nicht mit ihnen glänzt. Dennoch spielt er an diesem Abend vor mehr als zehntausend Menschen, und die Karten für sämtliche Konzerte seiner weltweiten Tournee wurden in einer halben Stunde ausverkauft.
„Ich brauche viel Ruhe”
Sein Name ist Bruce Springsteen, und seine Welt ist die Rockmusik. Doch weder die noch seinen Namen will er an diesem Abend in der Frankfurter Festhalle hören. „Ich brauche viel Ruhe, um mein Bestes zu geben”, kündigt er an, und das Beste sind für ihn derzeit seine Balladen. Bei jedem noch so zaghaften Versuch des Publikums, in vertraute Mitklatschrituale zu verfallen, verzieht ein mitleidiges Lächeln das Gesicht des einsamen Herrn auf der Bühne.
Nur einmal, bei „All I'm Thinkin' About”, einem im Falsett gesungenen Stück von der kürzlich erschienenen Platte „Devils and Dust”, nimmt der Saal die Rhythmik des klopfenden Gitarrenspiels so paßgenau auf, daß sich Springsteen zu einem Kompliment hinreißen läßt. Doch daran schließt er sofort das getragene „The Ghost of Tom Joad” an - erst zum zweitenmal auf bislang fast dreißig Konzerten der Tournee. Damit bringt er sein Publikum augenblicklich wieder zum Schweigen. Wie ein nächtlicher Rächer gebietet der Sänger über die Stille. Einmal läßt er seine Silhouette von einem Lichtkegel an die Wand am Ende der Halle werfen: Über alle wacht der Boss.
Hommage an Tom Waits
Die Irritation unter den Zuhörern war groß gewesen - nicht nur, weil dieser Boss seine frühere Vorliebe für pünktlichen Arbeitsbeginn aufgegeben hat, sondern mehr noch, als Springsteen sich gleich zum ersten Lied ans Harmonium setzte, ein Instrument, das nicht zu den gängigen Begleitern seiner Kompositionen gehört. Doch auf diese schleppende Interpretation von „Into the Fire” läßt er eine vocoderverzerrte Version von „Reason to Believe” folgen, die über elektronisch verstärktes Fußstampfen eine Spur zur Singer-Songwriter-Tradition à la Tom Waits legt. Dort hat Springsteen immer schon von Zeit zu Zeit gewildert, aber noch nie hat er, der sich vor mehr als dreißig Jahren, zu Beginn seiner Karriere, so erbittert gegen das Abschieben in die Liedermacher-Ecke gewehrt hatte, eine so offene Hommage an Waits vollzogen.
Mit Bob Dylan hat er häufiger kokettiert, und der Frankfurter Abend steht denn auch eher in dieser Tradition. Nur verfügt Springsteen nicht über ein Repertoire, das die Stärken von Gitarre und Mundharmonika durchgängig zur Geltung bringt, und bis auf „Promised Land” gibt es jetzt auch keine speziellen Arrangements rockiger Kompositionen. Konsequent verzichtet Springsteen deshalb auf fast alle seine größten Hits; allein „The River” entlockt der Halle noch ein kollektives Jauchzen.
Bemerkenswerte Flexibilität
Ein beinahe zweieinhalbstündiges Konzert aus lauter langsamen Springsteen-Stücken ist tatsächlich eher ein Liederabend als das, was sich seine Anhänger gemeinhin erwarten. Doch bemerkenswert ist die Flexibilität, mit der sich Springsteen aus dem Fundus seiner Melodien bedient. Keiner weiß, was ihn am jeweiligen Konzertabend erwartet, und keine Epoche seines Schaffens ist vor dem Zugriff Springsteens sicher. Daß er in Frankfurt überwiegend jüngere Kompositionen spielt, ist eine geschickte Wahl, weil der ganze Abend Experimentalcharakter bekommt: Der Verzicht aufs Bekannte wird vom Publikum schließlich nicht als Brüskierung, sondern als Kompliment betrachtet.
Dennoch ist Springsteen mehr bei seiner Musik, wenn er die Rückendeckung der legendären „E Street Band” genießt. Dann kann er auch Auszeiten am Bühnenrand nehmen, während hier die ganze Aufmerksamkeit der zehntausend auf dem kleinen Mann aus New Jersey liegt. Bei seinem letzten Auftritt in der Festhalle vor dreizehn Jahren hatte er trotz Bandverstärkung zur Halbzeit eine Pause eingelegt. Diesmal spielt er durch, und selbst der Zugabenteil ist nur durch einen kurzen Abtritt vom vorangegangenen Teil getrennt. Ein Abend mit Experimentalcharakter
Ganz am Schluß klaut Springsteen eine Idee von Joe Jackson: Wieder am Harmonium sitzend, spielt er das verwunschene „Dream, Baby, Dream”, das sich in endlosen Kaskaden zu einer Beschwörungsformel verdichtet, die das Konzert in musikalischer Verklärung enden läßt. Mitten im Lied aber steht Springsteen vom Instrument auf, und die Melodie spielt weiter, so daß er nun frontal zum Publikum, nur in Millimeterentfernung von den ausgestreckten Händen, das Finale seiner knarzenden Messe zelebrieren kann: als Amerikaner in katholischer Verzückung.
Text: F.A.Z., 17.06.2005, Nr. 138 / Seite 37 Bildmaterial: AP, dpa/dpaweb
Quelle: www.netzeitung.de, www.faz.net
"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")
[editiert: 16.06.05, 19:36 von Frickibär]
|
|
nach oben |
|
|
Irina
Mitglied
Beiträge: 4038 Ort: Erbach
|
Erstellt: 17.06.05, 00:05 Betreff: Re: Bruce Springsteen Solo-Tour im Juni !
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
looooooool ich könnt mich ja fetzen...looooool....fricki ist das dein eigener thread? ;-)
|
|
nach oben |
|
|
Frickibär
Mitglied
Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
|
Erstellt: 17.06.05, 06:42 Betreff: Re: Bruce Springsteen Solo-Tour im Juni !
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
...na wenn du kuckst, wieviele das schon gelesen haben, würde ich das ned so stehen lassen wollen !
ich bringe euch schon noch auf den geschmack für die songs vom "boss" *looool* denn wer den mann (am besten zusammen mit seiner kongenialen e-street-band) einmal live gesehen und diese absolute bühnenpräsenz erlebt hat, der wird wissen, warum ich schon seit einer kleinen ewigkeit absoluter fan von seiner musik bin !
"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")
[editiert: 17.06.05, 06:43 von Frickibär]
|
|
nach oben |
|
|
Frickibär
Mitglied
Beiträge: 1177 Ort: Mannheim
|
Erstellt: 17.06.05, 19:42 Betreff: Re: Bruce Springsteen Solo-Tour im Juni !
drucken
weiterempfehlen
|
|
|
Meister der Irritation ROCK: Bruce Springsteen solo in der Frankfurter Festhalle Von unserem Redaktionsmitglied Jörg-Peter Klotz
Bruce Springsteen ist ein Klassiker. Das wussten die 7000 Fans, die sich zu seinem "Solo & Acoustic"-Auftritt in der ausverkauften Frankfurter Festhalle versammelt haben, schon bevor sie eine umfangreiche Liste von Verhaltensmaßregeln in die Hand gedrückt bekommen. Sitzplätze vor dem ersten Song einnehmen, die Türen zur Lobby bleiben während des gesamten Konzerts geschlossen, die Verkaufsstände auch - viel regulierter laufen auch Auftritte der Berliner Philharmoniker nicht ab. Fast erschreckt man sich über den stürmischen Jubel, mit dem der "Boss" dann begrüßt wird.
"Ich freue mich, wieder in Mainhattan zu sein", gibt Springsteen die Blumen in gut angelerntem Deutsch zurück. Und erklärt: "Heute Abend brauche ich viel Ruhe, um euch mein Bestes zu geben. Danke!" Was folgt ist noch etwas einschüchternder: "Bruuuce" verschanzt sich hinter einem Pump Organ, einer in Folk und Klezmer gern verwandten Klavier-Spielart, die klingt wie ein gestrichenes Akkordeon in Moll. Für das beklemmende "Into The Fire", das Lied zum todesmutigen Einsatz der Feuerwehrleute in den zusammenbrechenden Twin Towers, sind dieses Instrument und das Szenario des einsamen Straßenmusikers auf einer riesigen Bühne wie gemacht. Und für einen Stadionrocker wie den Mann aus New Jersey muss sich die riesige Festhalle anfühlen wie die Vorhalle eines Bahnhofs an der Strecke nach New Orleans.
Die Beklemmung weicht leichter Verstörung, dann Begeisterung, als Springsteen zur Gitarre greift, seine Stimme durch den Tom-Waits-Wolf dreht, beinahe zornig mit dem Stiefel einen bis auf Schlagzeug-Lautstärke aufgedrehten Rhythmus stampft - und das Ganze sich nach einer Weile als fabelhafte Blues-Version von "Reason To Believe" zu erkennen gibt. Die Arbeiterklassenballade vom puristischen "Nebraska"-Album (1982), "The River" und "The Promised Land" sind die einzigen Songs, die Springsteen aus dem Kanon seiner Klassiker zum Besten gibt.
Bis auf selten gehörte Stücke wie "For You", "Lost In The Flood" (beide 1973), "Two Faces" (1987) oder "Open All Night" (1982) beschränkt er sich zu zwei Dritteln auf das Material seiner beiden jüngsten CDs, "Devils & Dust" und "The Rising" (2002). Auch wenn Springsteen nach der triumphalen Stadion-Tournee im Sommer 2003 sehr sicher sein durfte, dass die Songs zum 11. September live genauso gut funktionieren wie sein reich gefülltes Hit-Arsenal - kaum ein anderer Musiker könnte es wagen, seinen Fans fast nur exotisches Material zu präsentieren, noch dazu mutterseelenallein auf der Bühne.
Aber für den 55-Jährigen mit dem alterslosen Wolfsgesicht ist das ein Kinderspiel. Sein Trick: Er ist ein Meister der Irritation, in die Lehre gegangen bei Bob Dylan. Das Verfahren: Verfremdung. Auf die Sitze getrieben bei "Reason To Believe" und "The River", wo Springsteen die Phrasierung des Refrains komplett umkehrt. Ein gutes Beispiel ist auch "Long Time Comin'". Hier entfernt sich der Star unmerklich vom Mikrophon, die Gitarre wird 'runtergepegelt, so dass es sich fast unverstärkt anzuhören scheint - und mit dem Refrain steht der Song plötzlich wieder voll unter Strom.
So sichert man sich Aufmerksamkeit. Und das zwangsläufig hoch konzentrierte Publikum merkt, dass auf CD unauffällige Songs wie "Jesus Was An Only Son" Facetten haben, die weit über das bloße Abarbeiten katholischer Neurosen hinausgehen. Und so ist Bruce Springsteen wieder angekommen, bei Woody Guthrie, Pete Seeger oder Dylan. Folksänger, die früher das Gewissen der USA waren. Ein Klassiker eben.
© Mannheimer Morgen - 17.06.2005
Quelle: www.morgenweb.de
"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")
[editiert: 17.06.05, 19:42 von Frickibär]
|
|
nach oben |
|
|
|
powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos
Layout © subBlue design
|