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Hallo,
wir werden nächste Woche definitiv Antrag vor Gericht stellen, da sich die Situation vorhin bei der Abholung wie folgt zugespitzt hat:
Als mein Freund - wie besprochen - seinen Sohn vorhin bei der KM abholen wollte, erklärte diese ihm an der Haustür, dass das Kind mit seinem Kumpel verabredet sei und mein Freund ihn deshalb um 12 Uhr dorthin zu bringen habe. Mein Freund entgegnete darauf, dass er aber gerne etwas mit seinem Sohn alleine unternehmen würde und auch schon entsprechend geplant hätte, woraufhin die Ex (vor dem Kind) laut wurde und ihm vorwarf, er wäre zu blöd dazu, die für das Kind wichtigen, sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen zu pflegen, weshalb sie das ja nun tun müsse. Er dürfe den Jungen nur unter der Bedingung mitnehmen, dass er ihn um 12 Uhr (bis 19 Uhr!) zu seinem Kumpel bringe. Ein Wort gab das Andere, das Kind fing an zu heulen, und mein Freund sagte der Ex, er lasse sich nicht erpressen und auch nicht von ihr vorschreiben, wie er seine Umgangstage zu gestalten habe, und fuhr wutentbrannt wieder nach Hause...
Hier habe ich mit Engelszungen auf ihn eingeredet, nochmal einen zweiten Versuch zu starten, das Kind zu uns zu holen, zum Einen, weil er den Jungen mittlerweile 2 Wochen nicht mehr gesehen hat (das Kind war letzte Woche auf Klassenfahrt, davor Umgangsboykott), zum Anderen, weil ihm das ja auch wieder negativ ausgelegt werden könnte. Wir sind dann also (übrigens zum ersten Mal nach fast 4 Jahren!) ZUSAMMEN zum Haus der KM gefahren und hatten ein Diktiergerät dabei. Als die KM runterkam, hat mein Freund sie darauf hingewiesen, dass er das Gespräch jetzt aufzeichnen werde und sie erneut gefragt, ob sie nun bereit wäre, ihm das Kind mitzugeben. Sie lachte und tat dann so, als würde ER alles so kompliziert machen, und da der Kumpel des Jungen mittlerweile bereits bei ihr eingetroffen war, bot sie ihm an, beide Kinder zum Spielen zu uns mitzunehmen. Alleine würden wir ihn jedoch nicht mitnehmen dürfen. Mein Freund ließ sich (leider) zunächst auf eine unsinnige Diskussion ein darüber, warum sie ihm jetzt vorschreiben wolle, dass er seinen Sohn nur gemeinsam mit diesem Kumpel mitznehmen habe. Als sie dann nochmal im Haus verschwand, habe ich ihm gesagt, dass ich denke, wir sollten beide Kinder mitnehmen (aus o.g. Gründen, immer noch besser als gar kein Umgang).
Die Ex kam dann zum Auto und fing an, mich anzugehen, von wegen ich hätte nicht auf ihr Kinbd aufzupassen, wenn der Vater beruflich verhindert sei und dass sie das allein zu bestimmen habe blablabla... Ich bin ganz ruhig geblieben und habe versucht, so sachlich wie möglich zu bleiben. Als sie keine Antwort von mir bekam, begann sie, sich immer wieder zu wiederholen, sie hätte alles Recht der Welt als alleinsorgeberechtigte Mutter und WIR wären falsch informiert und hätten vor Gericht absolut keine Chance usw. Sie wolle nicht, dass ich oder meine Schwester oder die Eltern meines Freundes das Kind an unseren Umgangstagen über Nacht betreuen, und daran hätten wir uns zu halten. Ich habe ihr dann ganz ruhig gesagt, sie brauche sich nicht zu wiederholen, ich hätte sie durchaus vestanden, dass das aber trotzdem noch keiner Abmachung oder Regelung gleich käme, nur weil sie das jetzt plötzlich so fordert. Daraufhin wurde sie dann richtig laut und ausfallend und hat uns beschimpft, wir seien zu allem zu blöd und zu bescheuert usw. Ich konnte mir ein leises Lächeln einfach nicht verkneifen, weil sie sich so dermaßen daneben benommen hat. Ihr hättet sie mal sehen müssen, wie sie da mitten auf der Strasse einen Riesen-Aufstand gemacht hat! Als sie dann merkte, dass uns das nicht im Geringsten beeindruckte, verkündete sie, dass das jetzt vorerst das letzte Wochenende sei und mein Freund den Jungen vorerst nicht sehen dürfe. Das sei nun die Konsequenz "unserer Sturheit", da wären wir jetzt selbst Schuld. Und wenn ich jetzt am WE auf den Jungen aufpassen sollte, könnten wir uns warm anziehen, denn die Konsequenzen daraus würden wir uns in unseren schlimmsten Träumen nicht ausmalen...
Das haben wir alles auf Band, mal sehen, wen das dann interessieren wird, aber immerhin ist es aufgezeichnet. Wir haben dann beide Kinder eingepackt und sind nach Hause gefahren.
So, jetzt werden wir umgehend am Montag einen Termin beim Anwalt machen und den Antrag auf Regelung des Umgangs stellen. Alles andere wäre vergebene Liebesmüh, da habt Ihr völlig Recht.
Traurig für den Jungen, dass sie es so weit kommen läßt, aber wir haben jetzt echt keine andere Wahl mehr.
Für mich war es sehr befreiend, ihr endlich mal Auge in Auge gegenüber zu stehen, denn nun ist sie nicht mehr länger ein Phantom in meiner Phantasie. Sie tut mir einfach nur leid, denn jetzt bin ich völlig davon überzeugt, dass sie psychisch echt nicht ganz rund läuft. Und mein Freund hat es auch sehr geholfen, dass ich dabei war, weil ich ganz ruhig geblieben bin und er dadurch auch nicht hochgegangen ist. Zwischenzeitlich war er etwas verunsichert, weil die Ex eben immer wieder betonte, dass SIE im Recht sei und WIR falsch informiert wären. Und dass der Paragraph 1687 BGB nichts daran ändern würde, dass SIE ALLEIN bestimmen dürfe, wer das Kind an den Umgangstagen bei uns über Nacht betreuen darf.
Etwas verunsichert war ich dadurch auch, aber ich hoffe, dass uns der Anwalt am Montag diese Sorge nehmen kann. Ich denke, dass der Paragraph 1687 bzw. 1687a diese Frage ziemlich eindeutig regelt. Wie würdet Ihr das beurteilen?
Ich danke Euch allen für Eure Anteilnahme und werde dann berichten, wie es weitergegangen ist. Die Jungs spielen nebenan friedlich, das Kind ist bei uns, und das ist die Hauptsache.
Genießt jetzt erstmal das herrliche Wetter!
Viele Grüße von einer erleichterten
secondwoman