"Nach dem 10. Dezember wird der Kosovo als unabhängiger Staat funktionieren." Das sagte der kosovo-albanische Justizminister Jonuz Salihaj am Mittwoch am Rande des Europäischen Forums Alpbach gegenüber der APA. "Es gibt keine andere Lösung für den Kosovo als seine Unabhängigkeit." Über die Frage, ob der Kosovo unabhängig werde oder nicht, wolle Pristina auch nicht mehr verhandeln. Die kosovo-albanische Seite erwarte sich von den neuen Gesprächen der Troika generell wenig. "Die Regierung des Kosovo ist nicht überzeugt, dass bei den Gesprächen in Wien etwas erzielt wird." Sollte der Kosovo nicht unabhängig werden, warnte der Minister vor Problemen in der Provinz und einer Destabilisierung der Region. "Das Problem ist, dass die serbische Regierung keine demokratische ist. Die serbische Regierung ist nicht daran interessiert, die Realitäten im Kosovo zu akzeptieren. Der Kosovo funktioniert praktisch schon fast als ein unabhängiger Staat, komplett unabhängig von Serbien seit 1999." Es scheine nur eine Möglichkeit zu geben: Die Unabhängigkeitserklärung des Parlaments in Pristina, sagte Salihaj in Anspielung auf die Pattsituation im UNO-Sicherheitsrat. Danach sollte die internationale Gemeinschaft den Kosovo anerkennen. Die Zeit der Verhandlungen will die kosovo-albanische Regierung dafür nutzen, noch zweifelnde Staaten wie etwa die Slowakei, Rumänien und Griechenland davon zu überzeugen, dass die Unabhängigkeit die einzige Lösung sei. Am 10. Dezember will die Kosovo-Troika UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon über die Ergebnisse der Gespräche informieren. |