Damals war noch alle so anders gewesen.
In ihrer Schulzeit, da war in Erins Zügen noch nicht diese Grausamkeit erkennbar gewesen, da war sie ein anderer Mensch gewesen. Alles war ihr damals so viel leichter erschienen, ihre Welt und ihr Verständnis von derselben hatte sich nur auf ihre spärlichen Erfahrungen beschränkt. Sie hatte sich gut gefühlt in ihrem Haus in Slytherin, auch wenn sie niemals viele Freunde gehabt hatte. denn damals, da hatte Lillian, ihre Zwillingsschwester noch gelebt. Und Lillian war der einzige Mensch, den Erin in ihrem Leben jemals bedingungslos geliebt und gebraucht hatte, sie hatten sich stets wortlos verstanden und sich gegenseitig durchschaut wie Glas, sie hatten alle Geheimnisse geteilt, jedes Gefühl, jede Vorliebe. Abgesehen natürlich von Lillians damaliger Schwärmerei für Ray Broderick, dem sie sich förmlich an den hals geworfen hatte, während Erin für ihn nicht viel mehr übrig gehabt hatte als einen verächtlichen Blick.
Doch dann, in den Sommerferien nach ihrem zweiten Schuljahr, war Lillian in einem Brand ums Leben gekommen, Erin selbst war den tödlichen Flammen nur um Haaresbreite entkommen, doch als man den verkohlten Leichnam des Menschen aus den Trümmern der alten Scheune, die sich in eine Hölle aus Hitze und Rauch verwandelt hatte, als die beiden Mädchen darin gesessen hatten, barg, die Leiche des Menschen, der ihr bis aufs Haar und die letzte Sommersprosse geglichen hatte, der sie ihr ganzes Leben lang begleitet hatte, da war etwas in Erin Sawyer zerbrochen. Ihre Welt hatte sich gedreht und sie selbst hatte sich geändert. Sie hatte sich von allen abgewandt, von ihrer Mutter, die nicht verstand, wie sehr Lillians Tod Erin getroffen hatte, da sie niemals einen Zwilling gehabt hatte. Sie war bitter geworden mit den Jahren, der Hass hatte Einzug in ihrem Herzen gehalten, bis dort kein Platz mehr für etwas anderes gewesen war. Sie war kalt geworden und hart. Ja, es hatte sich seit damals so viel geändert.
Doch etwas gab es, was heute noch genauso war wie damals und Erin spürte es, während sie neben ihm stand und ihm immer wieder unauffällige Blicke zuwarf. Sie hasste Ray noch immer genauso wie damals. Wenn sie ehrlich war, dann hatte sich diese Abneigung sogar noch gesteigert. Doch trotz ihrer Abneigung gegenüber dem jungen Mann mit dem grausamen Zug um den Mund und dem kalten glänzen in den Augen, konnte sie nicht leugnen, dass er gut aussah mit seinem halblangen, sandfarbenen Haar, welches ihm in Strähnen in die hohe Stirn, das scharf geschnittene Gesicht und in die wachsam blickenden Augen fiel. Doch diese Tatsache hätte Erin niemals vor sich selbst zugegeben, geschweige denn vor einem anderen Menschen. Sie konnte ihren "Partner" nicht ausstehen und dabei blieb es.
Und genau aus diesem Grund bereitete es ihr eine diebische Freude, seine Entscheidungen in Frage zu stellen, da sie ihn genau einschätzen konnte. Sie wusste, dass er zu dem Typ Mann gehörte, der es hasste, wenn ihm widersprochen wurde, es ärgerte ihn und kratzte gefährlich an seinem Selbstbewusstsein, welches zugegebenermaßen ohnehin viel zu gewaltig war wie Erin fand. Und Erin hatte keine Skrupel, dieses Wissen schamlos auszunutzen.
"Vielen Dank. Alleine wäre ich nicht auf so eine tolle Idee gekommen. Ich bin so froh, dass du dafür gesorgt hast, dass wir nicht auffliegen."
Ray versuchte, auf Erins Stichelei ebenso sarkastisch und kühl zu antworten und äußerlich blieb der Todesser völlig gleichgültig, doch an seiner Hand, die er zu einer Faust geballt hatte, konnte Erin erkennen, dass ihre Worte nicht ohne etwas anzurichten an ihm vorbeigezogen waren.
"Gern geschehen" antwortete sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme und lächelte ihn süßlich an, doch an ihren Augen konnte man sehen, dass sie keinesfalls ernsthaft lächelte. Es war nicht mehr als eine kalte und berechnende Geste.
"Auf welches Konto, soll ich dir meine kleine Spende überweisen."Er klatschte zweimal in die Hände um seine Worte zu unterstützen und Erin konnte an seiner Miene ablesen, dass er sie am liebsten geschlagen hätte, es sich aber dennoch verbot. Sie selbst hätte wohl zugeschlagen, doch es bereitete ihr eindeutig mehr Freude, ihn mit Worten zur Weißglut zu treiben.
"Tut mir schrecklich leid, aber ich glaube, auf deine 'kleine Spende' bin ich nicht angewiesen", meinte sie nur trocken und steckte ihren Zauberstab griffbereit zurück in die Tasche ihres Umhangs, da sie ihn nun vermutlich nicht mehr zur Verteidigung gegen feindliche Auroren verwenden musste. Aber sicher war schließlich sicher. Die junge Frau mit der beinahe schwarzen Haarmähne wandte den Kopf und blickte die düstere Gasse hinunter, in welcher sich für gewöhnlich nur zwilichtige Gestalten herumtrieben. Die Nokturngasse war bis auf die beiden Todesser an diesem windigen Nachmittag menschenleer, doch selbst wenn jemand ihren Mord an dem alten und gebrechlichen Auror mitangesehen haben sollte, so hätte das nichts geändert. In der Nokturngasse war es ein ungeschriebenes Gesetz, wegzusehen. Man behelligte niemanden bei seinen Geschäften und wurde zum Lohn selbst nicht gestört. Die Menschen hier waren froh, wenn sie ihre illegalen Tätigkeiten ohne Reibungen abwickeln konnten. Erins grüne Augen wanderten weiter zu dem Fleck des Kopfsteinpflasters, auf dem noch bis vor einigen Minuten die Leiche des Aurors gelegen hatte. Nun, nachdem Erin den leblosen Körper lautlos hatte verschwinden lassen, gab es nur noch einen winzigen, schwarzen Fleck auf dem grauen Straßenbelag, der ezeugte, das hier soeben ein verbrechen geschehen war. Natürlich hätten die beiden Todesser die Leiche auch einfach liegenlassen können, so wie Ray es vorgeschlagen hatte, aber wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit, dass sich ausgerechnet hier ein Werwolf herumtreiben würde, welcher Alberts Leiche gefressen hätte? War es nicht also sicherer, das Ganze auf deise saubere und rasche Art und Weise zu erledigen? Abgesehen davon, dass Erin völlig überzeugt von der Richtigkeit ihrer eigenen Meinung war, ging es ihr darum, Ray zu provozieren, da sie ihn auf den tod nicht ausstehen konnte, obwohl es nicht einmal einen triftigen Grund dafür gab.
"Ich werd mich dann verziehen."
Erin wandte den Blick von dem winzigen verkohlten Fleck des Pflasters ab und fixierte Ray, der ihr nun langsam den Rücken zudrehte und sich scheinbar auf den weg zum Ende der Gasse zu machen schien. Sie zog eine ihrer fein geschwungenen Augenbrauen in die Höhe und blickte ihm einen Augenblick lang hinterher, ehe sie mit schneidender Stimme meinte.
"In Ordnung, wenn du lieber abhauen willst, weil du zu feige bist, mit zu IHM zu gehen, dann erstatte ich IHM eben ohne dich bericht. ER wird mit Sicherheit begeistert davon sein, dass du dich lieber in irgendwelchen Spelunken herumtreibst, als dich zu IHM zu begeben...", sie grinste und wartete Rays Reaktion ab. Sie wusste nur zu gut, dass ER, dessen Name nicht genannt werden durfte, nichts davon hielt, wenn man sich nach einem erledigten Auftrag nicht in SEINEM Haus zurückmeldete um IHm alles in allen Einzelheiten zu schildern. Und sie war sich beinahe sicher, dass auch Ray sich dieses Unmstandes bewusst war.
"Aber das hätte ich mir ja eigentlich denken können.", fügte sie spöttisch hinzu und bedachte seine Gestalt mit einem abwertenden Blick, ehe sie sich die langen haare aus dem sommersprossigen Gesicht strich.
.:Erin Sawyer::21 years old::Deatheater::broken inside:.
.:She's all by herself this heart of stone... She'll never break:.
.:One of the bad things::Heart of stone::Into this empty shadow::I just HATE him:.
Sometimes the last person
on earth you
want to be with
is the person you
cannot live without
.:Yes.I'm.Emily.Jordan.Claire.Weasley.Lynn.Vance.and.Summer.Shade.too:.
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