T H E . S T O R Y . G O E S . O N . F O R E V E R
...
TEAM

VIOLETTA | BELLATRIX | CEDRIC

EMILY
ZEIT/WETTER

05. Oktober

Vormittag
Nachmittag
Abend
Nacht


Der Himmel über Hogwarts und weite Teile Englands ist bewölkt, sodass die Welt noch in dämmriges Licht getaucht ist. Obwohl gestern noch die Sonne schien, ist es am Morgen sehr kalt.
NEUIGKEITEN

Ein neuer Tag! Nach dem schulfreien Tag des Turniers mühen sich die Schüler wieder aus ihren Betten und pilgern zur Großen Halle, wo das Frühstück auf sie wartet.

Der UNTERRICHT beginnt! Werft einen Blick auf den Stundenplan und begebt euch in die Klassenräume!

Abwesende:
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Besonders gesucht: Hufflepuffs, Schüler aus Beauxbaton und Durmstrang, Erwachsene
 
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Irrwicht
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Beiträge: 20


New PostErstellt: 17.01.09, 22:39  Betreff: 11.06.2007  drucken  weiterempfehlen

Haley Finnigan

Dass Joshua sich so erschrecken würde, hätte Haley nicht gedacht. Sein äußeres Erscheinungsbild ließ ihr diesen Gedanken nicht in den Sinn kommen, auch wenn sie wohl damit hätte rechnen müssen, denn die junge Hexe versuchte immer nach der Persönlichkeit zu urteilen, wenn sie dies überhaupt tun musste, und nicht auf das Äußere zu achten, denn dies war jawohl vollkommen unwichtig.
Also lächelte sie ihn weiterhin an, und ließ sich von ihm erklären, warum er hier so wie bestellt und nicht abgeholt in der Gegend herumstand. Mit einem Grinsen vernahm sie, dass er soeben von ihrer Hausgenossin Violetta Kimmkorn – Lockhart stehen gelassen wurde und verfinsterte dann gekonnt gespielt ihre Mine, als Joshua sagte, dass er einen Korb von ihr, Violetta, einer grantigen, viel zu emanzipierten und unfreundlichen Gryffindor bekommen hatte.
„Du meinst also wir wären zu emanzipiert? Nur weil wir unsere Bücher selbst tragen wollen?“, spielte sie ihm ernst, mit etwas enttäuscht klingendem Ton vor, doch grinste bald darauf, da sie bei Joshuas Gesichtsausdruck einfach nicht anders konnte. Er hatte wohl heute schon genug von solchen Damen, die meinten sie müssten sich nicht helfen lassen. Natürlich war auch Haley eine Frau, die nicht unbedingt Hilfe brauchte, doch wollte sie Joshua nun nicht noch in den Rücken fallen, sondern ihm eher beistehen. „Ach komm… Das war ein Witz! Violetta ist eben…“, begann sie von neuem, doch stockte kurz. Ja, was war sie eigentlich? Haley war klar, dass Joshua schon länger etwas von ihrer Hausgenossin wollte, aber was war sie eigentlich für ein Typ? Haley kannte sie wohl zu schlecht, um sie genau einschätzen zu können, weswegen sie mit einem einfachen „Sie ist eben sie!“ ihren Satz beendete.

Wieso sollte Violetta es denn auch nicht sein, immerhin sollte sich doch jeder so geben wie er war, und sich nicht verstellen, denn mit einer Maske, die seine wahre Persönlichkeit verbarg, in den Schatten warf, konnte man doch nicht weit kommen. „Ich weiß, dass du es gut gemeint hast. Aber vielleicht solltest du sie mal für einige Zeit einfach in Ruhe lassen, auch wenn es dir schwer fällt. Vielleicht merkt sie dann, wie sehr du ihr fehlst!“, gab sie mit einem erneuten Lächeln auf den Lippen von sich.
Ja, das war doch wohl ein gut gemeinter Rat, den der junge Ravenclaw hoffentlich nicht falsch verstehen würde. Haley war der Typ Mensch, der versuchte zu helfen, wo es ging, doch manchmal kam auch sie mit ihren Vorschlägen und Tipps nicht so gut an, weswegen sie oftmals auch einfach den Mund hielt. Doch diese Sache war jawohl etwas, was auch sie als Frau anging. Zwar hätte sie sich wohl eher gefreut, wenn ein Junge die Bücher für sie getragen hätte, doch wusste sie natürlich, wie das mit den jungen Männern und ihrer Zuvorkommenheit manchmal enden konnte.
Und in diesem Fall war Violetta wohl einfach genervt gewesen. Und es musste ja nicht einmal sein, dass Joshua der Grund dafür war. „Hey komm…“, sagte sie dann erneut und boxte ihrem Freund ein weiteres Mal sacht gegen die starke Schulter. „Sie wird einfach gestresst gewesen sein.“, fuhr sie fort und lächelte wieder. Ja, dieses Lächeln kam ihr selbst schon fast unheimlich vor.

Plötzlich wechselte Joshua einfach das Thema und Hail grinste. Wie gut er die Übergänge nicht unterbringen konnte… „Ich wandere hier einfach ein wenig vor mich hin…“, gab sie von sich, als Joshua fragte, warum sie sich auf den Fluren rumtrieb. Ja, warum sie so gut gelaunt war bei diesem Regenwetter, wusste auch sie nicht, doch ein plausibler Grund kam ihr schon kurz danach in den Sinn. „Naja, ein weiterer Regentag heißt, dass es einen Tag weniger dauert, bis es endlich wieder Sommer ist!“, gab sie von sich und grinste dabei. Ja, eigentlich recht plausibel und es entsprach der Wahrheit.

Und es dauerte gar nicht lange, bis Joshua erneut das Thema wechselte, doch dieses Thema erfreute Haley mehr als jenes, welches sich um sie drehte.
Seine Mutter und das Baby… Überhaupt wusste Haley, dass Joshua zu seiner Familie ein sehr gutes Verhältnis zu pflegen wusste. Wie er das schaffte fragte sie sich immer wieder. Natürlich verstand auch sie sich blendend mit ihren Eltern, doch war es bei Joshua doch wohl noch etwas anderes, da seine Mutter ihn sehr früh bekommen hatte und so nun 17 Jahre zwischen ihm und seinem kleinen Geschwisterchen liegen sollten.
„Wow… Das ist toll!“, sagte Haley freudestrahlend, als der junge Ravenclaw erzählte, dass seine Mutter kurz vor der Geburt stand und er sich schon so sehr darauf freute, da er dabei sein durfte und den Namen aussuchen durfte. So eine Aufgabe wäre auf jeden Fall zu viel für Haley gewesen, denn sie hätte schon allein bei dem Gedanken daran einen Namen aussuchen zu dürfen das Flattern bekommen. Viel zu sehr würde sie sich davor fürchten, dass das Geschwisterkind sich dann, wenn es alt genug war, darüber beschweren würde, wenn es mit seinem Namen mehr als unzufrieden war.

„Du schaffst das schon!“, sagte sie und lächelte ihren guten Freund nun wieder an. Ja, er war der Typ, der sich von so etwas nicht unterkriegen lassen würde und wahrscheinlich am Ende mit dem perfekten Namen bei seinen Eltern vor der Tür stand, um das Baby begrüßen. „Ich glaub an dich, dass weißt du!“, fügte sie noch hinzu und lächelte.
Sie freute sich wirklich sehr für die Taylors und besonders für Joshua, denn er hatte sich schon lange ein Geschwisterkind gewünscht und würde nun bald eine kleine Schwester bekommen.
Haley selbst war ein Einzelkind und manchmal war sie darüber auch traurig, denn nie hatte sie einen Bruder oder eine Schwester zum Spielen gehabt, nie jemanden, den sie so richtig mit seinen Problemen bombardieren konnte, wie es Geschwister nun einmal taten… Nein, sie war oft allein gewesen und hatte ‚nur’ ihre Eltern gehabt, wobei sie selbst dafür sehr dankbar war, denn nicht jeder hatte Eltern, bei denen er aufwachsen konnte, dass wusste die junge Finnigan…



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Brighid Mayfield
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New PostErstellt: 17.01.09, 22:56  Betreff: 02.05.2008  drucken  weiterempfehlen

Ein monotones, gleichförmiges Klackern tönte dumpf hallend durch die heiligen Hallen der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei, wie es jedes Mal der Fall war, wenn Brighid Mayfair es, darum bemüht, pünktlich zu sein, mal wieder eilig hatte.
Die hohen und noch dazu recht schmalen Absätze ihrer teuren Ledersandaletten erschwerten ihr das Laufen zwar weit weniger, als man es vielleicht gedacht hätte, doch zweifellos verrieten sie ihr Herannahen jedem, der diese Schule schon mehr als ein Jahr besuchte.
Unverkennbar der Rhythmus, einzigartig der Klang, den man ihr sofort zuordnen konnte.
Die steinernen Treppen waren, und dies seit ihrem Bestehen, dafür bekannt, jegliches Geräusch weiter zu tragen als es dem, von dem es ausging, lieb war – die Gesetze der Schallausbreitung waren eben auch in der magischen Welt nicht ausser Kraft gesetzt.
So war die Geräuschkulisse hier in den Fluren meist recht laut, Gemurmel aus tausend Kehlen, Gelächter und Geschrei, das den Schulalltag zu dem machte, was er doch zweifellos war: ein heilloses, lautes Durcheinander.
Nun jedoch, an diesem frühen Oktoberabend, war das wohlbekannte Absatzgetrappel das einzig wahrnehmbare Geräusch, das die Ruhe der Portraitbilder, die sich, über die Grenzen ihrer Rahmen hinweg, miteinander unterhielten, störte.
Alle anderen Schüler, so schien es, hatten sich bereits in der großen Halle versammelt, um die erste Aufgabe - und ihren sensationellen Gewinn durch Claire Weasley - zu feiern, was auch Brighid sich keinesfalls entgehen lassen wollte.

Zu dumm nur, dass eben diese erste Aufgabe des trimagischen Turniers natürlich draussen ausgetragen worden war, wo ein Wind wehte, der ihre perfekte Hochsteckfrisur eher zunichte gemacht hatte, als Claire das Labyrinth hatte durchqueren können.
So war es, rechtfertigte Bree sich innerlich vor sich selbst, unabkömmlich gewesen, ihre Optik vor dem Festessen noch einmal zu korrigieren und zu optimieren.
Und sie hatte dies tatsächlich in Rekordgeschwindigkeit geschafft, war sie doch mehr als nur ein wenig geübt im Umgang mit Kamm und Haarnadel, ihren täglichen Kameraden im Kampf um die schönste Frisur der Schule – den sie immer wieder gewann.
Nun, zumindest HÄTTE sie ihn gewonnen, wenn es einen solchen Kampf tatsächlich gegeben hätte. Da er aber ohnehin nur in ihrem Kopf existierte (wo es noch zahlreiche andere Wettbewerbe gab, die an dieser Stelle jedoch nicht von Belang sind), war sein Ausgang eigentlich völlig unbedeutend, ebenso unbedeutend wie eine perfekte Frisur zum Abendessen, zumindest wenn man den „Wer sieht beim Abendessen am besten aus?“ – Wettbewerb ausser acht liess, was Brighid natürlich nicht tat.
Wie auch immer, ihre Haare saßen nun wieder perfekt, die blonde Pracht war, Bree bezeichnete dies als die „Banane“, an ihrem Hinterkopf eingedreht und sorgfältig festgesteckt, sodass sich, und dies sehr zu ihrem Leidwesen, lediglich einige zu kurze Löckchen in ihrem Nacken kringelten, die aus der kunstvollen, etwas streng wirkenden Frisur wieder hinausgerutscht waren (und die wahrscheinlich sowieso niemandem auffallen würden).
Die Treppen, die, wie jeder Erstklässler schnell zu lernen hatte, nie lange dort blieben, wo man sie vielleicht gerade brauchte und erwartete, schienen sich heute, als hätten sie Vergnügen daran, Brighid ein wenig herumzuscheuchen, besonders rasch zu bewegen, doch das hübsche blonde Mädchen hatte sich daran längst gewöhnt, sie hopste – auch, wenn Hopsen furchtbar undamenhaft war – elegant von einer Stufe zur nächsten (wodurch sie der Hopserei fast schon einen graziösen Anstrich verpasste, der einer Ballettaufführung wohl alle Ehre gemacht hatte), wobei sie doch stets auch im Auge behielt, dass ihr schwarzer Faltenrock kein Stück zu hoch rutschte – denn sie wusste, wie klein der Grat zwischen adrettem Chic und billiger Beinzeigerei war.

Der penible Perfektionismus, den die junge Hufflepuff an den Tag legte (wohlgemerkt an ausnahmslos jeden Tag, nicht nur an den heutigen), mochte von manch einem als paranoid bezeichnet werden, was, der Ehrlichkeit muss Tribut gezollt werden, nicht unbedingt völlig abwegig war. Zwar nannte ein jedes Mädchen in Hogwarts den gleichen Rock ihr Eigen, den auch Brighid als Teil ihrer Schuluniform zu tragen hatte, wie sie es auch jetzt tat, doch wohl kein anderer Rock verfügte über derart gleichmäßige, symmetrisch gebügelte Falten, die, so anmutig und vorsichtig, wie Bree sich zu bewegen pflegte, auch niemals zu knittern drohten.
Mit einem zufriedenen, gedankenverlorenen Lächeln glitt die schlanke, sauber manikürte Hand der Blondine, geschmückt von einem schmalen Silberring, der einen kleinen Edelstein als Zierde trug, über eben diese Falten, sich wie so oft vergewissernd, dass alles nach wie vor seine rechte Ordnung hatte – ein zweifelsohne sinnloses Unterfangen bei jemandem, der Ordnung für weit mehr als nur für das halbe Leben hielt.
Der Rock saß, wie es nicht anders zu erwarten gewesen war, völlig tadellos, ebenso die weiße Bluse, die sich um ihre Brust gerade so sehr spannte, dass es als wohlgeformt und vielleicht ein wenig verführerisch, nicht jedoch als aufreizend betrachtet werden konnte, während die gelb-schwarz gestreifte Krawatte, die sie als Hufflepuff zu erkennen gab, sich um ihren grazilen Hals schlang, als wäre es ihr eine Wonne, sich an diesen schmiegen zu dürfen.
Komplettiert wurde Brighids, wenn auch nicht selbst gewähltes, Outfit durch den langen, schwarzen Umhang, von innen gelb gesäumt, der ihr nahezu spielerisch um die anmutigen, schlanken Beine flatterte, die, klack.klack, klack-klack, hastig durch die leeren Schulflure eilten.
Zwei Treppenstufen auf einmal nehmend warf die hübsche Vertrauensschülerin einen raschen Blick auf die silberne Armbanduhr, die sie um ihr linkes Handgelenk trug und die natürlich immer auf die Sekunde genau ging. Mit einem leisen Seufzen stellte sie fest, dass sie später dran war, als es ihr lieb war (lieb war es ihr, überpünktlich zu sein, was wohl keinen überrascht, jedoch trotzdem erwähnt sein sollte).
Sie würde nicht viel verpasst haben, dessen war sie sich sicher, und vom Essen wäre, so viel war klar, auch noch genug über, wenn man bedachte, dass die fleißigen Hauselfen den ganzen Tag damit verbracht hatten, das Essen für die hungrigen Mäuler hunderter Schüler vorzubereiten.
Niemand würde sich über ihre vermeintliche Verspätung so sehr ärgern wie sie selbst.






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and your life is not a big deal
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Artemis St. James
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New PostErstellt: 17.01.09, 22:57  Betreff: 10.09.2008  drucken  weiterempfehlen

Artemis war auf der Suche nach Bastien. Sogar ihre Freundinnen aus Beauxbatons hatte sie mobilisiert, damit sie ihr sofort eine Nachricht zukommen ließen wenn sie ihren Freund fanden. Es gab niemanden in ihrem Freundeskreis, der nicht wusste, dass sie und Bastien jetzt ein paar waren. Innerhalb von einer Stunde hatte sie jedem, der ihr nahe kam, – egal ob er wollte oder nicht – die Geschichte ihrer Liebe so genau erzählt, dass es kaum jemanden geben KONNTE, der nichts von Artemis und Sebastian Potter wusste.

Aber um ihrer Liebe auch Ausdruck verleihen zu können und um Bastien zu beweisen, wie gut sie als Paare waren, mussten sie auch etwas zusammen unternehmen! Doch durch mysteriöse Umstände schien Sebastian unheimlich beschäftigt zu sein. Mit düsterem Blick streifte Artemis durch die Gänge. Sie war gerade in der Großen Halle gewesen, da sie ihren Liebsten beim Essen vermutete doch selbst hier fand sie ihn nicht. Wie scheußlich Hogwarts war, mit all seinen Räumen in denen sich Sebastian verlaufen konnte!!

Gerade in dem Moment, als sie an Bastien dachte, sah sie aus den Augenwinkeln ein glitzern. Ihre Augen weiteten sich und bevor sie ganz an einer Hufflepuffschülerin vorbei war stoppte sie ab und starrte mit großen Augen auf das Mädchen vor ihr. Eine silberne Uhr glitzerte an dem Handgelenk diese Mädchens und Artemis japste nach Luft.

„DU!“, quiekte Artemis aufgeregt und schlug die Hände vor den Mund. „Das ist dosch nischt etwa... Ist das die Designeruhr von K&K, den talentiertesten Modedesignern in der ’Exenwelt? Darf isch für eine Moment?“, fragte Artemis und griff ohne zu zögern aber sehr vorsichtig und ohne sie unnötig viel zu berühren nach Brighids Handgelenk um die Uhr genauer anzusehen. ’Das wird doch wohl nicht irgendeine billige Fälschung sein?’, dachte Artemis bei sich während sie die Uhr genauer betrachtete. Seit K&K berühmt geworden waren liebte sie diese Designer. Allerdings hatte ihr Geld nur für das Vorläufermodell der Hexenuhr260 gereicht – die einfache Hexenuhr250. Das Design bei Brees Modell war viel glatter und geschmeidiger, man hatte das Gefühl, die Uhr würde sich noch perfekter an das Handgelenk anpassen als die Hexenuhr250. Man sah den Neid in Artemis’ Augen, dennoch verblasste das Lächeln auf ihren Lippen nicht. Ein Mädchen in Hogwarts, das wusste wie wichtig Mode und Stil waren! Behutsam ließ sie das Handgelenk ihrer Gegenüber los und betrachtete die Person im Ganzen. Ihr gefiel einfach alles an ihr. Und inzwischen war Artemis wieder so weit bei sich, dass sie erkannt wie komisch ihre Reaktion aussehen musste.

„Bitte, entschuldige meine Un'öflichkeit. Mein Name ist Artemis St. James, isch komme von Beauxbatons. Erfreut disch kennensulernen!“



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Brighid Mayfield
sun shines up at her
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New PostErstellt: 17.01.09, 22:57  Betreff: 10.09.2008  drucken  weiterempfehlen

Brighids Gedanken tänzelten fröhlich durch ihren übervollen Kleiderschrank, den sie binnen Sekunden völlig problemlos vor ihrem inneren Auge rekonstruieren konnte, während die hübsche blonde Schülerin leichtfüßig und nahezu engelsgleich die marmornen Treppenstufen hinunterschwebte.
Obwohl der Oktober doch erst begonnen hatte, der Herbst die Blätter rötlich färbte und noch keine Anstalten machte, diese gen Erde segeln zu lassen, zählte Bree bereits die Tage bis zum Winterball, den sie schon jetzt von Herzen herbeisehnte. Der normale Schulalltag in Hogwarts bot ihr zweifellos nicht die gewünschten Möglichkeiten, ihre vollkommene Schönheit und ihren anmutigen Tanzstil in der Form zur Geltung zu bringen und so zur Schau zu tragen, wie es ein eleganter Ball konnte. Alle Mädchen würden lange, schicke und aufwändige Kleider tragen, überall würde es glitzern und nach vollkommener, jugendlicher Schönheit riechen (unnötig zu erwähnen, dass ein abstrakter Begriff wie Schönheit in der Vorstellung der jungen Hexe mit einem Geruch verbunden war. Dieser bestand, für diejenigen, die es tatsächlich interessieren sollte, aus Rosen, Lavendel und einer Prise frischer Zitrone).
Ein gesellschaftliches Hochereignis wie der Winterball stellte für die zierliche, nahezu elfenhafte Nichte Remus Lupins ein Heimspiel dar. Während andere Mädchen wegen ihrer Wirkung auf Andere oder aus Angst, die Tanzschritte zu vergessen nervös wurden und hektische rote Flecken im sorgfältig geschminkten Gesicht bekamen, stand Brighid doch stets über derartigen Dingen und glänzte mit ihrer makellosen, strahlenden Schönheit heller, als es ein fein geschliffener Diamant vermocht hätte. Dass ihr bloßer Anblick dabei dafür sorgen konnte, dass andere Mädchen sich völlig unscheinbar, zurückgestellt und fehl am Platz fühlten, war der blonden Schülerin noch nie aufgefallen – und das war vermutlich auch besser so. Es hätte aller Wahrscheinlichkeit nach ihr Mitleid erregt, was es für die betroffenen Mädchen nur noch schlimmer gemacht hätte. So hübsch und dann auch noch so großherzig, das war doch wirklich zu viel des Guten, als dass ein einzelner Mensch es verdient haben konnte.

Ihr cremefarbenes Seidenkleid mit dem engen Korsett und dem weiten, von einigen Unterröcken aufgebauschten, Rock würde zweifellos bestens zu einem Anlass wie der winterlichen Tanzveranstaltung passen. Und es würde ihre geschmeidige, wohlkurvige Figur fantastisch zur Geltung bringen. Die kleinen Perlen, mit denen die Brustpartie sorgfältig bestickt war, sahen doch tatsächlich fast aus wie kleine, zauberhafte Schneeflöckchen. Ein zufriedenes Lächeln glitt über das puppenhaft perfekte Gesicht der hübschen Schülerin, deren pfirsichfarbener Teint wie fein gemeißeltes Alabaster wirkte, als sie sich die perfekte Frisur zu diesem Kleid ausmalte – die vorderen Haarpartien sollte am Hinterkopf zusammengesteckt werden, während die unteren Haarsträhnen geschmeidig und goldig schimmernd ihren grazilen Rücken hinunterfließen sollten.
Ihre sorgfältige, wenn auch völlig verfrühte Planung wurde allerdings, sehr zu Brighids Ärger, jäh unterbrochen, als ein hübsches Mädchen mit langen, dunkelblonden Haaren ihren Weg kreuzte. Bree hatte stets einen aufmerksamen und präzisen Blick für Schönheit und Eleganz, sie kannte den unverkennbaren persönlichen Stil eines jeden Schülers der wohl bekanntesten Schule für Hexerei und Zauberei der Welt, doch dieses Mädchen war ihr noch nie aufgefallen, daran würde sie sich erinnern können. Freundlich ließ sie ein warmes Lächeln auf ihrem makellosen Gesicht erscheinen und nickte der Unbekannten kurz zu, um sie unaufdringlich zu begrüßen und um dabei auch einen eingehenderen Blick auf das fremde Mädchen zu werfen. Dieses jedoch schien von derart wohlerzogener Zurückhaltung wenig bis gar nichts zu halten und stieß einen spitzen Schrei aus, der wohl Begeisterung für Brighids Uhr ausdrücken sollte.
„Das ist dosch nischt etwa... Ist das die Designeruhr von K&K, den talentiertesten Modedesignern in der ’Exenwelt? Darf isch für eine Moment?“ fragte sie aufgeregt und offenbarte durch ihren französischen Akzent nun auch den offensichtlichen Grund dafür, dass Brighid sie bislang noch nie gesehen hatte.
Natürlich war diese Uhr von K&K, Bree hatte sie erst vor wenigen Monaten von ihrem Vater geschenkt bekommen und trug sie voller Stolz. Keine andere Uhr hätte so perfekt an ihren schlanken Arm gepasst, keine andere Uhr hätte ihre vollkommene Schönheit besser abrunden können. Zweifellos konnte sie verstehen, dass auch das französische Mädchen sich für diese Uhr begeistern konnte, doch als diese, ohne Brighids Reaktion abzuwarten, begann, das Schmuckstück zu betasten, zog die blonde Hufflepuff hörbar erschrocken die Luft ein. Hatte dieses Mädchen denn, abgesehen von hübschem Aussehen und durchaus vorhandenem Stil, keine Erziehung genossen? Ein wenig missbilligend hob Bree eine ihrer schmalen, perfekt geformten Augenbrauen und wollte gerade ansetzen, die Französin vorsichtig zurechtzuweisen, als sich die Blicke der beiden Mädchen begegneten. Die Augen der Fremden strahlten ehrlich erfreut und voller wahrer Bewunderung, so dass Bree es sich augenblicklich anders überlegte und das Lächeln erwiderte.
„Ja, die Uhr ist tatsächlich von K&K.“ bestätigte sie mit einem leichten Nicken, während ihr Lächeln ein wenig breiter wurde „Du bist allerdings die Erste, die das erkennt“ bemerkte sie, fuhr mit der Hand kurz über die kühle Perlenkette, die sich um ihren Hals schmiegte und vermerkte innerlich, dass die Gerüchte, dass französische Herkunft fast gleichbedeutend mit gutem Stil war, anscheinend stimmten.

„Bitte, entschuldige meine Un'öflichkeit. Mein Name ist Artemis St. James, isch komme von Beauxbatons. Erfreut disch kennensulernen!“
Brighid zeigte sich erfreut über die Entschuldigung, die ihr vorschnelles Urteil über Artemis’ Erziehung zu revidieren vermochte. Dass die Französin sich nun so formvollendet vorstellte wollte viel besser zu ihrer tadellosen optischen Erscheinung passen und sorgte unweigerlich auch dafür, dass Brees Sympathie für die Schülerin aus Beauxbatons wuchs.
„Brighid Mayfield“ stellte sie sich nun ihrerseits vor, lächelte gewinnend und streckte Artemis ihre schmale rechte Hand entgegen, die von einem schmalen Silberring, in den ein kleiner Amethyst eingefasst war, geziert wurde. „Es freut mich ebenfalls, dich kennenzulernen“ erwiderte Bree mit einem kleinen Lächeln, das eine perfekte Reihe gerader weißer Zähne entblößte, während sie den Namen, mit dem die Französin sich vorgestellt hatte, nun wieder erkannte.
Sie musste der Champion aus Beauxbatons sein.
Erstaunt glitt der Blick aus Brighids faszinierenden türkisblauen Augen erneut über den Körper ihres Gegenübers. Dieses Mädchen wirkte für ihr persönliches Dafürhalten zwar begeisternd perfekt, doch wie ein sportlicher Champion wirkte sie in der Tat nicht. Doch nun, da die blonde Hufflepuff bemüht war, sich an die erste Aufgabe des Turniers zu erinnern, der sie am heutigen Tag beigewohnt hatte, fiel ihr auch wieder ein, dass sie diesen dunkelblonden Haarschopf schon mal gesehen hatte – in dem Labyrinth, dass es zu durchqueren gegolten hatte.
„Du vertrittst Beauxbatons beim trimagischen Turnier?“ wollte sie sich die endgültige Bestätigung holen, während ihre Frage doch eigentlich eher einer Aussage gleichkam.
Beauxbatons, so dachte Brighid bei sich, musste doch wirklich herrlich sein. Ein feines weißes Schloss, das doch so viel schicker wirken musste als es die harten, alten Mauern von Hogwarts taten, die doch eher den Charme einer alten Ritterburg hatten, der vorwiegend kleine Jungs zu begeistern vermochte.






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Cornelia Hathaway
SexDrugs&Rock'n'Roll
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Beiträge: 17

Alter: Seventeen.
Beruf: WannabeMusician
Haus: Gryffindor


New PostErstellt: 17.01.09, 22:58  Betreff: 05.09.2008  drucken  weiterempfehlen

cf: Bibliothek

"Weißt du, das sind doch Sprüche, die ich schon hunderte Male gehört habe. Vorurteile gegen reiche Kinder gibt es wie Sand am Meer, ich kenne sie alle.", sagte Logan gefasst gegenüber Nells spöttischen Kommentaren, die immer und immer wieder Spitzen gegen Logans Herkunft waren. Sie wusste, dass sie Vorurteile hatte, aber sie hatte es sich niemals anders vorgestellt. Als sie klein war, hatte sie sich abends, wenn sie im Bett lag, immer vorgestellt, wie anders das Leben reicherer Menschen wohl aussehen mochte. Im Moment zwischen Licht aus und Einschlafen hatte sie sich ein besseres Leben gewünscht.
Später dann, als sie älter wurde und sich mehr und mehr von ihren Eltern löste, zu denen sie ohnehin nie ein gutes Verhältnis gehabt hatte, hatte sie angefangen, nichts als Verachtung für die Menschen zu empfinden, die sich auf ihrem Reichtum ausruhten und sich nicht darum scherten, wie es anderen erging, die nicht so viel hatten wie sie selber. Es war also kein Wunder, dass sie Logan nicht leiden konnte und dass sie ihm gegenüber mehr als nur ein Vorurteil hatte.
„Jeder hat Vorurteile, du kannst mir nicht erzählen, dass du keine hast. Das wäre eine Lüge.“, antwortete Nell kühl und sah Logan kurz eindringlich an. Sie wusste, dass es in der Natur der Menschen lag, voreingenommen zu sein, vielleicht versuchte man, sich seine Vorurteile nicht anmerken zu lassen –auch vor sich selbst nicht- doch im Grunde genommen hatte man immer Vorurteile denjenigen gegenüber, die anders waren als man selbst. Und nicht selten stimmten diese Vorurteile auch; auch das wusste Nell. Nur Logan schien es nicht zu wissen.
„Nicht nur gegen solche wie dich gibt es Vorurteile, also stell es nicht so dar. Und leugnen, dass das eine oder andere nicht auch stimmt, oder?“, fragte Nell und wunderte sich, warum sie überhaupt darüber mit Logan sprach. Sie wusste ohnehin schon seine Antwort. Mit Sicherheit würde er alles abstreiten und auch nicht zustimmen, dass er selbst ebenfalls Vorurteile hatte. Menschen wie er fühlten sich doch immer über andere erhaben.
„Gegen mich gibt es sicherlich genau so viele Vorurteile wie gegen dich.“ Nell grinste schief und widmete sich ausgiebig der Betrachtung eines Aufnähers auf ihrer Tasche, der sich beinahe gänzlich von dem schwarzen Stoff wieder abgelöst hatte. Sie würde ihn beizeiten wieder richtig annähen müssen, wenn sie ihn nicht verlieren wollte. Sie zuckte mit den schmalen Schultern und richtete den Blick wieder auf Logan, der ungeachtet ihrer Worte weiterhin seine Notizen zusammensammelte.
"Wenn man da, wo du herkommst, gutes Benehmen nicht zu schätzen weiß, dann ist das sehr schade. Aber vielleicht gewöhnst du dich ja daran", sagte Logan mit einem seltsamen und für Nell nicht zu deutenden Lächeln. fast schien es so, als bemitleide er sie dafür, dass sie niemals gelernt hatte, Höflichkeit zu schätzen. Sie verstand allerdings nicht so recht, was es daran zu bemitleiden gab, denn sie hatte höfliches Benehmen nie vermisst und war auch ohne es immer gut durchs Leben gekommen.
„Wenn du meinst.“, antwortete die Blondine gleichgültig und hob ratlos die Schultern. Es war ihr egal, ob Logan ihr gegenüber sein adlig-höfliches Gehabe an den Tag legte oder nicht, sie gab ohnehin keine sonderlich großen Stücke auf seine Gesellschaft. Manchmal wäre es ihr sogar lieber, er würde in der Zeit, in der sie miteinander zutun hatten, nicht ganz so nett und freundlich sein und sich auch mal auf ihre Provokationen einlassen, denn dann hätte sie ihn bessere einschätzen können. Doch so, wie er war, war es ihr völlig fremd und sie wusste nie, was sie von ihm zu erwarten hatte.
„Man kommt nicht überall mit bloßer Höflichkeit weiter.“, erklärte die Gryffindor und grinste Logan zu. Sie wusste das besser als er. Man hätte sie dort, wo sie herkam und mehr als die Hälfte ihres bisherigen Lebens verbracht hatte wohl nur ausgelacht, wenn sie höflich um etwas, das sie haben wollte, gebeten hätte. Man nahm sich das, was man brauchte, ohne großartig nachzufragen. Fressen und gefressen werden lautete das Gesetz der Straße und nur wer hart war und sich nicht unterkriegen ließ, konnte unbehelligt leben. Und das war etwas, was Nell stets sehr wichtig gewesen war, konnte sie sich doch im Kreise ihrer Familie schon nicht ausleben.

Nell hatte bereits früh gelernt, dass man im Leben nichts geschenkt bekam und sie hatte auch nie Freunde besessen, die so viel Geld gehabt hätten, dass sie ihr teure Geschenke machen konnten. Umso mehr erstaunte und verwirrte sie es nun, dass Logan, der ihr eigentlich fremd war und sie nicht einmal leiden konnte, ihr etwas schenken wollte. Er wollte ihr tatsächlich einen Umhang von Munroe Gowns schenken. Und sie konnte sich einfach nicht erklären, warum er das tun wollte. Sie war es doch schließlich selbst schuld, dass ihr alter Umhang mit Tinte verschmiert worden war und seiner noch dazu. Die einzige Erklärung, die ihr plausibel schien, war, dass er es tat, weil er Geld hatte. Und weil Munroe Gowns die Firma seines eigenen Vaters war und er sicherlich nicht einmal etwas für einen der Umhänge bezahlen musste, die für Personen, die aus sehr bescheidenen Verhältnissen stammten so wie Nell, nicht zu bezahlen waren.
„Du willst ihn mir schenken?“, fragte Nell und ihre Stimme war nur ein ungläubiges Flüstern. „Warum?“ Mit großen Augen sah sie ihn an und man konnte ihr aus dem Gesicht lesen, dass sie diese Geste nicht nachvollziehen konnte. Sie war sich sicher, dass sich Logan nicht von der Idee, ihr einen Umhang zu schenken, abbringen lassen würde, doch genauso wusste sie, dass sie diesen Umhang nicht würde annehmen können. Das verbot ihr der Stolz, den sie hatte. Auch wenn sie sich schon mehr als einmal gewünscht hatte, einen solchen Umhang zu tragen, auch wenn sie niemals etwas gegen ihre eigene Kleidung gehabt hatte, sie konnte nicht einfach ein solch teures Geschenk nehmen und behalten. Es ging einfach nicht und schon bei der bloßen Vorstellung wurde Nell schlecht.
„Tu was du nicht lassen kannst, aber ich werde das nicht annehmen, nur damit du es weißt. ganz bestimmt nicht.“, erklärte Nell mit Nachdruck und stemmte die Hände in die Hüften.
Dennoch konnte sie sich eines Schmunzelns nicht erwehren, als Logan auf ihr T-Shirt anspielte. Irgendwie mutete es seltsam an, dass Logan von einer ihrer Lieblingsbands aus der Muggelwelt sprach, der Name klang so seltsam und doch so vertraut aus seinem Mund.
„So ein T-Shirt wirst du in deiner Welt wohl niemals finden. Das ist eine Muggelband. Und sie machen fabelhafte Musik. Die dir aber wahrscheinlich nichts sagen wird“, lachte Nell und machte sich auf den Weg durch die menschenleere Bibliothek in Richtung Ausgang. Sie blickte Logan lachend an und ging weiter, ohne darauf zu achten, ob der Ravenclaw ihr folgte oder nicht.
"Außerdem scheint Zauberkunst mir grad etwas nützlicher als Arithmantik zu sein. Willst du später etwas in dem Bereich machen? Zauberkunst und so?"
Nell wandte sich zu Logan um und sah ihn forschend an. Interessierte er sich wirklich dafür, was sie mit ihrer Zukunft anstellen wollte, oder wollte er einfach nur wissen, welche Pläne ein Mädchen, das nur in einem einzigen Schulfach wirklich gut war, hatte?
„Musik. Ich will später etwas mit Musik machen“, antwortete Nell ihm, während sie auf den Gang hinaustrat, stehen blieb und sich zu dem hochgewachsenen, breitschultrigen Mitschüler umwandte. Jetzt, wo sie beide sich gegenüber standen, fiel ihr erst auf, wie groß Logan tatsächlich war. Man musste ihm wirklich lassen, dass er für jemanden seines Standes eine ausnehmend gute Figur hatte. Grinsend taxierte sie ihn für den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie weitersprach: „Das ist das einzige, was ich schon immer machen wollte. Aber vielleicht kann Zauberkunst da ganz nützlich sein.“ Das Mädchen fuhr sich durch das blond gefärbte Haar und im Licht der an den Wänden hängenden Fackeln stach ihre violette Haarsträhne gut sichtbar hervor. Im selben Moment, da sie aussprach, was sie wollte, fragte sie sich, warum sie Logan überhaupt davon erzählte. Es interessierte ihn ja ohnehin nicht. Und außerdem: er heilt wahrscheinlich nichts davon, sich seinen Lebensunterhalt mit etwas so Unprofitablen wie Musik zu verdienen. Man wusste schließlich nicht einmal, ob es sich rentierte und ob man genug verdiente, um Leben zu können. Doch Nell störte das nicht im Geringsten. Ihr ging es darum, das zu tun, was sie schon immer hatte tun wollen. Sie wollte ihre Leidenschaft ausleben, ungeachtet dessen, was sie dabei verdiente oder nicht. Geld war ihr egal, sie war ohne viel Geld aufgewachsen und würde auch gut so weiterleben können, wenn sie mit ihrer Musik genug verdienen konnte, so war das nur ein positiver Nebeneffekt.
„Was willst du später machen? Dich auf deinem Landsitz ausruhen, in Geld schwimmen und dick und fett werden?“, neckte sie weiter und grinste ihn frech an.

"Ich werde dich noch schnell hoch zu eurem Turm bringen", sagte Logan mit einem Mal bestimmt und ging zielstrebig Nell voran, die sich soeben in Bewegung gesetzt hatte. Und schon wieder schaffte er es, sie zu überraschen. Sie hatte eigentlich alleine sein wollen, nicht mehr in seiner Gegenwart, die vor Reichtum nur so stank. Sie hatte so weit wie möglich von seinem höflichen gehabe wegkommen wollen und nun machte dieses ihr sogar bei diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Und sie versuchte gar nicht erst, ihn davon abbringen zu wollen, denn sie wusste, dass es keinen Sinn hatte. So viel hatte sie von Logan zwischenzeitlich kennen gelernt: wenn er sich etwas in sein hübsches Adelsköpfchen gesetzt hatte, dann hielt er auch daran fest und ließ sich nicht einmal von Nells Grobheit davon abbringen.
„Mach doch was du willst. Mir egal“, meinte die Schülerin und schloss mit große Schritten zu dem Jungen auf. Es brachte nichts, ihn dazu bringen zu wollen, sie in Ruhe zu lassen, also fand sie sich besser schnell damit ab, dass er sie zu ihrem Gemeinschaftsraum begleiten musste, auch wenn sie ganz sicher das letzte Mädchen in Hogwarts war, das einen Anstandswauwau auf dem Weg nach Hause brauchte. Doch das schien Logan, der sicherlich um diese Tatsache wusste, war Nell doch so offensichtlich anders als die Mädchen, mit denen der Ravenclaw sonst verkehrte, selbst zu wissen und es schien ihn nicht im Geringsten zu kümmern.
„Aber dir ist schon bewusst, dass dich dieser Ausflug nach der Ausgangszeit zum Gryffindorturm deine perfekte, weiße Weste als straftatenfreier Musterschüler kosten könnte?“ Wieder schwang in der Stimme der jungen Hexe ein sarkastischer Unterton mit, schon wieder versuchte sie, Logan zu provozieren. Auch wenn bisher keine einzige dieser Provokationen gefruchtet hatte, so musste Nell doch zugeben, dass es ihr Spaß machte, Logan zu necken und sich über ihn lustig zu machen. Abgesehen davon, war es einfach ein Teil von Nells Charakter, andere zu ärgern, zu provozieren und mit sarkastischen Kommentaren manchmal sogar zu beleidigen.
Sie konnte gar nicht anders.





.:|Cornelia 'Nell' Hathaway. Seventeen. 7th class. Gryffindor. [Wannabe]Musician|:.
Where did the blue sky go? And why is it raining so?
.:|No risk, no fun. Colorful. Don't dare me. Musical. Rebellious|:.
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And still there's something about you
Making my heart beat faster
[For you?]

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Logan Munroe
21st century mr.darcy
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New PostErstellt: 17.01.09, 23:00  Betreff: 16.09.2008  drucken  weiterempfehlen

cf: Bibliothek

„Jeder hat Vorurteile, du kannst mir nicht erzählen, dass du keine hast. Das wäre eine Lüge.“ Kühl und forschend taxierte die blonde Schülerin den jungen Erben, der diese ersten wirklich ernsthaften Worte aus ihrem Mund mit einer nicht zu leugnenden Überraschung zur Kenntnis nahm, die er sich bemühte, nicht zum Ausdruck zu bringen. Bislang, so dachte er bei sich, hatte ihr Hauptinteresse doch einzig und allein darin bestanden, ihn zu provozieren und zur Weißglut zu bringen, wohl mit der Absicht, sich seiner somit zu entledigen, doch nachdem sie nun vielleicht eingesehen hatte, dass er es ihr ohnehin nicht so leicht machen würde, ließ sie sich tatsächlich darauf ein, ein völlig normales, wenn auch durchaus leicht feindseliges, Gespräch mit ihm zu führen. Logan, der seinerseits ebefalls dazu bereit war, ihre Konversation ein wenig zu modifizieren und friedlicher zu gestalten, dachte mit leichter Verwunderung über das nach, was Nell gesagt hatte. Wahrscheinlich, so kam er zu einem Schluss, hatte sie tatsächlich recht. Niemand würde es wohl gerne zugeben, Vorurteile gegenüber anderen zu haben, da die Existenz solcher vorschnellen Urteile doch oft damit gleichgesetzt wurde, einen eingeschränkten Horizont zu haben und nicht tolerant zu sein, doch dennoch neigte wohl jeder Mensch dazu, ein rasches Urteil über seine Mitmenschen zu fällen, auch, wenn er doch nur ihre groben Lebensumstände kannte. Der Ravenclaw gab sich zwar stets Mühe, keine übereilten Vermutungen über Menschen anzustellen, die er nicht näher kannte, aber es schien doch fast ein natürlicher und automatisch funktionierender Mechanismus zu sein, dass man sich eine Vorstellung machte und dabei gewissen Klischees natürlich auch gerecht wurde.
"Ja, wahrscheinlich habe auch ich Vorurteile" gab er schließlich seufzend zu und kratzte sich nachdenklich am Kinn, während er Nell eingehend betrachtete. Welche Vorurteile hegte er ihr gegenüber? Welches Urteil über ihre Person hatte er getroffen in dem Moment, in dem sie vorhin die Bibliothek betreten hatte?
"Aber sei nicht so hart, was das betrifft. Es ist oft nicht so leicht, zwischen Vorurteilen und solchen Urteilen, die auf Beobachtungen basieren, zu unterscheiden" fuhr Logan fort und sein Blick blieb unweigerlich am zerschlissenen Umhang der Schülerin hängen. Wenn er nun davon ausging, dass sie aus ärmeren Verhältnissen kam, war dies dann ein Vorurteil oder war es eher eine Schlussfolgerung, beruhend auf dem, wie er sie erlebte und was er an ihr betrachtet hatte?
„Gegen mich gibt es sicherlich genau so viele Vorurteile wie gegen dich.“ vermutete Nell mit einem schiefen Grinsen und zuckte mit den Schultern, als würde ihr dieser Umstand nicht viel ausmachen. Logan selbst hatte sich ebenfalls immer darum bemüht, die oft beißenden und völlig ungerechtfertigten Urteile anderer Leute nicht an sich heranzulassen, aber er wusste doch auch, wie schwer sich dieses Unterfangen oft gestaltete. Ein nachdenkliches Schmunzeln glitt über sein markantes Gesicht.
"Pass auf, ich habe eine Idee" setzte Logan an und ließ seine in diesem Moment unternehmungslustig funkelnden braungrünen Augen Nells Blick suchen, um diesen kurz festzuhalten. "Wir beide werden uns nun einfach gegenseitig sämtliche Vorurteile an den Kopf werfen, die uns über den anderen einfallen. Alles, was ich sage, darfst du natürlich kommentieren, was auch umgekehrt gilt. Und dann werden wir wissen, was an unseren Vorurteilen wirklich dran ist und - was noch viel besser ist - müssen uns damit nie wieder auseinandersetzen." Mit einem zufriedenen und leicht verschwörerisch anmutenden Lächeln schloss Logan seine Ausführungen und schaute Nell erwartungsvoll an.
"Du darfst meinetwegen auch gerne anfangen" schlug er, ganz der Gentleman, bereitwillig vor und unterstrich dieses Angebot durch eine einladende Handbewegeung.
Man kommt nicht überall mit bloßer Höflichkeit weiter.“ befand Nell in diesem Moment und brachte Logan mit dieser Behauptung tatsächlich ein wenig aus den Konzept. Verdattert blickte er sie an und fuhr sich, in Ermangelung einer passenden Antwort, mit einem lauten Ausatmen durch die wirren Haare. Es war eine Schande, dass er nicht mehr über sie wusste, dass er keine Ahnung hatte, wovon sie sprach, wenn das Thema auf die Welt kam, aus der sie stammte. Natürlich, so wusste auch Logan, war Höflichkeit keineswegs immer der Schlüssel, um alles zu erreichen, doch sie war zumindest stets ein guter Wegbereiter. Wenn er bei Verhandlungen seines Großvaters mit Geschäftskunden anwesend war, so hatte Logan deren Verhalten immer genau studiert. Das Konkurrenzdenken war offensichtlich, jeder wollte für sich und für seine Firma den größtmöglichen Nutzen erzielen, doch dennoch behandelten sich alle untereinander mit augesuchter Höflichkeit. Letzendlich war diese aber nicht ausschlaggebend, sie entschied rein gar nichts und brachte auch keinerlei Vorteile mit sich. Wichtig waren einzig und allein die Zahlen und Fakten, die schließlich auf dem Tisch lagen. Dennoch empfand Logan höfliches Verhalten als wichtig und unverzichtbar, es zeigte Respekt gegenüber demjenigen, mit dem er es zu tun hatte und brachte dadurch auch eine gewisse Kultiviertheit zum Ausdruck, die doch immer einen guten Eindruck hinterließ. Wie also konnte Nell Höflichkeit und gutes Benehmen so gering schätzen?
Stumm betrachtete er ihr kühles, hart wirkendes Gesicht. Er wollte keine Vorurteile bedienen, aber irgendetwas an ihrem Verhalten verriet ihm mit schreiender Deutlichkeit, dass dieses Mädchen keine leichte Vergangenheit hatte.
"Dadurch, dass ich dich höflich behandel, bringe ich zum Audruck, dass ich dich respektiere und deine Ehre schätze. Natürlich kann man sagen, dass mir das nichts bringt. Tut es auch nicht. Aber es hinterlässt ein gutes Gefühl. Bei mir, weil ich dann weiß, dass ich dich so behandelt habe, wie man Frauen korrekterweise behandelt und bei dir..." Logan stockte und ließ seinen Satz unvollendet im Raum stehen. während er mit den Schultern zuckte. Nachdenklich schob er seine Augenbrauen zusammen, während er nur kurz zu Nell hinüber blickte, um ihre Reaktion beobachten zu können. Wahrscheinlich würde sie in lautes Lachen ausbrechen, aber das war ihm ziemlich egal. Er wusste nicht, ob sein Verhalten tatsächlich dafür sorgte, dass sie sich gut fühlte, doch er hoffte es zumindest. Zwar hatte er für das blonde Mädchen wirklich nicht viel übrig, aber es war ihm dennoch daran gelegen, dass sie sich in seiner Gegenwart so fühlte, wie Frauen sich fühlen sollten, wenn sie von einem anständigen Mann umgeben waren: beschützt und geschätzt.

„Du willst ihn mir schenken? Warum?“ Die Augen der blonden Gryffindor weiteten sich ungläubig, während ihre Stimme sich so leise in Logans Ohren schlich, dass er sich kaum sicher war, ob sie dies tatsächlich hatte laut sagen wollen. Nun, sie hatte es jedenfalls gesagt und ihr blankes Unverständnis sprach nicht nur aus ihren Worten sondern auch und vor allem aus ihrem ziemlich verwirrten Gesichtsausdruck. Warum musste es bei Nell immer ein Warum geben? Warum konnte sie die Dinge nicht einfach akzeptieren, die man ihr anbot? Logan konnte es nicht verstehen, so sehr er sich auch bemühte. Woher kam dieser seltsame Drang, freundliche Gesten immer und immer wieder zu hinterfragen? Das war doch nicht normal. Kopfschüttelnd raufte der Ravenclaw sich die braunen Haare, bevor er ansetzte, ihre in seinen Augen völlig unnötige Frage zu beantworten.
"Warum ich dir einen Umhang schenken möchte: Erstens, weil dein Umhang kaputt ist. Zweitens, weil dein Umhang jetzt auch noch völlig dreckig ist. Und drittens, weil es in der neuen Kollektion einen royalblauen Umhangstoff gibt, der deine Augen bestimmt fabelhaft zum Leuchten bringt" schloss er seine Argumentation und lächelte verhalten bei dem Gedanken an besagten Stoff. Er würde Nell wirklich gut stehen, da war er sich sicher.
„Tu was du nicht lassen kannst, aber ich werde das nicht annehmen, nur damit du es weißt. ganz bestimmt nicht.“ Stur stemmte sie die Hände in ihre schmale Hüfte und gab so ein ziemlich trotziges Bild ab, das Logan unwillkürlich schmunzeln ließ.
"Na, das werden wir dann ja sehen" grinste er voller zuversichtlicher Unbeschwertheit und war sich sicher, dass sie den Umhang, wenn sie ihn doch erst in den Händen hielt und das weiche, wertvolle Material zwischen ihren zierlichen Fingern spürte, nie wieder würde hergeben wollen.
„So ein T-Shirt wirst du in deiner Welt wohl niemals finden. Das ist eine Muggelband. Und sie machen fabelhafte Musik. Die dir aber wahrscheinlich nichts sagen wird“ Ihr T-Shirt, auf das nun die Sprache kam, und die Geschichte, die sich dahinter verbarg, schien Nell nun ein wenig zu lockern. Endlich etwas, über das sie nicht verwunder sein musste und über das sie sich nicht aufregen konnte. Dass 'The Ramones' eine Band waren, war tatsächlich Logans zweite Vermutung gewesen, eigentlich hatte er auf eine alte Mafia-Familie getippt, aber das verschwieg er ihr wohl besser. "Nein, das sagt mir allerdings wirklich nichts." gab er offen zu und wand seinen Blick von dem weißen Schriftzug auf schwarzem Grund ab, da es, so dachte er bei sich, auf Dauer wohl reichlich seltsam wirken musste, wenn er so forschend ihren Brustbereich taxierte. "Dann kann ich anscheinend auch noch was von dir lernen" befand er, der sich schon immer sehr für Musik interessiert hatte und warf ihr einen schnellen Blick zu, als ihn eine Idee durchfuhr, die zumindest er selbst für ziemlich grandios hielt. "Wir können ja eine kleine Zweck- und Interessengemeinschaft gründen" schlug der brünette Ravenclaw vor und erläuterte weiter "Ich helfe dir mit Arithmantik und du stellst mir nach jeder Nachhilfestunde eine Muggelband vor. Allerdings will ich dann auch mal was hören." verlangte er und blickte das blonde Mädchen neugierig an. Vielleicht, so dachte er bei sich, würde dieser Plan sich in zweifacher Hinsicht als förderlich erweisen. Zum einen mochte er Musik wirklich und war immer an neuem interessiert, doch zum anderen würde Nell den Nachhilfestunden so vielleicht ein wenig mehr abgewinnen können - und das würde es für sie beide weitaus angenehmer gestalten, als es derzeit der Fall war.
„Musik. Ich will später etwas mit Musik machen“ bestätigte dann auch ihre schlichte Antwort auf die Frage nach ihren Zukunftsplänen die Tatsache, dass Musik etwas war, in dem das blonde Mädchen sich wohl fühlte. Logans erster Gedanke war die Frage, was genau Nell wohl meinte, wenn sie davon sprach, später etwas mit Musik machen zu wollen, denn einen Platz in der Londoner Philharmonie traute er ihr, rein optisch betrachtet, eigentlich nicht zu. Dann erst ging dem jungen Erben auf, dass das Mädchen gar nicht von klassischer Musik sprach, sondern viel eher von dem, was wohl auch ihre Mafia-Bands spielten. Er kannte sich, wie er sich selbst gegenüber eingestehen musste, mit diesem Musikmarkt nicht aus und hatte wirklich keinerlei Ahnung, ob man mit einer dortigen Tätigkeit reich werden konnte, aber das schien Nell ohnehin kaum zu scheren. "Musik ist super." befand der gutaussehende Junge nickend und wollte mehr wissen "Welche Instrumente spielst du?" erkundigte Logan sich, während er wehmütig an sein Cello und sein Saxophon dachte, die beide daheim in Inverness auf ihn warteten, denn auch er teilte die Leidenschaft für Musik durchaus - wenn er sich wahrscheinlich auch einer anderen Stilrichtung verschrieben hatte als seine Mitschülerin.
„Was willst du später machen? Dich auf deinem Landsitz ausruhen, in Geld schwimmen und dick und fett werden?“ drehte diese den Spiess nun um und wollte, nicht ohne ihn dabei erneut zu provozieren, wissen, was Logan selbst für seine Zukunft plante. Der brünette Ravenclaw bedachte sie mit einem Blick, der ausdrückte, dass ihr etwas sehr Offensichtliches anscheinend entgangen war. "Naja, ich werde Munroe Gowns leiten." erklärte er wie selbstverständlich, während seine ohnehin schon breite Brust voller Stolz um einige weitere Zentimeter anwuchs. "Die Sache mit der Schwimmerei im Geld hebe ich mir dann allerdings für Abends auf, es macht zu viel Spaß, um es mir entgehen zu lassen" flachste er gut gelaunt und zwinkerte Nell aus dem Augenwinkel amüsiert zu.

Gemeinsam schlenderten sie durch die kühlen und um diese Uhrzeit ziemlich düsteren Gänge des Schlosses, wobei Logan sich stets Mühe gab, Nell einen kleinen Schritt voraus zu sein. Natürlich rechnete er nicht mit wirklichen Gefahren, aber falls dennoch irgendetwas unerwartetes passieren sollte, so wäre er der erste, dem es begegnen würde und er könnte das Unheil noch von Nell abwenden.
„Aber dir ist schon bewusst, dass dich dieser Ausflug nach der Ausgangszeit zum Gryffindorturm deine perfekte, weiße Weste als straftatenfreier Musterschüler kosten könnte?“ fragte die blonde Schülerin mir einem nicht zu leugnenden sarkastischen Unterton, der auch Logan ein schmales Lächeln entlockte. "Da ich ihn ehrenhafter Absicht unterwegs bin, wird mir daraus wohl niemand einen Strick drehen" gab er sich zuversichtlich und hielt Nell zurück, als eine der sich hin und her bewegenden Treppen in diesem Moment zur Seite schwang und sie somit einen kurzen Moment warten mussten, bis sie ihren Weg wieder aufnehmen konnten. "Immerhin geleite ich eine Dame zu ihren Gemächern" flachste er grinsend und sprang auf die Treppe, als diese wieder zu ihnen hinüberschwang. Sicher war er sich natürlich nicht, ob er eine Strafe zu erwarten hatte, denn er hatte es bislang noch nie drauf ankommen lassen. Fragend blickte er Nell an, die sich mit dieser Thematik wahrscheinlich weit besser auskannte und blieb plötzlich überrascht stehen, als er leise, schlurfende Schritte und eine tiefe, murmelnde Stimme wahrnahm. Stumm legte er den rechten Zeigefinger an seine Lippen, um sicherzugehen, dass er richtig lag. Tatsächlich, ja, da hörte er es erneut und verzog undwillig das Gesicht. "Wenn wir nicht aufpassen, werden wir bald erfahren, welche Strafe auf das Begleiten unschuldiger Mädchen steht" flüsterte er und deutete in die Richtung, aus der er die verräterischen Geräusche vernommen hatte. "Das kann nur der Hausmeister sein" vermutete er und schob missmutig seine Augenbrauen zusammen.








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wie die sonne den kometen
wegzieht von seiner bahn
wie der felsblock zu dem fluss sagt
fließ woanders hin
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wie ein schiff erfasst vom sturmwind,
das die richtung verliert
und ein nie gesehnes ufer gewinnt
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Cornelia Hathaway
SexDrugs&Rock'n'Roll
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Beruf: WannabeMusician
Haus: Gryffindor


New PostErstellt: 17.01.09, 23:01  Betreff: 16.09.2008  drucken  weiterempfehlen

Logan gab zu, dass auch er Vorurteile besaß und schaffte es zum wiederholten Male, sie zu überraschen und sich mit seinem Verhalten ihrer auf Erfahrung und früheren Urteilen begründeten Erwartungen entgegenzusetzen.
Sie wusste eigentlich auch gar nicht, warum sie sich überhaupt darauf einließ, sich mit jemandem wie Logan überhaupt auf ein solches Gespräch einzulassen, sie wusste ohnehin, dass es wahrscheinlich nichts bringen würde. Ihre Vorurteile gegenüber seines Lebensstils und seiner Gesellschaftsschicht würde sie nicht aufgeben können. Zu lange hatte sie sich damit aufrecht gehalten, hatte sich an ihrer Wut über ignorante Schnösel festgeklammert und sich grimmig darüber gefreut, dass sie ihnen wenigstens einiges an Lebenserfahrung voraus hatte, was nichts mit dem Leben in ihren perfekten, kleinen Seifenblasen gemein hatte. Sie wusste, dass es so viele andere, die ihr gleich waren, es ebenso getan hatten wie sie. Dieses gemeinsame Urteil reicheren Menschen gegenüber hatte sie und ihre Freunde stets noch enger zusammengeschweißt und jetzt tauchte Logan auf und versuchte ganz offensichtlich, ihr diese Meinungen auszureden. Es würde nichts bringen, Nell war sich da ziemlich sicher.
"Aber sei nicht so hart, was das betrifft. Es ist oft nicht so leicht, zwischen Vorurteilen und solchen Urteilen, die auf Beobachtungen basieren, zu unterscheiden", erklärte Logan seine Meinung und musterte sie mehr als offensichtlich. es war klar, dass er sich zu fragen schien, welches Urteil er durch ihre äußere Erscheinung über sie fällen würde. Nell gab sich wie immer gleichgültig und schien sich nicht an seinen taxierenden Blicken zu stören. Gleichzeitig allerdings zog sie die Stirn kraus, während sie darüber nachdachte, was der Ravenclaw soeben gesagt hatte. Hatte er Recht? Sie versuchte sich an den Moment zu erinnern, in dem sie Logan zum ersten Mal gesehen und was sie von ihm gedacht hatte. Perfekt. Reich. Langweilig. So hatte sie ihn im Moment ihres ersten Zusammentreffens in Erinnerung. Aus ihren ersten Eindrücken und aus dem, was sie bereits vorher über ihn gewusst hatte –Dinge, die sie durch Hörensagen erfahren hatte- hatte sie sich eine Meinung über ihn gebildet, ohne dass er auch nur einmal den mund hatte öffnen müssen. An diese, erste Meinung, die sich während ihres nicht unbedingt freundschaftlichen Gesprächs keineswegs geändert, aber auch nicht gefestigt hatte, wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst war, geknüpft waren all die Vorurteile, die man gemeinhin über Kinder reicher Familien hatte.
„Ich weiß nicht, warum ich nicht so hart sein sollte, was das betrifft. Resultieren denn die Vorurteile, die man hat, nicht allzu oft aus den Urteilen, die sich auf Beobachtungen begründen?“, gab die blonde Schülerin in nachdenklichem Tonfall zu bedenken und sah Logan kurz von der Seite an. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie Recht hatte. „Vielleicht fällt es deshalb oft so schwer, zwischen diesen beiden Arten der vorschnellen Beurteilung zu unterscheiden.“ Ihre Antwort gab zu denken, wie sie hoffte, nicht nur ihr und sie hätte es nun gerne darauf beruhen lassen, denn sie merkte, dass sich ihr Gespräch einem Bereich des Privaten näherte, um den sie schon vor langer Zeit eine unsichtbare Grenze gezogen hatte. Nur ihre Freunde hatten diese Grenze je überschritten. Logan würde dies nicht dürfen. Doch zum wiederholten Male an diesem Abend durchkreuzte der gute Schüler ihre eigentlich Absichten, indem er ihr einen Vorschlag machte.
"Wir beide werden uns nun einfach gegenseitig sämtliche Vorurteile an den Kopf werfen, die uns über den anderen einfallen. Alles, was ich sage, darfst du natürlich kommentieren, was auch umgekehrt gilt. Und dann werden wir wissen, was an unseren Vorurteilen wirklich dran ist und - was noch viel besser ist - müssen uns damit nie wieder auseinandersetzen." Mit hochgezogenen Augenbrauen, was ihrem Gesicht einen überaus skeptischen Eindruck verlieh, blickte sie Logan an und beinahe mühelos fing er ihren Blick mit seinen warmen, braungrünen Augen ein, die sie erwartungsvoll anfunkelten. Einige, wenige Augenblicke lang erhielt Nell den Blickkontakt aufrecht, dann blickte sie weg, auf einen Punkt hinter der rechten Schulter des jungen Mannes.
„Keine schlechte Idee, aber ich glaube, ich muss passen. Ich hab heute Abend schon beinahe die Hälfte aller Vorurteile, die ich gegen Menschen wie dich habe und es wäre doch langweilig, wenn ich die andere Hälfte auch heute Abend noch verbrauchen würde, oder?“, sie grinste frech und zwinkerte ihm zu.
„Aber wenn du magst kannst du gerne anfangen. es ist mir zwar ziemlich egal, was andere über mich denken, solange ich selbst die Wahrheit kenne, aber wenn du willst kannst du deine Vorurteile gerne loswerden.“ Ihr Grinsen wurde noch ein wenig breiter. Logans Vorschlag war verlockend. Doch er brachte nichts, so viel war sicher. Sie konnte ihre Vorurteile doch nicht einfach loswerden. Oder?

"Dadurch, dass ich dich höflich behandle, bringe ich zum Ausdruck, dass ich dich respektiere und deine Ehre schätze. Natürlich kann man sagen, dass mir das nichts bringt. Tut es auch nicht. Aber es hinterlässt ein gutes Gefühl. Bei mir, weil ich dann weiß, dass ich dich so behandelt habe, wie man Frauen korrekterweise behandelt und bei dir..."
Interessiert wandte sich Nell wieder Logan zu. Er schien nicht einsehen zu wollen, dass Höflichkeit etwas Unnötiges war, das die Menschen erfunden hatten, um sich gegenseitigen Respekt zu heucheln.
„Soll das etwa heißen, dass du mich anders behandeln würdest, wäre ich ein Kerl?“, hakte Nell nach und verzog spöttisch die Mundwinkel. „Und ist es nicht nur geheuchelter Respekt, wenn du einen anderen Menschen nett und höflich behandelst, obwohl du ihn im Grunde genommen nicht magst? Es ist doch so, Höflichkeit legt uns Fesseln an, denn sie verbietet uns zu sagen, was wir wirklich denken, weil es die Ehre und Gefühle des anderen verletzen könnte. Aber die Frage ist doch, ob direkte und klare Worte ohne dämliche Floskeln nicht manchmal besser sind.“ Die wandte den Blick von Logans Gesicht ab und strich sich das lange Haar aus dem kantigen Gesicht. Ihrer Meinung nach versteckte Höflichkeit nur wahre Gedanken, die man sich nicht traute, immer auszusprechen. Abgesehen davon verwirrte es sie, von Logan so behandelt zu werden, wie er sie eben behandelte, obwohl sie nicht gerade freundlich zu ihm war. Dieses Verhalten war ihr zu fremd, als dass sie sich wohl damit fühlen konnte und sie war sich ziemlich sicher, sich nicht daran gewöhnen zu können. Denn zu sehr war sie an Unfreundlichkeit und Grobheit gewöhnt, als sich nun auf diese Freundlichkeit einlassen zu können.

Aus diesem Grunde war Nell ganz froh, als Logan das Gespräch schließlich auf ein Themengebiet lenkte, das weniger verfänglich war und auf dem sie sich besser auskannte als er. Hier konnte sie nichts falsch machen, nichts Falsches sagen und sich nachher ärgern, zu viel preisgegeben zu haben.
"Wir können ja eine kleine Zweck- und Interessengemeinschaft gründen" Aufmerksam lauschte Nell Logans Vorschlag und stellte fest, dass sie weniger desinteressiert war an dem, was er sagte, als sie es zu Beginn dieses Abends erwartet hatte. Und er schien sich ernsthaft dafür zu interessieren, mehr von der Musik zu erfahren, die ihr ein Leben bedeutete, und nicht nur, um ihr die langweiligen und zähen Arithmantikstunden schmackhafter zu machen und auch wenn Nell gut und gerne auf Logans Gesellschaft hätte verzichten können, so konnte sie auch seinen Vorschlag nicht einfach zurückweisen. Die Nachhilfe würde sie ohnehin nicht so schnell wieder loswerden und wenn es ihm tatsächlich ernst war damit, neue Musik kennen zu lernen… Was war schon dagegen einzuwenden?
„Wenn du das wirklich willst, dann lässt sich das sicherlich einrichten. Aber ich garantiere für nichts, wahrscheinlich ist es vollkommen anders als das, was du bisher kanntest.“, meinte Nell achselzuckend und kratzte sich nachdenklich an ihrer seltsam niedlichen Nase, während sie versuchte sich vorzustellen, wie Logan auf ihre Musik reagieren würde. Vermutlich würde er nicht gerade begeistert sein, ihm gefielen mit Sicherheit klassische Orchesterstücke besser als die lauten Klänge von Gitarren, doch sie musste zugeben, dass die Vorstellung von Logan, der mit interessierter (oder weniger glücklicher) Miene einer Musik lauschte, die er so noch nie hatte kennen lernen dürfen, einen gewissen Reiz hatte, der die Gryffindor amüsierte.
„Ich spiele Gitarre und Bass. Aber meine wahre Leidenschaft gilt dem Schlagzeug.“, erklärte sie und grinste kurz.
„Wahrscheinlich nicht gerade die Instrumente, die du so gewohnt bist, oder?“, fügte sie dann fragend mit neckischem Unterton hinzu und fragte sich, ob Logan wohl auch ein Instrument spielen konnte. Wenn ja, dann spielte er doch vermutlich so etwas wie Violine oder Piano. Instrumente, die seinem gesellschaftlichen stand angemessen waren. Zumindest wenn es nach Nells Vorstellung ging.
"Naja, ich werde Munroe Gowns leiten."
Nell verzog das Gesicht. Natürlich, warum hatte sie nicht vorher daran gedacht, als sie Logan nach seinem Berufswunsch gefragt hatte. Es war doch nur logisch, dass er eines Tages das Imperium seiner Familie erben würde, sie hoffte nur, dass er jetzt nicht wieder von den Umhängen anfangen würde, die er ihr aufdrängen wollte und die sie nicht würde annehmen können.
Die Gryffindor warf einen neugierigen Blick zu ihrem hochgewachsenen Begleiter hinüber und fragte sein eigener Wunsch oder der seiner Eltern war, dass er der nachfolgende Leiter des Umhangimperiums sein sollte. Sie konnte sich eigentlich nur vorstellen, so einen Beruf auf Wunsch der Eltern anzunehmen, doch Logans vor Stolz geschwellter Brust nach zu urteilen war es sein eigener, innigster Wunsch. Etwas, das sie selbst ganz und gar nicht nachvollziehen konnte.
„Wie spannend!“, kommentierte sie und folgte Logan, der immer einen winzigen Schritt vor ihr war, um eine Biegung des Korridors, der in einem der verwirrenden Treppenhäuser des Schlosses mündete. „Das heißt also, dass du tatsächlich in Geld schwimmen und dick und fett werden wirst.“ Sie lachte kurz auf. Dann wurde sie wieder ernst und fragte, den Blick interessiert auf ihren Mitschüler gerichtet: „Wolltest du das denn schon immer machen? Nie irgendwelche anderen Pläne, die sich dieser Welt entgegensetzen würden?“ Sie wusste selbst nicht, warum sie ihn das eigentlich fragte. Im Grunde genommen war ihr völlig egal, was aus Logan wurde und ob er mit dieser Zukunft glücklich war, nach Beendigung ihrer Schulzeit würde sie ihn ohnehin nie wieder sehen, doch sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es jemanden gab, der so einen langweiligen Beruf wie die Führung von Munroe Gowns wirklich schon von Kindesbeinen an hatte ergreifen wollen. Vielleicht hatte Logan ja früher einmal Feuerwehrmann werden wollen? Der Gedanke ließ die Hexe schmunzeln.

Die Gänge der Schule, durch die sie wanderten, waren menschenleer, was um diese Uhrzeit wohl auch nicht weiter verwunderlich war, da die meisten Schüler wohl bereits längst in ihren kuscheligen Betten lagen. Nell hatte kein Problem damit, nachts auch nach Ausgangssperre noch durch die Korridore zu streifen, doch Logan, der Regelverstöße mit Sicherheit immer vermied, gab sich scheinbar Mühe, Nell immer einen kleinen Schritt voraus zu sein. Als wolle er sie beschützen. Nell schmunzelte. Als ob man sie beschützen müsste, sie war zweifellos diejenige von ihnen beiden, die mehr Erfahrung im Brechen von Schulregeln hatte.
"Da ich ihn ehrenhafter Absicht unterwegs bin, wird mir daraus wohl niemand einen Strick drehen" Logans Gesicht zeigte Zuversicht. Doch Nell wusste nur zu gut, dass diese Zuversicht Verschwendung war.
„Oh, sei dir da mal nicht so sicher. Den Hausmeister interessiert das nämlich ganz sicher nicht, das kannst du mir glauben. Den interessiert nur, dass du gegen eine klare Regel verstoßen hast und dafür so streng wie möglich bestraft werden muss. Ich hab da schon so meine Erfahrungen gemacht“, meinte Nell und wich Logans Arm aus, der sie zurückhalten wollte, als eine der sich bewegenden Treppen von ihnen weg schwang und sie warten mussten, ehe sie ihren Weg zum Turm der Gryffindors fortsetzen konnten. Sein beschützendes Gehabe ging ihr allmählich auf die Nerven, doch sie ließ es unkommentiert. Logan würde, selbst wenn sie etwas sagte, nicht davon ablassen, ihren Aufpasser zu spielen.
Gerade waren sie in den nächsten gang eingebogen, nicht mehr weit vom Portrait der Fetten Dame entfernt, als sie plötzlich leises Gemurmel und das Geräusch von schlurfenden Schritten vernahmen. Logan hörte es auch, denn er bedeutete ihr still zu sein und lauschte angestrengt. Doch er musste ihr nicht zweimal sagen, leise zu sein, denn Nell hatte bereits vor ihm vernommen, dass Gefahr im Verzug war. Ihre Antennen waren in jahrelangen nächtlichen Streifzügen durch die Schule gut geschult.
"Das kann nur der Hausmeister sein", wisperte Logan und sein Gesicht drückte deutlich aus, wie er sich bei dem Gedanken fühlte, des Nachts beim Herumstreunen erwischt zu werden.
„Ich weiß!“, zischte Nell und blickte sich hastig um. Sie waren im vierten Stock. Sie kannte diesen Gang sehr gut, sie war hier schon oft vorbeigekommen. Zur Linken des ungleichen Paares war nur die kalte, nackte Steinwand des Ganges, doch auf ihrer rechten Seite, einen oder zwei Meter vor ihnen hing das Portrait einiger alter, hässlicher Zauberer in violetten Umhängen, die sich um ein fliegendes Schwein gruppiert hatten und dieses angeregt bestaunten. Nell wusste, was zu tun war. Logan hatte ihr geholfen, als sie in Schwierigkeiten war, er hatte alles auf sich genommen, jetzt wollte sie nicht, dass er auch noch wegen ihr eine Strafe aufgebrummt bekam. Das hatte er, auch wenn sie ihn nicht leiden konnte, nicht verdient.
„Komm!“, flüsterte das Mädchen aufgeregt und packte Logan kurzerhand mit festem griff am Handgelenk und zerrte ihn mit sich. Vor dem Portrait blieb sie stehen und flüsterte „Schweineschnauze“. Einige Sekunden lang, in denen man die Schritte des Hausmeisters näher kommen hörte, passierte gar nichts, dann öffnete sich das Portrait lautlos und gab den Blick auf einen kleinen, schmalen Hohlraum frei, der gerade einmal so hoch war, dass man darin stehen konnte. Ohne lange zu fackeln stieß Nell Logan hinein und kletterte selbst hinterher, ehe sich das Portrait hinter ihnen wieder schloss und sie in einem dämmrigen Licht, das von keinem bestimmten Ort zu kommen schien, zurückließ.
Es war schwierig, sich in ihrem Versteck überhaupt zu bewegen. Nell stand mit dem Rücken zur Wand und hatte den Blick eindringlich auf Logans nur schwach beleuchtetes Gesicht gerichtet, dessen Züge ein seltsames Gefühl bei ihr hinterließ, das sie nicht ganz einordnen konnte. Logan stand ihr gegenüber, doch das verhinderte nicht, dass sich ihre Körper berührten. selbst wenn Nell sich so schmal gemacht hätte, wie sie konnte, so hätte sie nicht vermeiden können, dass sie an seine breite Brust gedrückt wurde, was sie ziemlich störte. Doch es ließ sich nun einmal nicht ändern und alles war besser, als an diesem Tag auch noch eine fiese Strafe zu kassieren.
Nell legte einen Finger auf die schmalen Lippen und bedeutete ihrem Gegenüber so stumm, leise zu sein, während sie angestrengt lauschten und hofften, dass der Hausmeister ungeachtete ihres Versteckes an ihnen vorbeizog, auf der Suche nach anderen Missetätern.





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Haus: ravenclaw


New PostErstellt: 17.01.09, 23:02  Betreff: 17.09.2008  drucken  weiterempfehlen

Obwohl Logan es durchaus schätzte, dass Nell nun ein ernsthaftes Gespräch mit ihm führte und sogar weitestgehend darauf zu verzichten schien, ihn weiterhin provozieren zu wollen, empfand er das Thema Vorurteile als ziemlich schwierig. Vorurteile waren, das wusste er nur zu gut, ein willkommener Schutzmechanismus gegenüber andersartigen Menschen, die man nicht verstehen konnte oder wollte. Und anstatt sich mit ihnen auseinanderzusetzen war es doch oft der leichteste Weg, sich von Klischees und stereotypisierten Vorstellungen leiten zu lassen. Ja, auch er fiel dieser Schwäche oft genug anheim, auch, wenn man dieses fehlerhafte Verhalten doch seltener bei sich selbst als bei anderen entdeckte.
Vorurteile waren, wenn ihnen nicht Unverständnis zugrunde lag, doch oft auch der Ausdruck von Neid oder gar von Hass, auch das hatte der brünette Schüler schon erleben müssen. Natürlich war nicht jeder, der weniger gut betucht war als er, neidisch auf den Reichtum seiner Familie, doch zweifellos gab es viele, die ihm dies nicht gönnten. Und um sich selbst aufzuwerten betrachteten sie ihn als verwöhnten Bengel, als jemanden, der nie wirklich würde arbeiten müssen. Logan konnte kaum in Worte fassen, wie leid er diese Vorurteile war, denn niemand wusste so gut wie er, dass das Vermögen seiner Familie nicht vom Himmel gefallen war. Bhaltair Campbell Munroe, der Begründer des heute weltbekannten Umhangimperiums, hatte hart und unermüdlich gekämpft, ganz klein hatte er angefangen, mit einer schäbigen Fabrik in einem heruntergekommenen Hinterhof. Es hatte Generationen gedauert, bis aus „Munroe Gowns“ das geworden war, was es heute ist. Und auch nun, da jeder die wertvollen Umhänge kannte und schätzte, war die Arbeit nicht getan. Ständig galt es, neue Kollektionen zu entwerfen und diese zu produzieren, die Nachfrage musste analysiert und die Konkurrenz übertrumpft werden. Zudem plante Cormag, dies war ein Vorschlag von Logan gewesen, nun auch Festumhänge ins Sortiment aufzunehmen. Kurzum, es gab immer etwas zu tun und wenn man sich auf den Lorbeeren seiner Ahnen ausruhte, dann würden der Ruhm und der Reichtum schneller verschwinden, als Logan „Umhang“ sagen konnte.
Nun, er wusste das. Doch dennoch waren sie da, diese unfairen Vorurteile, dass er das wahre Leben nicht kennen würde und in einer goldenen Scheinwelt zuhause wäre. Seine Welt war tatsächlich voller Luxus, doch diesen Luxus hatten seine Ahnen sich verdient, wie auch er ihn sich noch verdienen würde.
„Ich weiß nicht, warum ich nicht so hart sein sollte, was das betrifft. Resultieren denn die Vorurteile, die man hat, nicht allzu oft aus den Urteilen, die sich auf Beobachtungen begründen?“ gab Nell nun zu bedenken und riss den brünetten Schüler somit aus seinen Gedanken. Bevor er ansetzte, ihre Frage zu beantworten, begann er schon, nachdenklich seinen Kopf zu schütteln. „Ich weiß nicht, Nell, ich denke nicht, dass das immer so ist“ setze er an und suchte erneut ihren Blick. Er war sich nicht sicher, ob sie die gleiche Einstellung vertrat wie er, aber er wollte sich ihr dennoch erklären, zumindest wollte er es versuchen. „Vorurteile sind doch ganz oft simple Mechanismen, die wir benutzen, um uns, aus welchen Gründen auch immer, von anderen Menschen abzugrenzen. Hass, Neid, Mangel an Kenntnis der Situation des Anderen. Irgendwie sind Vorurteile doch immer automatisch negativ behaftet, oder?“ gab er zu bedenken und heftete seinen Blick auf die Spitzen seiner Lederschuhe, während er sich selbst und auch seiner blonden Mitschülerin die Zeit gab, sich eine Meinung zu seiner Aussage zu bilden.
„Wahrscheinlich ist es ein Teufelskreis“ vermutete der Ravenclaw dann und blickte wieder auf „Man beobachtet jemanden und bildet sich eine, nehmen wir mal an negative, Meinung. Das führt dann zu Vorurteilen, was wiederum dazu führt, dass man andere damit ansteckt und denjenigen, um den es geht, immer mehr verachtet“ erläuterte Logan seine Sichtweise und versuchte sich an einem kleinen Lächeln. Er war verwundert, dass es so einfach war, mit der Gryffindor über so ernste, ja, so schwierige Themen zu sprechen. Wenn sie es, wie jetzt, einmal sein ließ, ihn zu provozieren, war sie eine wirklich angenehme und nicht minder auch intelligente Gesprächspartnerin.
„Aber wenn du magst kannst du gerne anfangen. es ist mir zwar ziemlich egal, was andere über mich denken, solange ich selbst die Wahrheit kenne, aber wenn du willst kannst du deine Vorurteile gerne loswerden.“ bot sie nun auch breit grinsend an, nachdem sie abgelehnt hatte, Logan weitere Vorurteile gegen seine Person vorzubeten.
Der junge Erbe lachte kurz auf und fuhr sich durch die wuscheligen braunen Haare, dann blickte er das blonde Mädchen grinsend an. „Gib’s zu, du willst etwas gegen mich in der Hand haben, oder?“ fragte er gut gelaunt, ohne dies jedoch wirklich zu glauben. „Und dann erpresst du mich irgendwann damit, dass ich dich beleidigt habe und drohst mir, es allen zu erzählen, um meinen Ruf zu ruinieren.“ spann er die Geschichte weiter, nickte dann jedoch.
„Okay, ein Vorurteil gegen dich. Ich denke, dass du eines der Mädchen bist, die nicht kochen können. Und du hast die Namen von mindestens acht gefährlichen Truckern auf den Hintern tätowiert.“ behauptete er grinsend und fand tatsächlich Gefallen an diesem Spiel.

„Soll das etwa heißen, dass du mich anders behandeln würdest, wäre ich ein Kerl?“ wollte Nell nun wissen und schien sich dafür tatsächlich zu interessieren, wenn ihr Mund auch von einem spöttischen Grinsen umspielt wurde. „Klar würde ich das“ erklärte Logan sogleich und empfand diese Frage als ein wenig seltsam. Es war doch nur normal, dass man Frauen vorsichtiger und höflicher behandelte als seinesgleichen. Unter Jungen war der Umgangston deutlich rauer, davon konnte auch ein wohlerzogener Bursche wie Logan sich nicht frei machen. „Du verhältst dich doch Jungen gegenüber auch anders als gegenüber Mädchen“ unterstellte er „Allein schon die Gesprächsthemen unterscheiden sich doch deutlich voneinander, ganz zu schweigen davon, dass ich mich, zumindest gegenüber gleichaltrigen Mitgliedern des männlichen Geschlechts, nicht ganz so zuvorkommend verhalte. So sind die Regeln der Gesellschaft“ erklärte er und war sich sicher, dass sie dies verstehen musste, auch, wenn es nicht leicht zu begründen war.
Die falsche Blondine schien jedoch schon einen Schritt weiter zu sein und stellte nun höfliches Verhalten grundsätzlich infrage. „Und ist es nicht nur geheuchelter Respekt, wenn du einen anderen Menschen nett und höflich behandelst, obwohl du ihn im Grunde genommen nicht magst? Es ist doch so, Höflichkeit legt uns Fesseln an, denn sie verbietet uns zu sagen, was wir wirklich denken, weil es die Ehre und Gefühle des anderen verletzen könnte. Aber die Frage ist doch, ob direkte und klare Worte ohne dämliche Floskeln nicht manchmal besser sind.“
„Nein“ entgegnete Logan sogleich entschieden, während seine Miene sich ein wenig verdunkelte. Er ließ sich viel gefallen, ließ einiges an Provokation und dummem Gefrage über sich ergehen, aber dies ging für seinen Geschmack zu weit, auch, wenn es doch nur eine harmlose Frage sein mochte. „Nichts an meinem Respekt ist geheuchelt. Respekt hat rein gar nichts damit zu tun, ob ich jemanden mag oder nicht. Ich respektiere eine Menge Leute, die mir kein bisschen sympathisch sind.“ begehrte er auf, bemühte sich aber um eine ruhige und beherrschte Stimmlage. „Respekt ist keine Frage der Sympathie. Ich respektiere Leute für ihre Werte und für ihr Verhalten, nicht dafür, ob sie zu meinem Freundeskreis gehören. Du zum Beispiel, Cornelia Hathaway“ Logan machte eine bedeutungsschwere Pause, bevor er weitersprach „Dich respektiere ich. Ich denke, dass du eine ehrliche Haut bist und dass du, obwohl du nichts mit mir gemeinsam hast, den richtigen Weg für dich wählst. Du würdest dich nie der dunklen Seite verschreiben, da bin ich mir sicher. Du bist konsequent und lässt dich nicht leicht beeindrucken. Dafür respektiere ich dich, völlig egal, ob ich dich mag oder nicht.“ Schloss Logan seine Ausführungen und blickte dem blonden Mädchen kurz direkt in die hellblauen Augen. Sie sollte von ihm halten, was sie wollte, aber er ließ sich nicht unterstellen, dass sein Respekt nicht mehr sein sollte, als eine Lüge, die ihm die Gesellschaft aufzwang.

„Wenn du das wirklich willst, dann lässt sich das sicherlich einrichten. Aber ich garantiere für nichts, wahrscheinlich ist es vollkommen anders als das, was du bisher kanntest.“ erklärte die Gryffindor sich mit seinem Vorschlag einverstanden, ihm die Muggelmusik, die sie hörte, ein wenig näher zu bringen. Über das aristokratische Gesicht des brünetten Jungen glitt ein zufriedenes und erfreutes Lächeln. „Super“ frohlockte er und zuckte leicht mit den Schultern, als sie zu bedenken gab, dass er derartige Musik wahrscheinlich als ziemlich fremdartig wahrnehmen würde. „Ich werde schon keinen Kulturschock erleiden.“ beruhigte er sie „Ich mag neue Eindrücke. Vielleicht laufe ich ja bald auch mit so einem Mafia-Band T-Shirt rum“ grinste Logan und lauschte Nells Ausführungen darüber, welche Instrumente sie beherrschte.
„Wahrscheinlich nicht gerade die Instrumente, die du so gewohnt bist, oder?“ neckte sie ihn und konnte Logan lediglich ein müdes Lächeln abringen. „Soviel zum Thema Vorurteile, hm?“ seufzte er und hob halb vorwurfsvoll eine Augenbraue, während er das blonde Mädchen anblickte. „Um deine Vorurteile zu befriedigen: Ja, ich mag klassische Musik. Aber eigentlich ist Jazz meine heimliche Passion“ erklärte der gutaussehende Junge mit strahlenden Augen. „Ich spiele seit vielen Jahren Cello, aber dann habe ich angefangen, Saxophon zu spielen, auch Jazz Stücke, es ist fantastisch.“ erzählte er begeistert und sein Lächeln verriet, wie ernst er meinte, was er sagte. Wenn Nell und er auch wirklich kaum etwas gemeinsam hatten, so teilten sie doch die Liebe zur Musik, wie ihm erst jetzt wirklich bewusst wurde.
Als Nell ihn unvermittelt fragte, ob er sich für seine spätere berufliche Zukunft denn nie etwas anderes hatte vorstellen können, als Munroe Gowns zu leiten, wurde Logan nachdenklich. Zunächst war er versucht, ihr ein entschiedenes ‚Nein’ zur Antwort zu geben, aber er war sich nicht sicher, ob dies gestimmt hätte. Natürlich war für ihn früh klar gewesen, dass seine Zukunft im Familienbetrieb liegen würde, aber als kleiner Junge, hatte er da nicht von etwas anderem geträumt, hatte keine kindlichen Phantasien gehabt? Plötzlich glitt ein wehmütiges Lächeln über sein markantes Gesicht, doch, ja, es hatte einmal eine Phase gegeben, in der sich für seine Zukunft etwas andere vorgestellt hatte.
„Ich hab nie wirklich etwas anderes in Betracht gezogen“ beantwortete er nun Nells Frage „Aber als kleiner Knirps von drei Jahren hatte ich mal den unbedingten Wunsch, Schokofrosch-Testesser zu werden.“ Logan lachte kurz auf und war sich ziemlich sicher, dass Nell das absolut lächerlich finden würde, aber es war die Wahrheit. Er hatte gewusst, dass in der Fabrik seines Vaters immer erst alles getestet wurde, bevor es dann in den Vertrieb ging und so war für ihn ganz klar gewesen, dass es doch auch jemanden geben musste, der Schokofrösche auf ihre Qualität testete. Mit einem schmerzhaften Lächeln erinnerte er sich daran, wie Meaghan ihm lachend über das kleine Köpfchen gestrichen hatte und ihm erklärt hatte, er könne alles werden, was er sich vornahm. Seine geliebte große Schwester, eine Gedanke, der ihm unweigerlich einen heftigen Stich versetzte. Immer war sie in den Ferien die einzige gewesen, die ihm wirkliche Liebe entgegengebracht hatte, doch er hatte es nie verstanden. Seine Mutter. Es war so absurd, wie es doch zugleich völlig klar war.

Die breiten Flure der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei lagen im Halbdunklen vor ihnen und das ungleiche Paar durchquerte diese mit bedächtigen Schritten. Logan ging zwar stets einen kleinen Schritt vorweg, doch das Tempo, welches er vorlegte, war keineswegs besonders schnell. Alle paar Meter leuchteten ihre Gesichter im Licht der an den Wänden befestigten Fackeln kurz auf, was den Ravenclaw immer wieder feststellen ließ, dass Nells kantiges Gesicht im warmen Feuerschein nahezu weich wirkte, was ihn gleichermaßen verwirrte und fesselte und schließlich dafür sorgte, dass er seinen Blick an die Wand heftete und die dort aufgehängten Gemälde betrachtete.
„Oh, sei dir da mal nicht so sicher. Den Hausmeister interessiert das nämlich ganz sicher nicht, das kannst du mir glauben. Den interessiert nur, dass du gegen eine klare Regel verstoßen hast und dafür so streng wie möglich bestraft werden muss. Ich hab da schon so meine Erfahrungen gemacht“ zerstörte seine blonde Mitschülerin nun Logans Hoffnungen, er könnte einer Strafe entgehen, wenn er nur seine Absichten deutlich machen würde. Er hinterfragte ihre Einschätzung nicht, denn er war sich ziemlich sicher, dass sie sich mit derlei Fragestellungen bestens auskannte und schenkte ihr deswegen Glauben.
Sie hatten den Weg zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors schon fast vollständig zurückgelegt, als sie beide Geräusche wahrnahmen, die das Herannahen des Hausmeisters verkündeten. Logan, der doch sonst auf jede Frage eine Antwort zu wissen schien, war nun für den Augenblick eines kurzen Schocks völlig hilflos. So sehr er seine Gedanken auch bemühte, er hatte schlichtweg keine Ahnung, was er nun tun sollte, um sie beide davor zu bewahren, erwischt zu werden. Innerlich freundete er sich bereits unwillig mit dem Gedanken an, dem Hausmeister lang und breit zu erklären, was sie um diese Uhrzeit in den Gängen verloren hatten, als er urplötzlich Nells kalte Hand an seinem Unterarm spürte. „Komm!“ zischte sie leise und zog ihn grob hinter sich her. Logan ließ es geschehen, hatte er doch wahrscheinlich ohnehin keine bessere Idee als das, was Nell plante. Was auch immer dies sein mochte, er musste ihr nun vertrauen.
Sie murmelte einem seltsamen Gemälde, auf dem einige Zauberer ein fliegendes Schwein anzubeten schienen, ein Passwort entgegen, woraufhin das Bild augenblicklich zur Seite schwang und somit einen winzigkleinen Raum offenbarte, in den Nell ihn stieß und dann selbst hinterher gesprungen kam. Unnötig zu erwähnen, dass Logan bislang keinen blassen Schimmer von der Existenz dieses Verstecks gehabt hatte, aber seine Erleichterung war in diesem Moment so groß, dass er sich ziemlich sicher war, Nell müsste den Stein hören, der von seinem Herzen fiel.
Dieser Raum, fast schon eher nur als Verschlag zu bezeichnen, war so klein, dass es Logan kaum gelang, sich zu seiner vollen Größe aufzurichten. Sein Kopf stieß an die Decke, aber das war ihm in diesem Moment ziemlich egal. Ein stummes, erleichtertes Grinsen glitt über sein Gesicht, im dämmrigen Licht suchte er Nells Blick, um sich bei ihr zu bedanken. Worte wollte er jedoch lieber keine verlieren, um nicht doch noch Gefahr zu laufen, dass der Hausmeister sie hören würde. Tonlos formten seine Lippen ein stummes „Danke“, während er den Daumen seiner rechten Hand anerkennend hochreckte. Man musste ihr lassen, dass sie wirklich schnell und überlegt gehandelt hatte, was ein weiterer Grund dafür war, dass der brünette Ravenclaw sie respektierte, wie er es schon zuvor erklärt hatte.
Wohl begründet auf der Enge des Raumes und keineswegs aus wirklicher Zuneigung resultierend standen die beiden nun so eng beieinander, dass Logan Nells kühlen Kopf an seiner Brust spüren konnte. Ihre Haare rochen, wie er plötzlich mit einer gewissen Verwirrung feststellte, nicht nur nach Zigaretten, sondern auch, so meinte er zu erkennen, angenehm süß nach Äpfeln. Ein leichtes Lächeln erschien auf seinem markanten Gesicht, während er, seinen breiten Oberkörper plötzlich verfluchend, in Ermangelung von Platz seinen rechten Arm vorsichtig um die Schultern des blonden Mädchens legte, was er mit einem entschuldigenden Schulterzucken quittierte.








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wie die sonne den kometen
wegzieht von seiner bahn
wie der felsblock zu dem fluss sagt
fließ woanders hin
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wie ein schiff erfasst vom sturmwind,
das die richtung verliert
und ein nie gesehnes ufer gewinnt
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Cornelia Hathaway
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New PostErstellt: 17.01.09, 23:02  Betreff: 20.09.2008  drucken  weiterempfehlen

Es mutete seltsam an, dass Nell und Logan, die so unterschiedliche waren und mehr als die Hälfte des Abends damit verbracht hatten, sich gegenseitig zu provozieren (auch wenn Logans Art und Weise der Provokation wohl eher subtil und zwischen den Zeilen zu finden gewesen war), sich nun so ernsthaft unterhalten konnten. Nell wusste auch eigentlich nicht so recht, warum sie sich überhaupt mit Logan unterhielt, seine Meinung interessierte sie im Grunde genommen nur herzlich wenig und er gab sicherlich auch nicht so viel darauf, was ein Mädchen wie sie zu sagen hatte. Und doch führten sie eine angeregte Diskussion über Themen, von denen Nell niemals gedacht hatte, dass sie diese ausgerechnet mit einem reichen Millionärssöhnchen diskutieren würde.
„Man beobachtet jemanden und bildet sich eine, nehmen wir mal an negative, Meinung. Das führt dann zu Vorurteilen, was wiederum dazu führt, dass man andere damit ansteckt und denjenigen, um den es geht, immer mehr verachtet“, sagte Logan nun und lächelte schwach. Er hatte nicht Unrecht. Es war wirklich so, dass man sich versuchte, von anderen, die anders aussahen und sich anders gaben als man selbst, abzugrenzen, indem man sich eine allseits bekannte und nicht minder negative Meinung aneignete, um – sei es auch nur vor sich selbst – besser dazustehen. So viel war Nell klar, doch sie zweifelte auch nicht daran, dass einige der Vorurteile, die man so hatte, bestimmt auch ein Körnchen Wahrheit in sich trugen.
„Gib’s zu, du willst etwas gegen mich in der Hand haben, oder?“, sagte Logan schließlich mit einem breiten Grinsen, nachdem Nell abgelehnt hatte, ihm noch mehr Vorurteile an den Kopf zu knallen, weil sie nun wirklich keine Lust auf diese alberne Sache hatte, da sie zu lange eine von Vorurteilen belastete Meinung von Menschen wie Logan einer war gehabt hatte, um sie nun im Rahmen eines einzigen Gesprächs einfach abzulegen. Und noch dazu, wer garantierte ihr, dass Logan sich nicht einfach besser darstellte, als er in Wirklichkeit war? Zumindest war Nell sich sicher, dass er behaupten würde, schon oft darüber nachgedacht zu haben, wie es denjenigen erging, die weniger als er oder gar nichts hatten, dass er sich gefragt hatte, wie diese wohl ihr Leben verbrachten. Doch aus eigener Erfahrung wusste Nell, dass sich reiche Menschen nicht darum scherten, wie es sich in armen Verhältnissen lebte. Warum sollten sie auch, sie hatten ja alles, was man brauchte.
„Schon möglich“, grinste Nell und ihre Augen blitzten belustigt, als sie Logan anblickte, der es nicht schlimm zu finden schien, dass sie seinen Vorschlag ablehnte. Vielleicht kümmerte ja auch er sich nicht darum, was andere über ihn dachten?
„Okay, ein Vorurteil gegen dich. Ich denke, dass du eines der Mädchen bist, die nicht kochen können. Und du hast die Namen von mindestens acht gefährlichen Truckern auf den Hintern tätowiert.“, behauptete Logan und schmunzelte dabei amüsiert. Auch Nell musste lachen, sie hätte Logan eine solche Kreativität in seinen Vorurteilen gar nicht zugetraut. Sie musste zugeben, dass sie dieses Spiel lustig fand und sie ließ es sich auch nicht nehmen, auf Logans Behauptung eine passende Antwort zu geben.
„Ich muss dich enttäuschen, das ist leider nur teilweise richtig. Erstens: Ich kann kochen. Auch wenn ich nicht so aussehe und es auch nicht unbedingt gerne tue, aber ich kann es“, sagte Nell und lächelte kurz. Sie hatte schon früh kochen lernen müssen, denn in einem Haushalt, in dem die Mutter von fünf Kindern den ganzen Tag arbeiten muss, um gerade einmal so viel Geld anschaffen zu können, damit es zum Leben mehr oder minder reicht, müssen alle mit anpacken helfen. Nell und ihre Geschwister hatten sich stets gemeinsam um die anfallende Arbeit im Haushalt gekümmert und nicht selten hatte Nell gemeinsam mit ihren Schwestern kochen müssen, auch wenn sie nicht gerade behaupten konnte, dass ihr diese Arbeit große Freude bereitet hätte. Erst, als sie älter wurde und ihre jetzigen Freunde kennen lernte, hatte sie sie sich aus der gemeinsamen Arbeit ausgeklinkt und war nur noch selten zuhause anzutreffen gewesen, da sie es in der engen Wohnung mit den Menschen, die ihre Familie hätten sein sollen, nicht mehr aushielt.
„Zum zweiten: Das stimmt mehr oder weniger. Ich bin zwar tätowiert, aber es sind nur vier, sie sind nicht am Hintern und es sind ganz sicherlich nicht die Namen von gefährlichen Truckern, auch wenn das ganz sicher seinen Reiz hätte.“ Sie lachte. Tatsächlich hatte sie sich schon sehr früh ihr erstes Tatoo stechen, mit 12 Jahren, um genau zu sein. Der Tätowierer war ein Bekannter eines ihrer Freunde und hatte ihr einen Freundschaftspreis gemacht, zudem hatte er auch keine Erlaubnis ihrer Eltern verlangt. Nachdenklich betrachtete Nell das kleine, vierblättrige Kleeblatt, welches ihr linkes Handgelenk zierte und das sich zwischen einigen ledernen Armbändern deutlich und tiefschwarz von ihrer Haut abhob. Zusätzlich zu dieser kleinen Verzierung waren mit den Jahren noch ein Schmetterling am Oberarm, ein kleiner Schriftzug an ihrer Hüfte und eine Reiher kleiner Sterne in ihrem Nacken, dicht unter ihrem Haaransatz hinzugekommen.

„Du verhältst dich doch Jungen gegenüber auch anders als gegenüber Mädchen. Allein schon die Gesprächsthemen unterscheiden sich doch deutlich voneinander, ganz zu schweigen davon, dass ich mich, zumindest gegenüber gleichaltrigen Mitgliedern des männlichen Geschlechts, nicht ganz so zuvorkommend verhalte. So sind die Regeln der Gesellschaft“, sagte Logan bestimmt, ganz so, als ob er nicht verstehen konnte, warum Nell so eine sinnlose Frage stellte. Er verstand sie nicht und sie konnte seinen Standpunkt nicht nachvollziehen. Sie hatte in ihrem Freundeskreis nie einen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen bemerkt, für alle galten die gleichen Regeln und bei allen war der Umgang gleich rau. Der einzige Unterschied bestand darin, dass man sich, wenn man nicht aufpasste, in Jungen verlieben konnte. Doch das war schon alles. Vielleicht waren die Frauen, deren Bekanntschaft Logan bisher gemacht hatte, einfach anders als Nell. Nachdenklich kratzte Nell sich an der Stirn und strich sich das Haar zurück, während sie Logan anblickte. Vermutlich hatte sie Recht. Vermutlich mussten kleine, nette Frauchen, die ein hübsches Köpfchen ohne viel darin stolz in die Höhe reckten und zu nichts taugten, als zur Dekoration eines feinen Salons, anders behandelt werden als sie selbst.
„Ich denke, das ist eins der Dinge, die uns voneinander unterscheiden. Ich mache keinen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen. Auch nicht, was die Gesprächsthemen betrifft. Jungs und Mädchen können bessere Freunde sein, als du glaubst, wenn für alle die gleichen regeln gelten.“, sagte Nell und dachte an ihre Freunde zuhause, die sie jedes Mal nach den Ferien wieder schweren Herzens verlassen musste.
„Das sind die Regeln deiner Gesellschaft. In meiner muss sich jeder erst seinen Respekt verdienen, man hat ihn nicht einfach so. Vielleicht haben wir deshalb mit der Höflichkeit nicht so viel am Hut wie du“, urteilte Nell und warf einen kurzen, neugierigen Blick hinüber zu Logan. Sie fragte sich, ob er tatsächlich ernst meinte, dass er Respekt vor ihr hatte. Nell wusste zwar nicht, warum, denn sie verstand nicht, dass er sie einfach so, ohne dass sie etwas getan hatte, respektieren konnte, doch irgendwie fand sie Gefallen an diesem Gedanken und sie begann sich zu fragen, ob auch sie ihn respektierte. Doch sie fand keine befriedigende Antwort auf diese Frage. Wollte sie ihn überhaupt respektieren können?

„Ich werde schon keinen Kulturschock erleiden. Ich mag neue Eindrücke. Vielleicht laufe ich ja bald auch mit so einem Mafia-Band T-Shirt rum“
Nell grinste Logan an. Sie konnte sich noch immer nicht vorstellen, dass Logan ihre Musik mögen könnte, doch versuchen konnte man es ja mal. Zudem ließ sich der langweilige Arithmantik-Unterricht so mit etwas weitaus Angenehmeren verbinden.
„Mafia-Band?“, fragte Nell lachend, „Was hast du denn für Vorstellungen?“ Grinsend betrachtete Nell Logan, der sie halb vorwurfsvoll, halb amüsiert ansah, nachdem sie ihre Vorstellungen bezüglich der Instrumentwahl geäußert hatte. Sie hatte Recht, er war mehr der Typ, der klassische Musik hörte, doch dass er Jazz als seine heimliche Leidenschaft bezeichnete, überraschte sie. Irgendwie wollte das Bild des jazzigen Künstlers nicht so recht zu dem steifen, immer höflichen, perfekten Schotten, wie Logan einer war, passen.
„Jazz also, hm?“, fragte Nell interessiert und betrachtete Logans begeistert funkelnde Augen und seinen freudigen Gesichtsausdruck. „Nun ja, besser als Klassik allemal, aber ich hätte es dir nicht wirklich zugetraut, wenn ich ehrlich bin. Einen Kulturschock wirst du bei meiner Musik fürchte ich trotzdem erleiden“, meinte sie zwinkernd und folgte Logan eine Treppe hinauf. Langsam ging ihr auf, dass sie und Logan, obwohl sie so verschieden waren wie Feuer und Wasser, die Liebe zur Musik zu teilen schienen, wenn es sich auch um völlig verschiedene Musikrichtungen handelte.
Nell wartete neugierig darauf, was Logan zu seinem späteren Berufswunsch sagen würde. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein kleiner Junge wirklich den Wunsch hegte, eine Firma für Umhänge zu leiten. Kinder können sich doch bekanntlich nichts Langweiligeres vorstellen als Verwaltungs- und Büroarbeit. Die Hitliste der Kinderwunschberufe umfasste Berufe wie Feuerwehrmann, Tierarzt und Archäologe oder etwas in der Art. Wie das ganze bei Zauberern aussah wusste Nell natürlich nicht, sie kannte nur die Kinderträume von Muggelkindern. Sie selbst hatte anfangs überhaupt keine Träume gehabt. wenn man aus Verhältnissen stammte wie sie selbst, dann erlaubte man sich keinen Traum, weil man wusste, dass er nur allzu oft verloren ging. Man endete traum- und hoffnungslos. Und dann, als Nell älter wurde und sie begann, sich für Musik zu interessieren, als sie stundenlang in dem Plattenladen abhing, in dem sie letztendlich später dann auch einen Job bekam, da setzte sich doch ein Traum in ihrem Inneren fest. Und sie war diesen Traum nie wieder losgeworden, sie würde ihn verwirklichen. Sie hatte nie etwas anderes als Musikerin werden wollen.
„Ich hab nie wirklich etwas anderes in Betracht gezogen. Aber als kleiner Knirps von drei Jahren hatte ich mal den unbedingten Wunsch, Schokofrosch-Testesser zu werden.“ Offenbar fand Logan diesen Wunsch ebenso absurd wie amüsant. Nell musste schon wieder lachen und im gleichen Moment fragte sie sich, warum Logan es in den letzten Minuten es tatsächlich mehr als einmal geschafft hatte, sie zum Lachen zu bringen.
„Süß.“, kommentierte sie seinen Kindheitstraum und musste noch immer schmunzeln. Ja, der angesehene und vornehme Leiter von Munroe Gowns passte so viel besser zu Logan als der mehr arme als reiche, aber glückliche Schokofrosch-Testesser.

So zogen die beiden Schüler schmunzelnd, sich immer ein bisschen provozierend und dennoch friedlich miteinander durch die langen Gänge und Korridore der Schule für Hexerei und Zauberei, auf ihrem weg zum Gryffindorgemeinschaftsraum.
Doch ehe sie sich versahen war die kurze Ruhe auch schon vorbei und die beiden Schüler fanden sich in einem winzigen Raum hinter einem seltsamen Portrait wieder. Nell, die sich in all den Jahren, die sie nun schon in Hogwarts war, nie sonderlich um die Einhaltung von Regeln wie der Nachtruhe gekümmert hatte, war durchaus sehr vertraut mit den kleinen und großen verstecken in Hogwarts, die nur dafür gemacht waren, ungehorsame Schüler vor bestrafungswütigen Hausmeistern und Lehrern zu verstecken und Nell und Logan hatten Glück, dass sie sich ausgerechnet in einem der Gänge befanden, in dem es ein solches Versteck gab. Dass es nur sehr wenig Platz bot und für den großen, breitschultrigen Logan sicherlich noch unbequemer als für die schlanke Nell war, schien den Ravenclaw nur wenig zu kümmern. Ein erleichtertes Grinsen huschte über seine markanten und dennoch seltsam weichen Züge und er formte seine Lippen zu einem stummen „Danke“, das sich an Nell richtete. Sie erwiderte sein Grinsen und lauschte weiterhin angestrengt nach draußen. Die schlurfenden Schritte des alten Hausmeisters waren nun ganz nah und man konnte seine leise vor sich hinmurmelnde Stimme hören, die in ihren wirre Selbstgesprächen etwas von fürchterlichen Bestrafungen und Racheplänen an frechen Geistern faselte. Es schien Nell wie eine Ewigkeit, in der sie angespannt die Luft anhielt, lauschte und hoffte, nicht entdeckt zu werden. Während dieser Zeit wurde Nell sich Logans Körper, der sich aufgrund der Enge gegen den ihren drückte mehr als bewusst. Wenn sie den Kopf nur ein kleines Stück nach vorne geneigt hätte, so hätte sie ihn auf Logans breite Brust legen können. Diese unerwartete und plötzliche Nähe der beiden Schüler gründete sich keineswegs auf Zuneigung, dennoch kam es Nell sehr seltsam vor und sie war froh, dass sie in diesem Augenblick niemand sehen konnte. Nach einer Ewigkeit, so schien es, waren die Schritte endlich verklungen und Nell atmete erleichtert auf. Logan hatte derweil seinen Arm um Nells schmale Schultern gelegt, was sie nur mit einem verwirrten Blick quittierte. Logan sah sie entschuldigend an, natürlich, er hatte in ihrem Versteck gerade einmal so viel Platz, dass er aufrecht stehen konnte. Doch in seinem Blick lag noch etwas anderes, etwas Undefinierbares, das Nell Gänsehaut verursachte. Die blonde Gryffindor hob den Kopf und suchte den Blick ihres Gegenübers, hielt diesen fest und ein breites Grinsen schlich sich auf ihre schmalen Lippen.
„Tja, eine Hand wäscht die andere“, stellte sie fest und legte den Kopf leicht schief, ohne den Blickkontakt zu Logan jedoch zu unterbrechen. „Du hast mich in der Bibliothek gedeckt, ich habe dich vor einer Strafe bewahrt. Wir sind quitt.“, fügte sie hinzu und versuchte ihren rechten Arm in eine bequemere Position zu bringen, was allerdings nur dazu führte, dass ihre Hand schließlich auf Logans Brust landete. Mit einer gehörigen Portion Verwirrung fiel der Hexe zum ersten Mal an diesem Abend auf, wie viel grün doch in Logans dunklen Augen zu finden war und mehr aus einem plötzlichen Impuls denn aus freiem Willem stellte sich die blonde Gryffindor auf die Zehenspitzen, beugte sich vor und gab Logan einen Kuss.

Der Kuss dauerte nur wenige Sekunden, war nur der kurze Vorgeschmack eines richtigen Kusses, denn schon im ersten Moment, nachdem sich ihre Lippen berührten, schreckte Nell sofort zurück und verfluchte sich und ihre plötzliche Handlung. Welcher Teufel hatte sie denn da nur geritten?! Sie konnte Logan ja nicht einmal leiden, da war sie sich vollkommen sicher, und dennoch küsste sie ihn. Einfach so. Mitten auf den Mund.
Innerhalb weniger Augenblicke wechselten sich der Ausdruck von Erschrecken, Überraschung und Entsetzen auf Nells Gesicht ab, ihr Herz pochte wie wild. Sie zog ihre Hand von Logans Brust zurück, als wäre sie ihr verbrannt worden und legte einen Finger auf ihre Lippen, als könne sie selbst kaum fassen, was soeben passiert war. Es fühlte sich an, als hätte sie, hilflos und ohne Kontrolle ihrer Selbst, während des gesamten Kusses neben sich gestanden und tatenlos zusehen müssen, als ihr willenloses, impulsives Ich den verhassten Mitschüler küsste.
Ihre plötzliche Handlung zog die Wut auf sich selbst nach sich. Warum hatte sie sich nicht beherrschen können? Warum ausgerechnet Logan? Nell konnte sich im Grunde genommen niemanden vorstellen, den sie weniger gerne küssen würde als Logan und doch musste es ausgerechnet er sein. Nell verfluchte sich und den reichen Mitschüler. Hätte er doch nicht darauf bestanden, sie zu ihrem Gemeinschaftsraum zu begleiten, dann wäre das alles gar nicht passierte. Nachher dachte er noch, sie würde wirklich auf ihn stehen wie seine zahlreichen hirnlosen Verehrerinnen, nur weil sie ihn geküsst hatte. Dabei konnte sie ihn nicht ausstehen.
„Wir sind quitt“, sagte die Hexe mit kühler Stimme und quetschte sich an Logan vorbei, um das Portrait, welches sie verborgen hatte, aufzustoßen.
Mit einem letzten, undefinierbaren Blick auf Logan kletterte Nell aus ihrem Versteck und verschwand eilig in der Dunkelheit des Ganges.


tbc: Irgendwo anders





.:|Cornelia 'Nell' Hathaway. Seventeen. 7th class. Gryffindor. [Wannabe]Musician|:.
Where did the blue sky go? And why is it raining so?
.:|No risk, no fun. Colorful. Don't dare me. Musical. Rebellious|:.
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I hate you I hate you I hate you I hate you
And still there's something about you
Making my heart beat faster
[For you?]

Call me. Emmy. Claire. Erin. Lynn. Summer. Leilani. If you want.
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Claire Weasley
Lioness ¢¾
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Alter: 16.
Beruf: Schülerin.
Haus: Gryffindor.


New PostErstellt: 22.05.09, 19:48  Betreff: Re: 11.06.2007  drucken  weiterempfehlen

Nein. Nein, Nein, Nein, dachte Claire Weasley mit einer Mischung aus Unglauben, Verwirrung und Furcht, Furcht vor dem, was der Tagesprophet in ihrer Hand berichtete.
Als das Mädchen an diesem Morgen die Große Halle betreten hatte, war ihr gleich aufgefallen, dass etwas nicht stimmte.
Da waren noch immer die Blicke, die ihr stetig folgten, sobald sie einen Raum betrat, seit der Feuerkelch sie zum Trimagischen Champion ihrer Schule ausgerufen hatte, doch die Euphorie vom Vortag, als sie ihrer Schule zum Sieg in der ersten Aufgabe verholfen hatte, war verschwunden. Stattdessen war die Große Halle erfüllt von einem drückenden Schweigen. Nicht die üblichen, lauten, morgendlichen Gespräche und Lacher, nur vereinzelt tuschelten einige Schüler, andere saßen stumm vor ihrem Frühstück und starrten Löcher in die Luft, wieder andere schienen mit großem Interesse und Grauen den Tagespropheten gelesen. Irgendetwas war überhaupt nicht in Ordnung…
Zögernd schlug Claire, an die niedrige Fensterbank eines Erkerfensters gelehnt, die Zeitung auf, die sie einem ihrer Mitschüler erschrocken aus den Händen gerissen hatte, als sie die in großen, schwarzen Lettern gedruckte Überschrift des Leitartikels gelesen hatte. Sie hatte das nicht in der Großen Halle lesen wollen, wo sie jeder beobachten, wo jeder sehen konnte, wie sie reagierte, wussten doch alle, wie ihre Eltern ums Leben gekommen waren. Sie wollte das nicht. Nicht schon wieder.
Und so war sie geflüchtet.

Sich innerlich gegen die Informationen aus dem Artikel wappnend, nahm sie ihren Mut zusammen und las den Artikel, der alle Schüler in Hogwarts in solches Entsetzen versetzt hatte. Während dem Lesen wurden ihre Augen immer größer und ihr Herz krampfte sich immer mehr zusammen.
Todesser im Zaubereiministerium… Ehemaliger Quidditch-Held gestürzt… Viktor Krum als Todesser entlarvt… Du-weißt-schon-wer… Mensch oder Monster?... Verfluchtes Erbe – Der junge Ilja Krum muss weiterhin im Trimagischen Turnier bestehen während sein Vater in Askaban schmort… Todesser… Askaban…
Claire konnte es nicht glauben. Sie wollte es nicht glauben. Wollte nicht glauben, was in dieser Nacht in London geschehen war, dass dieser Alptraum wieder begonnen hatte, dass erneut Menschen sterben mussten. Sie konnte besser als jeder andere nachvollziehen, wie sich die Familie des Getöteten fühlen musste. Es war das schlimmste Gefühl, das man sich nur vorstellen konnte. Sie fühlte sich in die Zeit zurückversetzt, als sie gerade erfahren hatte dass ihre Eltern gestorben waren und nie wieder nach Hause zurückkommen würden. Es war so furchtbar gewesen zu wissen, dass sie sich niemals richtig von ihren Eltern hatte verabschieden können und dass sie niemals mehr die Möglichkeit haben würde, ihnen zu sagen, wie sehr sie sie geliebt hatte. Niemals die vor Stolz geschwellte Brust Rons und die guten Tipps ihrer Mutter angesichts ihrer Wahl zum Champion erleben konnte. Doch die Gewissheit, dass wenigstens ER besiegt worden war und die Tatsache, dass es seit dieser schrecklichen Nacht nie wieder zu Übergriffen von Todessern gekommen war, war wenigstens ein schwacher Trost für sie gewesen – zumindest bis jetzt.

Ihr Blick blieb an der großen Portraitfotografie von Viktor Krum hängen, der sie aus unergründlichen Augen anstarrte, hin und wieder zwinkerte oder auch schwach lächelte. Sie musste an Ilja denken, der sicherlich ebenfalls bereits die fürchterlichen Neuigkeiten erfahren hatte, wenn nicht aus der Zeitung, dann bestimmt von seinen Mitschülern. Wie musste der Junge, den sie in so kurzer Zeit so sehr in ihr Herz geschlossen hatte, sich wohl fühlen, wenn er an diesem Morgen die Zeitung aufschlug und ihm das Bild seines Vaters (und wahrscheinlich auch seines Idols) von der Titelseite entgegenstarrte und er im Leitartikel als Monster angeprangert wurde? Oder noch schlimmer, wenn einer seiner Mitschüler ihn ansprach, wahrscheinlich hämisch, weil er dem Champion seiner Schule eins reinwürgen konnte?! Sie versuchte sich in die Situation ihres Freundes hineinzudenken, versuchte sich vorzustellen, wie es wohl sein musste, zu erfahren, dass sein Vater ein Todesser war, eines dieser menschlichen, IHM hörigen Monster. Und zu wissen, dass alle anderen es auch wussten. Wie es sein musste, seinen Vater, den man von Kindesbeinen an stets bewundert hatte, in Askaban zu wissen, diesem schrecklichen, düsteren Ort voller Dementoren, ohne Glück, und ohne Angst.
Sie an Iljas Stelle wäre wohl verzweifelt. Zu wissen, was er nun wusste, alle Illusionen über einen geliebten Menschen mit einem Schlag zerschmettert vor sich zu sehen, wie ein zerbrechliches Gebilde aus Glas, musste sich anfühlen, als würde man den Menschen selbst verlieren, noch dazu, als habe man ihn niemals richtig gekannt. Und der Verlust geliebter Menschen war Claire nur allzu schmerzlich bekannt. Ilja musste am Boden zerstört sein.

Entschlossen drückte die dunkelhaarige Gryffindor die Zeitung in ihrer Hand zusammen und stieß sich von der Wand ab. Sie wollte Ilja suchen und ihn in den Arm nehmen, wollte ihn irgendwie trösten, einfach nur für ihn da sein. Sie wusste, dass sie ihn nicht vergessen lassen konnte, was sein Vater war oder getan hatte, doch sie wollte, dass er wusste, dass sie für ihn da sein war…

Doch gerade, als Claire sich auf den Weg machen wollte, wurde sie von einem plötzlichen Gedanken durchzuckt, der sie wie ein Blitz traf und innehalten ließ. Erschrocken ließ sie sich zurück gegen die Fensterbank fallen, zitternd.
Was wenn…?
Sie schüttelte heftig den Kopf, um diesen einen Gedanken wieder loszuwerden, doch er schien sich hartnäckig in ihrem Kopf festgesetzt zu haben. Das konnte einfach nicht sein. Nein, nein, nein, nein, nein. Was, wenn Ilja gar nicht so sehr vom Todesserdasein seines Vaters überrascht sein würde?
Claire stemmte ihren schmalen Körper auf die Fensterbank und rutschte so weit in Richtung der Wand, dass sie sich mit dem Rücken gegen die kühle Mauer lehnen konnte und mit angezogenen Knien vor dem großen Erkerfenster Platz fand. Dieser wahnwitzige Gedanke wollte sie einfach nicht mehr loslassen. Wenn Ilja gewusst hatte, dass sein Vater ein Todesser war. Wenn Ilja alles gewusst hatte, konnte das nicht sein? War es nicht sogar sehr wahrscheinlich? Mit Sicherheit ließ sich so etwas schwer vor der Familie verheimlichen. Ob Ilja es gut geheißen hatte, oder hatte er sich geschämt? Wenn er es gewusst hatte, wie hatte er dann nur so ruhig dasitzen und zuhören können, ohne sich auch nur das Geringste anmerken zu lassen, als sie ihm erzählt hatte, dass ihre Eltern durch die Hand eines Todessers ums Leben gekommen waren. Wie hatte er sie nur trösten können, ohne sich seines eigenen Vaters zu schämen? Und wenn es nun weiterging, wenn Ilja nicht nur davon geahnt, es gewusst hatte, sondern eingeweiht war? Wenn er gar selbst ein Todesser war?

Das war, wie Claire sich eingestehen musste, nicht einmal abwegig. Oft war es doch sogar so, dass die Kinder von Todessern mit Erreichen der Volljährigkeit ebenfalls in SEINEN Kreis eingeführt wurden, sie hatte ihre Eltern einmal davon sprechen hören. ER verdarb ganze Familien, wie der Vater, so der Sohn…
Waren dann die Gefühle, die er scheinbar für sie hatte, nur gespielt? Amüsierte es ihn vielleicht nur, sich mit ihr abzugeben und mit ihren Gefühlen zu spielen, wo er doch wusste, dass sie ohnehin gebrochen war, nur um sie dann in einem geeigneten Moment fallen zu lassen wie eine heiße Kürbispastete, um sich einen Vorteil im Trimagischen Turnier zu verschaffen. Sie dachte an die Situation auf damals auf dem Quidditchfeld, als er so seltsam reagiert hatte, nachdem sie ihm die Geschichte ihrer Eltern anvertraut hatte – vielleicht hatte er für einen kurzen Moment ein schlechtes Gewissen gehabt. Hatte sie etwa dem Falschen ihr Herz geschenkt?

Oh Gott. Sie konnte sich doch nicht so sehr in einem Menschen geirrt haben, das durfte einfach nicht wahr sein, sie war doch gerade so glücklich darüber gewesen, dass sich zwischen ihnen doch alles zum Guten gewendet hatte. Sicherlich bildete sie sich das alles nur ein, malte den Teufel an die Wand und war viel zu aufgelöst um einen klaren und logischen Gedanken zu fassen. Natürlich. Es musste einfach so sein, Ilja konnte gar kein Todesser sein, er war viel zu nett, viel zu gut um einer sein zu können. Und er hatte so ehrlich geklungen, als er ihr gestanden hatte, was er für sie empfand. In seinen unergründlichen Augen hatte so ein glückliches Funkeln gelegen, als sie ihn am Vorabend im Krankenflügel besucht und ihm ihre Gefühlswelt offenbart hatte. Dass sie dieselben Gefühle für ihn hegte wie er für sie, von der ersten Sekunde ihres ersten Treffens an. Und er war so zärtlich gewesen. So etwas konnte nicht gespielt sein, nicht einmal von einem Todesser, der es gewohnt war, seine wahren Gefühle vor der Welt zu verbergen. Und bestimmt hatte Ilja auch nichts davon gewusst, dass sein Vater mit Du-weißt-schon-wem gemeinsame Sache machte.
Die Schülerin fuhr sich durch das kurze dunkle Haar, das sich noch immer fürchterlich ungewohnt anfühlte und ein Andenken an das gestaltwandelnde Monster aus dem Irrgarten war und faltete schließlich die Zeitung, die sie in ihren Gedanken versunken immer fester zusammengeknüllt hatte, wieder auseinander, um die Titelseite zu betrachten. Wenn Todesser in das Zaubereiministerium eindrangen, war die Lage ernst. Es konnte bedeuten, dass ihre Eltern und ihr Onkel und so viele andere umsonst gestorben waren und dass ER, dessen Name nicht genannt werden durfte, noch immer irgendwo dort draußen lauerte, doch Claire wagte nicht, ernsthaft daran zu denken.
Sie wandte den Kopf ab und blickte aus dem Fenster hinaus in den dunstigen grauen Nebel des Herbstmorgens um nicht mehr die Zeitung und das Bild Viktor Krums , der ihr scheinbar spöttisch entgegenblinzelte, betrachten zu müssen.
So sehr sie sich auch dagegen wehrte, letzte Zweifel blieben…


____________________
The kingdom FAR FAR AWAY!
That's where we going. FAR! FAR! ...away


Is that alright?
Give my gun away whe it's loaded
Is that alright?
If you don't shoot it how am I supposed to hold it
Is that alright?
Give my gun away when it's loaded
Is that alright?
With you?
No.
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Philippe Mitchell
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New PostErstellt: 27.12.09, 02:30  Betreff: Re: 11.06.2007  drucken  weiterempfehlen

Wenn Philippe Mitchell etwas hasste, waren es die frühen Morgenstunden, an denen er lieber im Bett blieb und den Schlaf genoss. Das einzige, was er noch mehr verabscheute als unausgeschlafen zu sein, war ein Vormittag mit knurrendem Magen, weil er das Frühstück verschlafen hatte. Mit diesem Gedanken drückte sich Mitch aus dem Durmstrang Gemeinschaftsraum auf die Gänge und in Richtung Große Halle. Mit ungekämmten Haaren die ihm noch im klassischen "Bedhair"-Stil vom Kopf abstanden ging er Zielstrebig auf die Große Halle zu, bis er in einem Fenster sein Spiegelbild reflektieren sah. Als ihm bewusst wurde, wie schrecklich sein Haar abstand, versuchte er es vergebens mit seinen Fingern glatt zu streichen. Nach wenigen Sekunden ließ er seine Hand sinken und schüttelte genervt den Kopf. Es war doch egal wie er beim Frühstück ausash. Er musste später sowieso nochmal in den Gemeinschaftsraum um seine Lernsachen zu holen. Der gestrige Abend war für Mitch noch etwas länger gewesen. Seine liebste Gitarre hatte ihn vom Schlafen abgehalten und als er sich letztendlich von eben jener trennen konnte, fesselte ihn ein Buch so sehr, dass letztendlich nur vier Stunden schlaf gefunden hatte.

Als sich Mitch wieder zum gehen wendete, hörte er ein Geräusch hinter sich. Er drehte sich um und blickte zurück in den Gang, aus dem er gerade gekommen war. Einige Sekunden stand er ruhig da, beide Hände in der Hosentasche, bevor er ein paar Schuhspitzen auf der Fensterbank hervorblitzen sah. Verfolgte ihn jemand? Und wenn nicht, wie konnte er eine Person in diesem Gang übersehen? Er war doch gerade erst hier entlanggegangen! Mitchell strich sich verschlafen mit einer Handfläche über die Wange, holte tief Luft und ging einige Schritte vorwärts, um die Person im Fenster zu erkennen.

"Claire...?", fragte er, als er im gegenüberliegenden Fenster ihr Spiegelbild erkannte. Er drehte sich zu dem Fenster, in der sie eigentlich saß, und blickte auf den weiblichen Hinterkopf mit den wohl kürzesten Haaren im ganzen Schloß. "Hast du gar nichts besseres zu tun als um diese Uhrzeit in einem Gang zu sitzen und auf die nebeligen Ländereien zu starren?", fragte er halb ernst halb im Scherz. Als er seinen Satz beendet hatte versuchte er selbst mit hochgezogenen Augenbrauen etwas auf den Ländereien zu erkennen, bemerkte jedoch bald, dass es tatsächlich nichts besseres zu sehen gab als Nebel.



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