Die Runen - Havamal
Veit ek at ek hêkk
Vindga meieþâ
Nætr allar nîu
Geiri uneþaeþr
Ok geeþinn Ôeþni
Sialfr sialfun mer
A þeim meieþi
Er mangi veit
Hvers hann af rôtum, renn.
Vieþ hleifi mik seldu
Nê vieþ hornigi
Nÿsta ek nieþr
Nam ek upp rûnar
OEpandi nam
Fêll ek aptr þaeþan.
Þa nam ek frævask
Ok vaxa ok vel hafask
Ok frôeþr vera
Oreþ mer af ôreþi
Ôreþs leitaeþi
Verk mer af verki
Verks leitaeþi
Rûnar munt þu finna
Ok raeþinx stafi
Miök stôra stafi
Miök stinna stafi
Er fâeþi fimbulþulr
Ok göreþu ginnregin
Ok reist hroptr rögna.
Übersetzung
Ich weiß, dass ich hing
Am windigen Baum
Neun Nächte lang
Vom Speer verwundet
Dem Odin geweiht
Ich selbst mir selbst
Am Ast des Baumes
Von dem niemand weiß
Aus welcher Wurzel er spross.
Man gab mir weder
Brot noch Met
Da neigte ich mich nieder
Und nahm die Runen auf
Ich nahm sie schreiend
Und fiel zu Boden.
Zu gedeihen begann ich
Und nachzudenken
Wuchs und fühlte mich wohl
Wort aus dem Wort
Verlieh mir das Wort
Werk aus dem Werk
Verlieh mir das Werk.
Runen wirst du finden
Und lesbare Stäbe
Sehr starke Stäbe
Sehr mächtige Stäbe
Gefärbt von Fimbulthulr
Gegeben von den großen Göttern
Und geschnitzt vom höchsten Herrscher.
Havamal, 139-142