Eine dunkele Gestalt betritt vorsichtig und etwas zögernd die Hallen der Advokaten. Unter der Plattenrüstung scheinen helle Augen hervor, das Gesicht ist ausdruckslos und sein Gang scheint erstaunlich leicht trotz seiner Plattenrüstung. Leuchtenden Schwerter und eine lädierte Rüstung erzählen tausend geschichten von denen, die sich Oizo vergebens in den Weg stellten.

Eines sicheren Schrittes geht der Krieger durch die Hallen und sucht nach jemandem der Ihm Antwort auf seine Fragen geben kann.

"Hallo? Verzeiht, ist jemand anwesend?"

Er schaut um sich, keine Reaktion ist erkennbar. Warscheinlich sind die Advokaten unterwegs, die Länder zu säubern von all dem Unheil und Übel das diesertage immer grössere Ausmasse annimmt.

Er sucht nach den Bewerbungen und geht zu den grossen Regalen, erblickt kurz danach einen Tisch auf dem sich papierrollen stapeln. Entschlossen greift er zu einer alten Schriftrolle die er noch bei sich trägt, streicht die einstige Mission durch und vermerkt mit einem Pfeil auf die Rückseite der Rolle wo er folgende Nachricht draufkritzelt

Werte Advokaten,

Mein Name ist Ordey Zornklinge, ich bevorzuge meinen Spitznamen Oizo.

Ich wurde schon als kleiner Krieger, der kaum eine Waffe tragen konnte, dazu auserkoren in den vordersten Reihen zu kämpfen um das zu schützen was uns wichtig ist - unsere Freiheit und das Überleben derer, die wir lieben. Seither habe ich meine Künste mit dem Eisen ausgebessert und Erfahrung gesammelt auf den Schlachtfeldern.

Kürzlich hat sich meine Gilde aufgelöst, aus Gründen die mir bisher unbekannt bleiben.

Ich bin vielleicht ein Krieger, der seine Bestimmung darin sieht, sich zwischen den Feind und seinesgleichen zu stellen, der es liebt den Gegner in seinem eigenen Blut ersticken zu lassen und seine Schwerter in die gegnerischen....

Oizo erwischt sich dabei, vom Thema abzukommen und die Papierrolle vollzukritzeln und bremst seinen Eifer etwas ab. Jedoch ist er jetzt schon wieder bis in die Haarspitzen motiviert und fragt sich, wie wohl das Wetter momentan in Maraudon ist

Wie dem auch sei, obschon ich alleine meinem Schwert vertraue, sehne ich mich nach Gleichgesinnten, denn ohne eine Gemeinschaft, erkenne ich keinen wahrhaftigen Sinn in meiner Tat, zu beschützen, die Gegner niederzustrecken....mein Wille ist wesentlich schwächer als wenn ich weiss, dass ich in der Schlacht von wertvollen Freunden umgeben bin.

Advokaten, ich bin hier auf Empfehlung von Leeven, der bei Euch das fand, was er sehnlichst suchte. Er fand bei Euch Freunde, Helfer, aufmerksame Zuhöhrer und loyale Mitstreiter.

Ich bin nicht so schlau und wortgewandt wir mein priesterlicher Kumpel, aber meine Klingen sprechen eine überzeugende Sprache. Und meine Klingen möchten im Namen der Advokaten sprechen.

Ich werde heute abend, vor meiner nächsten Mission nochmals die Hallen aufsuchen in der Hoffnung, Euch persönlich zu begegnen.

Elune gebe Euch Kraft.

Oizo's Hand zittert, ist er es nicht gewohnt zu schreiben - ausser Mal aus Jux mit dem Schwert seinen Namen mit dem Blut der Feinde auf dem Schlachtfeld - und er liest alles nochmals durch und stöhnt Worte wie "oh nein" und "ich Trottel".

"Ich hoffe ich erscheine den Advokaten nicht zu....obwohl...so bin ich halt"

Er nicht langsam und hofft, dass ihm trotz seiner Art und Weise Einlass in diese Gruppe gewährt wird.

Langsam schreitet er aus den Hallen, während jemand auf dem Handelsplatz lauthals Mitstreiter sucht für Zul Farrag. Ein breites Grinsen erscheint auf seinem Gesicht und währen er die Gewichtssteine und Schleifer aus den Taschen zieht, rennt er winkend zu den ängstlich kuckenden Burschen zu.

Leeven betritt erschöpft die Hallen und meckert etwas über Kloster und Scharlach und schüttelt enttäuscht den Kopf.

Er sieht Sokura in die Küche flitzen und fragt sich was denn los ist, geht langsamen Schrittes zum Tisch der Bewerbungen. Schnell erkennt er eine knittrige Schriftrolle mit kaum lesbarem Gekritzel drauf...ob das wohl...

Oizo! Hat er sich also doch getraut, der alte Haudegen.

Leeven liest die Zeilen und lacht herzhaft über des Kriegers Kauderwelsch. Ein Philosoph ist er nicht, aber er ist in  der Tat ein Künstler, wenn man ihm 2 Schwerter gibt und ihn in ein Feld mit Feinden setzt....

Sokura, habt Ihr schon gelesen? Das ist der, der mich nach Sturmwind begleitete und mir von Maclay erzählte...

Welch eigenartiger Schicksals-Schlag, dass genau der Krieger, der Leeven zu den Toren der Advokaten brachte, nun ohne Gemeinschaft dasteht und selbst nach Einlass in die Runde bittet. Es ist eine durchwachsene Zeit, in der so manches etwas verworren erscheinen mag.

Leeven erkennt Sortis in den Hallen und grüsst mit einem fröhlichen Wink.

Sagt warum kuckt ihr so unsicher zu Euerem Begleiter? Ist etwas passiert?

Leeven versteht nicht warum Sortis so zappelig ist, lächelt die Beiden erfreut an und zeigt auf die Schriftrolle. Sortis Blick verrät dass die Bewerbung bereits gelesen ward. der junge Priester strahlt und rennt zu Sokura in die Küche um zu schauen ob sich da noch ein Gaumenschmaus finden lässt.

Der Krieger tappst müde und angekratzt in die Hallen, ein stolzes Lächeln strahlt unter seinen langen weissen Haar heraus, das sich nach ablegen des Helms über das halbe gesicht legt. Seine Augen sind müde und doch funkeln sie heller als noch vor ein paar stunden.

Er nimmt seine gammelige Schriftrolle und schreibt noch ein paar Worte unter sein Bewebungsschreiben

Ich danke Euch für die Aufnahme in Eure Reihen. Wisset das meine Schwerter den Namen der Advokaten zu unseren Feinden tragen werden und Euer Wappen sich in die Köpfe unserer Gegner brennt.

Er liest nochmals alles durch und schaut um sich, in der Hoffnung endlich mal einen der Advokaten hier vorzufinden. Vielleicht ist ja jemand in der Küche?

Oizo legt die Schriftrolle wieder ab und versucht seine Schmerzen der heutigen Kämpfe zu überspielen, geht mit frohem Lächeln zur Küche um zu sehen ob denn da jemand ist...

Leisen Schrittes schleicht sich eine dunkle große Katze die Treppe hinunter, um sich in der Küche der Advokaten nach etwas Essbarem umzusehen, oder vielleicht ist ja auch schon jemand wach? Ihre feine Nase spüren die Anwesenheit eines Nachtelfen, dem sie doch irgendwie kürzlich schon mal begegnet ist ... Als sie von ihm unbemerkt die Küche betritt, schnuppert sie erst neugierig, um Oizo dann schmeichlerisch um die Beine zu streichen. Da ertönt von weiter oben eine Stimme, die nichts Gutes verheißt:

Parisa! Wo steckst du denn wieder? Komm sofort wieder her!

Parisa schaut Oizo mit treuen, unschuldigen Augen an ... und denkt in dem Moment gar nicht daran, auf diese Stimme zu hören...

Parisa!

Unsicher schaut der hungrige Krieger um sich. Niemand da? Aber hier steht ein fertiges Mahl.... eigenartig.

Wer..?

Oizo erblickt eine Katze welche gerade an seinen Beinen vorbeistreift. Etwas zögernd kniet er sich zu dem prächtigen Tier, um es genauer zu betrachten

Ob es wohl Wesen gibt, die Du nicht mit deinen Augen hynotisierst? sagt er lächelnd zur Katze als er plötzlich eine laute Stimmt vernimmt.

Das ist wohl deine Herrin, hm? Da bin ich aber mal gespannt wer das denn ist. Bleib schön bei mir, kleine Katze, ich schau mal ob hier nirgends Fisch gelagert ist für die Haustiger der Advokaten....

Oizo schaut sich nach einem Happen für die Katze um, die in der Tat darauf zu warten scheint....

Kiani grummelt leise vor sich hin und ist leicht genervt, dass sie ihr Zimmer nun verlassen muss, wo sie doch gerade dabei ist, Unmengen von Kräutern zu sortieren, zu trocknen, in verschiedene Destillate zu legen ... es gibt keine einzige freie Stelle in dem kleinen Raum.

Was ist nur mit Parisa los? Sie läuft doch sonst nicht einfach zur Tür hinaus?

Einen deutlich wahrnehmbaren Duft nach den verschiedensten Kräutern mit sich durch das ganze Haus ziehend, macht sie sich auf den Weg, ihre Katze zu suchen.  Instinktiv führen sie ihre Füsse in die Küche und ein leichtes Lächeln erhellt ihre Züge, als sie das Geschehen dort sieht. Parisa schnurrt einen weißhaarigen Nachtelfen lautstark an und scheint sich sichtlich wohl in seiner Gegenwart zu fühlen.

Also, hier hast du dich versteckt ... oder besser gesagt hingeflüchtet, du kleine Verräterin.

sagt sie und muß nun selbst lachen, weil sie Parisa kennt und weiß, daß sie den Duft von gebratenem Fleisch dem ihrer Kräuter und Tränke allemal vorzieht. Sie schaut nun offen und freundlich den ihr unbekannten Nachtelfen an.

Ihr müßt Oizo sein, nicht wahr? Erst einmal herzlich Willkommen bei den Advokaten. Daß Ihr ein Krieger seid, ist nicht zu übersehen. Wollt Ihr zum Essen nicht Eure Rüstung ablegen und vor allem Eure Waffen? Ich denke, hier werdet Ihr sie sicher nicht benötigen ...

schaut schmunzelnd zu Parisa

... na, und ihr beide scheint Euch ja gesucht und gefunden zu haben, was das Essen angeht. Aber schau, was ich für dich habe ...

hält Parisa ein riesiges Stück getrockneten Fisch vor die Nase, die sich gierig darauf stürzt. Kiani sieht nun wieder zu Oizo und bedeutet ihm, sich doch endlich einmal hinzusetzen.

So nehmt doch Platz. Ihr seht auch recht müde aus. Mir scheint, Ihr habt schwere Kämpfe hinter Euch. Das Mahl, welches ich vor Stunden zubereitet habe, wird auch für zwei reichen, nur werde ich den Herd noch einmal anschüren müssen. Also, setzt Euch doch und erzählt mir ein bisschen von Euch.

Sie lächelt Oizo zu und holt lieber noch einige Vorräte dazu, um das Essen zuzubereiten ... wie sie einige Gefährten kennt, kommt sicher noch der eine oder andere dazu und sie hört schon die knurrenden Mägen...

Der Krieger lächelt erfreut über den herzlichen Willkommensempfang von Kiani - die einen Geruch in die Küche brachte, welcher dem aus den Kräutergärten von Darnassus ähnelte. Nur zu oft verweilte er da bei seinen Lehrern um sich in Kräuterkunde und Alchemie zu üben, und die intensive Mixtur von den verschiedensten Kräuter vermochte es öfters, ihn in Gedanken träumen zu lassen anstelle sich auf die Worte seines Lehrers zu konzentieren.

Meist jedoch wurde Oizos tagträumerei dann vom Lehrer unterbrochen, indem er dem in Gedanken abwesenden Schüler ein stinkendes Kraut an den Schädel worf - und schon wurde wieder fleissig studiert...

Habt Dank, Kiani, es ist mir eine Ehre, nun ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Er verbeugt sich vor dem neuen Gesicht und ist erleichtert nun endlich einem Advokaten begegnet zu sein. Er kannte diese Nachtelfin, irgendwo waren sie sich schonmals über den Weg gelaufen, bloss schafte er es nicht, sich zu erinnern woher er sie kannte. Diese Kiani machte grossen Eindruck auf Oizo, sie schien eine starke und mutige Kämpferin zu sein, in Begleitung eines ebenso beeindruckenden vierbeinigen Beschützers.

Ihr meint, ich soll meine Rüstung....? Ablegen? der Krieger war es gewohnt in seiner Rüstung zu kämpfen, zu rennen, zu schwimmen, zu schlafen... nie sollte er ein verwundbares Ziel abgeben, so lehrte es ihn sein Meister. Nun, wenn Ihr meint...mit grosser Überwindung legt der Krieger die Plattenshultern ab, probiert sich etwas seiner neuen Gemeinschaft anzupassen, befreit sich vom den massiven Körperschild, lehnt die Schwerter mit dem Plattengewirr gegen die Wand, was - bei seiner ungeschicktheit - ein ziemlich lautes Geschepper von sich gibt. Der Krieger setzt sich zum Tisch, gibt sich nun schon fast in bürgerlichem Erscheinen mit seinem einfachen, weissen hemd, der weissen hose und den silbernen armschienen - von denen er sich wohl nie zu trennen scheint.

Für einen Moment lang dachte ich schon, Parisa könnte mich gut leiden lächelt er zum Stubentiger rüber jedoch scheint es so als wäre ein trockener Fisch ihr doch ein besserer Kamerad zwinkter Kiani zu und betrachtet wie der dunkele Vierbeiner sich die Pfoten nach verspeistem Happen säubert.

Ich hoffe, der Lärm meiner Rüstung hat niemanden aus dem Schlaf gerissen? schaut fragend zu Kiani welche soeben den Herd angeschürt hat....

Kiani hantiert geschickt am Herd und schaut bei Oizos Frage mit einem leichten Grinsen auf.

Und wenn schon, Oizo, es wird Zeit, dass sie wach werden! Normalerweise reicht das Anschüren des Herdes und ein leichter Duft nach etwas Essbarem aus, um sie aus ihren Löchern zu locken. Ich frage mich sowieso, wo sie alle sind. Entweder is niemand im Hause oder aber meine ganzen Kräuter und Mixturen haben ihnen so die Sinne vernebelt, dass sie nicht mehr wissen wo sie sind ...

Kiani kichert bei dem Gedanken leise in sich hinein. Dabei sieht sie Oizo an, der scheinbar etwas unsicher ist, so ohne seine schützende Rüstung. Er wirkt gar nicht mehr so stark, wie er dort sitzt, nur mit einem einfachen, aber gut gearbeiteten weissen Hemd und einer leichten Hose bekleidet, sein Blick wirkt etwas verlegen ... und oft hat er das noch nicht gemacht, sich  von seinem schützenden "Panzer" zu trennen, das sieht man ihm deutlich an. Sie lächelt ihn aufmunternd an.

Oizo, das ist Euer neues Zuhause. Ich möchte Euch zu nichts zwingen, wobei Ihr Euch unwohl fühlt oder Eure Gewohnheiten durcheinander bringen. Nur brauchen werdet Ihr Eure Rüstung hier im Haus wirklich nicht, und ehrlich gesagt, es ist doch viel angenehmer, das ganze schwere Zeugs auch mal abzulegen und so gemütlich zusammenzusitzen. Oft genug tragen wir es mit uns rum. Was meint Ihr?

Die Jägerin legt den großen Rührlöffel beiseite, nachdem sie nochmal probiert hat, ob auch alle Gewürze und Zutaten sind in dem von ihr eigens kreierten Eintopf, der alles enthält, was sich an Fleisch und Gemüse in der Vorratskammer finden lies, und setzt sich zu Oizo an den Tisch. Parisa hat es sich mittlerweile zu des Nachtelfen Füssen bequem gemacht und leckt sich immer noch die Pfoten nach dem leckeren Fisch.

So, einen Moment sollte unser Essen noch gut durchkochen. Aber seht, Oizo, also nur an dem Fisch kann es nicht gelegen haben, daß Parisa Euch freundich begrüßt hat.

Kiani lächelt und nimmt plötzlich einen ganz leichten, ihr aber sehr bekannten Duft nach Kräutern wahr, der von dem Krieger zu kommen scheint und irgendwie so gar nicht zu ihm zu passen will. Aber warum eigentlich nicht ... ein Krieger, der Kräuter sammelt?