Summer Shade
Requiem for a dream Mitglied
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Erstellt: 10.01.09, 18:22 Betreff: 26.04.2007 |
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Summer war seelenruhig auf dem Boden sitzen geblieben, als sie Conny aus dem Gebüsch hatte treten sehen, die einzige Bewegung, die sie unternommen hatte, war das leichte Schütteln ihres Arms, sodass all ihre Wunden und ihre Verletzlichkeit vollständig verdeckt wurden. Sie wollte nicht, dass irgendjemand etwas von ihren Problemen wusste, wollte sie doch eigentlich perfekt sein, auch wenn sie wusste, dass sie das niemals sein würde, niemals sein könnte. Sie hatte zu viele Fehler, als dass man sie als perfekt hätte beschreiben können, doch auch wenn sie viele Fehler hatte, nicht jeder musste ihren Schmerz sehen können. Auch nicht Conny Willer, die ebenfalls das Haus Ravenclaw besuchte und in den jahrgang unter Summer ging. Es war seltsam, dass Summer sich ausgerechnet mit Conny angefreundet hatte, Conny war so gänzlich anders als Summer, sie war lebensfroh, neugierig, stets hilfsbereit -manchmal ein wenig zu hilfsbereit wie Summer fand- und hin und wieder konnte sie auch ein wenig nerven, dennoch hatte Summer so etwas wie eine Freundschaft zu dem jüngeren Mädchen aufgebaut, auch wenn Summer im Grunde genommen nur wenig redete, wenn Conny in ihrer Gegenwart war, doch manchmal, ja, manchmal lächlte sie sogar. Nicht nur charakterlich, auch äußerlich unterschieden sich Summer und Conny wie Tag und Nacht. Conny war ein hochgewachsenes junges Mädchen mit kornblumenblauen Augen und goldenem, langen Haar, während die kleine und zierliche Summer einen dunklen Teint, stechende Augen und pechschwarzes Haar besaß. Sie waren wohl als ein ziemlich ungleiches Paar zu beschreiben und doch konnten sie manchmal stumm nebeneinander sitzen. Ja, Conny war wohl einer der Menschen, die Summers schweigsame Art zu verstehen und schätzen gelernt hatten, denn man konnte Summer alles, jedes Geheimnis anvertrauen und meistens sogar auf einen guten Rat hoffen, ohne gleich die Angst haben zu müssen, dass die Neuigkeit direkt am nächsten Tag in aller Munde war. Summer wartete ab, bis sich Conny auf den feuchten Rasen neben sie hatte fallen lassen und legte dann erst ihre Lektüre beiseite. Sie ließ sich Zeit, um ihre Gedanken zu sammeln und endlich von Mikes Stimme loszukommen, welche noch immer in dem gleichen, furchtbar entsetzten und enttäuschten Tonfall wie in den Sommerferien in ihrem Kopf herumgeisterte. Sie würde später über dieses Problem nachdenken können, bis dahin würde sie dem Jungen einfach aus dem Weg gehen, denn sie konnte einfach nicht mit dem Gedanken umgehen, dass Mike sie womöglich liebte, mehr als eine Schwester. Sie konnte das nicht zulassen, denn es würde nur das Glück ihrer Mutter trüben, doch andererseits hatte Summer begonnen, sich zu fragen, was es war, was sie selbst wirklich wollte. Das glückliche gesicht ihrer Mutter oder ihr eigenes Glück? Manchmal, wenn sie ganz alleine war, hatte sie sogar begonnen, Mike dafür zu hassen, dass er diese egoistischen Gedanken und die Frage nach ihren eigenen gefühlen mit seinem gedankenlosen Kuss aufgewühlt hatte und dafür, dass er ihre Freundschaft einfach so aufs Spiel hatte setzen können.
"Was? Nein, nein, das hast du nicht. Ich habe nur nicht damit gerechnet, dass sich sonst noch jemand nach draußen zum Verbotenen Wald wagt, wenn es drinnen die Aussicht auf ein leckeres Abendessen gibt. Aber erschreckt hast du mich wirklich nicht", versicherte Summer dem jüngeren mädchen, welches sie leicht beunruhigt musterte. Summer fragte sich, was wohl diese Unruhe in den blauen Augen ihres gegenübers zu bedeuten hatte und woher diese rührte, sie hoffte nur, dass sie nicht selbst der Grund dafür war. Sie wusste nur zu gut, dass sie manchmal unheimlich, finster und geheimnisvoll auf ihre Mitschüler wirkte, nciht selten auch ein wenig verrückt. Doch keiner von denen, die sie für verrückt hielten, hatten sich jemals die Mühe gemacht, sie kennenzulernen und im Grunde genommen war es Summer auch egal, was man von ihr dachte. Die einzigen Menschen, an denen ihr wirklich etwas lag, wussten, dass sie keine gestörte Psychotante war sondern nur ein mädchen, welches viel zu früh seine Kindheit verloren hatte. Summer richtete ihren Blick hinuaf zum Schloss, das oben auf dem Hügel thronte wie ein König, der über all seine Untertanen hinwegblickt. Mit seinen hell erleuchteten Fenstern und den hohen Zinnen und Türmen wirkte es beinahe, als wäre es ein verwunschenes Märchenschloss aus einem der Märchen, die ihre Mutter den Zwillingen in ihrer Kindheit stets vorgelesen hatte. Damals hatte Summer auch noch geglaubt, dass es hexen und Zauberer nur im Märchen gebe. Summer hörte neben sich einen leisen Seufzer und blickte Conny mit gehobenen Brauen an. "Hey, was ist los? Worüber machst du dir Sorgen?", fragte sie ernsthaft interessiert und blickte die jüngere Mitschülerin aus ihren graugrünen, durchdringenden Augen an, die unter einem Vorhang tiefschwarzer Wimpern hervorblitzten wie zwei Sterne am düsteren Nachthimmel. Gerade als Summer noch etwas sagen wollte, hörte sie ein seltsames geräusch, das, wie sie wohl wusste, nicht in die abendliche Stille des waldes passen wollte. Sie kannte die Stille während der Dämmerung hier draußen gut genug um zu wissen, dass brechende Äste und achtlos zur Seite geschlagene Blätter nicht hierhergehörten. Irgendjemand näherte sich ihnen und Summer brannte darauf, zu erfahren, um wen es sich handelte. Konnte es nicht sein, dass mike sie hatte aufsuchen wollen? Er wusste, wo sie sich gerne aufhielt, er wusste ganz genau, wie sie dachte und er wusste wohl auch, dass sie ihn mied, seit er sie geküsst hatte. Unwillkürlich schlug das Herz der jungen Frau etwas schneller, bei dem Gedanken, Mike könne ihr gleich gegenüberstehen, doch als sie den Blick zwischen zwei eng beieinander stehende Büsche richtete, atmete sie erleichtert aus. Es war nciht Mike, der dort auf die kleine Lichtung trat.
Es war eigentlich niemand, den Summer kannte. Ein im Vergleich zu Summer riesiger, durchaus attraktiver Junge war zwischen den Bäumen hervorgetreten und noch während beide Mädchen ihn überrascht anblickten, kam er auf sie zu und begrüßte sie mit einem forschen "Hallo". Summer blickte etwas verdattert zu ihm auf und musterte ihn kurz. Er war tatsächlich riesig, aber eindeutig nicht als hässlich zu beschreiben. Ich bin Sam, ich bin aus Durmstrang. Darf ich mich ein bisschen zu euch setzen? Summers linke Augenbraue wanderte in die Höhe, als sich der junge Mann bei ihnen vorstellte und förmlich mit der tür ins Haus fiel. Er wartete nicht einmal eine antwort ab sondern ließ sich einfach so vor sie in das nasse Gras fallen und blickte sie beide interessiert an. Summer musste leicht grinsen. Obwohl die Stimme des Jungen sicher und fest war, ja gerade fordernd, so konnte sie doch in seinen braunen Augen erkennen, dass er keineswegs sicher im Umgang mit fremden Mädchen war und diese Tatsache ließ sie tatsächlich schmunzeln. Kleine Grübchen kamen auf ihren gebräunten Wangen zum Vorschein und sie wirkte nicht mehr ganz so streng, als sie ihr schwarzes haar zurückwarf und die rechte Hand leicht hob. "Hallo. Ich bin Summer, aus Ravenclaw. Und auch wenn du es dir schon gemütlich gemacht hast, du darfst dich zu uns setzen", antwortete sie mit ihrer rauen, schnurrenden Stimme und das Scghmunzeln wich allmählich von ihren Lippen. Eigentlich mochte sie es nicht, in ihren Gesprächen unterbrochen zu werden, erst recht nicht von selbstbewussten Jungen mit einem übergroßen Ego, doch sie wollte ihn auch nicht abweisen. Solange er keine nervigen Fragen über ihre Persönlichkeit zu stellen begann, empfand sie seine Anwesenheit nicht als störend. Sie warf Conny noch einen kurzen, fragenden blick zu, ehe sie sich wieder an den Durmstrang wandte. "Was treibt dich denn so spät noch nach draußen und noch dazu zum Vebotenen Wald?"
____________________ {Summer Shade.17 years old.7th class.Ravenclaw.My sweet pain... {I can hear you when you whisper, but you don't even hear me when I'm screaming} {Just another fallen angel...Our lady of sorrows...Of love and shadows...Heaven's darkest star}
Maybe we like the pain. Maybe we're wired that way. Because without it, I don't know, maybe we just wouldn't feel real. What's that saying? WHY DO I KEEP SCRATCHING MYSELF WITH A KNIFE? BECAUSE IT FEELS SO GOOD WHEN I STOP.
{Yes, my other personalities are} {The Good. The Lost. The Lioness. The Bad. The Free. The Musician.}
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