Zitat: Ravendoza
Ich werde die Ereignisdichte etwas erhöhen für den nächsten Termin und versuche auch etwas mehr zu beschreiben, Kritik ist angekommen. |
Ich habe da selbst nochmal drüber nachgedacht und fand, dass ich die Kritik vielleicht auch nicht richtig angebracht oder präzisiert habe. Bisweilen hast du nämlich schon sehr viel beschrieben, zB auf dem Tempelberg in Vinsalt beim Dinieren mit dem Kunstliebhaber und Wahrer der Ordnung Staryun Loriano. Das war Schmücken um des Schmückens willen. In der Szene die etwas ganz besonderes darstellen sollte mit Sicherheit auch nicht völlig deplatziert. Trotzdem hatte ich das Gefühl wir kommen in Verzug, weil in dieser frühen Auftaktszene noch kein "pace" und wenig Spannung lag. Ich wurde geradezu ungeduldig.
Präzisiert richtet sich mein Begehren eher dahin, dass mehr Reizpunkte und Auffälligkeiten in der Mitte des Spiels beschrieben werden. An Punkten wo wir in höhererer Frequenz den Standort und den erzählerischen Blickwinkel wechseln, wo wir diverse Gespräche mit bis dato unbekannten NSC führen und sich trotz allem irgendwie Stagnation abzeichnet. Dann halten solche Reizpunkte und Auffälligkeiten nämlich den "pace" hoch und verhindern, dass die Spieler das Gefühl kriegen nur noch ungeschmückte Checkpoints abzulaufen und mit gesichtslosen NSC zu reden... oder den roten Faden im Abenteuer nicht zu finden und nicht mehr recht zu wissen wo sie als nächstes ansetzen sollen. Statt das diskutiert und sich im Kreis gedreht wird, steigt mit eingestreuten Reizangeboten nämlich wieder die Entscheidungsfreudigkeit und es geht voran.
Das ist eigentlich alles worum es mir ging.
Zäsur.
Ich will noch einen weiteren kleinen Tipp von Spielleiter zu Spielleiter hinterherschieben. Es gehört im weiteren Sinne auch ein bisschen in die Kategorie "Reizpunkte" und "Auffälligkeiten" setzen:
Ich versuche mir als Spielleiter gerade anzugewöhnen mehr Augenmerk und Betonung darauf zu legen welcher Held sich wo und wann befindet und was ihm gerade auffällt. Sicherzustellen dass diese Koordinaten (Raum, Zeit, Zustand/Blickwinkel ) bei jedem Spieler noch vorhanden und mit denen des Spielleiters übereinstimmend sind verhindert viel Frust.
Das Problem ist schwer zu beschreiben.... der Klassiker ist sicherlich wenn sich ein Held in einen Dialog einmischt und vom Meister dann zu hören kriegt "du bist gar nicht da". Das ist ein klares Anzeichen dafür, dass der "Koordinatenabgleich" vernachlässigt wurde. Und könnte auch ein Anzeichen sein dass ein Spieler sich in Sachen Mitwirkung im Hintertreffen sieht. Ein regelmäßiger Koordinatenabgleich sensibilisiert dahingehend.
Ist mir in unserer Zusammensetzung jetzt noch nicht als signifikantes Problem aufgefallen, aber es kommt eigtl in allen Runden hin und wieder vor.
Zäsur.
Ich freue mich auf jeden Fall... das Abenteuer prägt meinen Helden sehr.
19.01. - eingeloggt.
Wie stehen wir eigentlich alle zu dem Punkt den Nico angesprochen hat? Bianca als weitere Mitspielerin ins Boot zu holen?
Ich will vielleicht mal meinen Standpunkt dazu ausführen:
Als Spieler wie als Meister bevorzuge ich 5 Spieler klar gegenüber 6 Spieler. Und auch 4 Spieler gegenüber 5 Spieler. So gesehen sind wir für mein Empfinden sogar schon einen Spieler zuviel. Da bin ich ehrlich.
Ich habe aber auch stets gesagt, dass kleinere Befindlichkeiten stets nachrangig sind hinter dem Zwischenmenschlichen. Und bevor jemand zu Hause sitzen muss und sich ausgegrenzt fühlt nehme ich lieber ein Anstieg meiner Leerlaufzeiten im Abenteuer und ein Absinken der einzelnen Spielanteile in Kauf.
Für den Meister ist das nochmal was ganz anderes. Uns ist wohl allen klar, mit jedem weiteren Spieler wird die Aufgabe des Meisters komplizierter und mehr zu einem Sack Flöhe hüten. Den Überblick zu behalten (Koordinatenabgleich!) wird schwieriger, eventuell ist auch eine Anpassung des Abenteuerniveaus erforderlich und die Anbindung eines weiteren Helden soll zudem plausibel gestrickt sein. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht wo die Herausforderung zu groß ist und der Spielleiter den eigenen Ansprüchen vielleicht nicht mehr gerecht werden kann. Aber auch das hat bei mir in der Regel noch immer hinter dem Zwischenmenschlichen zurückgestanden, als erfahrener Spielleiter scheue ich die Herausforderung da nicht.*
Im vorliegenden Fall bin ich "nur" Spieler. Meine bescheidene Meinung steht oben. Ausschlaggebend sollte m.M.n. ein klärendes Gespräch zwischen Dennis, Nico und Bianca sein.
Ich stehe einer Erweiterung unserer Gruppe bis auf Weiteres (man kann ja mal ein oder zwei Sessions testen) jedenfalls offen gegenüber, respektiere aber auch jede andere Haltung.
*Das waren auch die Erwägungen warum ich das kommende Multigruppenevent im Sinne der Community zumindest in der Frühphase der Planung offen und unbegrenzt halten wollte. Das übergeordnete Ziel "Integration" hat Vorrang. Weniger ist in diesem Falle einfach nicht Mehr. Der individuellen Spielqualität muss dann halt durch das Gewinnen von mehr Spielleitern Rechnung getragen werden.
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"War does not determine who's right. Only who is left."
Bertrand Russell