Jeremiah Snape
Jem betrat die Große Halle und ließ sich am Slytherin Tisch nieder. Nur vereinzelt waren schon ein paar Schüler da, aber er wollte das Abendessen so schnell wie möglich hinter sich bringen.
Die Gesellschaft der anderen tat ihm einfach nicht gut. Es war besser wenn er sie mied und je früher er das Essen hinter sich brachte, desto eher hatte er die Chance zu gehen und sich in seinem Schlafraum niederzulassen.
Den ganzen Nachmittag über hatte er sich draußen im Schatten des Turmes gehalten und gelernt. Seine ganzen Schulbücher hatte er mit nach draußen gebracht, um ja nicht nocheinmal losgehen zu müssen.
Und er hatte Glück gehabt.
Niemand hatte ihn gestört.
Kein Gryffindor und auch kein Slytherin der ihm auf die Nerven ging.
Schon seit der ersten Klasse suchte keiner mehr freiwillig seine Gesellschaft auf. Natürlich grüßte man sich höflich wenn man sich traf, aber angesprochen wurde er nur selten.
Ab und an, gab es natürlich ein paar Nervensägen, die meinten ihm unbedingt auf die Pelle rücken zu müssen. Ein paar Leute die Mitleid hatten und dachten er wäre einsam.
So ein Unsinn!
Wäre er einsam, hätte er sich schon Gesellschaft gesucht und er würde garantiert nicht für sich alleine bleiben. Manche hatten die Weisheit wirklich mit Löffeln gefressen...
Wie deutlich konnte er es denn noch machen, damit man ihn in Ruhe ließ.
Na ja, immerhin hielten sich die meisten dran.
Auch wenn es immer noch nicht alle waren.
Der Unterricht und das gemeinsame Essen war schon mehr als genug Gesellschaft. Wenn es nach ihm ginge würde er dir Große Halle gar nicht erst aufsuchen.
Er ließ schon soviele Mahlzeiten wie möglich aus. Heute hatte er weder gefrühstückt, noch zu Mittag gegessen. Aber irgendwann musste er schließlich einmal Nahrung zu sich nehmen.
Wenn er nicht in Gefahr laufen wollte umzukippen, sollte er wenigstens ein Glas Kürbissaft trinken und etwas essen. Auch wenn er keinen wirklichen Hunger verspürte.
Der Gedanke an Gesellschaft, vertrieb ihm regelmäßig das Gefühl für Hunger. Inzwischen aß er immer nur unter Zwang. Sein Leben war vielleicht nicht der absolute Renner, aber an Magersucht wollte er doch nicht sterben. Es gab wahrscheinlich schönere und sinnvollere Tode.
Innerlich seufzte Jem, schon wieder war er beim Thema Tod angelangt. Konnte er nicht über normale Dinge nachdenken, wie Sonnenblumen oder Schmetterlinge...
Nein das war ihm zu bunt.
Am besten ging er noch einmal durch was er heute über Einhörner gelesen hatte. Das würde ihn wenigstens für ein paar Minuten ablenken.