Maeva
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Erstellt: 05.07.07, 03:22 Betreff: Tagebuch der Bewahrerin Ariyell Nal'Shea von den Shen'dralar |
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Maeva legt leise ein Buch in die Lesestuben. Sie küsst seinen Rücken und haucht "Mutter"
Das Buch trägt das Siegel der Shen'dralar. Der Name und das Wappen der Familie Nal'Shea prangt auf dessen Einband und man kann die verwitterte Aufschrift "Tagebuch" erkennen
"Wie Schatten im Nebel verschwanden meine Liebsten im Rauch- und Flammenmeer. Einige Gelehrte, Cousine Glynda und ich erreichten die Hauptstadtgärten. Die geschäftigen Stadtwachen grüßten respektvoll. Meine Roben waren rußgeschwärzt, mein Gesicht war verschmiert und meine kunstvolle Haartracht völlig verwüstet.
Mit lautem Donnergrollen brach die Hälfte des Dachstuhls ein, welcher das Gebäude hinter uns bedeckte, wurde von züngelnden Flammen verschlungen, die in das Dunkel der Nacht empor schossen und ungehindert und unbezähmbar ins Firmament loderten.
Zwischen den Trümmern des Gebälks, nun durch vernichtendes Wüten niedergebrochen, ließ sich keine Gestalt, kein Wesen erkennen. Irrwische zogen nervös ihre Kreise. Die sonst so quirligen Grimmlingflitzer kreischten voller Furcht. Dann, als sei der Himmel von einer urplötzlichen Leidenschaft erfasst, rauschte ohne jede Vorwarnung ein Wolkenbruch herab.
Die Flammenzungen wehrten sich nach Kräften, spien Glut und Asche wie rasende Wyrmkin, zischten, prasselten und wurden niedergestreckt von den Kräften des Wassers.
Blitze zuckten am Himmel von Feralas. Die weiße Dame leuchtete hell. Elune sah es mit an.
Wir hatten uns auf einer Terrasse eingefunden, ich und der Hof, und starrten hinweg über die Gemeinlande und die Kampfgrube, trotz des Regens, der des Nachts zwar schwächer geworden war, jedoch immernoch niederströmte wie aus einer ewigen Karaffe, welche jemand über Kalimdor ausleerte.
Die Brunnen füllten sich wie smaragdene brodelnde Kessel. Zuerst Feuer, dann Wasser. Straften uns die Elemente für unsere Frevel? Haben wir mit der Natur gebrochen?
Der Hof bildete derweil eine große Traube. Die Edelfrauen fragten die Gelehrten und Hauptleute der Stadtwachengarnision aus, was denn geschehen sei.
Ich fing einen Diener ab, der mit einem Krug Quellwasser zu einem der Hauptleute eilte.
"Was hat sich zugetragen, Wache? So sprich!"
"Ich danke Euch für das Wasser, Herrin."
Die verletzte Stadtwachenkommandantin hob den Krug an ihre Lippen, und danach sah ich für ein Weilchen nur den ihren Kehlkopf, der wie irrsinnig auf und ab hüpfte.
"Lady Schattensang?" Geduldig versuchte ich es nochmals. Sie stellte den restlos geleerten Krug ab.
"Aaarrrgh!" machte sie ungemein gesprächig, während sie sich mit dem Handrücken den Mund abwischte.
"Ihr seid Bewahrerin Ariyell Nal'Shea nicht wahr?" Ich nickte zustimmend.
Wenn Ihr mir gestattet zu sprechen Herrin? Aber gewiss doch. entgegnete ich nun etwas ungeduldig.
"Ich möchte Euch nicht beunruhigen, doch wurden wir angegriffen. Wenn ich Euch den Rat geben darf, Mylady, Ihr könnt unmöglich noch länger hier bleiben. Nicht in Eurem Zustand.
Die junge Kommandantin deutete auf meinen gewölbten Leib, in welchem die Frucht meiner Liebe heranreifte.
"Der Eintrag ist auf einen Tag vor über 11.000 Jahren datiert und endet auf dieser Seite"
____________________ Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie wiedersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer! (Sokrates - 469-399 v. Chr.)
[editiert: 05.07.07, 17:14 von Maeva]
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