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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 

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Gast
New PostErstellt: 22.12.07, 16:48     Betreff: Re: Nationalsozialistische Mütterpolitik Antwort mit Zitat  

Die Frau am Tor
Mystery History im Windkanal
12. Dez 08:19

Gerade sind «Geisterfahrererinnen auf der Autobahn der Geschichte» unterwegs, wortspielt Thomas Kausch am Anfang der neuen ARD-Sendung «Geheimnis Geschichte». Dabei geht er durch eine schwach beleuchtete Röhre – einen Windkanal in Berlin-Adlershof, in dem anno 1934 Flugzeug-Prototypen getestet wurden. Inzwischen gehört das Gebäude zur Humboldt-Universität, kürzlich diente es als Studio fürs neue Geschichtsmagazin. Der Drehort soll «Zeittunnel-Atmosphäre» und «moderne Optik» vermitteln, hieß es bei der Präsentation vergangene Woche.

Mehr in der Netzeitung:
# Herman bei Kerner (Altpapier) 11. Okt 2007 10:05, ergänzt 11:12
# Geschasster Sat1-Star wechselt zu Arte 01. Aug 2007 12:01
# Kausch zu Sat1: Wer keine Haltung hat, der fällt 25. Jul 2007 16:27
# Duellanten machen Moderatoren zu Statisten 04. Sep 2005 22:40
Heute abend läuft die erste von vorerst zwei Sendungen. «Die Nazis und die Mütter – was wollte Hitler wirklich?», so der Titel. Es geht also um die Diskussion, die von Eva Herman und denen, die mit ihr diskutierten, angestoßen wurde. Der Windkanal aus der Nazizeit hat direkt nichts damit zu tun. Bloß werden auf die gewölbte Wände Einspielfilme projeziert.

Die Machart und wie sich ein großes «G» als Logo dreht um die eigene Achse, erinnern an die Reihe «Galileo Mystery», in der Pro Sieben mit einigem Quotenerfolg vorgibt, historisches Wissens-TV zu liefern. Andererseits erinnert das Konzept an «ZDF History» des TV-Historikers Guido Knopp. Ursprünglich sollte die Kausch-Sendung wie diese am späten Sonntagabend laufen. Von solchen Vergleichen aber will Wolfgang Fandrich, stellvertretender MDR-Chefredakteur, nichts wissen. Und tatsächlich, auf den zweiten Blick ist das etwas anderes.

Gesucht: «jungfräulich und breithüftig»

Auf den ersten Blick bringt «Geheimnis Geschichte» den bekannten Mix aus schwarzweißem Archivmaterial, heutigen Zeitzeugen-Aussagen und einem Studiointerview. Doch fällt angenehm auf, dass bei alten Filmdokumenten stets dabei steht, von wann sie stammen, und zu Audio-Dokumenten auch mal nur ein Voksempfänger statt Bewegtbildern gezeigt wird. Auf «reenactments», Nachinszenierungen historischer Geschehnisse, die Knopp, «Galileo» und Co häufig bemühen, wird verzichtet. Dass die meisten Bewegtbilder, die die Nazizeit zeigen, aus Propagandafilmen stammen, wird nicht verschwiegen, sondern thematisiert.

Die Einspielfilme entsprechen in ihrer Kürze den Sehgewohnheiten heutiger Zuschauer. Thomas Kausch redet allerhand. «Was er den Zuschauern erzählt, wird im Hintergrund des Windkanals durch Projektionen untermauert», sagt Produzent Frank Höfling. Das geht ungefähr auf. Denn der Quellen-Cocktail geht über die gewohnten Zeitzeugen-Statements hinaus. Der Moderator zitiert etwa Heiratsanzeigen aus dem «Völkischen Beobachter», in denen «reinarische Ärzte» zwecks Erzeugung von männlichem Nachwuchs jungfräuliche wie breithüftige Damen suchten, auf flachen Absätzen natürlich.

Solche Quellen nicht belehrend, sondern plaudernd einzuordnen, das gelingt Kausch erstaunlich gut. Der 44-Jährige, der seine Karriere zunächst als «whiskeytrinkender Sportkolumnist» in New York (O-Ton Kausch bei «Welt Online») begonnen hat, erzielte in diesem Sommer eine gewisse Breitenwirkung: Als Anchorman der Sat.1-Nachrichten verließ er den Sender, nachdem die ProSiebenSat1-Eigentümer die Budgets für sogenannte Informationssendungen gekürzt hatten. Kausch stilisierte sich zum Opfer des Renditehungers im Privatfernsehen und empfahl sich so für öffentlich-rechtlich Sender. Nun moderiert er Themenabende bei Arte, stellt aber weiterhin in einem Videoblog bei «Welt Online» zwar nicht wöchentlich, aber zumeist 14-täglich «Provoluzzer der Woche» (Kausch: «Die Klinsmänner und -frauen, wenn Sie so wollen, von denen es unter uns viel mehr gibt als wir glauben») vor.

«Mutterschaft bedeutet Tod»

Trotzdem macht er «Geheimnis Geschichte» gut. «Acht Kinder, das hat ja gerade gereicht fürs Goldene», sagt er fast ein wenig sarkastisch zu seinem Studiogast, dem inzwischen betagten Sohn einer Goldenen Mutterkreuzträgerin. Das heißt überhaupt nicht, dass es am angemessenen Ernst fehlt. In Einspielern erklärt eine Historikern, wie die Nazis über Hitlerjugend und den «Bund Deutscher Mädel» das Leitbild der bürgerlichen Familie zerstören wollten. Grausige Steigerung der historischen Analyse: «Mutterschaft bedeutete Tod» – wenn man nicht die Sozialpolitik unter «Ariern», sondern die Vernichtungspolitik im Osten betrachtet. In Auschwitz wurden Mütter, die mit Kindern ankamen, sofort in den Tod selektiert, erklärt die Historikerin.

Jatzt also ARD-Moderator: Thomas Kausch
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Jatzt also ARD-Moderator: Thomas Kausch
Foto: ARD/ MDR/ Axel Berger
Das sind Argumente, die ein Johannes B. Kerner nicht parat hat, wenn er zwischen Mario Barth und Margarethe Schreinemakers auch mal auf die alten Nazis zu sprechen kommt. Schon deswegen ist Folge 1 von «Geheimnis Geschichte» verdienstvoll. Wer sagt, dass in der Nazizeit einiges besser gewesen sei, irrt oder lügt, fasst Kausch am Ende zusammen.

Die Sendung hat die Haltung, die gängige Geschichtsmagazinen oft weglassen, weil sie sich zu sehr auf Zeitzeugen verlassen, oder als bekannt und Konsens voraussetzen, was im Zweiten Weltkrieg geschehen ist. Doch dass kompetente, heutige Einordnung gerade im Geschichts-TV wichtig ist, weiß man besonders im Sendegebiet des MDR, der für das Magazin verantwortlich zeichnet. Zumindest einige sonst im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, in dessen Talkshows das Halbwissen der prominent-eloquenten Gäste und Gastgeber immer ausführlicher den Diskurs bestimmen, wissen es auch.

Mehr im Internet:
# Kausch stellt im "Welt Online"-Videoblog "Provoluzzer" vor
Insofern ist «Geheimnis Geschichte» erstmal ein Lichtblick. Ob auf Dauer, muss sich zeigen, wenn die ARD wirklich weitere Folgen in Auftrag gibt und das Konzept längerfristig aufgeht. Zunächst weckt die Ankündigung von Folge 2 Zweifel. Am kommenden Mittwoch geht Kausch der Frage «Weihnachten 1945 – Wollten die Russen Weihnachten abschaffen?» nach, was nun nicht nach einem aktuell ungemein relevanten Thema klingt.

«Geheimnis Geschichte», Mittwoch, 12. Dezember, um 23.30 Uhr, ARD


http://www.netzeitung.de/medien/841510.html
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