Hallo zusammen!

Da ich mit Hendrik und auch mit meiner Kindergartengruppe viel im Wald bin, stellt sich mir immer wieder die Frage, wie mit den eher unliebsamen Waldbewohnern umzugehen ist - mit Zecke, Fuchsbandwurm usw. Ja, ich weiß, die gehören auch da hin und haben ihre Daseinsberechtigung (allerdings - welchen Nutzen haben Zecken??? Würd mich ernsthaft interessieren!), aber ich finds ziemlich unangenehm, wenn dann eine von ihnen als Mitbringsel im Kinderbein oder so feststeckt. Und auch mit dem Fuchsbandwurm ists ja so ne Sache. Kindern, die ich beruflich betreue, muss ich verbieten, Walderdbeeren zu essen, aber ich finds eigentlich total schade. Irgendwie gehören solche Erfahrungen doch zum Wald dazu und immer verbieten, weil da vielleicht eventuell ein Fuchs seinen Bandwurm hinterlassen hat?  Dauernde Vorsicht und dauernde Spaßbremse?   Ich fands als Kind immer toll im Wald - vorallem im Gebüsch - und Hendrik gehts da nicht anders. Ich finde, Kinder brauchen Walderdbeeren und die Erfahrung, im Dickicht rumzustrolchen, sodass dauerndes Aufpassen doch eigentlich eher kontraproduktiv ist - oder wie seht Ihr das?  Freu mich über eure Antworten  

Liebe Grüße   Bernsteinhexe

Vielen Dank für so viel Rückmeldung!

Ich fühl mich jetzt eigentlich nur bestätigt, unnötig Panik machen ist Schwachsinn. Hendrik hatte bisher - trotz wirklich intensivem "Gebüsch- und Wiesenkontakt" ohnehin noch nie eine Zecke (zumindest keine festgesaugte) und ich auch nicht. Hinterher absuchen ist eh selbstverständlich.

Ja, über diesen Fuchsbandwurm hab ich mir selbst lange keine Gedanken gemacht - ich hab einfach vergessen, dass es ihn gibt und als ich klein war, wurde ich nie deshalb vom Beerennaschen abgehalten (und Zecken wurden nie erwähnt - gabs da etwa noch keine????). Eltern haben bei unserer Kindergartenleitung nachgefragt, ob wir uns "über die Gefahren bewusst sind, die bei Waldspaziergängen bestehen!" Der Bandwurm, die Mücken, die Tollwut und vorallem: die WILDEN TIERE! Im Wald in Stuttgart! Krass, oder!? (Ist natürlich nicht die MEinung aller -zum Glück!)

Für mich ist der Wald etwas ganz natürliches und es ist selbstverständlich, dass man sich in ihm aufhält. Aber das ist offenbar für unverständlich. SChade, schade...

Heute hab ich zufällig in einer regionalen Elternzeitung gelesen, dass NaBu Baden Württemberg eine Broschüre rausgegeben hat genau zu diesem Thema. In dem Artikel stand, dass man darin über den richtigen Umgang mit Zecken, Fuchsbandwurm, Wespen unsw. informiert wird und dazu gibts dann noch Infos zu ungiftigen Pflanzen, die man mit Kindern sammeln kann. Toll dachte ich, aber dann kam der letzte Satz und der lautete: "...und dann erfährt man noch darüber, wie man sich verhalten soll, wenn man von einem Bussard angegriffen wird."

Jetzt frage ich mich doch ernsthaft: bin ich vielleicht naiv???? Erkenne ich die massive Bedrohung nicht, die ein Wald für Kinder darstellt???? Sind da etwa doch wilde Tiere und sollte ich mich vielleicht mit einem Jagdgewehr bewaffnen, wenn ich mich dann vielleicht doch nach langem Nachdenken und Abwägen in dieses gefährliche Gebiet wage???

Aber jetzt mal echt Spaß beiseite. Ich werde mir das Heft bestellen und dabei hoffen, dass der letzte Satz einem übervorsichtigen Redaktuer dieser Elternzeitung entsprungen ist und nicht von der NaBu selbst stammt. Sowas schürt natürlich die Angst mancher Eltern und führt dann dazu, dass man die Natur als Feind betrachtet.

Wenn das Heft da ist, berichte ich.

Grüßle Bernsteinhexe 

Zitat: Levina


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